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Kleine Pfoten, großes Glück - Rückkehr auf die Insel & Dunkle Wolken über Langeoog (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage, Mehrfachband
512 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-551-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kleine Pfoten, großes Glück - Rückkehr auf die Insel & Dunkle Wolken über Langeoog - Bente Sommer
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Zwei romantische Liebesromane in einem E-Book Bundle.

Kleine Pfoten, großes Glück - Rückkehr auf die Insel.

Clara ist mit Leib und Seele Tierärztin und liebt ihre Schützlinge über alles, auch wenn die Arbeit in der Berliner Tierklinik eher Fließbandarbeit ist. Und ihr Privatleben - nachts um zehn alleine mit einer Flasche Wein auf dem Sofa - hatte sie sich auch ganz anders vorgestellt.

Dann jedoch erschüttert eine schlimme Nachricht Claras Alltagstrott: ihre Mutter ist schwer erkrankt und Clara zögert keine Sekunde, kündigt ihren Job und nimmt kurzerhand eine Halbtagsstelle beim Inseltierarzt Dr. Breden an, um ihrer Mutter den Sommer über beizustehen.

Die Rückkehr in ihre alte Heimat Langeoog verläuft dann ganz anders als erwartet. Statt hippem Großstadtleben wartet sehr geruhsames Inselleben auf Clara. Und ein mehr als mürrischer Tierarzt, der sie schon nach kurzer Zeit zur Weißglut treibt.

War es doch ein Fehler auf die Insel zurückzukehren?

Kleine Pfoten, großes Glück - Dunkle Wolken über Langeoog.

Clara und Mark sind mit Herz und Seele Tierärzte auf Langeoog und kümmern sich aufopfernd um ihre vierbeinigen Patienten und deren Besitzer. Auch privat sind sie endlich miteinander glücklich. Als jedoch Marks Ex-Frau Barbara überraschend auf der Insel auftaucht und Clara merkt, dass ihre Mutter ein trauriges Geheimnis vor ihr verbirgt, ziehen dunkle Wolken über die idyllische Nordseeinsel.

Wird ihre junge Liebe all diesen Zerreißproben standhalten? Clara und Mark müssen folgenschwere Entscheidungen treffen, die ihrer beider Zukunft auf den Kopf stellen könnte ...



Bente Sommer ist das Pseudonym einer Berliner Autorin, deren Herz für Langeoog schlägt. Die Menschen, der Strandhafer, das Meer und der salzige Wind faszinieren sie schon seit Jahren und bieten reichhaltige Inspiration für ihre Romane. Wenn sie gerade nicht an einer neuen Geschichte arbeitet, engagiert sich Bente Sommer für den Tierschutz und verbringt ihre Zeit gern in der Natur, an einem der vielen Berliner Seen und träumt vom Meer.

Berlin


»Dr. Wahlmann, Telefon für Sie.«

»Ich kann jetzt nicht«, gab ich zurück und winkte unwillig, während der riesige Kartäuserkater namens Hannibal unbeirrt weiterfauchte. Er hatte sich, nachdem es ihm geglückt war, vom Behandlungstisch zu hüpfen, bevor ich ihm die Spritze zur Narkoseeinleitung hätte geben können, unter das Waschbecken verzogen und saß jetzt mit drohend erhobener Pfote zwischen zwei Rolltischen, die Augen zu gefährlich schmalen Schlitzen gezogen.

»Es ist wieder Ihre Mutter«, sagte Lydia, die Tierarzthelferin, nun etwas lauter, und ich sah auf. In der Hand hielt sie das Mobilteil der Praxistelefonanlage.

»Ich bin gerade beschäftigt. Sagen Sie ihr noch mal, ich rufe zurück, und ich könnte für die sechste Zahnreinigung heute hier etwas Hilfe gebrauchen.« In meinen Ton hatte sich Verzweiflung geschlichen und vielleicht auch ein wenig Ungeduld, und das tat mir leid, denn ich mochte Lydia sehr gern, und sie konnte nichts, aber auch rein gar dafür, dass ich Zahnreinigungen wie am Fließband durchführte. Und für meine Mutter konnte sie auch nichts.

Fakt war jedoch, dass ich mit meinen Nerven ziemlich am Ende war. Lange nach meinem eigentlichen Feierabend gegen sechs Uhr hockte ich auf allen vieren wieder einmal vor einem Tier, für das ich in diesem Augenblick der größte Feind war, und nein, so hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt.

Wie war ich hier gleich gelandet? Wäre mein Leben ein Film, das Bild würde jetzt ein bisschen verschwimmen und es käme eine Rückblende zu dem Tag, an dem ich mich enthusiastisch und voller Tatendrang zwei Jahre nach dem Studium bei Vier Pfoten vorgestellt hatte. Vier Pfoten – die Tierärzte mit Herz. Puh. Nach der kleinen Wald- und Wiesenpraxis, in der ich nach dem Studium erste Erfahrungen gesammelt hatte, hatte ich ganz groß durchstarten wollen.

In Wahrheit – das hatte ich in den letzten zwei Jahren herausgefunden – war Vier Pfoten in erster Linie eine Kette mit Filialen über ganz Berlin verteilt, die laut Internetauftritt »die Bedürfnisse moderner Tierhalter« im Blick hatte. »Wir bieten Ihnen Öffnungszeiten, die zu Ihrem Leben passen«, priesen sie vollmundig an, was für uns angestellte Tierärzte in erster Linie bedeutete, dass wir Überstunden bis manchmal auch tief in die Nacht machten, um das übliche Programm abzuspulen. Keines der Tiere kannten wir. Wir wurden am Morgen eingeteilt: einer für Kastrationen, der andere für Zahnreinigungen und der Dritte übernahm die Laufkundschaft.

Zwar war das Arbeitskonzept effizient, ging aber auch zulasten der Patientenbeobachtung, geschweige denn einer persönlichen Beziehung zu Tier und Halter.

Ein Hamsterrad.

Doch zurück zu Hannibal. »Lydia, können Sie mir bitte mal die Decke aus dem Schrank geben?«

Mit der freien Hand griff Lydia nach der schweren, grauen Wolldecke und reichte sie mir. Langsam faltete ich sie auseinander, ohne dabei Hannibal aus den Augen zu lassen.

»Ihre Mutter, sehr nette Frau übrigens, sagt, Sie hätten ihr schon vor zwei Tagen versprochen, sie zurückzurufen.« Lydia hatte den anklagenden Unterton meiner Mutter übernommen, und ich musste automatisch grinsen. Ja, das konnte meine Mutter gut. Andere davon überzeugen, wie sehr ich sie vernachlässigte.

»Ich rufe zurück. Ehrenwort! Aber jetzt brauche ich hier mal Hilfe!«

»Ja, Frau Wahlmann, ich verspreche es Ihnen … Natürlich sage ich das Ihrer Tochter … eindringlich … alles Gute für Sie … ja, danke … Auf Wiederhören!«

Einen Moment hielt ich die Decke hoch, danach warf ich sie beherzt über den missmutigen Kater und umschlang das Wolldecken-Katzen-Knäuel sofort mit meinen Armen, stand auf und trug das rappelnde und zappelnde Gebilde zum Behandlungstisch, ohne es loszulassen.

»Was denken Sie, wo sind die Hinterbeine?«, fragte ich Lydia. Die erfahrene Tierarzthelferin deutete auf das eine Ende des länglichen Paketes und legte dann ihre große Hand beruhigend dorthin, wo sie richtigerweise den Nacken des Tieres vermutete. »Jetzt, schnell!«, wies sie mich an.

Ich zog die Decke an dieser Stelle weg und griff nach der Pfote.

Wir atmeten beide zeitgleich tief aus, als die Spritze wirkte und der Kater ruhiger wurde.

»Sie denken an das Telefonat mit Ihrer Mutter? Eine sehr nette Frau, aber ich würde es nicht schaffen, Sie noch einmal am Telefon enttäuschen zu müssen. Das würde mir das Herz brechen!« Lydia sah mich betroffen an.

Ja, so war das mit meiner Mutter.

Drei Stunden später starrte ich einen Augenblick lang auf die Kratzer an meinem Arm, die mich noch ein paar Tage länger, als mir lieb war, an Hannibals ereignisreiche Zahnreinigung erinnern würden, dann griff ich nach meinem Smartphone, tippte in der Kontaktliste den Eintrag »Ich bin deine Mutter, Kind!« an und ließ mich auf meine Couch fallen.

»Ich habe es seit Tagen versucht, Clara. Ich bin deine Mutter, Kind! Du könntest wirklich mal zurückrufen.«

Müde hob ich beide Beine auf den kleinen Hocker vor mir und streckte sie seufzend aus. Ein langer Tag. Wieder mal.

»Ich bin nicht nur deine einzige Tochter, ich habe auch einen Job.«

»Ja, weiß ich, und er tut dir nicht gut«, gab meine Mutter schlicht zurück. »Ich meine, es ist toll, dass du Tierärztin bist, aber ehrlich, diese Leute da nutzen dich bloß aus, und die große Stadt ist echt nichts für dich. Berlin.« Sie hatte den Städtenamen beinahe ausgespuckt. »Berlin. Wir sind Inselmenschen.«

»Ich mag Berlin«, sagte ich trotzig.

Vor allem sagte ich es deshalb, weil ich weder ihr noch mir eingestehen wollte, dass Berlin mir spätestens seit der Trennung von Tom vor vier Wochen so groß und weit und leer erschien, wie mir sonst nur die Salzwiesen meiner Heimatinsel vorkamen. Seinetwegen hatte ich es bei Vier Pfoten ausgehalten, wo ich gutes Geld für uns beide verdiente, damit er in Ruhe seine Doktorarbeit schreiben konnte. So trotzig wie ich behauptete, ich würde die Stadt mögen, hatte ich auch behauptet, dass die Beziehung mit Tom funktionierte. Tom, der Tiere am liebsten übersichtlich in Käfigen verpackt in der Pharmaforschung sah, und ich, die am liebsten jeden Labor-Beagle retten wollte. Das konnte nicht gut gehen.

Feige, wie Tom war, hatte er eines Tages, nachdem er erfolgreich seine Doktorarbeit verteidigt hatte, einfach die Wohnung zur Hälfte leer geräumt.

Bett, Kleiderschrank, Kommode, Esstisch, Stühle, Toilettenrollenhalter? Alles weg.

Wenn ich erschöpft nach vielen Stunden Arbeit nach Hause kam, blieben mir glücklicherweise immer noch meine alte Couch, auf der ich von nun an schlief, und die Küchenzeile, die zur Wohnung gehörte.

Und jetzt saß ich auf der braunen Couch, die Tom immer gehasst hatte, und griff nach der Flasche Rotwein, die mir das italienische Restaurant mitsamt Pasta und Salat geliefert hatte. Samtig floss der Wein ins Glas.

»Trinkst du zu viel?«, fragte meine Mutter, und es klang alarmiert.

»Nein«, antwortete ich knapp. »Ich trinke nur, wenn ich mit dir telefoniere. Also, was gibt es?«

Sie schluckte, dann war es sehr still.

»Mama?«, fragte ich leise und richtete mich auf. Eben war ich noch müde, jetzt dagegen ganz wach.

Wir frotzelten uns an, wir zogen uns auf, wir sagten uns, dass wir uns lieb hatten, aber wir schwiegen nicht. Nie.

»Mama?«, wiederholte ich, und mein Nacken wurde kalt, viel kälter, als das warme Frühsommerwetter eigentlich zuließ.

»Ich«, begann sie leise, »ich … ich muss dir etwas sagen. Herrje, ich weiß gar nicht wie.«

»Einfach raus damit!«

Ich hörte, dass sie tief Luft holte. »Also schön. Vor drei Wochen war ich beim … nein, das ist Quatsch. Ich sag es, wie es ist. Ich habe Krebs. Punkt. Brustkrebs. Dr. Drösig hat einen Knoten getastet, dann war ich in Emden zu ein paar Untersuchungen. Und ja, es ist Krebs. Ich muss operiert werden. Die Heilungschancen sind sehr gut. Ich werde nicht sterben oder so, falls du das denkst. Aber ich brauche ein bisschen Zeit, um mich zu erholen, Zeit für die Chemo und … ich weiß nicht, was ich machen soll.« Ihre Stimme flatterte. »Ich bin den Sommer über ausgebucht. Die drei Ferienapartments sind durchgängig vermietet, und eigentlich kann ich nicht weg. Ich –«

Rasch unterbrach ich sie. »Ich komme heim.«

»Nein, so habe ich das nicht gemeint.«

»Aber ich.« Ich stellte mein Glas Rotwein auf den Tisch. »Ich komme nach Hause. Ich kümmere mich um dich und die Apartments und –« Wie eine Welle brach die Erkenntnis, dass meine Mutter sterblich war, über mir zusammen. Tränen schossen mir in die Augen, und ich presste meine Lippen fest zusammen. Nicht weinen, Clara, jetzt nicht weinen. Es bringt nichts, es hilft nichts, und es macht deine Mutter nur noch wahnsinniger.

»Ich will nicht, dass du meinetwegen heimkommst.« Derselbe Trotz, der oft in meiner Stimme lag, schwang nun in ihrer mit.

»Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen«, sagte ich trocken und nahm einen großen Schluck aus meinem Weinglas.

»Der Tierarzt, Dr. Breden, hat eine Stelle frei. Halbtags. Das wäre vielleicht was für dich.«

»Mal sehen. In erster Linie bleibe ich so lange, wie du mich brauchst, und dann sehe ich weiter.«

»Sicher, Clara. Den Sommer über und dann nach Berlin zurück.«

»Vielleicht....

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bundle • Ferien • happily ever after • Happy End • Insel • Jennifer Snow • Katzen • Langeoog • Liebe • Lyx • Meer • Olivia Anderson • Olivia Miles • Petra Schier • Pippa Watson • Rebecca Raisin • Tierarzt
ISBN-10 3-96797-551-7 / 3967975517
ISBN-13 978-3-96797-551-2 / 9783967975512
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