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Bayerisch Öd - Der Fluch der Wahrsagerin (eBook)

Mörderische Provinz

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
183 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4684-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bayerisch Öd - Der Fluch der Wahrsagerin - Felix Valentin
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Gemeinsam mit der Brauerei-Babsi und dem Wirtshaus-Sepp erlebt Krankenschwester Karin Kurioses bei einem Besuch der schrulligen Wahrsagerin von Bayerisch Öd. Denn die Kraus-Gabi prophezeit: Der prächtige Maibaum auf dem Dorfplatz wird umkippen und auf dem geplanten Kirchweihfest liegt ein Fluch! Und weil der Wirtshaus-Sepp ihr daraufhin blöd kommt, verflucht die Kraus-Gabi ihn gleich mit. Was für ein Schmarrn. Als aber während eines Unwetters der Maibaum tatsächlich umkippt, erscheint ein Fluch gar nicht mehr so unrealistisch. Und dann wird auch noch die Wahrsagerin getötet! Ausgerechnet der Sepp wird mit ihrer Leiche erwischt - und ist prompt der Verdächtige Nr. 1. Karin glaubt natürlich fest an seine Unschuld. Um ihren Freund zu entlasten, macht sie sich zusammen mit Moni auf die Suche nach dem wahren Mörder der Wahrsagerin.

»Der Fluch der Wahrsagerin« ist der fünfte Band der Regio-Krimi-Reihe »Bayerisch Öd - Mörderische Provinz« um die mobile Krankenschwester Karin Kerschbaumer, die ein Händchen für Mordermittlungen hat.

Zur Serie: In Bayerisch Öd, dem kleinen Dorf am Rand des Bayerischen Walds, kennt Karin Kerschbaumer einfach jeden - und jeder kennt sie. Als mobile Krankenschwester kommt sie schließlich überall herum. Leider begegnet sie auf ihrer Route nicht nur Patienten, sondern findet auch das ein oder andere Mordopfer. Bei ihren Ermittlungen kann sie immer auf die Hilfe ihrer besten Freundin Moni und ihres Sohnes Bene zählen. Und auch mit Dorfpolizist Michael tauscht sie ab und zu »Ermittlungsgeheimnisse« aus. Denn scheinbar hat sie ein Talent dazu, Mordfälle aufzuklären, bei denen die Polizei im Dunkeln tappt ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Felix Valentin ist das Pseudonym des Autors Michael Seitz, der mit seiner Frau, zwei Kindern und zwei Bergpumas in Wien lebt. Seine Regio-Krimis rund um die quirlige, ermittelnde Krankenschwester Karin sind eine liebevolle Hommage an all die bayerischen Originale da draußen. Seitz ist selbst Gesundheits- und Krankenpfleger und weiß daher oft ein wenig zu gut Bescheid, worüber er schreibt, wenn er sich in die Figur der "Schwester Karin" versetzt.</p>

Oans


»Geh! So ein Schmarrn!«, erwiderte der Wirtshaus-Sepp.

Es war ein Fehler gewesen, sich von der Brauerei-Babsi zu dem Besuch überreden zu lassen. Der Mensch denkt und Gott lenkt! Mehr brauchte der Mensch nicht zu wissen. Mit der Weisheit hatte Karin bisher, abgesehen von der einen oder anderen Blessur, ihr Leben ganz gut gemeistert. Da war ein Besuch bei einer Wahrsagerin eigentlich das Letzte, was sie gereizt hätte. Während sie in der dunklen Stube der Wahrsagerin saßen, bereute Karin, dass sie sich von Babsi zu dem kleinen Abenteuer hatte überreden lassen. Karin beobachtete die Situation mit einem sicheren Abstand von einem unbequemen Kanapee aus.

Die Babsi saß an dem Tisch vor einer monströsen schwarzen Marienfigur. Auf Babsis Schoß hockte ihr Rothaardackel Wolferl, wegen dem Babsi hierhergekommen war. »Und es reicht, wenn ich meinem süßen Wolferl das Kräutersackerl an die Halskette binde? Und dann ist alles wieder gut?«

Die Dame des Hauses, genannt die Kraus Gabi, nickte vielsagend. »Ich habe die Alraunenwurzeln selbst im Mondschein geerntet und sie in Weihwasser aus Altötting getunkt. Und auch die getrockneten Pilze helfen gegen Eifersucht. Du wirst morgen Abend bei der großen Kräuterweihe nach Gottesöd pilgern mit dem Wolferl und die Kräuter zum Weihrauch und den anderen brennenden Kräutern legen. Dann betet ihr ein Vaterunser, und alles wird gut. Du wirst sehen, der Wolferl wird damit aufhören, ständig auf deinen Ehemann loszugehen. Und die beiden werden endlich wieder gut schlafen können.«

Das war das Ergebnis, zu dem diese Prophetin gekommen war, nachdem sie zwanzig Minuten lang ihre Tarotkarten um Rat gefragt hatte.

Neben Karin hockte der Wirtshaus-Sepp, den die Neugier in die alte Mühle, in der die Kartenlegerin hauste, gezogen hatte. Die Sommerschwüle drückte schwer in den Raum. Seit Tagen warteten Mensch und Tier auf ein Gewitter. Ein richtiges Migränesommerwetter herrschte. Schweißperlen rannen über Karins Stirn. Sie schaute zu einer Kuckucksuhr. Erst viertel nach sieben. Ihr kam es viel länger vor. Oder verging die Zeit tatsächlich so langsam?

»Und was kostet der ganze Spaß?«, fragte Sepp mit wütender Stimme.

»Normalerweise«, antwortete die Mittvierzigerin, »würde ich dafür 77 Euro 90 verlangen. Aber weil der Wolferl so ein lieber und schöner Dackel ist, sagen wir, äh … fünfzig gerade aus?«

»Wie kann ich dir nur für deine Großzügigkeit danken?«, sagte die Babsi entgeistert. »Vielleicht können der Tschortschi und ich dann endlich wieder ruhig schlafen, wenn der Wolferl in der Nacht eine Ruhe gibt.«

Ein Fünfzigeuroschein wechselte die Besitzerin, und Karin murmelte: »Gratuliere, Babsi, was für ein Schnäppchen.«

Der Sepp konnte einfach nicht länger an sich halten. »Was für ein Krampf!«, sagte er immer wieder und sprang auf. Er stapfte mit seinen Cowboystiefeln, die er zu seiner Knickerbockerhose trug, über die Dielen. Sein ZZ-Top-Bart wirbelte vor Aufregung um das markante Gesicht. Die kräftigen Schultermuskeln unter dem weiß-blau-rautierten Trachtenhemd drohten den Stoff vor lauter Anspannung im Nacken zu zerreißen. Er machte die obersten Knöpfe auf und offenbarte eine bärig behaarte Brust und einen kleinen Bierbauch, der ihm offenbar nicht im Geringsten peinlich war. Mit Karacho ließ er sich auf einen der drei Sessel, die um den Tisch mit der Marienstatue herumstanden, nieder und betrachtete die Karten, aus denen die Kraus Gabi des Dackels Problem und Lösung soeben herausgelesen hatte wie eine Ärztin, die Röntgenbilder und Laborbefunde miteinander verglich.

Ein Blatt vor den Mund zu nehmen, war noch nie Sepps Art gewesen, und so sprach er wie immer eins zu eins aus, was seine Gedanken waren. »Ich würde auch mit dir und diesem vor Eifersucht kranken kleinen Dackeldeppen nicht in ein und demselben Bett schlafen wollen. So ein Viech schleckt sich doch zuerst den Hintern sauber und mit demselben Bleschel schleckt er dich dann sonst wohin, Babsi. Kein Wunder, dass dem Tschortschi vor euch beiden graust. Wer will sich schon von einer ehemaligen Miss Bayerisch Öd Bandwürmer holen? Ich verstehe nicht, warum du mit dem Kläffer nicht einfach zum Tierarzt gegangen bist, und überhaupt, warum …«

Babsi fiel dem Gastwirt ins Wort: »Ja, glaubst du denn, ich gebe meinem armen kleinen Wolferl irgendwelche Schlaftabletten? Das würde mir noch fehlen, dass der Wolferl Psychopharmaka bekommt. Denk doch nur an die Nebenwirkungen, du grober Mensch, du!«

Ein Streit zwischen dem Gastwirt und der Berufs-Ehefrau des Braumeisters von Bayerisch Öd brach vom Zaun.

Karin erhob sich ebenfalls. »Ich glaube, es wird Zeit, heimzufahren. Bevor hier noch ein echtes Unglück passiert. Man soll dem Schicksal einfach nicht in die Karten sehen und es herausfordern.«

»Aber, Karin«, wandte Babsi ein, »wir haben doch gerade erst angefangen. Willst du denn gar nicht wissen, was dir in Zukunft …, äh, ich meine, wie du vielleicht endlich deine große Liebe findest?«

»Ich weiß, was ich wissen wollte«, entschied Karin. Das Licht der Kerze neben der Marienfigur spiegelte sich geheimnisvoll in ihren grünen Augen mit dem entschlossenen Blick. »Und was die Zukunft bringt, das soll lieber alles eine Überraschung bleiben. Das ist doch viel schöner, wenn du nicht weißt, was kommt, findest du nicht, Babsi? Außerdem hast du mich gebeten, dich zu begleiten, weil du deine Zukunft wissen willst, und nicht …«

»Karin, ich habe dich extra gebeten, mich zu begleiten, für den Fall, dass die Karten für mich was Schlimmes voraussagen«, sagte die Babsi. »Da brauche ich dann deinen seelischen Beistand. Und jetzt willst du einfach schon gehen? Mich hier allein zurücklassen? Lässt du deine Patienten auch einfach im Stich, wenn sie von einer schlimmen Diagnose erfahren? Was bist du denn bloß für eine unsensible Krankenschwester!«

Die Kraus Gabi sah offenbar ihre Felle davonschwimmen, erkannte Karin. Wahrscheinlich hatte sie gehofft, am Ende nicht nur der Babsi eine wunderbare Zukunft zu prophezeien, sondern auch dem Sepp und ihr. Und ihnen allen dreien anschließend einen Sonderpreis zu machen.

Die Kartenlegerin besaß ein schmales Gesicht und hatte blaue Augen. Die Brauen waren viel zu dick und dunkel, als wären sie mit einem stumpfen Textmarker aufgetragen worden. Viel zu viel Wimperntusche ließ die Wimpern wie Fliegenbeinchen aussehen. Überhaupt war alles in diesem Gesicht dick von Make-up übermalt. Karin fragte sich, wie die Frau wohl in natura aussah. An ihrem Hals baumelten etliche Amulette und sage und schreibe ein ganzer Traumfänger, was der Grund war, warum sie auf Karin wie eine Karikatur wirkte. Sie war erst vor Kurzem in diese Gegend gezogen. Jetzt wandte die selbst ernannte Prophetin sich auch noch ausgerechnet dem Sepp zu. Also von Menschkenntnis hatte die Dame nun wirklich keine Ahnung, schloss Karin und rechnete fest mit einer riesengroßen Katastrophe. Ausgerechnet den härtesten Brocken hatte diese falsche Prophetin sich als ihr nächstes Opfer auserkoren. Fast tat die Kraus Gabi ihr leid. Andererseits hatte sie die Babsi soeben um gutes Geld erleichtert. Da war es nur recht, wenn sie sich jetzt an der härtesten Nuss schlechthin die Zähne ausbiss.

»Man lehnt das am meisten ab«, sprach die Gabi wie eine Psychoanalytikerin für Arme zum Wirtshaus-Sepp, »wovor man am meisten Angst hat. Gleichzeitig ist es das, was uns aber auch am meisten fasziniert. Das ist ein altes Spiel. Und es ist so alt wie die Menschheit.«

»Das hört sich an wie Psychologie für Hausfrauen aus einem Klatschblatt abgelesen und auswendig gelernt«, befand der Gastwirt. »Ich glaube nicht an so was. Und an Parapsychologie schon gar nicht! Ich bin bloß mitgekommen, um mich davon zu überzeugen, dass das alles nichts als ein Krampf ist. Ein echter Schmarren.«

»Das ist wie ein Eingeständnis, dass ich recht habe«, analysierte die Wahrsagerin auf ihre toughe Art.

Wolferl winselte aufgeregt und wedelte verlegen mit dem Schwanz. Zweifellos spürte das Rudeltier die Spannung, die zwischen der Gabi und dem Sepp herrschte.

Die Kerzenflamme flackerte unruhig, obwohl kein Luftzug in die Stube gelangte. Überall standen niedergebrannte Kerzen und Heiligenbilder auf den Tischen. Sterbebilder hingen an Pinnwänden, da Gabi sich der Menschheit auch als Medium zur Verfügung stellte und Sitzungen mit dem Jenseits zu ihrem Programm gehörten. Auch eine Leistung für eine Mittvierzigerin, das Jenseits zu ergründen, dachte Karin. Wenigstens brauchte Gabi damit keiner diesseitigen Arbeit mehr nachgehen. Für einen flüchtigen Moment spürte Karin so etwas wie Neid in sich aufflackern.

Jetzt griff die Gabi auch noch zu einem Pendel. »Mach dir keine Sorgen, Sepp, ein Optimist wie du einer bist, der hat selbst im Unglück immer noch Glück, prophezeie ich dir.«

»Ein Optimist nimmt die Dinge einfach nicht so tragisch wie sie eben sind«, konterte Sepp einfach mit einem Zitat des Komikers Karl Valentin. »Mit Binsenweisheiten kenne ich mich auch aus. Ich glaube nicht an den ganzen Krampf hier. Und du, Babsi, solltest dein Geld auch lieber sinnvoller ausgeben.«

»Dann brauchst du ja auch nichts zu fürchten, wenn du mir eh nicht glaubst.«

»Eben.« Sepp biss die Zähne aufeinander. »Ich fürchte mich ja auch gar nicht.«

»Dann kannst du eigentlich nichts dagegen haben, wenn ich für dich einen Blick in die Zukunft werfe. Oder machst du dir am Ende doch in die Hosen?«

Sepp schnaubte. Die Kartenlegerin hatte ihm geschickt eine rhetorische Falle gestellt, erkannte Karin. Und Sepp wollte um keinen Fall kleinbeigeben.

»Meinetwegen«, knurrte er. »Aber nur, wenn die Karin auch mitmacht. Du glaubst...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Reihe/Serie Mord auf Rezept
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-4684-6 / 3751746846
ISBN-13 978-3-7517-4684-7 / 9783751746847
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