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Die UFO-Akten 31 (eBook)

Der Feind in der Wüste
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4073-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die UFO-Akten 31 - Wolfgang Hohlbein
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Die Wüste - ein lebensfeindlicher Ort. Tagsüber brütende Hitze, nachts Eiseskälte. Und doch gibt es Lebewesen hier, die sich den extremen Bedingungen angepasst haben.
So wie die Termiten. In eindrucksvollen Bauten haben sie ein perfektes System geschaffen, um überleben zu können. Einen Staat, in dem jedem einzelnen Individuum eine bestimmte Rolle zukommt.
Bis etwas die Ordnung stört. Plötzlich beginnen die Termiten in der Mitte eines Kraters einen einzelnen Hügel zu errichten, der alle anderen um das Dreifache überragt. Und sie führen Aufgaben aus, die in ihrer natürlichen 'Programmierung' nicht enthalten sind. Seltsame, erschreckende, aber höchst zielgerichtete Dinge.
Die Wissenschaftler sind fasziniert. Aber dann schlägt die Faszination in nacktes Grauen um ...


Wolfgang Hohlbein

Der Feind in der Wüste

Airdust Flug 7149

25.000 Fuß über der Mojave-Wüste,
20. September 2021, 22:13 Uhr

»Verspricht ein ruhiger Flug zu werden«, stellte Flugkapitän Jeffrey Hansom fest. Er lehnte sich entspannt im Pilotensitz zurück, nachdem sich die Maschine in der Luft und auf Kurs befand. Mit gleichmäßiger Geschwindigkeit zog die De Havilland DHC-8 über die Weite der Wüste hinweg, die sich scheinbar bis ins Unendliche unter ihnen er‍streckte. »Bis rauf nach Washington ist es na‍hezu windstill, keinerlei Turbulenzen zu be‍fürchten. In zwei Stunden haben wir alles hinter uns und können nach Hause.«

»Abwarten«, entgegnete Phil Cummingham, sein Co-Pilot und Funker, etwas skeptischer. »Man soll die Nacht nicht vor dem Morgen loben.«

Hansom lachte. »Du bist und bleibst ein notorischer Schwarzseher. Sofern wir keine technischen Probleme bekommen, kann gar nichts schiefgehen, und die sind so gut wie ausgeschlossen. Der Vogel ist erst vorige Woche von Grund auf überholt worden.«

Bei dem »Vogel«, handelte es sich um eine mittelgroße Chartermaschine, die sich auf dem Weg von Los Angeles, Kalifornien, nach Seattle, Washington, befand. Sie war nicht voll besetzt, transportierte aber immerhin dreiundzwanzig Passagiere.

Hansom und Cummingham waren alte Hasen. Sie arbeiteten beide seit vielen Jahren für Airdust, eine kleine, in Seattle ansässige Fluggesellschaft, waren oft zusammen geflogen und auch privat gut befreundet. Beide waren sie verheiratet; Hansom hatte einen dreizehnjährigen Sohn, Cummingham zwei Töchter, von denen die ältere bereits volljährig war und an der UCLA Kunstgeschichte studierte.

»He, was ist denn da los?«, murmelte Hansom mit einem Blick auf den Höhenmesser. Obwohl sie in konstanter Höhe flogen, begann die Nadel plötzlich wild auszuschlagen. Immer rascher pendelte sie von einer Seite zur anderen, führte einen regelrechten Veitstanz auf.

»So viel zum Thema technischer Defekt, der gar nicht auftreten kann, weil der Vogel gerade erst bei der Inspektion war«, kommentierte Cummingham süffisant, während Hansom bereits auf das Ersatzsystem umschaltete. Keiner von ihnen war sonderlich beunruhigt. Vorfälle wie dieser ereigneten sich schon einmal. Damit die Flugsicherheit durch geringfügige Defekte nicht gefährdet wurde, waren fast alle wichtigen Systeme an Bord doppelt vorhanden.

Das Ersatzsystem funktionierte nicht.

Hansom betätigte den Schalter mehrfach hintereinander, doch nichts passierte.

»Verdammt!«, stieß er hervor. »Was, zum Teufel, ist denn jetzt los?«

Auch andere Systeme begannen, nun plötzlich verrücktzuspielen. Skalen schlugen wie wild aus, Digitalanzeigen zeigten völlig widersinnige und unmögliche Werte an. Zahlreiche rote Warnlämpchen begannen hektisch zu blinken, und keines der Ersatzsysteme ließ sich aktivieren.

Die Gedanken überschlugen sich in Hansoms Kopf. In all den vielen Jahren, die er bereits als Pilot arbeitete, war er noch nie in eine wirklich brenzlige Situation geraten. Immer wieder mal hatte es Probleme mit dem Wetter oder der Technik gegeben, doch hatten sich diese im normalen Rahmen gehalten, ohne dass er jemals in echter Gefahr geschwebt hatte. Diesmal jedoch sah es anders aus. Dies war eine Premiere, die er niemals zu erleben gehofft hatte.

Für einen Moment loderte Panik in ihm auf, doch er kämpfte dagegen an und schaffte es, sie zurückzudrängen. Seine langjährige Flugerfahrung, die endlosen Notfall-Übungsstunden im Simulationstrainer und die zahlreichen Schulungen und Kurse, an denen er teilgenommen hatte, machten sich nun bezahlt.

Binnen Sekundenbruchteilen wog er die möglichen Alternativen gegeneinander ab und traf seine Entscheidung. Nahezu die gesamte Elektronik spielte mittlerweile verrückt. Unter diesen Umständen war eine reguläre Fortsetzung des Fluges nicht mehr möglich. Angesichts der völlig unbrauchbaren Instrumentenanzeigen konnte er froh sein, wenn er die Maschine auch nur halbwegs sauber auf den Boden zurückbrachte, bevor die Schäden so schlimm wurden, dass das Flugzeug abstürzte.

»Setz einen Notruf ab!«, befahl er, darum bemüht, jeden Anflug von Unsicherheit aus seiner Stimme zu verbannen. Phil Cummingham war geistig nicht ganz so gefestigt und kaltblütig wie er, aber jetzt kam es darauf an, unbedingt einen kühlen Kopf zu bewahren. »Wir kehren um.«

Mehr brauchte er nicht zu sagen. Es war eine schwerwiegende, aber in seinen Augen die einzig vernünftige Entscheidung, und er war der Pilot, der die Verantwortung für diese Entscheidung tragen musste.

»Funkkontakt ist ausgefallen«, stieß Cummingham mit unverkennbarer Nervosität hervor. Seine Stimme bebte. »Das Funkgerät ist völlig tot.«

Hansom unterdrückte mühsam einen Fluch. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Ohne Funkkontakt konnten sie dem Tower nicht einmal ihre Schwierigkeiten mitteilen, wodurch die Situation noch komplizierter wurde.

Kompliziert, aber nicht aussichtslos. Es gab für nahezu jeden denkbaren Notfall bis ins Detail durchgeplante Rettungsmaßnahmen. Aus ihrer Rückkehr und ihrem Schweigen würde man auf dem Flughafen die richtigen Schlüsse ziehen und sie über einen Leitstrahl sicher auf eine freie Landebahn hinunterlotsen – vorausgesetzt, dass wenigstens das Instrumentenlandesystem noch ordnungsgemäß funktionierte.

Sonst allerdings würde es wirklich kritisch werden, denn ohne jede Hilfe vom Tower blieb ihnen nur der Versuch einer Notlandung mit ungewissem Ausgang. Ein schreckliches Szenario, da Hansom nicht nur die Verantwortung für sein Leben und das seines Co-Piloten trug, sondern auch für das der dreiundzwanzig Passagiere, die sich an Bord befanden.

»Es bleibt dabei. Wir fliegen trotzdem zurück«, entschied er und leitete manuell die entsprechenden Manöver ein. Auf die Computersysteme wollte er sich angesichts der Probleme mit der Elektronik nicht mehr verlassen. »Versuch weiterhin, Funkkontakt zu bekommen. Und teile den Passagieren schonend mit, dass wir wegen eines geringfügigen technischen Defekts leider nach Los Angeles zurückkehren müssten. Es bestünde jedoch keinerlei Grund zur Beunru-«

Ein ersticktes Keuchen seines Co-Piloten ließ ihn mitten im Wort abbrechen. Gleich darauf sah auch er durch die Cockpitfenster, was Cummingham so aus der Fassung brachte.

Nicht allzu weit vor ihnen rasten Lichtreflexe durch die Luft. Bläuliche und violette Lichter, die sich direkt mit ihrer Flugbahn kreuzten.

»Ausweichmanöver!«, schrie Cummingham mit sich vor Panik fast überschlagender Stimme. »Herr im Himmel, was um alles in der Welt ist das? Ein anderes Flugzeug?«

»Dafür ist es viel zu schnell«, keuchte Hansom, während er die De Havilland bereits in eine enge Kurve zwang. »Nicht einmal eine Militärmaschine kann so schnell fliegen.«

Das Objekt schräg vor ihnen raste mit so hoher Geschwindigkeit dahin, dass nur die huschenden Lichter verschwommen zu erkennen waren. Und es befand sich immer noch auf einem direkten Kollisionskurs!

Hansom spürte, wie nun auch ihn die Panik zu übermannen drohte. Das Flugzeug reagierte viel zu langsam und schwerfällig auf die Kursänderung, als dass es sich in den wenigen Sekunden, die ihnen blieben, nennenswert von der bisherigen Flugrichtung abbringen ließ. Höchstens ein Wunder konnte noch einen Zusammenstoß verhindern. Ihm blieb nicht einmal Zeit, eine Warnung an die Passagiere durchzugeben.

Auch das fremde Objekt vor ihnen hatte damit begonnen, seine Flugbahn zu ändern, doch obwohl es trotz seiner ungeheuren Geschwindigkeit offenbar sehr viel wendiger war, erfolgte die Korrektur zu spät.

Im nächsten Moment war es heran.

Jeffrey Hansom widerstand dem unwillkürlichen Impuls, seine Arme hochzureißen und vor das Gesicht zu schlagen. Stattdessen hielt er weiterhin den Steuerknüppel mit schweißnassen Händen fest umklammert.

Er sah einen runden, schwarzen Schatten von schwer zu schätzender Größe, in dem nur die bläulichen und violetten Lichter leuchteten, auf sich zurasen – und einen Sekundenbruchteil später traf ein mörderischer Schlag die Chartermaschine.

Der Ruck schleuderte Hansom nach vorne in die Sicherheitsgurte. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst. Die Instrumente und das aufgrellende Leuchten vor dem Cockpitfenster schienen einen wilden Tanz um ihn herum aufzuführen. Er verlor jedes Gefühl für oben und unten und wunderte sich ein paar Sekunden lang einfach nur, dass er noch lebte.

Dann hatte er den Schockmoment überwunden. Wie durch ein Wunder hatten sie die Kollision mit diesem ... Ding überstanden, aber ob sie noch lange am Leben bleiben würden, hing jetzt von seiner Reaktion ab.

Das Flugzeug trudelte wild, schraubte sich in Spiralbewegungen in die Tiefe. Hansom griff wieder nach dem Steuerknüppel, der ihm während des Zusammenpralls aus den Händen gerissen worden war, und bemühte sich, die De Havilland wieder in seine Gewalt zu bekommen. Das Flugzeug reagierte nur...

Erscheint lt. Verlag 29.11.2022
Reihe/Serie Die UFO-AKTEN
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Akte X, Mulder, Scully, Aliens, Unbekannte Flug Objekte, Mystery, Timothy Stahl, Wolfgang Hohlbein • Science Fiction Romane
ISBN-10 3-7517-4073-2 / 3751740732
ISBN-13 978-3-7517-4073-9 / 9783751740739
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