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Die Mondhexe: Fantasy Thriller (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
120 Seiten
Alfredbooks (Verlag)
978-3-7452-3615-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Mondhexe: Fantasy Thriller -  Alfred Bekker
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Alfred Bekker Unheimlicher Roman Düstere Ritiuale zwischen Klostermauern und ein grausamer Mond-Kult - eine Reporterin versicht Licht ins Dunkel zu bringen und bekommt die Kräfte der Mond-Hexe zu spüren und muss um ihre Liebe kämpfen. 'Rhymeth!', flüsterte die Frau im blauen Kleid, deren langes rotes Haar im Nachtwind wehte. Ungehört verhallte der Ruf zwischen düsteren Klostermauern. 'Rhymeth!', rief sie jetzt etwas lauter. Ihr Gesicht war feingeschnitten und sehr ebenmäßig, aber in ihren Zügen stand etwas, das jeden Betrachter unwillkürlich erschaudern ließ. Unverhüllte Grausamkeit. Das Lächeln, zu dem sich ihr volllippiger Mund verzog, war kalt wie der Tod...

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"Rhymeth!", flüsterte die Frau im blauen Kleid, deren langes rotes Haar im Nachtwind wehte. Ungehört verhallte der Ruf zwischen düsteren Klostermauern. "Rhymeth!", rief sie jetzt etwas lauter.

Ihr Gesicht war feingeschnitten und sehr ebenmäßig, aber in ihren Zügen stand etwas, das jeden Betrachter unwillkürlich erschaudern ließ.

Unverhüllte Grausamkeit.

Das Lächeln, zu dem sich ihr volllippiger Mund verzog, war kalt wie der Tod...

In ihren dunklen Augen spiegelte sich der Vollmond, dessen fahles Licht auf den grau gewordenen Sandsteinmauern bizarre Schatten erscheinen ließ.

"Rhymeth! Deine gehorsame Dienerin ruft dich!"

Sie breitete die Arme aus und reckte sie dem Mond entgegen.

"Rhymeth! Gib mir Kraft!", flüsterte sie, wobei sich ihr Gesicht auf eine Weise verzog, die ihr etwas Unmenschliches gab. Ein letztes Mal rief sie diesen düsteren Namen und Verzweiflung hatte sich in ihren Tonfall eingeschlichen.

Sie ließ schließlich die Arme sinken und schluckte.

Dann atmete sie tief durch und schloss dabei die Augen, so als hätte sie eine große Anstrengung hinter sich. Sie schluckte und ballte die Hände zu Fäusten zusammen.

Im nächsten Moment ließ der blecherne Klang einer Kirchenglocke sie die Augen weit aufreißen. Es war ein ohrenbetäubender Lärm.

Die Frau in Rot strich sich mit einer fahrigen Geste das Haar aus dem Gesicht.

Aus den bizarren Schatten, die das Mondlicht auf die grauen Steinmauern der nahen Kapelle zauberte, schälten sich jetzt dunkle Gestalten heraus.

Erst waren es nur düstere Umrisse, wie verschwommene Schemen, aber je näher sie kamen, desto mehr verwandelten sie sich.

Sie wirkten auf den ersten Blick wie Mönche. Allerdings trugen sie um den Hals eigentümliche ovale Holzamulette anstatt eines Kreuzes.

Unter den Kapuzen ihrer knöchellangen Kutten schien es nichts als namenlose Schwärze zu geben, obgleich das Mondlicht eigentlich hell genug gewesen wäre, etwas von ihren Gesichtern zu zeigen...

Schweigend gingen sie auf die Frau in Rot zu und bildeten dann eine Art Halbkreis um sie herum.

"Rhymeth", sagte die Frau mit den roten Haaren mit brüchiger Stimme. "Sie..."

"Sie schweigt noch immer?", kam es dumpf unter einer der Kapuzen hervor.

"Ja."

"Dann gibt es nur einen Weg..."

"Ich weiß", murmelte sie und der Klang ihrer Stimme bekam etwas Raubtierhaftes.

"Ein Opfer!", kam es von dem Kuttenträger.

In den dunklen Augen der Frau flackerte es. Dann begannen sie eigentümlich zu leuchten, wie kleine Lampen. Von ihren Pupillen war jetzt mehr zu sehen. Ihre Augenhöhlen waren erfüllt von einem grellen Weiß...

Sie entblößte die Zähne.

"Ja, ein Opfer", bestätigte sie dann flüsternd und der Nachtwind nahm ihre Worte mit sich und trug sie wie eine Drohung über das Land...

*

Es war das Klatschen von Regentropfen, das mich aus meinem Traum erlöste.

Ich schlug die Augen auf und saß einen Moment später kerzengerade im Bett. Rhymeth - dieser geheimnisvolle Name, der in meinem Traum eine Rolle gespielt hatte, lag mir noch auf der Zunge...

Es war nicht das erste Mal, dass ich von jener rothaarigen Frau träumte, die in einem alten Klostergemäuer in Anwesenheit einer Schar mysteriöser, in Mönchskutten gehüllter Gestalten immer wieder diesen Namen aussprach...

Rhymeth...

Ich stand auf und blickte aus dem Fenster. Mit der linken fuhr ich mir durch das mittellange, brünette Haar und seufzte. Draußen regnete es Bindfäden. Schon seit Tagen war das Wetter selbst für Londoner Verhältnisse miserabel und der Garten von Tante Bells Villa sah entsprechend aus. Tante Bell hieß eigentlich Beverly Maddock und war meine Großtante. Seit dem frühen Tod meiner Eltern lebte ich bei ihr und bewohnte in ihrer großzügigen Villa die obere Etage.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und rieb mir den Ellbogen. Es war kalt geworden - viel zu kalt für die Jahreszeit.

Mit Schrecken dachte ich daran, dass mich morgen ein anstrengender Tag in der Redaktion des London City Observers erwartete, eine Londoner Boulevard-Zeitung, für die ich als Reporterin arbeitete. Ich machte meine Arbeit gerne und mit vollem Einsatz, nur konnte man in diesem mitunter aufreibenden Job schlaflose Nächte schlecht gebrauchen. Und erst recht galt das, wenn sich so etwas häufte, was bei mir der Fall war...

In den letzten Tagen hatte mich der Traum über die geheimnisvolle Rothaarige mehrmals heimgesucht und jedesmal war ich danach von einer eigentümlichen Unruhe erfasst worden, so dass ich erst am frühen Morgen wieder in den Schlaf gesunken war.

Ein Geräusch aus der unteren Etage ließ mich aufhorchen. Es hatte für einen Moment das Platschen der Regentropfen übertönt. Vermutlich war es Tante Bell, die manchmal nächtelang in ihrer großen Bibliothek saß und in alten Folianten schmökerte.

Ich überlegte kurz und beschloss dann, ihr ein wenig Gesellschaft zu leisten. Im Moment hatte es ohnehin keinen Sinn, wenn ich mich wieder ins Bett legte.

Rhymeth...

Der Name hallte in meinem Inneren wider wie das Echo aus einer anderen Welt, einer anderen Zeit...

Barfuß und im Nachthemd ging ich die Treppe hinunter, die meinen Teil der Villa mit Tante Bells Räumen verband.

Tante Bell war die Frau des ehedem recht berühmten und umstrittenen Archäologen Franklin Maddock, der von seiner letzten Forschungsreise nicht zurückgekehrt und unter mysteriösen Umständen verschollen war. Von ihm stammten die unzähligen archäologischen Fundstücke und Artefakte exotischer Kulte, die aus Tante Bells Villa eine Art Museum machten. Dazu kam noch Beverlys persönliches Interesse an allem, was irgendwie mit unerklärlichen Phänomenen, Okkultismus und übersinnlicher Wahrnehmung zu tun hatte. Sie hatte auf diesem Gebiet ein beachtliches Privatarchiv zusammengetragen, das tausende von Presseartikeln ebenso enthielt, wie wertvolle Exemplare entlegener Schriften. In mühevoller und jahrelanger Kleinarbeit hatte sie diesen Schatz zusammengetragen und so befand sich in ihrer Villa inzwischen sicherlich eine der größten Sammlungen zu diesem Themenbereich, die es in England gab.

Es war ein groteskes Sammelsurium, das mittlerweile fast alle Räume der Villa ausfüllte - mit Ausnahme meiner Etage, die ich daher manchmal scherzhaft, die okkultfreie Zone nannte.

Schon auf dem ersten Treppenabsatz grinste mich das Gesicht eines afrikanischen Totengottes Benin an, der mit seinem teuflischen Zähnefletschen in jede Geisterbahn gepasst hätte.

Ich fand Tante Bell tatsächlich in der Bibliothek. Sie saß in einem großen Ohrensessel und war mit ernstem, leicht angespanntem Gesicht in die Lektüre eines bereits halb zerfallenen und ziemlich staubigen Wälzers vertieft.

Zunächst bemerkte sie mich gar nicht.

Erst das Knarren einer Parkettbohle ließ sie aufschrecken.

"Ach, du bist es, Kind..."

Kind - so nannte sie mich immer noch des öfteren, obwohl ich mit meinen 26 Jahren sicherlich bereits erwachsen war.

Aber sie hatte mich nach dem Tod meiner Eltern wie ihr eigenes Kind aufgezogen und sich an den Gedanken, dass ich erwachsen war, nie so recht gewöhnen können.

Ich fragte: "Störe ich?"

"Nein, natürlich nicht." Ich setzte mich zu ihr und sie klappte ihr Buch zu. "Was ist? Kannst du nicht schlafen?"

"Nein."

Sie sah mich an und nickte dann wissend. Vor ihr konnte kaum etwas verbergen, dazu kannte sie mich einfach zu gut.

"Hast du geträumt?", fragte sie mich.

"Ja."

"Wieder von der rothaarigen Frau in diesen Klostermauern..."

"...und diesem Namen. Rhymeth... Du glaubst auch, dass es einer jener Träume ist, nicht wahr?" Inzwischen hatte ich es als Tatsache akzeptiert, dass ich eine leichte übersinnliche Fähigkeit besaß, die sich vorwiegend in Träumen oder tagtraumartigen Visionen zeigte, in denen sich mir Bruchstücke der Zukunft offenbarten.

Bruchstücke - mehr war es zumeist nicht. Manchmal kaum mehr als eine unterschwellige Ahnung oder rätselhafte Bilder, die ich erst deuten musste.

Als Jugendliche hatte ich den Brand eines Hauses auf diese Weise vorausgesehen. Seitdem war Tante Bell von meiner Gabe felsenfest überzeugt, während ich noch lange sehr skeptisch geblieben war.

Tante Bell seufzte. "Ich habe bereits in meinem Archiv nachzuforschen begonnen, was dieser Name - Rhymeth - bedeuten könnte..."

"Und?"

"Bis jetzt habe ich nichts gefunden. Aber das will noch nichts heißen... Ich brauche etwas mehr Zeit!"

"Ja, sicher."

Ich wusste, dass man sich tagelang in Tante Bells Okkultismus-Archiv verkriechen konnte, um wegen einer bestimmten Sache zu recherchieren. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass meine Großtante selbst bereits etwas den Überblick über die Ausmaße ihrer Sammlung verloren hatte.

Sie sah mich an und versuchte, mich durch ihr Lächeln ein wenig aufzuheitern. "Ich werde es schon herausbekommen, mein Kind. Verlass dich drauf!"

Ich zuckte die Achseln. "Vermutlich hat dieser Traum gar nicht die Bedeutung, die ich ihm zumesse!", erklärte ich dann.

Aber Tante Bell schüttelte entschieden den Kopf. "Versuch gar nicht erst, dir so einen Unsinn einzureden, Jenni! Es ist wichtig und du weißt es..."

*

Als ich am nächsten Morgen das Großraumbüro der Redaktion des London City Observers betrat, konnte ich nur mit Mühe...

Erscheint lt. Verlag 16.1.2024
Verlagsort Lengerich
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7452-3615-7 / 3745236157
ISBN-13 978-3-7452-3615-6 / 9783745236156
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