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Anti-Boyfriend (eBook)

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eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
363 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1610-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Anti-Boyfriend -  Penelope Ward
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Raue Schale, weicher Kern - ein Bad Boy wird von einem Baby gezähmt!

Carys erzieht ihre sechs Monate alte Tochter Sunny allein. Da kann sie es gar nicht gebrauchen, dass ihr ihr gut aussehender Nachbar Deacon durch seine nächtlichen Aktivitäten den wohl verdienten Schlaf raubt. Doch als Sunny eines Nachts gar nicht mehr aufhören will zu weinen und Deacon vor der Tür steht, um sich zu beschweren, ändert sich alles. Denn kaum hört Sunny Deacons Stimme, beruhigt sie sich auf der Stelle. Der Playboy mit den Tattoos scheint ein Babyflüsterer zu sein! Nach dieser Nacht treffen sich Carys und Deacon öfter und werden Freunde, bis sie eines Abends die Grenzen der Freundschaft überschreiten und alles kompliziert wird. Carys weiß, dass eine Beziehung mit Deacon zum Scheitern verurteilt ist, aber was, wenn sie die eine Frau ist, die ihn ändern könnte?

'Dieses Buch ist ein absolutes Muss! Einer der besten Romane in diesem Jahr.' BOOK ADDICT REVIEWS

Der neue Roman von Bestseller-Autorin Penelope Ward

1


Carys

BRÜLLAFFE

Das Geräusch des quietschenden Betts klang in meinen Ohren wie das von Fingernägeln auf einer Schiefertafel. Mein Nachbar Deacon hatte nicht dauernd Frauen zu Besuch, aber wenn eine da war, ging es wirklich zur Sache.

Die heutige Nacht war die lauteste bislang, und der Lärm schien immer dann seinen Höhepunkt zu erreichen, wenn ich gerade eingeschlafen war. Wenn ich aus dem Schlaf gerissen wurde, brauchte ich immer ewig, um wieder einzuschlafen. Man pflegt Müttern zu sagen: Schlaf, sobald dein Baby schläft. Aber das ist kaum möglich, wenn die Wohnung nebenan das Paradies des Bachelors ist.

Das Zimmer meiner Tochter Sunny war auf der anderen Seite unserer Wohnung, sodass sie von dem Lärm aus 5B glücklicherweise nicht wach wurde. Aber mein Zimmer lag Wand an Wand mit Deacons Schlafzimmer. Ich hörte das Ächzen des Betts und jeden Ausdruck von Lust laut und deutlich – jeden Seufzer, jedes Stöhnen und jeden Schrei. Als Bonus spürte ich auch noch sämtliche Vibrationen direkt am Kopfteil meines Betts. Leider war ich selbst Sex seit über einem Jahr nicht näher gekommen als in diesem Moment.

Man sollte meinen, ich müsste den Mut haben, an die Wand zu hämmern, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, ich hätte nicht das Recht, sie zu unterbrechen. Schließlich war er ein Single in den besten Jahren mit einer eigenen Wohnung – er durfte Sex haben. Er war nicht schuld an den dünnen Wänden.

Wäre es schnell gegangen, hätte es mir nicht so viel ausgemacht. Aber er hatte Ausdauer! Wie ein Duracell-Hase auf Drogen.

Habe ich schon erwähnt, dass Deacon wahnsinnig heiß ist? Ich hatte ihn nur ein paarmal im Vorbeigehen gesehen, aber es war nicht leicht, den Blick von seinem perfekten Gesicht mit dem Dreitagebart auf dem markanten Kinn abzuwenden. Zu wissen, wie er aussah, machte die Sache nicht besser. Denn ja, ich war genervt, aber ich konnte mir nur allzu leicht ausmalen, was auf der anderen Seite der Wand vor sich ging. Allein die Vorstellung reichte, um mich wach zu halten.

Dies war also meine bemitleidenswerte Situation.

Schließlich hörte es auf. Die Sexgeräusche gingen in gedämpftes Lachen und Reden über. Während ich versuchte, wieder einzuschlafen, schwor ich mir, Deacon das nächste Mal, wenn ich ihm im Hausflur über den Weg lief, dezent auf die Situation hinzuweisen. Er wusste schließlich nicht, dass unsere Betten Kopfteil an Kopfteil standen, da er nie in meiner Wohnung gewesen war. Es würde ein unangenehmes Gespräch werden, aber es ließ sich nicht vermeiden. Ich brauchte meinen Schlaf. Ich arbeitete zurzeit nicht, weil es ein Vollzeitjob war, mich um meine sechs Monate alte Tochter zu kümmern.

Sunny war das wunderschöne Ergebnis einer kurzen Beziehung mit meinem früheren Chef, der letztendlich zu seiner Ex-Frau zurückgekehrt war, bevor er von meiner Schwangerschaft erfuhr. Kaum dass er wusste, dass das Kind von ihm war, wollte er weder mit mir noch mit dem Baby etwas zu tun haben, und so kümmerte ich mich quasi ohne Hilfe um sie – abgesehen von dem bisschen Geld, das er mir schickte, wenn ihm danach war. Ich sollte betonen, dass seine Frau und er seit über einem Jahr geschieden waren, als ich ihn kennenlernte.

Ich war immer davon ausgegangen, dass ich wieder arbeiten würde, sobald Sunny sechs Monate alt war, aber diesen Meilenstein hatten wir gerade hinter uns gelassen, und noch war nichts geschehen. Mir fehlte es, aus dem Haus zu kommen und jeden Tag Leute zu treffen, und ich sehnte mich danach, zumindest wieder halbtags zu arbeiten. Kinderbetreuung zu finanzieren, war allerdings leichter gesagt als getan. Ganz abgesehen davon war ich noch nicht so richtig bereit, mich von Sunny zu trennen. Aber ich tat mich schwer mit der Entscheidung, weil ich ohne Kontakt zu anderen Erwachsenen allmählich durchdrehte. War ich eine schlechte Mutter, wenn ich Sunny in die Betreuung gab und wieder arbeiten ging?

Das war die Frage, die mich nachts wach hielt – wenn es nicht mein sexy Nachbar war.

Am nächsten Tag machte Sunny gerade ihr Mittagsschläfchen, was mir normalerweise ein bis eineinhalb Stunden ließ, selten auch mal drei Stunden. Diese Zeit war quasi mein einziges heimliches Vergnügen. Zeit nur für mich. Sobald sie eingeschlafen war, machte ich mir Mittagessen und schaute im Fernsehen leise Schatten der Leidenschaft. Ich war nicht unbedingt begeistert von der Serie, aber sie erinnerte mich an meine Kindheit, wenn meine Großmutter für mich sorgte, weil ich krank war und nicht zur Schule gehen konnte.

Es machte mich nervös, meine schlafende Tochter auch nur eine Minute allein zu lassen, um nach der Post zu sehen. Deshalb flitzte ich nach dem Mittagessen immer so schnell wie möglich nach unten, schaute in den Briefkasten und raste wieder nach oben. Vermutlich brauchte ich nicht einmal eine Minute, und ich hatte immer das Babyfon in der Hand.

Heute, als ich gerade wieder bei meiner Tür war, kam Deacon aus seiner Wohnung.

»Oh, hallo, Carys. Wie geht’s?« Er lächelte mich strahlend an.

Ein Hauch seines umwerfenden Geruchs erweckte meinen Körper zum Leben. Er sah gut aus wie immer. Heute trug er einen beigefarbenen Wintermantel mit Fellkragen. Seine Haut war gebräunt, und die blauen Augen funkelten im Neonlicht über uns, das seinem braunen Haar einen rötlichen Schimmer verlieh. Er war mindestens 1,85 Meter groß, ein Riese im Vergleich zu meinen knapp 1,65.

Dies war die Gelegenheit, ihn auf die vergangene Nacht anzusprechen. Aber jetzt, wo er vor mir aufragte und sein männlicher Geruch die Luft tränkte, fehlten mir die Worte. Dennoch … ich war entschlossen, diesmal den Mund aufzumachen.

Mein Herz schlug schneller. Los jetzt. Noch immer außer Atem von meinem Sprint nach oben sagte ich: »Nun, um die Frage ehrlich zu beantworten: Ich würde gern sagen, dass es mir bestens geht, aber ich konnte letzte Nacht kaum schlafen. Insofern ging es mir schon mal besser.«

Er runzelte die Stirn. »Tut mir leid zu hören.«

»Tatsächlich liegt es gewissermaßen an dir.«

Deacon zog die Stirn noch mehr in Falten. »An mir?«

»Ja. Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber unsere Betten stehen Wand an Wand. Deine … Interaktionen letzte Nacht haben mich aufgeweckt, und es fiel mir schwer, wieder einzuschlafen.«

Bäng.

Geschafft.

Ich hatte es gesagt.

Deacon schloss einen Moment die Augen. »Verdammt. Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du direkt auf der anderen Seite schläfst.«

»Ja. Es ist im Grunde, als wäre ich … quasi dabei.«

»Nun, das war unhöflich von mir. Ich hätte dich einladen sollen mitzumachen.«

Wie bitte? Ich hatte das Gefühl, als würde mir das gesamte Blut in den Kopf schießen.

Er hob abwehrend die Hände. »Ich mache Spaß. Ich glaube, ich entwickle einen seltsamen Humor, wenn ich peinlich berührt bin.«

Ich schob mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ich weiß, dass du nur Spaß gemacht hast.«

»Ganz bestimmt!« Er lächelte. »Aber ich werde nächstes Mal rücksichtsvoller sein, da ich jetzt weiß, dass du alles hören kannst. Du hättest etwas sagen sollen.«

Ich legte den Kopf schief. »Wie genau hätte ich das denn machen sollen? Bei einem nackten Pärchen reinplatzen? Deshalb sage ich ja jetzt was.«

»Gutes Argument. Aber ich nehme an, die letzte Nacht war nicht die erste, in der du was gehört hast.«

Ich sah auf meine Füße hinunter. »Nein.«

»Du hättest zum Beispiel an die Wand klopfen können.«

»Ich bin nicht der Typ, der andere Leute … bei ihren persönlichen Angelegenheiten stört. Ich wollte nur, dass dir die Situation bewusst ist. Wir müssen das nicht weiter diskutieren.«

»Vielleicht sollten wir einen Code vereinbaren.«

»Wie meinst du das?«

»Wenn ich zu laut bin, könntest du laut ein bestimmtes Lied spielen, um mir eine Botschaft zu schicken.« Er schnippte mit den Fingern. »Irgendwas Ironisches wie ›The Sound of Silence‹ von Simon und Garfunkel.«

»Man kann schlecht die Musik laut drehen, wenn ein Baby schläft.«

Sein Lächeln erlosch. »Siehst du? Das zeigt dir, wie ratlos ich bin. Und es tut mir echt leid, Carys. Wirklich. Ich gebe mir Mühe, dass es nicht wieder vorkommt.«

»Das will ich doch hoffen, Freundchen!«, ertönte eine laute Stimme hinter einer der Wohnungstüren.

Deacon und ich fuhren beide herum. Ich sah, dass sich die Tür von Mrs Winsbanger, die gegenüber wohnte, bewegte. Die alte Dame musste gelauscht haben. Sie lebte allein, und ich sah oft, wie sie den Kopf aus der Tür streckte und Leute ausspionierte.

Deacon zog eine Grimasse. »Mrs Winsbanger liebt mich.«

»Offenbar bin ich nicht die Einzige, die letzte Nacht etwas mitbekommen hat«, sagte ich.

Er wurde rot. Dass es ihm so peinlich war, überraschte mich ein wenig. Ich hätte ihn für großspuriger gehalten.

»Ich stelle mein Bett an die andere Wand. Das sollte helfen.«

»Ja, das wäre nett, wenn es nicht zu viel Mühe macht.«

»Natürlich nicht.«

Erleichtert, dass ich das Gespräch hinter mich gebracht hatte, stieß ich einen tiefen Seufzer aus. »Okay, dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag.«

Er rührte sich nicht von der Stelle, sondern musterte mein Gesicht. »Alles in Ordnung mit dir?«

»Ja. Wieso?«

»Du wirkst erschöpft.«

Tja, nun … Ich habe nicht gut...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2021
Übersetzer Richard Betzenbichler, Katrin Mrugalla
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Anti Boyfriend
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Alleinerziehende Mutter • Baby • Babyflüsterer • Bad Boy • Cary • deacon • dramatisch • Emotional • Große Gefühle • Hate you • Hate you, love you • Kristen Callihan • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • love you • Nachbarn • Nähe • off limits • opposites attract • Our second Chance • Romance • Romantik • romantisch • Samantha Young • Sunny • Vi Keeland
ISBN-10 3-7363-1610-0 / 3736316100
ISBN-13 978-3-7363-1610-2 / 9783736316102
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