Breaking the Fall (eBook)
303 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-314-3 (ISBN)
Seine größte Schwäche: eine Woche mit Folgen ...
Eddie Valenzuela kennt sich in der Musikbranche bestens aus und als er Fiona Franks singen hört, weiß er, dass sie ein Superstar werden wird. Und Fiona hat auch schon einen Plattenvertrag unterschrieben, der ihr eine große Karriere und ihre erste Tournee zusichert. Allerdings musste sie sich verpflichten, Single zu bleiben. Deshalb verschwindet sie nach einer aufregenden Woche voller Leidenschaft - ohne zu wissen, dass es dafür bereits zu spät ist ...
Die große Breaking Serie von Ember Leigh für alle Fans von Penelope Ward and Vi Keeland. Die Titel können unabhängig voneinander gelesen werden.
Ember Leigh stammt aus dem nördlichen Ohio und lebt derzeit mit ihrem argentinischen Ehemann und zwei Kindern in der Nähe des Eriesees, wo sie einen argentinisch-amerikanischen Food Truck betreiben.
Kapitel 1
Schales Bier. Im Hintergrund testete der Drummer das Reverb. Hin und wieder ertönte das Klirren eines heruntergefallenen Glases, während der Jubel wie ein symphonisches Crescendo immer weiter anschwoll.
Amara und Travis hatten Eddie überredet, sich mit ihnen hier in dieser Lounge zu treffen. Wobei es nicht viel Überredungskunst gebraucht hatte. Eddie war es gewohnt, abends auszugehen; allerdings fand man ihn normalerweise eher in den Bars, die seinem Boss gehörten.
Er arbeitete als Booker für eine früher gut besuchte, in letzter Zeit jedoch nicht so gut laufende Reihe von Clubs, und so fühlte sich sein Besuch an diesem Abend ein wenig an wie eine Scouting-Tour, um das Layout und die Stimmung der Konkurrenz zu checken – und die Sängerin, die gleich auftreten sollte.
Sie war eine Bekannte von Levis Freundin Riley. Eine aufstrebende Künstlerin, ein Star von morgen sozusagen. Allerdings bildete sich in dieser Stadt so ziemlich jeder ein, ein zukünftiger Star zu sein, auch wenn nur die wenigsten es bis ganz nach oben schafften. Riley hatte Eddie jedoch versichert, dass ihre Freundin wirklich was draufhatte. Sie stand sogar schon bei einem großen Plattenlabel unter Vertrag – doch Eddie wusste, dass auch dieser Umstand nicht unbedingt etwas bedeutete. Wenn sie allerdings nur halb so viel Talent hatte, wie Riley behauptete, brauchte Eddie sie möglichst gestern für seine Clubs.
Doch er war erfahren genug, um sich nicht auf die Meinung der Freunde und Freundinnen von Künstlern zu verlassen, denn natürlich waren alle immer davon überzeugt, dass ihre Freunde die absolut Besten waren.
»Willst du was trinken?« Travis sah ihn über die Schulter hinweg an und wies mit dem Kopf in Richtung der halbkreisförmigen Bartheke in der Mitte der Lounge.
»Absolut.« Eddie klopfte mit den Fingerknöcheln auf die Theke, während sie darauf warteten, bedient zu werden. Seine Schwester Amara hatte den Kopf an Travis’ Schulter gelehnt, und die beiden kommunizierten in einer Sprache, die nur sie allein verstanden. Nach mittlerweile zwei Jahren sollte Eddie sich eigentlich daran gewöhnt haben. Hatte er auch. Aber er wünschte sich genau das auch für sich selbst – die Art, wie Travis immer die Hand auf Amaras legte; diese kleinen intimen Momente, die die beiden die Welt um sich herum vergessen ließen; die Art, wie sie sich in den Blicken des anderen verloren. Gemeinsam waren sie stärker, besser.
Wenn er selbst doch auch sein perfektes Gegenstück finden könnte.
Eddie winkte der Bartenderin. »Die erste Runde geht auf mich«, erklärte er Travis, Amara und den anderen. »Das fällt unter Betriebsausgaben.«
Lex, Cobra und Levi hinter ihm kommentierten seine Einladung mit einem lauten »Whoohoo«, und Travis drückte ihm freundschaftlich die Schulter, was sich allerdings eher so anfühlte, als wäre die in einen Schraubstock geraten. Mit einer Horde MMA-Fightern als Freunde brachte Eddie gar nicht mal so selten ein blaues Auge oder ein paar geprellte Rippen mit nach Hause, doch im Laufe der Jahre hatte er sich daran gewöhnt.
»Also, ich finde ja, alle Runden heute Abend sind Betriebsausgaben«, erklärte Cobra und schob sich neben ihn. Während um Eddie herum die Rum-Colas und Tequilas bestellt wurden, wanderte sein Blick durch den Raum, und die Anspannung legte sich wie ein Gurt um seinen Brustkorb.
Amara lag ihm schon eine Weile damit in den Ohren, dass er immer unter Stress zu stehen schien. Er hatte ständig Angst um seinen Job und machte sich Sorgen, ob er auch die richtigen Gigs für die schwächelnden Clubs seines Arbeitgebers fand. Alles hing an ihm und seinen Zauberkünsten, und so war er ständig auf der Suche nach dem magischen Gig. In Los Angeles war es nur ein winziger Schritt von David Blaine zum Star einer Kindergeburtstagsparty; Eddie konnte es sich also nicht leisten, sich auf einem Erfolg auszuruhen.
Und wer wusste schon, wo er landen würde, wenn er nicht bald seine Magie auspackte? Er war es so leid, ständig auf einem Drahtseil zu balancieren, nicht das zu verdienen, was er wirklich wert war. Ständig darum kämpfen zu müssen, sich im Livemusik-Business einen Namen zu machen.
Als der Klang einer einzelnen Bassgitarrensaite durch die Lounge vibrierte, suchten sie sich einen großen Tisch mit Blick auf die Bühne. Die übliche Vorfreude zwickte in Eddies Brust – das war eins der vielen Dinge, die er an Livemusik so liebte. Die Vorfreude darauf, sich vom Strom der melodisch verpackten Klänge und Gefühle davontragen zu lassen.
Ein schwerer violetter Vorhang verbarg noch immer die Bühne. Eddie blickte sich um und überschlug rasch, wie viele Leute in etwa gekommen waren. Ein Teil der Gäste gruppierte sich um die zahlreichen Tische. Die anderen standen in dicht gedrängten Grüppchen vor der Bühne, obwohl die Musik noch nicht mal begonnen hatte. Die Sängerin – Felonia? Fiona? – war die einzige Künstlerin an diesem Abend, und sie hatte ein ordentliches Publikum angezogen. So wie es im Moment aussah, würde er sie buchen, aber nur, wenn es ihr gelang, mindestens die Hälfte von ihnen zum Tanzen zu bringen. Musiker, die die Leute in Bewegung brachten, bedeuteten wiederkehrende Gäste.
»Ich kann es kaum erwarten, bis ihr Fiona endlich singen hört«, sagte Riley am anderen Ende des Tisches und nippte an ihrem Drink. Je öfter sie das sagte, desto tiefer sanken Eddies Erwartungen an Fionas Auftritt. »Im Ernst, ich rechne fest damit, dass sie richtig groß wird.«
»Ich hab schon ein paar Servietten mit ihrem Autogramm«, erklärte Levi. »Vielleicht versteigere ich sie irgendwann auf eBay, wenn sie ganz groß rausgekommen ist.«
Travis schnaubte. »Du willst Servietten auf eBay verkaufen? Das klingt, als würdest du keinen Cent mit den ganzen Fights verdienen, die du ständig gewinnst.«
»Hey, man soll nehmen, was man kriegen kann«, sagte Lex und legte den Arm um Lilas Schultern. Sie war im siebten Monat schwanger, und ihr Babybauch wölbte sich deutlich unter ihrem Trägershirt. Sie war die Einzige in der Runde, die keinen Alkohol trank. Eddie war überrascht, dass sie überhaupt mitgekommen war.
Hinter dem schweren Vorhang erklang eine weitere Saite, und die Lichter wurden gedämpft. Jeden Moment würde es losgehen.
Während sich Eddies Freunde und deren Partnerinnen weiter unterhielten, konzentrierte er selbst sich auf die Bewegungen hinter dem Vorhang. Und als die ersten Töne eines kehligen Intros den Raum erfüllten, stellten sich die Haare auf seinen Unterarmen auf. O Gott.
Riley jauchzte: »Das ist Fiona!«
Die Zuschauer verstummten, und ein rauchiger, gefühlvoller Gesang erfüllte die Lounge. Langsame, fast schon melancholische Schläge auf der Snare-Drum begleiteten die Stimme, bis diese verstummte. In der gesamten Lounge herrschte erwartungsvolle Stille.
Und dann setzte mit einem mitreißenden Pop-Beat das Schlagzeug ein. Forsche Gitarrenklänge stiegen mit ein, und endlich öffneten sich die Vorhänge und präsentierten die Band.
Eddie suchte nach der Sängerin, deren Intro ihn so tief berührt hatte. In der Mitte der Bühne stand ein Hocker, darauf die Sängerin, allerdings mit dem Rücken zum Publikum. Die Musik steigerte sich, bettelte förmlich darum, dass ihre Stimme sich endlich dazugesellte. Eddies Kehle war wie zugeschnürt, während er auf ihren nächsten Move wartete … ihren nächsten Ton, ihr nächstes … was auch immer.
Plötzlich legte Fiona den Kopf in den Nacken, gab ein lautes »Ohhhhhhh!« von sich und drehte sich um.
Lange blonde Locken wirbelten um sie herum, deren Spitzen in einem satten Meergrün leuchteten. Eddies Hände ballten sich zu Fäusten, während er ihren Anblick in sich aufsog. Ein diffuses Licht erhellte ihren zur Seite geneigten Kopf und ihre geschlossenen, mit Kajal umrandeten Augen, während die Musik um sie herum pulsierte. Die Band war erstklassig, so viel stand fest. Eddie spürte es bis in die Knochen – das präzise Timing der Snare, die intuitive Bassline, die Art, wie Fionas Stimme sich durch die Musik schlängelte, als würde sie die Melodie zusammennähen.
Sehen jedoch tat er nur sie. Fiona war mitten auf der Bühne, und zugleich war sie es nicht. Sie...
Erscheint lt. Verlag | 1.4.2024 |
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Reihe/Serie | Breaking Serie | Breaking Serie |
Übersetzer | Katia Liebig |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Breaking the Fall |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | All in • Bianca Iosivoni • Lauren Layne • L.J. Shen • Louise Bay • Meghan March • MMA Fighter • Pepper Winters • Piper Rayne • Second Chance • Still Broken • Vi Keeland • Winter Renshaw |
ISBN-10 | 3-96797-314-X / 396797314X |
ISBN-13 | 978-3-96797-314-3 / 9783967973143 |
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