Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück (eBook)
560 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60669-1 (ISBN)
Die Bestsellerautorin Alexandra Potter hat schon Millionen LeserInnen mit ihren bezaubernden romantischen Komödien glücklich gemacht. Ihre Bücher wurden in 22 Sprachen übersetzt. Geliebt wird sie für ihren warmen Humor, die scharfsinnigen und herrlich witzigen Dialoge und die wunderbar originellen Figuren, die einem schneller ans Herz wachsen, als man lesen kann. Sie lebt mit ihrem Partner und einem bosnischen Findel-Hund in London. Wenn sie gerade nicht auf Reisen ist oder schreibt, verbringt sie viel, zu viel Zeit auf Instragram. Dort wird sie täglich daran erinnert, mehr Sport zu machen, genug Wasser zu trinken, Achtsamkeit zu praktizieren, dankbar für alles Mögliche zu sein, sich trendy anzuziehen, grüne Smoothies zu trinken, veganen Kuchen zu backen, Ziele zu erreichen, sich neue zu Ziele stecken und daran zu denken zu atmen. Und immer glücklich zu sein! #eatscrollweep #jetztschonfixundfertig #woistdernächsteEisbecher
Die Bestsellerautorin Alexandra Potter hat schon Millionen LeserInnen mit ihren bezaubernden romantischen Komödien glücklich gemacht. Ihre Bücher wurden in 22 Sprachen übersetzt. Geliebt wird sie für ihren warmen Humor, die scharfsinnigen und herrlich witzigen Dialoge und die wunderbar originellen Figuren, die einem schneller ans Herz wachsen, als man lesen kann. Sie lebt mit ihrem Partner und einem bosnischen Findel-Hund in London. Wenn sie gerade nicht auf Reisen ist oder schreibt, verbringt sie viel, zu viel Zeit auf Instragram. Dort wird sie täglich daran erinnert, mehr Sport zu machen, genug Wasser zu trinken, Achtsamkeit zu praktizieren, dankbar für alles Mögliche zu sein, sich trendy anzuziehen, grüne Smoothies zu trinken, veganen Kuchen zu backen, Ziele zu erreichen, sich neue zu Ziele stecken und daran zu denken zu atmen. Und immer glücklich zu sein! #eatscrollweep #jetztschonfixundfertig #woistdernächsteEisbecher
Die zweite Jahreshälfte
Ich kann es nicht glauben.
Laut Google ist heute der 182. Tag des Jahres. Das bedeutet, ein halbes Jahr ist bereits rum. Jetzt schon! Also sollten wir schnell noch einmal zurückschauen und über all die guten Vorsätze und Ziele nachdenken, die wir nicht umgesetzt oder nicht erreicht haben. (Ich bin doch nicht die Einzige, der es so geht, oder?) Viel wichtiger ist jedoch, dass es nun schon achtzehn Monate her ist, seit ich Edward an Silvester zum ersten Mal geküsst und mich verliebt habe, nicht nur in ihn, sondern in mein gesamtes Leben – mein chaotisches, makelhaftes, perfekt unperfektes Leben. Und einen Augenblick lang hat es sich tatsächlich so angefühlt, als wäre alles gut.
Zumindest ungefähr zwei Sekunden lang.
Kann es eine bessere Lektion dafür geben, dass das Leben nie nach Plan verläuft – selbst wenn ich es gerade geschafft hatte, meines umzukrempeln, und alles so hoffnungsvoll aussah –, als eine globale Pandemie, die auf einen Schlag und quasi über Nacht alles verändert? Es war unwirklich und Angst einflößend zugleich. Wir haben als Gesellschaft geliebte Menschen verloren, unsere Familien und Freunde vermisst, haben unsere Kinder zu Hause unterrichtet, Bananenbrot gebacken und für Pflegekräfte applaudiert. Dabei haben wir nicht nur endlos scheinende Lockdowns und Zoom-Quizabende ertragen, sondern auch Social-Media-Kanäle, auf denen sich Hollywoodstars und andere Berühmtheiten gegenseitig beim Singen von Imagine oder beim Anleiern irgendwelcher #bleibzuhause-Challenges überboten. Als wäre zu Hause zu bleiben nicht schon Herausforderung genug.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, mangelte es plötzlich an Klopapier #stelldireinfachvoresgibtkeinklopapiermehr.
In achtzehn Monaten ist VIEL passiert. In meiner Welt hingegen ist viel nicht passiert. Das normale Leben wurde genauso eingestellt wie meine West-End-Aufführung von Montys Theaterstück, an dem ich so hart gearbeitet hatte. Und auch meine neue Kolumne wurde gestoppt. »Tut mir echt leid, Stevens, aber jetzt ist nicht die Zeit für eine neue Kolumne«, hatte mein Redakteur Sadiq mir missmutig am Telefon verkündet. »Ich brauche dich da, wo du bist: beim Nachrufeschreiben.« Auch ein ziemlich guter Werbevertrag für meinen Podcast löste sich in Wohlgefallen auf und mit ihm bitter benötigtes Einkommen.
Es fühlte sich auf verschiedenen Ebenen ziemlich genau wieder so an wie in jenem Moment, als ich, nachdem mein ganzes Leben auseinandergebrochen war, aus den USA zurück nach London gezogen war. Mein Sozialleben tendierte gen null, meine Eltern konnte ich auch nicht besuchen (auch wenn es dieses Mal nicht daran lag, dass sie mein Zimmer über Airbnb vermietet hatten), tja, und mein Liebesleben … Sagen wir es mal so, sich eine romantische Beziehung aufzubauen, wenn man sich von anderen Leuten fernhalten soll, ist nicht gerade einfach.
Und nein, das können Sie mir getrost glauben, alles kann man eben nicht über Zoom machen.
Trotz all dieser Rückschläge gibt es echt viel, wofür ich dankbar sein kann. Tatsächlich ist meine Dankbarkeitsliste in den letzten achtzehn Monaten länger und länger geworden. Wenn es hart auf hart kam, habe ich mir einfach die Punkte auf meiner Dankbarkeitsliste aufgezählt. Nicht nur die großen Sachen, bei denen es um Leben oder Tod geht, wie unser großartiges Gesundheitssystem NHS, gesund zu sein oder dass es meinen Liebsten gut geht. Sondern noch viel mehr, wie zum Beispiel:
1. Meine Hörerinnen und Hörer
Mit gerötetem Gesicht komme ich unter meiner Bettdecke hervor, die über dem Wäscheständer hängt, reiße das klapprige alte viktorianische Fenster auf und schnappe nach Luft. Das tut gut.
Es ist Freitagabend, und ich habe gerade die neuste Folge meines Podcasts unter meinem amateurhaften schalldichten Zelt aufgenommen, das ich in einer Ecke meines winzigen Wohnzimmers aufgebaut habe. Obwohl der Werbevertrag geplatzt ist, wird meine Hörerschaft immer größer. Ich bin wahnsinnig dankbar dafür, dass ich mehr Downloads denn je verzeichnen kann.
Als ich meinen Podcast vor einer ganzen Weile zum ersten Mal eingesprochen habe, machte ich mir wirklich Sorgen, dass es nur mir so gehen könnte, dass ich die Einzige wäre, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekam. Aber es sieht ganz so aus, als gäbe es da draußen viele Menschen, die sich mit den Bekenntnissen einer Versagerin auf der falschen Seite der vierzig identifizieren können, gerade in diesen turbulenten Zeiten. Ich fühle mich auch heute noch oft als Versagerin. Das wird sich wohl niemals ändern. Auch während der Pandemie kam es mir so vor, als wäre ich der einzige Mensch auf dem Planeten, der weder eine neue Sprache lernte noch einen Roman schrieb oder zumindest dem Fernsehwettbewerb The Great British Bake Off mit Bananenbrot und Sauerteig Konkurrenz machte.
Aber jetzt mal im Ernst. Ich bin vollkommen ernst.
Ich bin tatsächlich jemand, der den Großteil der Zeit durchs Leben stolpert und es dabei erst erfindet. Je älter ich werde, desto weniger weiß ich. Mein Leben sieht immer noch nicht so aus, wie es aussehen sollte, zumindest, wenn man den gesellschaftlichen Vorstellungen folgt. Unverheiratet. Kinderlos. Kein Interesse an Yoga oder Töpferkursen. Nicht ein einziges beeindruckendes Bikinifoto auf irgendeinem Social-Media-Account. Noch immer stelle ich die großen Fragen und finde keine Antworten. Wenn mir etwas gut gelingt, zaudere ich umso mehr, hinterfrage mich und spüre, wie die bösen Teufelchen nach mir schnappen.
Als wir niemanden zu Hause empfangen durften, war DIE ANGST meine häufigste Besucherin. Verraten habe ich das niemandem, es hätte schließlich ein Verstoß gegen die Lockdownregeln sein können.
Andererseits, Hand aufs Herz: Wem ist es in den letzten achtzehn Monaten nicht manchmal so ergangen?
Während ich versuche, mich nicht zu weit aus dem Fenster im zweiten Stock zu lehnen, füllt sich meine Lunge mit Luft, die nach Geranien, Abgasen und thailändischem Essen von dem gerade erst wiedereröffneten Café gegenüber riecht. Der Sommer ist da, und die Kontaktbeschränkungen wurden gelockert, endlich kehrt alles wieder in den Normalzustand zurück.[2]
2. Kein Badezimmer mehr teilen zu müssen
Okay, also zurück zum Wesentlichen.
Ich wende mich vom Fenster ab und sehe auf die Uhr. Mist, ist es wirklich schon so spät? Ich muss mich ganz dringend fertig machen. Schnell gehe ich ins Badezimmer, ziehe mich aus und springe unter die Dusche. Dampf steigt auf. Ich liebe es, lange und heiß zu duschen. Je länger und heißer, desto besser. Und das ist nur einer der Gründe, warum ich lieber ein Badezimmer für mich allein habe.
Als ich zurück nach London zog, konnte ich mir dank der absurd hohen Mieten keine eigene Wohnung leisten, nicht einmal mit der finanziellen Hilfe meines Vaters, also suchte ich mir ein WG-Zimmer. So lernte ich Edward kennen, da er ebenjenes Zimmer vermietete. Ein eigenes Bad hatte ich dort allerdings nicht. Ein ständiges Streitthema. Immer wieder wurde ich ermahnt, nicht so lange zu duschen und nicht das ganze heiße Wasser zu verbrauchen. Einmal hätte ich ihn sogar fast umgebracht, da ich nach einem entspannenden Bad mit ätherischen Ölen vergessen hatte, die Wanne zu putzen – weshalb er beim Duschen ausgerutscht war.
Ganz zu schweigen von den Streitereien ums Klopapier.
Während ich mir die Haare schamponiere, läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Zum Glück haben wir nicht während der Klopapierknappheit zusammengelebt, als alle plötzlich die Panik bekamen, nichts mehr abzubekommen, und Hamsterkäufe das neue Normal waren, woraufhin die Supermärkte doch tatsächlich das Toilettenpapier rationieren mussten. Ich will mir ein Zusammenleben zu der Zeit gar nicht ausmalen. Wie ich Edward kenne, hätte er mich sicher zum Abputzen Zeitungspapier in kleine Vierecke schneiden lassen. Recycling ist schließlich seine Leidenschaft.
Ich spüle mir die Haare aus, bleibe noch ein paar Minuten stehen und genieße den heißen Wasserstrahl auf meiner Haut genau wie die...
Erscheint lt. Verlag | 3.5.2024 |
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Übersetzer | Karolin Viseneber |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 2023 • 40. • ab 50 • beste Freudin • Buch • Bücher • Bücher für den Urlaub • Dachschaden • desto besser die Aussicht • Feel-Good-Roman • Frau • Freundin • Geburtstagsgeschenk • Geschenk • humorvolle • Je größer der Dachschaden • Liebesroman Frauen • lustiger Roman • Midlife Crisis • Roman ältere Frauen • Roman Komödie • Roman Liebe • Roman lustig Frauen • Romantische Bücher • roman witzig • Sinn des Lebens • Zum Geburtstag |
ISBN-10 | 3-492-60669-5 / 3492606695 |
ISBN-13 | 978-3-492-60669-1 / 9783492606691 |
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