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Maddrax 593 (eBook)

Die letzte Schlacht
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4024-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maddrax 593 - Ian Rolf Hill, Lara Möller
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Die Konvois nähern sich ihrem Ziel - doch werden sie in Moska wirklich vorfinden, was sie erhoffen? Werden sich die schweren Verluste am Ende auszahlen? Dabei ahnt Rulfan nicht, dass auf der anderen Seite der Welt, in Venezuela, ein Virus gegen die Daa'muren entsteht. Doch auch hier schwinden die Hoffnungen; ein dramatischer Test soll Klarheit schaffen.
Währenddessen gewinnen die Gestaltwandler immer mehr an Boden. Müssen die letzten überlebenden Menschen ihren Planeten aufgeben - und wenn ja, kann ihnen die Flucht in die Parallelwelt gelingen?


Die letzte Schlacht

von Lara Möller
und Ian Rolf Hill

Die Vernichtung zog in Gestalt Hunderter Todesrochen über den Himmel. Aus nordöstlicher Richtung schwebten sie auf Rulfan und den Konvoi zu. Dem Neo-Barbaren blieb beinahe das Herz stehen. Der Schwarm war so gewaltig, dass er sich über Kilometer hinweg erstreckte, so weit das Auge reichte. Rufe des Entsetzens wurden laut, einige Menschen brachen aus dem Konvoi aus und suchten ihr Heil in der Flucht. Wulf knurrte.

Der Neo-Barbar nickte. Flucht war zwecklos. Aber er würde sich nicht kampflos seinem Schicksal ergeben. Rulfan zog den Säbel, bereit für die letzte Schlacht.

Ruiz Ortega fuhr aus dem Schlaf hoch, als er das fordernde Klopfen an der Tür vernahm. Müde strich er sich über das Gesicht und angelte nach der Schnur, mit der er die an der Wand befestigte Leselampe einschaltete.

Geblendet kniff er die Augen zu und tastete blind nach der Armbanduhr auf dem Nachttisch.

Das Klopfen wiederholte sich. »Ruiz! Ruiz, ist alles in Ordnung?« Das war Lynne! Lynne Crow, seine Kollegin aus Waashton. »Ruiz, mach auf, es ist dringend!«

Fast hätte er gelacht. Natürlich war es das. War es ja immer. Oder war sie vielleicht nur gekommen, um weiter ihr Spielchen mit ihm zu treiben? So wie vor wenigen Tagen, nach dem ersten erfolgreichen Test von DDV-51, jenem künstlich erschaffenen Virus, das die Wende im Kampf gegen die Daa'muren herbeiführen sollte.

Wenige Minuten nachdem einer der Außerirdischen qualvoll sein Leben ausgehaucht und Ruiz Ortegas Magen revoltiert hatte, hatte Lynne ihn auf der Toilette verführt.

Wie sich herausgestellt hatte, waren ihre Motive jedoch keineswegs romantischer Natur gewesen. Was war er doch für ein Narr gewesen. Welche Frau verführte schon einen Mann an einem solchen Ort, wenn sie ernsthaft an ihm interessiert war?

Kurz darauf hatte Lynne ihm bestätigt, dass sie durch den Quickie mit ihm lediglich Stress abgebaut hatte. Das war vor dem Test an der Taratze gewesen. Schließlich mussten sie sicherstellen, dass DDV-51 ausschließlich Daa'muren befiel. Bedauerlicherweise war die Taratze ebenso qualvoll verendet wie der Außerirdische.

Was Ruiz Ortega und viele seiner Kollegen betraf, war das Experiment damit gescheitert. DDV-51 war, wie seine fünfzig Vorgänger, fehlerhaft. Doch das hatte Lynne nicht akzeptieren wollen und Tests an Menschen vorgeschlagen.

Und da hatte sich Ruiz das wahre Wesen dieser zierlichen jungen Frau offenbart, die er zu lieben geglaubt hatte. Geglaubt oder eher gehofft?

Vielleicht bin ich aber auch nur Opfer meiner eigenen Geilheit geworden, dachte er verbittert.

»Ruiz, verdammt noch mal!«, rief Lynne. »Spiel nicht den Beleidigten. Ich brauche deine Hilfe!«

Seufzend warf er einen Blick auf die Uhr und runzelte die Stirn. Schließlich stand er auf. Nur mit Unterhemd und Shorts bekleidet, schlurfte er zur Tür und öffnete.

Lynne sah wie immer perfekt aus. Ihr schwarzes Kostüm bildete einen starken Kontrast zu dem blütenweißen Laborkittel; das Haar hatte sie streng zurückgebunden. Nur in ihrem zarten Gesicht mit der porzellanweißen Haut waren einige rote Flecken zu sehen.

»Du... hast geschlafen?«

»Ich sagte doch, dass ich mich nicht wohlfühle.«

»Es ist halb drei Uhr nachmittags.«

Er zuckte mit den Achseln.

Lynne nickte. »Na schön. Ich bin auch nur gekommen, um dir zur sagen, dass die Tests erfolgreich waren.«

Ruiz benötigte deutlich länger als gewöhnlich, um zu begreifen. »Heißt das... die Probanden... leben?«

Ein Lächeln huschte über Lynnes Lippen. Ein aufrichtiges Lächeln, das sogar ihre dunklen, unergründlichen Augen erreichte. »Ja, ist das nicht fantastisch?«

Er nickte automatisch. Das war es tatsächlich. »Und wie...?« Er verstummte, weil er sich räuspern musste. »Und wie kann ich dir jetzt noch helfen?«

»Wir müssen die Probanden auf Folgeschäden untersuchen. Blut, Liquor, Gewebe. Ein Haufen Arbeit. Ich dachte, wir könnten zusammen...?«

Ruiz schluckte. Sein Puls beschleunigte sich. Neuer Tatendrang ergriff von ihm Besitz. Sollte Lynne am Ende doch recht gehabt haben? Reagierte DDV-51 vielleicht tatsächlich nur auf Daa'muren und Lebewesen, die von ihren Kristallen verstrahlt worden waren? Das wäre eine Sensation und zumindest eine Basis, auf deren Grundlage sie weiterforschen konnten.

»Ich ziehe mir nur schnell etwas an«, sagte er hastig.

»Ach, von mir aus kannst du gerne auch in Shorts kommen«, flüsterte Lynne, doch Ruiz hatte für derlei Scherze nun wirklich nichts mehr übrig.

»Wir treffen uns im medizinischen Labor«, sagte er und knallte ihr die Tür vor der Nase zu.

Zehn Minuten später betrat er Med-Lab 1, das zur Krankenstation gehörte, die ebenso Teil des unterirdischen Bunkerkomplexes war wie die Abteilung zur Forschung und Entwicklung biologischer Kampfstoffe.

Ruiz Ortega hatte längst aufgehört, die Tage zu zählen, die er schon hier unten verbracht hatte. Selbst als sie den Komplex noch verlassen durften, war es zum Teil nur schwer erträglich gewesen, hier zu arbeiten, denn viel Freizeit hatten sie nicht gehabt.

Erst als die Delegation aus Waashton eintraf, war es leichter geworden. Nicht nur wegen des zusätzlichen Personals, sondern vor allem wegen Lynne Crow, die Professor Hestigg ihm zugeteilt hatte. Als hätte der alte Fuchs geahnt, dass er Gesellschaft benötigte.

Und dann war der große Durchbruch gekommen, und plötzlich hatte niemand mehr den Bunker verlassen dürfen. Aus Furcht, dass die Informationen dem Feind in die Hände fallen könnten.

Aber möglicherweise war auch das bald passé. War der Krieg erst vorbei, würden sie wieder nach draußen gehen können. Und dann würde er mit Lynne endlich den Sonnenuntergang betrachten.

Ruiz ertappte sich dabei, wie er sich schon wieder in romantischen Tagträumereien zu verlieren drohte. Dabei hatte er sie doch eben erst abblitzen lassen. Was jedoch nichts an der Tatsache änderte, dass ihn ihre kühle, distanzierte Professionalität anzog.

Lynne stand neben einer Trage, auf der ein knapp zwei Meter großer Mann in orangefarbener Gefängniskluft festgeschnallt war. Sein Schädel war kahl und stümperhaft tätowiert.

Ruiz nickte den beiden Soldaten, die an der Tür Wachen hielten, knapp zu, bevor er an die Trage herantrat. Lynne beugte sich über den Probanden, dessen Oberarm von einem Stauschlauch komprimiert wurde, damit die Vene in der Ellenbeuge hervortrat. Bis auf den Gefangenen trugen sämtliche anwesenden Schutzanzüge.

Ortega runzelte die Stirn, als er den Knebel im Mund des Mannes erblickte. »Ist das unbedingt nötig?«

Lynne schürzte die Lippen. »Nicht, wenn du deinen Wortschatz um einige sehr blumige Synonyme für das weibliche Geschlechtsorgan und unsere fragwürdige Herkunft erweitern möchtest.«

Ruiz runzelte die Stirn. Der Mann machte auf ihn nicht den Eindruck, als würde er überhaupt irgendetwas sagen können. Die Lider waren halb über die Augäpfel gesunken, der Blick glasig.

Die Spitze der Blutentnahmekanüle berührte die Ellenbeuge. Der Gefangene bäumte sich auf, und Lynne zuckte zurück. Wütend funkelte sie den Bärtigen an. »Wenn die Nadel abbricht, haben Sie sich das selbst zuzuschreiben.«

»Sollen wir dem Kerl Manieren beibringen, Ma'am?« Einer der Soldaten hielt einen Taser in der Hand. Blaue Funken knisterten an den Dioden.

Ruiz schüttelte den Kopf. »Nicht nötig.«

Der Soldat, dessen Blick einzig und allein Lynne galt, zuckte mit den Achseln, schob den Taser zurück ins Holster und bezog wieder Posten an der Tür.

Lynne punktierte die Vene und entnahm dem Probanden zehn Milliliter Blut. Sie löste die Stauung, zog die Kanüle aus dem Arm und presste ein Zellstoffpad auf die winzige Wunde. »Hältst du mal?«, fragte sie Ruiz.

Er griff nach der Ampulle, doch Lynne deutete mit dem Kinn auf die Ellenbeuge des Gefangenen. »Wir wollen doch nichts kontaminieren.« Sie schraubte die Kanüle von der Ampulle und warf sie in einen Behälter, der neben ihr auf dem fahrbaren Tischchen stand, auf dem auch die Utensilien für die Probeentnahme lagen.

Ruiz kontrollierte den Überwachungsmonitor. Der Puls schlug ruhig bei sechzig Schlägen in der Minute, der Blutdruck lag bei einhundertundeins zu sechsundfünfzig.

»Habt ihr die Probanden sediert?«

»Natürlich. Oder glaubst du, wir wollen riskieren, dass sie durchdrehen?« Lynne übergab die Ampulle einem schwenkbaren Greifarm, der sich in die hermetisch abgeriegelte Kammer zurückzog, deren Öffnung sich zischend schloss. Anschließend schob sie die Arme in die Löcher mit den Arbeitshandschuhen und entnahm der Ampulle einen Tropfen Blut, den sie auf einen Objektträger fallen ließ und unter das Elektronenmikroskop legte.

Ruiz begab sich zum Terminal mit dem Monitor und vergrößerte die Darstellung. Deutlich waren die roten Blutkörperchen neben einigen Leukozyten und Blutplättchen zu erkennen, die für den...

Erscheint lt. Verlag 11.10.2022
Reihe/Serie Maddrax
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2265 • Abenteuer • action • Alien • Bestseller • brandon-morris • Cliff Allister • Cliff-Allister • Deutsch • Dr Who • eBook • E-Book • eBooks • Endzeit • ex vitro • ex-vitro • Fantasy • Fortsetzungsroman • heliosphere • Horror • Horror-Thriller • Kindle • Kurzgeschichten • Military • Multiversum • Perry Rhodan • Perry-Rhodan • Post-Apokalypse • Raumfahrt • Raumflug • Raumschiff • Raumstation • RaumZeit • Rekrut • rhen-dark • Rhen Dark • Romane • Roman-Heft • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci-fi • Sci Fi • SciFi • Space-opera • spannend • Star Trek • Star-Trek • Star Wars • Star-Wars • Techno • Thariot • Thriller • timothy-zahn • Timothy Zahn • tom-schnellhardt • Transport • troopers • Weltall • Weltraum-Abenteuer • Zyklus
ISBN-10 3-7517-4024-4 / 3751740244
ISBN-13 978-3-7517-4024-1 / 9783751740241
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