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Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Eiskalt (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
704 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-31215-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Eiskalt -  Jim Butcher
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Wie tötet man eine Unsterbliche? Der 14. dunkle Fall des Harry Dresden.
Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und meine Freunde halten mich für tot. Doch Mab, die Königin von Luft und Dunkelheit und Herrscherin des Winterhofs der Elfen, hatte mich zurück ins Leben gerissen. Offenbar brauchte sie mich als ihren Winterritter und persönlichen Killer. Ich sollte eine Unsterbliche für sie töten, und sie ließ mir kaum eine Wahl. Mab ist nicht zimperlich, schon gar nicht mit Drohungen gegen meine Freunde. Mein Opfer sollte Maeve, Mabs eigene Tochter, sein. War sie wirklich so gefährlich geworden, wie Mab behauptete? Oder war die Königin von Luft und Dunkelheit - eines der mächtigsten Wesen, die ich kenne - verrückt geworden? Ich würde es herausfinden ...


Die dunklen Fälle des Harry Dresden: spannend, überraschend, mitreißend. Lassen Sie sich kein Abenteuer des besten Magiers von Chicago entgehen!

Jim Butcher ist der Autor der dunklen Fälle des Harry Dresden, des Codex Alera und der Cinder-Spires-Serie. Sein Lebenslauf enthält eine lange Liste von Fähigkeiten, die vor ein paar Jahrhunderten nützlich waren - wie zum Beispiel Kampfsport -, und er spielt ziemlich schlecht Gitarre. Als begeisterter Gamer beschäftigt er sich mit Tabletop-Spielen in verschiedenen Systemen, einer Vielzahl von Videospielen auf PC und Konsole und LARPs, wann immer er Zeit dafür findet. Zurzeit lebt Jim in den Bergen außerhalb von Denver, Colorado.

1. Kapitel


Mab, die Königin der Luft und Finsternis und amtierende Monarchin des Winterhofes der Sidhe, hatte eigene Vorstellungen von Physiotherapie.

Ich erwachte umgeben von Weichheit.

Ich sollte vermutlich eher sagen, dass ich in einem weichen Bett erwachte. Aber … das vermittelt einfach nicht, wie weich dieses Bett war. Erinnern Sie sich an die alten Zeichentrickfilme, in denen die Leute auf flauschigen Wölkchen schlafen? Diese Leute hätten nur eine Nacht in Mabs Bett verbringen müssen und danach vor Schmerzen geschrien, wenn sie jemals jemand hätte überreden können, sich wieder auf so eine Wolke zu legen.

Das Feuer in meiner Brust hatte nachgelassen. Die schwere Wollfütterung, die meine Gedanken umgab, schien sich langsam zu lockern. Als ich blinzelnd die Augen öffnete, fühlten sie sich klebrig an, aber ich schaffte es, langsam einen Arm zu heben, und wischte mir mit der Hand übers Gesicht. Ich war schon an Stränden mit weniger Sand joggen gewesen, als ich jetzt in meinen Augen fand.

O Mann! Fast tot zu sein, kann ziemlich anstrengend sein.

Ich war in einem Bett.

Einem Bett, das ungefähr so groß war wie meine alte Wohnung.

Die Laken waren rein, weiß und glatt. Das Bett wurde von ebenso weißen Vorhängen verdeckt, die sich sanft in einem kühlen Luftzug blähten. Es war kalt genug, dass mein Atem zu einem kleinen Wölkchen kondensierte, als ich ausatmete, aber unter der Bettdecke fühlte ich mich wohl.

Die Vorhänge um das Bett herum wurden beiseitegeschoben und ein Mädchen erschien.

Sie war bestimmt gerade mal zwanzig, aber sie zählte zu den hübscheren Frauen, die mir in meinem Leben begegnet waren. Hohe Wangenknochen, exotische mandelförmige Augen. Ihre Haut hatte einen mittelolivenfarbenen Ton, ihre Augen waren von einem beinahe unheimlichen blassen Grün-Gold. Sie trug das Haar zu einem einfachen Pferdeschwanz gebunden, dazu hellblaue Ärztekleidung und kein bisschen Make-up.

»Hallo«, sagte sie und lächelte mich an.

»Hi«, sagte ich. Meine Stimme war ein Krächzen, das kaum noch an einen Menschen erinnerte. Ich begann zu husten.

Sie stellte ein abgedecktes Tablett auf einem Tischchen neben dem Bett ab und setzte sich auf die Bettkante. Sie nahm das Tuch vom Tablett und reichte mir eine weiße Porzellantasse. Darin befand sich Hühnernudelsuppe, fast kochend heiß. »Das tust du jeden Tag. Reden, ehe du irgendetwas geschluckt hast. Iss.«

Ich aß. Die Suppe schmeckte köstlich. Plötzlich überkam mich die Erinnerung, wie ich als kleiner Junge krank gewesen war. Ich erinnere mich nicht mehr, wo wir gewesen sind, aber mein Dad hatte mir Hühnersuppe gemacht.

»Dein Name ist … Sarah?«, fragte ich die junge Frau. Sie runzelte die Stirn, aber ich schüttelte den Kopf, ehe sie antworten konnte. »Nein, warte. Sarissa. Dein Name ist Sarissa.«

Sie hob beide Brauen und lächelte. »Das ist das erste Mal. Sieht so aus, als könntest du dich langsam wieder konzentrieren.«

Mein Magen knurrte und brüllender Hunger fuhr mir durch alle Glieder. Das unerwartete Hungergefühl überraschte mich und ich schlang hastig die Suppe hinunter.

Sarissa lachte mich an. Dadurch fühlte sich der Raum heller an. »Verschluck dich nicht. Wir haben keine Eile.«

Ich leerte die Tasse, verschüttete nur ein paar Tropfen auf meinem Kinn und brummte dann: »Ja, klar haben wir keine Eile. Ich bin am Verhungern. Was gibt’s noch?«

»Ehe du weiterisst, lass uns eine weitere Sache probieren.«

»Hm?«, machte ich.

»Kannst du mir deinen Namen sagen?«

»Den weißt du nicht?«

Sarissa lachte wieder. »Weißt du ihn?«

»Harry Dresden«, sagte ich.

Ihre Augen blitzten, dann verschwand sie kurz und tauchte mit einem weiteren Tablett wieder auf, mit Hühnchen, gestampften Kartoffeln und irgendwelchem Gemüse. Das Essen sah so lecker aus, dass ich jeden Augenblick anfangen würde, auf den Boden zu sabbern.

»Was ist dein Beruf?«

»Professioneller Zauberer«, entgegnete ich. »Ich bin Privatdetektiv in Chicago.« Ich runzelte die Stirn. »Oh, und ich bin auch der Ritter des Winters.«

Sie starrte mich einige Sekunden lang an.

»Äh«, sagte ich. »Essen?«

Sie zitterte und wandte sich ab. Dann holte sie tief Luft und reichte mir eine seltsame kleine Gabel. »Wenn du es heute bis drei schaffst, wird es ein richtig guter Tag.«

Die Gabel fühlte sich in meiner Hand fremd und schwer an. Ich erinnerte mich, eine Gabel benutzt zu haben. Ich erinnerte mich an das Gefühl, das sanfte Gewicht, die Genauigkeit, mit der ich Essen vom Teller in meinen Mund befördern konnte. Diese Gabel fühlte sich schwer und plump an. Ich hantierte ein paar Sekunden ungeschickt damit, dann schaffte ich es beim zweiten Versuch, sie in die Stampfkartoffeln zu stecken. Das blöde Ding in den Mund zu bekommen, war eine ganz andere Sache.

Die Kartoffeln waren perfekt. Gerade warm genug, leicht gesalzen, mit einem Hauch Butter.

»Ommmgtt!«, brummte ich durch die Kartoffeln hindurch.

Die zweite Gabel war leichter und die dritte noch leichter als die davor, und ehe ich michs versah, war der Teller leer. Ich fühlte mich erschöpft und pappsatt, obwohl es gar nicht so viel Essen gewesen war. Sarissa bedachte mich mit einem zufriedenen Lächeln.

»Ich habe es über mein ganzes Gesicht verteilt, oder?«, fragte ich.

»Das bedeutet, es hat dir geschmeckt.« Sie hob eine Serviette zu meinem Gesicht und wischte es ab. »Es ist schön, endlich deinen Namen zu wissen.«

Leichte, leise Schritte näherten sich.

Sarissa stand sofort auf, drehte sich um und kniete anmutig mit gebeugtem Kopf nieder.

»Also?«, fragte eine weiche Frauenstimme.

Mein ganzer Leib zitterte beim Klang dieser Stimme wie eine Gitarrensaite.

»Er ist bei klarem Verstand, Majestät, und er hat sich an seinen und meinen Namen erinnert. Er hat auch eigenständig gegessen.«

»Vorzüglich. Du darfst gehen.«

»Danke, Majestät.« Sarissa erhob sich, warf mir aber noch einen Blick zu und sagte: »Ich freue mich, dass es Euch besser geht, Herr Ritter.«

Ich versuchte, mir etwas Charmantes und Spritziges auszudenken, und sagte: »Ruf mich an.«

Sie schnaufte überrascht, was sich ein bisschen anhörte wie der Beginn eines Lachens, aber dann warf sie einen angsterfüllten Blick über die Schulter und zog sich zurück. Der Klang ihrer Schuhe auf dem harten Boden verhallte in der Ferne außerhalb der Bettvorhänge.

Ein Schatten glitt über die Vorhänge am Fußende des Bettes. Ich wusste, wem er gehörte.

»Du hast deinen Tiefpunkt hinter dir«, sagte sie in einem deutlich zufriedenen Tonfall. »Du wächst, statt zu schwinden, mein Ritter.«

Plötzlich fiel es mir schwer, klar genug zu denken, um sprechen zu können.

Sie öffnete die Vorhänge um mein Bett herum nicht, sondern glitt hindurch und atmete langsam aus, sah auf mich herab, und ihre Augen wechselten den Grünton.

Mab, die Königin der Luft und Finsternis, ist zu furchterregend, um sie als schön bezeichnen zu können. Obwohl jede Zelle meines Körpers jäh in gedankenlosem Begehren aufwallte, wollte ich ihr nicht einen Zentimeter näher kommen. Sie war ein gutes Stück über eins achtzig groß. Bleiche Haut, weiche Lippen in der Farbe gefrorener Himbeeren, langes silberweißes Haar, dessen schillernde Strähnen glänzten. Sie trug ein Seidenkleid in tiefem, gefrorenem Grün, das ihre starken weißen Schultern freiließ.

Würde sie noch näher rücken, würde sie mit mir im Bett liegen.

»Du siehst einzigartig aus«, krächzte ich.

In ihren mandelförmigen Augen glomm etwas auf. »Ich bin einzigartig, mein Ritter«, flüsterte sie und streckte eine Hand aus. Ihre Nägel veränderten die Farbe, waren dunkelblau, dann grün und schimmerten wie geheimnisvolle Opale. Damit berührte sie meine nackte Schulter.

Plötzlich fühlte ich mich wie ein Fünfzehnjähriger, der kurz davor war, zum ersten Mal ein Mädchen zu küssen: aufgeregt, mit wilden Erwartungen und flatternder Angst.

Ihre Nägel, selbst die vordersten Spitzen, waren eisig. Sie fuhr damit über meine Brust hinab und sie kamen über meinem Herzen zu ruhen.

»Äh«, sagte ich in die für mich unerträgliche Stille hinein. »Wie geht’s dir so?«

Sie legte den Kopf schief und blickte mich an.

»Sarissa scheint nett zu sein«, bemerkte ich.

»Ein Wechselbalg, der mich mal um einen Gefallen gebeten hat«, sagte Mab. »Sie ist schon bei mir seit der Zeit, als Lloyd Slate noch mein Ritter war.«

Ich leckte mir über die Lippen. »Äh, wo sind wir hier?«

»Arctis Tor«, sagte sie. »Meine Festung. In der Suite des Ritters. Du wirst hier alle Annehmlichkeiten vorfinden.«

»Das ist nett. Da doch meine Wohnung vollständig abgebrannt ist. Muss ich Kaution zahlen?«

Ein Lächeln sickerte langsam auf Mabs Lippen und sie lehnte sich noch näher zu mir. »Es ist gut, dass du jetzt heilst«, wisperte sie. »Dein Geist ist weit gewandert, während du geschlafen hast.«

»Ein Freigeist«, sagte ich. »So bin ich.«

»Nicht mehr«, murmelte Mab. »Du zitterst.«

»Ja.« Ich konnte nur noch ihre Augen wahrnehmen, so dicht lehnte sie vor mir.

»Hast du Angst vor mir?«

»Ich bin schließlich nicht verrückt«, entgegnete ich.

»Denkst du, ich werde dir wehtun?«, hauchte sie und ihre Lippen waren nur eine Haaresbreite von meinen entfernt.

Mein Herz raste so,...

Erscheint lt. Verlag 20.12.2023
Reihe/Serie Die Harry-Dresden-Serie
Die Harry-Dresden-Serie
Übersetzer Katja Giehl, Oliver Hoffmann
Sprache deutsch
Original-Titel Cold Days (The Dresden Files 14)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2023 • Auftragsmord • Ben Aaronovitch • benedict jacka • Bestsellersserie • Chicago • Dresden Files • eBooks • Elfen • Fantasy • Fantasy Bestseller • Fantasy Neuerscheinung 2023 • Feen • Harry Blackstone Copperfield Dresden • Kevin Hearne • Krimi • Kriminalroman • Kriminalromane • Krimis • Magier • Neuerscheinung • New York Times Bestseller • Paul Blackthorne • Privatdetektiv • Serie • Urban Fantasy • Winter
ISBN-10 3-641-31215-9 / 3641312159
ISBN-13 978-3-641-31215-2 / 9783641312152
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