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Maddrax 582 (eBook)

Das Geheimnis im Eis

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3358-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maddrax 582 - Lucy Guth
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Für Tom Ericson bietet sich eine einmalige Gelegenheit: Die Pancinowa gewähren ihm und seiner Begleiterin einen Besuch auf Cancriss, um dort im Namen der Erde ihr Anliegen vorzutragen. Dass diese Begleiterin ausgerechnet Vasraa ist, trübt Toms Enthusiasmus nur ein wenig; schließlich hat er nun die Chance, das heimische Sonnensystem vor dem Streiter zu retten.
Doch als er die kosmische Entität vor dem Rat erwähnt, ist die Reaktion darauf anders als erwartet. Die Mission droht zu scheitern, noch bevor sie richtig begonnen hat...


Das Geheimnis im Eis

von Lucy Guth

Lepmurt schloss die Tür zu seinem neuen Arbeitszimmer und ließ sich in den schwarzen Sessel sinken. Er hatte das Ziel seiner Wünsche erreicht: Die Bewohner von Cancriss hatten ihn zum neuen Ratspräsidenten gewählt! Nach dem Tod seines Vorgängers war es ihm gelungen, sie von seiner Tatkraft und seinem Können zu überzeugen. Die Zeremonie der Amtseinführung, die er eben hinter sich gebracht hatte, war ihm wie ein Traum vorgekommen.

Ein Klopfen an der Tür unterbrach seine Gedanken. Hegan, der Leiter des Sicherheitsdienstes, trat ein. »Etwas gibt es noch zu tun, Herr Präsident«, sagte er feierlich.

Lepmurt zog die Stirnwülste zusammen. »Und das wäre?«

»Ich werde euch jetzt mit ... gewissen Informationen vertraut machen«, sagte Hegan. »Ihr werdet das größte Geheimnis von Cancriss erfahren ...«

Unruhig wanderte Tom Ericson vor dem Haus auf und ab wie ein Tiger im Käfig. Das Warten machte ihn mürbe. Vasraa lehnte neben der Tür und säuberte ihre Fingernägel mit einem Kampfmesser. Sie wirkte weniger ungeduldig als gelangweilt.

Keiner von ihnen wusste, wann sich endlich jemand von den Pancinowa dazu bequemen würde, ihnen ein Portal für den Transfer nach Cancriss zu öffnen. Das Wurmloch war ihnen zwar angekündigt worden, aber seit Stunden geschah nichts.

Xij kam aus ihrem gemeinsamen Haus und reichte Tom einen Becher Wasser. Auch für Vasraa hatte sie einen Becher dabei. Die ehemalige Techno sah Xij ausdruckslos an, ohne das Wasser zu nehmen.

Xij seufzte. »Ich dachte nur, ihr hättet nach all der Warterei vielleicht Durst.« Sie war seit kurzem Innensenatorin im Senat vom Novis und bemühte sich, diplomatisch zu sein.*

»Habe ich auch.« Tom leerte seinen Becher in einem Zug. Auf Novis war es heiß, was Tom nur noch unruhiger machte.

Vasraa nahm nun doch den Becher und trank.

Schritte näherten sich, und Tom wandte sich um. Xaana kam den kleinen Hügel herauf. »Ihr seid ja noch da!«, rief sie erstaunt.

Vasraa verzog den Mund. »Nicht zu übersehen, was, Schlaukopf?« Sie hatte Xaana noch nie gemocht, doch seitdem ihre Tochter Zekiya sich auf deren Seite geschlagen hatte, zeigte sie ihre Abneigung noch deutlicher.

Tom ging dazwischen, ehe es zu einer Auseinandersetzung kommen konnte. Schließlich war er auf die Zusammenarbeit mit Vasraa angewiesen, auch wenn es ihm selbst nicht schmeckte, die »Beobachterin« des neuen Sicherheitschefs Aslan Javuz am Hals zu haben. »Wie geht es Aki?«

Xaanas Freund, der bisherige Sicherheitschef von Novis, war bei einer Tavernenschlägerei kürzlich schwer verletzt worden.

»Besser. Es wird noch eine Weile dauern, bis er sich erholt hat.« Xaana umarmte Tom. »Dann kann ich mich wenigstens von dir verabschieden.«

»Na, ich werde wahrscheinlich nicht sehr lange weg sein.« Tom erwiderte die Umarmung seiner Ziehtochter. »Das heißt, wenn sich überhaupt irgendwann jemand bequemt, uns abzuholen.«

»Wie lange wartet ihr schon?«

»Gut drei Stunden. Wir sind von Ross Bravns Institut hierher gegangen, damit ich noch ein paar Dinge zusammenpacken konnte.« Tom wies auf einen Rucksack. »Ein paar Werkzeuge, eine Feldflasche mit Wasser und ein paar Notizen, die ich dem Rat vorlegen will, um sie von unserem Anliegen zu überzeugen. Und...«, er klopfte verlegen auf seine Jackentasche, »... eine Pistole für alle Fälle. Eileen weiß Bescheid, dass wir hier warten.«

Vasraa stemmte sich von der Wand ab und schlenderte ein paar ziellose Schritte. »Ich frage mich, wie lange sie uns noch schmoren lassen.«

Tom drehte den tönernen Becher in den Fingern. »Wer weiß, was der Grund für die Wartezeit ist. Eileen wollte den Ratspräsidenten umgehend bitten, den Transfer zu veranlassen. Wahrscheinlich irgendwelche bürokratischen oder technischen Hürden.«

»Oder sie wollen uns gleich zeigen, was sie von unserer Bitte halten.« Vasraa verzog das Gesicht. »Wir müssen die Pancinowa davon überzeugen, dass wir dieses Wurmloch brauchen.«

»Ich weiß.« Gereizt stieß Tom die Luft durch die Nase aus. Er reichte Xij den leeren Becher. »Deswegen ist es wichtig, dass wir ruhig und höflich auftreten. Wir sind hier die Bittsteller.«

»Schlimm genug nach allem, was wir für die Pancinowa getan haben.« Vasraa warf das Tongefäß achtlos ins Gras. Zumindest zerbrach es nicht. Xij verdrehte die Augen und hob es auf.

»Wir?« Xaana hob die Augenbrauen. »Ich kann mich nicht erinnern, dich dabei irgendwo gesehen zu haben.«

Vasraas Augen verengten sich. Die ganze Zeit über war sie Tom ungewohnt freundlich begegnet. Zeigt sie jetzt wieder ihr wahres Gesicht?

Sie ging einen Schritt auf Xaana zu und hob die Hand mit gestrecktem Zeigefinger, öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Doch sie kam nicht mehr dazu, denn keine zwei Schritte entfernt öffnete sich endlich das Wurmloch.

Heraus trat ein äußerst mürrisch wirkender Pancinowa in einer schwarzen Uniform. Die Winkel der riesigen Hautsäcke seines Mundes, die die Lippen darstellten, waren nach unten gezogen, die Froschaugen zu missmutigen Schlitzen verengt. Er trug einen kleinen Koffer bei sich, sodass er Tom mehr an einen Reisenden an einem Bahnhof erinnerte, dessen Zug Verspätung hat.

Der Pancinowa stieß einige blubbernde Laute aus, die Tom nicht verstand. Seine Stimme war leicht heiser und sehr hoch. Hinter ihm schloss sich das Wurmloch.

Tom hob die Hände. »Ich verstehe leider nicht...«

Erneut blubberte der Pancinowa etwas, und Tom verstand zwei Namen: Tom Ericson und Vasraa Uon. Der Panc klang fragend.

»Das sind wir!« Tom legte eine Hand auf seine Brust und deutete mit der anderen auf Vasraa.

Der Pancinowa stellte den Koffer ab und öffnete ihn. Er holte zwei Helme aus dünnen gebogenen Metallstreben hervor und reichte sie Tom und Vasraa.

Tom setzte seinen Helm auf. Er war erstaunlich bequem; Tom merkte kaum, dass er etwas auf dem Kopf trug.

»Verstehen Sie mich jetzt?«, blubberte der Pancinowa.

Tom zog verblüfft die Augenbrauen hoch. »Ja! Sehr gut sogar.«

Nun setzte auch Vasraa den Helm auf.

Der Pancinowa nickte zufrieden und schaffte es, dabei noch immer mürrisch zu wirken. »Ihr müsst diese Dämpfungshelme tragen. Euch sollte ja bekannt sein, dass ihr Menschen die Wurmlochstrahlung auf Cancriss nicht vertragt, nichwahr? Wir haben dieses Modell für Eileen entwickelt und einen Translator integriert.«

»Das ist... erstaunlich!« Tom berührte den Helm mit den Fingern. »Ich freue mich, dass der Rat von Cancriss zugestimmt hat, uns anzuhören.«

»Der Rat hat damit nicht viel zu tun, nichwahr? Der weiß noch gar nichts von euch«, eröffnete ihnen der Panc. »Präsident Lepmurt hat auf Eileens Bitte hin angeordnet, euch abzuholen, während er eine Sitzung des Rates einberuft. Kann noch eine Weile dauern, bis alle zusammengetrommelt sind, nichwahr?«

»Das ist... nett«, meinte Tom verdutzt.

»Mein Name ist Sehfrrei«, sagte der Pancinowa. Er sah sich auf dem Hügel um, musterte das Haus und die umliegende Region. Am Fuß des Hügels begann die Stadt Novis Prime, die nach wie vor im Aufbau begriffen war.

Abschätzig verzog Sehfrrei den Mund, während er sich ihnen wieder zuwandte. »Ich wurde geschickt, um euch auf den Transfer vorzubereiten. Reist ihr das erste Mal nach Cancriss?«

»Ja«, sagte Vasraa und lächelte zuckersüß. »Und wir freuen uns schon, euren Heimatplaneten kennenzulernen.«

»Tja, viel werdet ihr davon nicht sehen, nichwahr? Wahrscheinlich nur die Verwaltung, denn dort transferieren wir hin. Und vielleicht noch das Kongresshaus oder Eileens Logis. Das dürfte es gewesen sein. Lange bleibt ihr ohnehin nicht, denn euer Wunsch nach einem Wurmloch zur Erde wird mit Sicherheit abgewiesen, nichwahr?«

Die Worte trafen Tom. »Wie kannst du dir da so sicher sein?«

»Einfache Regel: Niemand bekommt ein dauerhaftes Wurmloch von den Pancinowa, nichwahr? So fahrlässig gehen mit unserer mühsam entwickelten Technologie nicht um.« Er machte eine Geste, die Tom, Vasraa und das ganze Umfeld einschloss. »Das alles hier ist Zeitverschwendung. Ich hätte Besseres zu tun.«

Tom verschlug es die Sprache. Er wechselte einen bestürzten Blick mit Xij und Xaana, die den Besucher stumm und fassungslos anstarrten. Natürlich verstanden sie nicht, was er sagte.

Vasraa hingegen schnurrte: »Wir werden ja sehen. Können wir jetzt zum Transfer kommen?«

»Sicher. Umso schneller haben wir es hinter uns, nichwahr?« Geschäftig schloss Sehfrrei den Koffer wieder. »Dann lasst uns anfangen. Legt bitte eure Waffen ab.«

Vasraa schnappte nach Luft. »Wie bitte?«

»Wir können nicht zulassen, dass Fremde mit Waffen in unserer Hauptstadt herumlaufen, nichwahr? Hat nichts mit euch persönlich zu tun.«

Tom reichte Xij seufzend seine Pistole.

Vasraa fiel es deutlich schwerer, sich von ihrem...

Erscheint lt. Verlag 10.5.2022
Reihe/Serie Maddrax
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2265 • Abenteuer • action • Alien • Bestseller • brandon-morris • Cliff Allister • Cliff-Allister • Deutsch • Dr Who • eBook • E-Book • eBooks • Endzeit • ex vitro • ex-vitro • Fantasy • Fortsetzungsroman • heliosphere • Horror • Horror-Thriller • Kindle • Kurzgeschichten • Military • Multiversum • Perry Rhodan • Perry-Rhodan • Post-Apokalypse • Raumfahrt • Raumflug • Raumschiff • Raumstation • RaumZeit • Rekrut • rhen-dark • Rhen Dark • Romane • Roman-Heft • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci-fi • Sci Fi • SciFi • Space-opera • spannend • Star Trek • Star-Trek • Star Wars • Star-Wars • Techno • Thariot • Thriller • timothy-zahn • Timothy Zahn • tom-schnellhardt • Transport • troopers • Weltall • Weltraum-Abenteuer • Zyklus
ISBN-10 3-7517-3358-2 / 3751733582
ISBN-13 978-3-7517-3358-8 / 9783751733588
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