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Mörderisches Somerset - Mord im Erdbeerfeld (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
214 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5631-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mörderisches Somerset - Mord im Erdbeerfeld -  Dorothea Stiller
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Endlich ist es Sommer in Lower Foxdale. June und Pomona freuen sich auf einen Ausflug zu einem nahe gelegenen Bauernhof, wo sie Erdbeeren pflücken wollen. Doch dort machen sie eine schreckliche Entdeckung: Statt Erdbeeren finden sie eine schwer verletzte Frau auf dem Feld! Trotz aller Bemühungen stirbt sie noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Polizei verdächtigt einen Landsmann und Kollegen der jungen Frau - doch die beiden Hobby-Ermittlerinnen haben Zweifel an der offiziellen Version und ermitteln auf eigene Faust ...

Über die Serie:

Traumhafte Gärten, eine wunderschöne Landschaft und mystische Orte - dafür steht die Grafschaft Somerset. Als die junge Londonerin June das Cottage und den Buchladen ihrer Tante erbt, beschließt sie, dort neu anzufangen. Doch auch in der südenglischen Idylle gibt es dunkle Schatten und Verbrechen ... Wie gut, dass ihr die quirlige Pomona mit ihrem Hang zu Tarot und Esoterik und der sympathische Antiquar Mr. Whalley bei ihren Ermittlungen zur Seite stehen. Und dann gibt es da den attraktiven Detective Sergeant Sean Darcy, der bei der Verbrecherjagd auch noch ein Wörtchen mitzureden hat ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p>In Westfalen zu einer Zeit geboren, als Twix noch Raider hieß, in Fernseh-Talkshows noch geraucht wurde und Frauen noch die Erlaubnis ihres Ehemannes brauchten, um zu arbeiten, entdeckte Dorothea Stiller schon früh ihre Liebe zu guten Büchern und begann auch bald, eigene Geschichten zu schreiben. Sie schreibt zeitgenössische Liebesromane, Historische Romane, Krimis und - als Katharina Stiller - Jugendbücher für Mädchen.</p> <p></p>

2. Kapitel


Am späten Nachmittag machte sich June im bermudablauen Morris Minor ihres Großvaters auf den Weg nach Hause. Unterwegs hielt sie bei der Village Bakery in Foxdale und beim Hofladen der Froglane Farm, um ein frisches Sauerteigbrot und eine Flasche Cider für die neuen Nachbarn zu erstehen. Die Einkäufe stellte sie in der Küche ab und ging direkt hinaus in den Garten, der nun, Mitte Juni, in voller Pracht stand.

Er war ihre kleine Oase der Ruhe, direkt am Ufer des Milley gelegen, wo sie gern auf der von Blauregen überwucherten Terrasse am Flussufer saß, aufs Wasser schaute und ihren Gedanken nachhing. Früher einmal, als ihre Großmutter Ruby hier noch das Zepter geschwungen hatte, war es ein klassischer englischer Garten mit einem gepflegten Rasenviereck, Blumenrabatten, Rosen und einem Obst- und Gemüsegarten gewesen, in dem alles in ordentlichen Reihen in rechteckigen Beeten wuchs. Dann war Granddad krank geworden und schließlich gestorben. Die Gartenpflege war für Nana Ruby langsam zu mühsam geworden, und ihre beginnende Demenz hatte es ihr immer schwerer gemacht, sich zurechtzufinden. Also hatte Tante Sheila das Regiment übernommen und den Garten in ein wildwucherndes Paradies verwandelt, ein Chaos mit Methode, in dem es überall etwas zu entdecken gab. Zum Beispiel kreativ umfunktionierte Flohmarktfunde, die als Pflanzgefäße, Beeteinfassungen, Rankhilfen oder schlicht zur Dekoration dienten.

Der Golfrasen war einer Wildblumenwiese gewichen, durch die sich ein Gartenpfad zwischen Inseln aus Sträuchern, Staudenbeeten und Obstbäumen hindurch bis zum Durchgang in der niedrigen Mauer am hinteren Grundstücksende vorbeischlängelte. Dahinter, am Flussufer, lag die untere Terrasse. Rubys Rosen waren geblieben und säumten den Pfad. Direkt beim Haus gab es noch einen schattigen Sitzplatz, von dem aus man die ganze blühende Pracht überblicken konnte. Linkerhand befand sich ein Gartenschuppen, und dahinter grenzte eine hohe Mauer das Grundstück zur Einfahrt hin ab. Brombeeren und Ramblerrosen kletterten daran empor. Rechts führte ein Pfad in Granddads Gemüsegarten, den Sheila in einen Permakulturgarten mit selbst zusammengezimmerten Hoch- und Frühbeeten und einem Gewächshaus verwandelt hatte. Dahinter lag das Nachbargrundstück, wo über die Ziegelmauer hinweg das Dach des neuen Wintergartens zu sehen war.

Im Sommer war im Garten jede Menge zu ernten: weiße, rote und schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Haferpflaumen und Monatserdbeeren und natürlich eine Menge Gemüse.

June suchte im Gemüsegarten einen dicken Kopfsalat aus, den sie abschnitt und in den Erntekorb legte. Ihm folgten Bohnen und Radieschen. Hier im Garten fühlte sich June ihrer Tante immer besonders nahe. Als Zwillingsschwester ihrer Mutter war Sheila für sie nach deren frühem Tod vor fünf Jahren ein wichtiger Halt gewesen. Auch wenn Rosemary und Sheila vom Charakter nicht unterschiedlicher hätten sein können, hatten die Schwestern sich immer sehr nahe gestanden. Tante Sheila war ähnlich verträumt und chaotisch gewesen wie Pomona. Ein rebellischer Geist und so etwas wie das schwarze Schaf der Familie, während June eher ihrer Mutter Rosemary ähnelte, ebenso ordentlich, pragmatisch und bisweilen geradezu verkopft.

Vielleicht fühlte sie sich gerade deswegen hier draußen so wohl. Manchmal wünschte sie sich, ein bisschen mehr wie dieser Garten zu sein: wild, ungezügelt und spontan. Gern hätte sie mehr dem Zufall oder ihren Launen überlassen, aber sie war dafür zu kontrolliert und brauchte feste Strukturen. Pomona hatte ja recht, wenn sie sagte, dass sie zu viel nachdachte und die Dinge dadurch oft noch verkomplizierte. Zumindest im Zwischenmenschlichen.

Wenn sie daran dachte, dass sie nun schon zum zweiten Mal vor Sean geflüchtet war, kam sie sich albern vor. Ein Seufzer entfuhr ihr. Warum musste sie immer alles im Voraus planen, und warum hatte sie solch eine Angst, die Kontrolle zu verlieren?

Früher oder später würde sie mit Darcy reden müssen, doch nicht mehr heute.

Sie nahm den Erntekorb, pflückte einen bunten Strauß Sommerblumen und ging zurück ins Haus, wo sie die Radieschen wusch und die Blumen zurechtstutzte und zusammenband.

Im Schrank unter der Treppe fand sie einen großen Spankorb, in dem sich vermutlich einmal Pflaumen befunden hatten, und bestückte ihn mit dem Gemüse aus dem Garten, dem Brot und einem Glas Erdbeermarmelade.

Mit Korb, Blumenstrauß und der Flasche Cider bewaffnet trat sie kurz darauf durch die Haustür hinaus und ging hinüber zum Nachbargrundstück.

Auch vor dem Haus hatte sich seit dem tragischen Tod von Professor Leighton, an dessen Aufklärung June, Pomona und Rufus Whalley maßgeblich beteiligt gewesen waren, einiges verändert. Die Ligusterhecke war deutlich gestutzt, und die Einfahrt hatte neuen Kies erhalten. June blieb kurz stehen, um das hübsche Schild im Handlettering-Stil zu betrachten. Es sah aus wie eine Kreidetafel mit hellblauem Rahmen, und oben über der Schrift prangte das Bild einer roten Rose.

Das alte Gartentor hatte einen frischen, weißen Anstrich bekommen und quietschte nicht mehr, wie June beim Hindurchgehen feststellte. Im Vorgarten hatten die Eigentümer neue Beete angelegt und frischen Rasen gesät. Schon jetzt blühte es in den Staudenbeeten: Phlox, Gartensalbei, Pfingstrosen und Löwenmäulchen. Hier war definitiv jemand mit einem grünen Daumen am Werke gewesen.

June ging zur Haustür, und eine Gänsehaut überlief sie, als sie an den Moment zurückdachte, in dem sie und Fiona Blinman den armen William Leighton tot am Fuß der Treppe gefunden hatten. Sie versuchte, die Erinnerung abzuschütteln, und drückte die Klingel unter dem neu angebrachten weißen, mit englischen Rosen bemalten Keramikschild.

Sie hörte Schritte hinter der Tür, und eine blonde Dame in Jeans und einem fliederfarbenen Polohemd öffnete die Tür. Sie mochte Anfang sechzig sein, also ungefähr so alt wie Pomona, und hatte ein freundliches Gesicht mit strahlenden grün-grauen Augen, um die sich zahlreiche Lachfältchen kräuselten.

»Ja, bitte?« Sie sah June fragend an.

»Guten Tag. Ich bin Juniper Morgan, die Nachbarin. Ich wollte mich nur kurz vorstellen und Ihnen eine Kleinigkeit vorbeibringen.«

»Nein, wie nett!«, rief die Dame und fasste sich mit beiden Händen an die Wangen. »Das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich bin übrigens Violet, Violet Henderson, aber alle nennen mich Vi. Kommen Sie doch herein, Ms Morgan.«

»June«, sagte sie und reichte Vi die Blumen. »Ein kleiner Gruß aus dem Garten, allerdings ist das anscheinend Eulen nach Athen tragen. Ihr Vorgarten sieht schon jetzt ganz zauberhaft aus.«

»O danke schön, das ist aber nett.« Vi strahlte. »Ja, Dan – also, das ist mein Mann – nennt mich immer seine Gartenfee.« Sie wandte den Kopf über die Schulter. »Dan! Kommst du mal runter? Unsere neue Nachbarin ist da.«

Sie bat June herein und führte sie ins Wohnzimmer, das ebenfalls eine Transformation durchlaufen hatte. Nur die deckenhohen Bücherregale erinnerten noch an den Professor, allerdings waren sie nun weniger vollgestopft, und neben Büchern standen dort hübsche Dekorationsobjekte und Pflanzen. Insgesamt wirkte das alte Haus freundlicher und deutlich heller, was wohl auch daher kam, dass nach hinten hinaus der besagte große Wintergarten angebaut worden war.

In das Erkerfenster hatten Dan und Vi einen Fenstersitz integriert, von wo aus man den Vorgarten überblicken konnte. Dekokissen griffen das Rosenthema auf, und helle Vorhänge mit floralem Muster rahmten den Sitz ein. Davor standen ein rundes Tischchen aus dunklem Holz und zwei passende zierliche Sessel.

Violet bat June, Platz zu nehmen, während sie den Korb in die Küche brachte. In der Zwischenzeit erschien auch Dan. Er mochte ein paar Jahre älter sein als seine Frau und war etwas beleibter. Blaue Augen leuchteten unter buschigen hellen Brauen hervor, und eine etwas stupsige Nase gab ihm trotz des lichten blonden Haars, das an den Schläfen bereits weiß wurde, ein etwas lausbübisches Aussehen.

Er trug ein weißes, kurzärmeliges Hemd mit feinen grauen und blauen Streifen, sodass seine mit Sommersprossen übersäten Unterarme zu sehen waren.

»Bleiben Sie sitzen, bleiben Sie sitzen«, sagte er, als June Anstalten machte, aufzustehen. »Nur keine Formalitäten. Fühlen Sie sich wie zu Hause. Hallo.« Er schüttelte ihr die Hand, und sein Händedruck war fest und warm. »Ich bin Dan.«

»June«, erwiderte sie. »June Morgan, von nebenan. Ich will nicht lang stören und mich nur kurz vorstellen und Ihnen eine Kleinigkeit vorbeibringen.«

»Kleinigkeit, von wegen«, widersprach Vi, die ins Wohnzimmer zurückgekehrt war, wo sie die Blumen, für die sie offenbar eine Vase gefunden hatte, in die Tischmitte stellte. »So schöne Blumen! Schau mal, Dan. Und Brot, Salat, Radieschen und Bohnen aus dem Garten, Cider und eine ganz tolle Marmelade. Ich möchte wetten, die ist selbstgemacht.«

June spürte, wie ihre Wangen warm wurden. Hatte sie übertrieben?

»Vielen, vielen Dank, June. Das ist so nett von Ihnen. Ich finde, wir müssen den Cider öffnen und zusammen anstoßen, nicht, Dan?«

»Unbedingt!« Ihr Mann und ging hinüber zu dem dunklen Sideboard, vermutlich um Gläser zu holen.

»Ich wollte mich aber nicht aufdrängen«, sagte June leise. »Sie haben sicher noch viel zu tun.«

»Nein«, wehrte Violet ab. »Es ist zwar alles noch etwas improvisiert, aber wie Sie sehen, ist es hier schon richtig wohnlich geworden. Wir haben sogar schon die ersten Übernachtungsgäste....

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Reihe/Serie Somerset-Cosy-Krimi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Antik • Antiquariat • Ball • Bauernhof • bio • Britisch • British • Buch • Buchladen • Bunburry • cherringham • Cosy Krimi • England • Erdbeerpflücken • Ermittlung • Gastarbeiter • Geheimnis • Gemütlich • Gift • Glastonbury • Intrige • Jane Austen • Krimis • Mord • Mystisch • Privatermittler • Rollenspiel • Somerset • Tarot • Tee Kaffee Mord
ISBN-10 3-7517-5631-0 / 3751756310
ISBN-13 978-3-7517-5631-0 / 9783751756310
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