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Ausflüge

(Autor)

Buch | Hardcover
100 Seiten
2022
PalmArtPress (Verlag)
978-3-96258-116-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ausflüge - Johannes Balve
CHF 33,90 inkl. MwSt
Die in diesem Band zusammengestellten Gedichte führen in verschiedene Schichten des Lebens, in die Vergangenheit und in die Zukunft, sind Reisen nach außen und nach innen. Im Traum können wir fliegen. Das Ausschwärmen ist uns in unsere Gene eingeschrieben. Wer hinausfliegt, verwandelt sich. So führen Zeitreisen zu Veränderungen, die auch unterschiedliche lyrische Formen verlangen. Auf den dichterischen Ausflügen in Weltzeiten, Lebenszeiten, Räume und Zwischenräume von Da-sein und Nicht-sein verschieben sich die Grenzen des Sagbaren.

Johannes Balve, in Düsseldorf am Rhein geboren und aufgewachsen, studierte Philosophie und Literaturwissenschaft, lehrte und forschte an Hochschulen in Italien, Frankreich, USA, China, zuletzt auf einem Lehrstuhl in Japan. 2011 Evakuierung nach Deutschland, Rückkehr nach Japan, Krankheit, Neuanfang in Berlin. Er arbeitet als freier Autor und wissenschaftlicher Gutachter. Lesungen aus seinem Japan-Roman, aus seinen Erzählungen, Kindergeschichten, Gedichtsammlungen in kleineren oder größeren literarischen Kreisen, auf Ausstellungsevents und Tagungen.

Du erblickst das Buch und bleibst wie gebannt stehen. Und ehe du dich versiehst, hast du bereits die ersten Schritte gemacht, um den Spuren des Dichters bei seinen poetischen Eskapaden nachzuspüren. Ausflüge heißt nämlich der neue Gedichtband von Johannes Balve, bei PalmArtPress 2022 in Berlin erschienen. Und wer weigert sich schon, an einem poetischen Ausflug teilzunehmen, zumal einen die Kurzgedichte sofort in ihren Bann ziehen?
Auch eröffnen sie einem neue poetische Horizonte. Sie sind keine Holzwege, wenngleich sie einen ironisch-pessimistischen Ton aufweisen. Einprägsam ist etwa das Gedicht, das einen mit dem Krähen des Hahns als Pointe in die Realität zurückholt. Lost in Time ist das entsprechende Kapitel überschrieben. Ferner die verschiedenen poetischen Hommages an die Größen
deutscher Dichtung: Gryphius, Brentano, Hölderlin. Keine Frage, Johannes Balve hat auch andere Vorbilder. Man denkt an Elias Canetti, der einmal schrieb: Ein Dichter braucht Ahnen. Heimkehr ist ebenfalls beeindruckend. Und Der stille Hain erst recht. Er ist für den Leser gar nicht so still. Man fühlt sich nach Japan zurückversetzt. In der U-Bahn in Tokio stehen die Japaner dicht beieinander und haben es geschafft, in der furchtbaren Enge ihre kleinen Gedichtbände herauszuholen, um Haikus so schnell wie möglich zu genießen. Je schneller die Bahn, desto schneller die Hin- und Herbewegungen der Augen. Ein sonderbarer, in der Aufregung aufregender Umgang mit der Poesie. So auch die Momentaufnahmen bei unserem Poeten. Dass man die Regungen der Dichtung mit den Regungen des modernen Alltags durchaus vereinbaren kann, wird man dort entdecken und genießen. Es ist das blitzhafte Erkennen im Augenblick, was den Kern dieser Gedichte auszeichnet. Neugierig macht uns unser poetischer Reiseleiter auf seinen nächsten Gedichtband allemal.
– Fawzi Boubia

Der Titel des Gedichtbandes Ausflüge von Johannes Balve wirkt wie leichthin gegeben, allgemein und vielsagend zugleich, lakonisch. Er weckt Neugier ohne Ausrufezeichen. So nimmt einen der Autor in zehn Kapiteln mit zu unterschiedlichsten Erkundungen und Wahrnehmungen etwa in "Ruinen", in "Zwischenwelt" und "Unterwelt", lässt "Stadtgesichter" oder "Einsame Einzeller" betrachten, meist eher skeptisch. Überall bezieht das Ausflügler-Ich, "eingepflanzt / in meine Zeit", die Zeit mit ein. "Fangen wir den Moment ein, / ohne ihn festhalten zu wollen, denn / wir sind Zeitreisende in Gelassenheit." Es fährt auf Sicht, verschließt die Augen nicht vor unangenehmen Erkenntnissen. Angesichts eines "einsamen Einzellers" schwant ihm: "Auch wir gehen rückwärts. / Die Evolution ist / keine Einbahnstraße."
– Rolf Birkholz, Am Erker (Nr. 85)

Reisen wir nackt wie im Traum, denn der Leib durchdringt die Welt. Lassen wir die Wegweiser beiseite, denn es gibt sie nicht, die Dinge. Es gibt nur Geschichten vom Entstehen und Verwesen. Suchen wir uns Reisegefährten, vielleicht haben wir gemeinsame Routen auf langen oder kurzen Strecken. Fangen wir den Moment ein, ohne ihn festhalten zu wollen, denn wir sind Zeitreisende in Gelassenheit. * * * Vor Dünengräsern flattert in Himmelsfarben mittags der Falter. * * * Im flackernden Licht: der Baum verdoppelt im Teich, vom Wasser bewegt. * * * Zurück tritt die Zeit im Verblassen der Worte. Herüber raunt es. * * * Auf das Himmelsgrau zeichnet der Baum sein Skelett. Hindurch zieht der Schwarm. * * *

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 125 x 210 mm
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Ausschwärmen • Da-sein • Gedichte • Nicht-Sein • Traum • verschiedene lyrische Formen • Weltzeiten • Zeitreisen • Zukunft • Zwischenräume
ISBN-10 3-96258-116-2 / 3962581162
ISBN-13 978-3-96258-116-9 / 9783962581169
Zustand Neuware
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