MacTavish & Scott - Das Geheimnis von Oxburn Castle (eBook)
188 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2660-3 (ISBN)
Folge 10: Finola ermittelt in einem Geisterschloss! Oxburn Castle ist ein bekanntes Spukhotel, auch wenn die meisten Geistererscheinungen als harmloser Spaß für die Gäste inszeniert werden. Doch in letzter Zeit treibt jemand sein Unwesen auf dem Schloss: Es verschwinden immer mehr Wertgegenstände und schließlich verunglückt einer der Gäste schwer! Die Besitzer befürchten Sabotage und rufen Finola zu Hilfe. Während sie sich noch daran macht, die harmlosen Späße von den gefährlichen Vorkommnissen zu trennen, gibt es einen weiteren Vorfall mit tragischem Ausgang ... Finola ist skeptisch, dass es sich um einen weiteren Unfall handelt. Und sind die Gäste alle so unbeteiligt wie sie vorgeben? Es wird ja nicht wirklich etwas an den Legenden dran sein, dass nicht nur die White Lady, sondern auch Maria Stuart in dem alten Gemäuer umgehen sollen ... oder?
Über die Serie: Finola MacTavish und Anne Scott sind die Lady Detectives von Edinburgh! Gemeinsam mit dem Computergenie Lachie lösen sie die erstaunlichsten Kriminalfälle - und machen mit Herz, Mut und ungewöhnlichen Methoden den Verbrechern der Stadt das Leben schwer. Doch auch in ihrem eigenen Leben geht es mitunter turbulent zu: Finola hat eigentlich die Nase voll von der Liebe, läuft dann aber doch dem einen oder anderen attraktiven Mann über den Weg. Und Anne trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum ... Wie gut, dass Finola immer die passende Kräutermedizin ihrer Granny zur Hand hat. Und wenn die nicht hilft, dann ein frisch gebackener Cupcake!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Gitta Edelmann hat als Übersetzerin in Bonn, Rio de Janeiro, Freiburg und Edinburgh gearbeitet, bevor es sie wieder ins Rheinland zurückzog. Neben Kindergeschichten und historischen Romanen hat sie bereits eine fünfbändige Cosy-Crime-Reihe veröffentlicht. Die Autorin darf sich außerdem Lady of Glencoe and Lochaber nennen, da sie dort ein paar Quadratfuß Land besitzt.</p>
Kapitel 3
»Dies ist Jenna, die uns in der nächsten Zeit aushelfen wird,« stellte Angie McKee Finola vor. »Und das sind Vivienne und Jamila.«
»Hi, Jenna!«, grüßte Jamila, und Vivienne nickte ihr hinter ihrem Wäschewagen freundlich zu.
»Freut mich.« Finolas breiter Akzent verriet eine Herkunft aus Glasgow.
»Jenna wird ab morgen mit Jamila für die Zimmerreinigung zuständig sein, dann kannst du vormittags die Rezeption übernehmen, Viv, und mich entlasten.«
Vivienne nickte erfreut.
Die Hotelbesitzerin Angie McKee hatte Finola bereits am Telefon informiert, dass es Vivienne nach längerer Krankheit gesundheitlich noch immer nicht wirklich gut ging, und am Empfang zu arbeiten, war deutlich weniger körperlich anstrengend, als Betten zu beziehen und den Staubsauger zu schwingen.
Für Finola war andererseits der Job als Zimmermädchen ideal: Sie würde ganz selbstverständlich in jeden Raum gelangen und sich dort umschauen können. Elf der dreizehn vorhandenen Doppelzimmer waren belegt, wenn auch einige nur mit einzelreisenden Gästen. Und als Kollegin würde sie natürlich guten Kontakt zu den anderen Angestellten haben.
»Kommen Sie, Jenna, wir gehen jetzt erst mal ins Büro und erledigen die Formalitäten«, sagte Angie McKee und marschierte an Vivienne und Jamila vorbei auf die Tür am Ende des Ganges zu, während die beiden mit frischer Wäsche und Putzzeug den etwas versteckt in einer Wandnische liegenden Aufzug betraten.
Angie schloss die Bürotür auf und bot Finola einen Platz an einem runden Besprechungstisch mit vier Stühlen an, dann zog sie ihr Handy aus der Handtasche und tippte eine kurze Nachricht.
»Mein Mann kommt gleich.«
Finola nickte und sah sich um. Moderne Ausstattung, nichts Ungewöhnliches, die historische Atmosphäre beschränkte sich wohl auf den Hauptteil des Hauses.
Angie McKee setzte sich zu ihr. »Wir sind sehr froh, dass Sie so schnell kommen konnten. Als Roddy gestern Morgen Ms Scott anrief, befürchteten wir ja, dass es schwierig sein würde, so kurzfristig … Ah, da ist er.«
Roderick McKee betrat das Büro. Er war ein großer, breitschultriger Mann Ende vierzig, der mit seinem blonden Haar ein wenig an einen Wikinger erinnerte und einen interessanten Gegensatz zu seiner kleinen, dunkellockigen Frau bildete.
»Hello, ich bin Roddy, wie darf ich Sie nennen?«, fragte er und setzte sich zu ihnen.
»Wenn ich so aussehe wie jetzt, bin ich Jenna Shaw«, erklärte Finola.
»Und Jenna kommt aus Glasgow, wie ich höre.«
Finola grinste. Sie trug zu knallig pinkfarbenen Sneakers aus dem letzten Sale knöchellange Jeans und ein weites Karohemd. Ihr dunkelblondes Haar hatte sie zusammen mit künstlichen hellblonden Strähnen zu zwei Zöpfen geflochten, und ein breites, pinkes Band, das sie ein Stück in die Stirn gezogen hatte, verschob optisch ihren Haaransatz und veränderte so die Form ihres Gesichts.
»Als Emma Martin werde ich natürlich anders aussehen und anders sprechen«, veranschaulichte Finola mit einem Akzent, der sie in Kent oder Sussex verortete.
Roddy nickte anerkennend und sah dann kurz seine Frau an. »Lanas Tipp war gut!«
»Lana Fraser vom Castle Hotel in Aviemore hat Sie empfohlen«, erklärte Angie. »Wir sind befreundet, und sie hat uns versichert, dass Sie sich im Hotelbetrieb auskennen und ausgezeichnete Arbeit leisten.«
»Ich tue mein Bestes. Daher mein Plan, sowohl als Angestellte als auch als Gästin aufzutreten.«
»Und Sie denken, das klappt?« Roddy runzelte die Stirn.
Finola nickte. »Die meisten Leute kümmern sich nicht groß um Zimmermädchen, falls sie diese überhaupt zu Gesicht bekommen. Und der größte Teil derer, die hier im Hotel arbeiten, hat wenig direkten Kontakt zu denen, die die Zimmer gemietet haben.«
Angie wandte sich an ihren Mann. »Deshalb habe ich Jenna vorhin auch selbst mit dem Wagen am Supermarkt abgeholt, wo ihr eigenes Auto jetzt steht. Nachher nehm ich sie zum Einkaufen mit zurück, und so kann sie heute Nachmittag als Ms Martin ankommen. Um diese Zeit macht dann Greg den Empfang, der hat sie als Jenna noch nicht gesehen, das ist also kein Problem.«
»Ich merke schon, ihr habt bereits alles detailliert geplant. Jenna beziehungsweise Ms Martin bekommt demnach zwei Unterkünfte?«
»Die Zehn und die Zwölf sind ohnehin in der nächsten Woche nicht gebucht, ich habe ihr die Zehn richten lassen. Und dazu kann sie das kleine Zimmer oben neben Ranjita haben.« Angie drehte sich nun wieder zu Finola. »Ich zeig es Ihnen gleich, dann können Sie sozusagen offiziell als Jenna einziehen.«
»Stellst du sie allen vor, oder soll ich das übernehmen?«, fragte Roddy.
»Ich mach das. Viv und Jamila haben wir eben schon kurz gesehen.«
Sie wandte sich nun an Finola. »Adam, unser Koch, kommt erst am Nachmittag wieder, ebenso Greg für den Empfang. Dann gibt es noch ein paar Leute, die hier stundenweise arbeiten, aber nicht im Haus wohnen, und die wir aus verschiedenen Gründen als Verdächtige eliminieren konnten.«
Finola nickte. »Und die Gäste? Inwieweit könnte jemand von denen hinter den Vorfällen stecken?«
»Ein paar Stammgäste sind dabei, die auch im letzten Jahr da waren, als … Ach, warten Sie. Ich habe Ihnen alles aufgeschrieben.«
Angie stand auf und ging hinüber zu ihrem Schreibtisch, wo mehrere zusammengeheftete Blätter bereitlagen. Sie reichte sie Finola.
Die überflog die Namen und Nationalitäten. Wie wahrscheinlich war es, dass jemand extra aus dem Ausland hierherreiste, um in einem alten Gebäude noch mehr Spuk vorzutäuschen, als es ohnehin schon gab? Wobei es hier sicher nicht darum ging, zum eigenen Vergnügen Gespenst zu spielen. Vielmehr deuteten die verschwundenen und nicht wieder aufgetauchten Gegenstände und Geldbeträge auf geschickte Diebstähle hin.
Und sonst? Finola blätterte um.
Wer das Geländer an der Kellertreppe im vergangenen Jahr angesägt hatte, war nie geklärt worden, aber ein Geist war das sicher nicht gewesen. Nur gut, dass Roddy den Schaden entdeckt hatte, bevor jemand sich dagegengelehnt hatte.
Vor ein paar Tagen hatte es einen erneuten Zwischenfall gegeben. Eine gewisse Lynette Stein, die wie jedes Jahr mit ihrem Mann und einem befreundeten Ehepaar in Oxburn Castle Urlaub machte, war gestürzt und hatte sich den Knöchel verstaucht. Ein Unfall? War die Stange, die den Teppichläufer an den beiden Stufen im Flur im zweiten Stock festhielt, herausgezogen worden, wie Mr Stein angedeutet hatte? Aber wer hatte sie wieder befestigt?
Und wieso hatte vorgestern plötzlich eine massive Steinkugel vor dem Eckturm gelegen, gerade so, als hätte man sie von oben herunterfallen lassen? Niemand war zu Schaden gekommen, obwohl am Abend ein paar Leute dort spazieren gegangen waren, aber das war schon alles sehr merkwürdig und durch die Häufung der Ereignisse durchaus verdächtig.
Abgesehen von diesen möglichen Anschlägen war da die Sache mit Gegenständen und Geldbeträgen, die verschwanden. Zwar gehörte das Umstellen von Vasen oder Dekorationsobjekten und auch deren zeitweiliges Verschwinden zum Konzept der angeblichen Spukphänomene, aber privater Besitz der Gäste war eigentlich tabu. Dennoch waren in den letzten Tagen mehrere solche Stücke plötzlich nicht mehr aufzufinden gewesen: ein goldener Ring, ein Seidenschal einer exklusiven Marke, ein Paar teure Herrenschuhe, ein kleines Portemonnaie mit Münzgeld und fünfzig Pfund in bar, die in der Nachttischschublade aufbewahrt worden waren. Nichts furchtbar Wertvolles, aber in der Summe doch eine recht ansehnliche Beute.
Das Bargeld hatten die McKees einfach an anderer Stelle im Zimmer wieder auftauchen lassen, bei den übrigen Gegenständen hatten sie jeweils eine Akte angelegt und den Geschädigten gegenüber mit einem Zwinkern behauptet, eine Geisterversicherung zu haben, die den Wert erstatten würde, falls deren Besitz nach einem halben Jahr nicht wiederaufgetaucht war. Immerhin gab es bei der Buchung eine Klausel zu möglichen Schäden durch Geistererscheinungen, die die Hotelgäste unterschrieben hatten. So hatten Roddy und Angie zumindest Zeit gewonnen, um die Vorgänge zu klären. Nach Ablauf des halben Jahres würden sie jedoch zahlen müssen. Und abgesehen von dem finanziellen Verlust würde das alles dem Ruf des Hotels nicht unbedingt guttun.
Nun sahen sie Finola so gespannt an, als ob sie nach der Lektüre der Tatsachen und einem kurzen Einschalten der kleinen grauen Zellen die Lösung auf den Tisch legen konnte.
Erneut blätterte Finola um. Das dritte Blatt enthielt eine Auflistung der im Haus üblichen Spukerscheinungen mit Angabe des Ortes und oft auch einer Uhrzeit. An den meisten davon zeigte ein Sternchen an, dass es sich hier nicht um altüberlieferte Phänomene handelte, sondern um den geschickten Einsatz von modernen Hilfsmitteln.
Sie schmunzelte. »Das sieht wirklich sehr durchdacht aus. Verraten Sie mir, wie sie die kalte Stelle in der Halle hervorrufen? Wenn ich das richtig gesehen habe, ist dort überall alter Steinboden?«
Roddy nickte. »Das ist ganz einfach. Eine der Steinplatten haben wir ersetzt. Sie ist weniger dick als die anderen, und darunter ist ein kleines Kühlaggregat, das sich unregelmäßig an- und ausschaltet. Man kann ja nie so genau sagen, wann ein Geist zu erscheinen geruht.«
»Darf ich noch fragen, wie Sie überhaupt auf die Idee gekommen sind, hier ein Spukhotel zu eröffnen?«
Roddy und Angie sahen sich lächelnd an.
»Daran ist eigentlich meine Mutter schuld«, erzählte Roddy....
Erscheint lt. Verlag | 1.4.2023 |
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Reihe/Serie | Schottische Morde |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | agatha raisin • Ann Granger • Bunburry • Castle • cherringham • Detektei • Detektive • Detektivinnen • Edinburgh • Ellen Barksdale • Geister • Geisterschloss • gemütlicher Krimi • Häkelkrimi • Hamish Macbeth • Krimis • Landhauskrimi • Melinda Mullet • Privatdetektei • rhys bowen • Schottland • Schottland-Krimi • Spuken • Spukschloss • Tee Kaffee Mord |
ISBN-10 | 3-7517-2660-8 / 3751726608 |
ISBN-13 | 978-3-7517-2660-3 / 9783751726603 |
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Größe: 2,9 MB
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