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Every Beat of My Heart (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
428 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1716-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Every Beat of My Heart -  Sabrina Weger
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Der große Durchbruch ist zum Greifen nah. Aber was, wenn der Erfolg sie entzweit?

Schon seit Jahren ist Drummerin Lilja unglücklich in ihren besten Freund Mika verliebt. Während sie sich nach ihm sehnt, sucht er bei ihr immer mal wieder Trost für eine Nacht. Lilja und Mika verbindet aber nicht nur ihre gemeinsame Vergangenheit, sondern auch ein Traum: Mit ihrer Band Wolvesika endlich den Durchbruch zu schaffen. Als ein Plattenboss auf sie aufmerksam wird, scheinen all ihre Hoffnungen in Erfüllung zu gehen. Aber auf der großen Europatour steigt Mika der Ruhm zu Kopf und er entfernt sich immer weiter von Lilja. Ihr Herz schmerzt - bis sie Jesper, den gut aussehenden Leadsänger ihrer Vorband, kennenlernt, der ihr zeigt, dass Liebe auch anders sein kann.

Eine sexy Rockstar-Romance mit viel Drama und ganz großen Emotionen.

1


Lilja wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn, doch da sie bereits am ganzen Körper klebte, half das nur bedingt. Erschöpft erhob sie sich von ihrem Platz, die Wasserflasche war schon wieder leer, aber sie freute sich sowieso mehr auf das kalte Bier. Die wohlverdiente Belohnung an diesem Abend.

Mika lächelte ihr zu und streckte die Finger nach ihr aus. Eilig umrundete sie das Schlagzeug und ergriff seine Hand, Leevi nahm ihre andere. Gemeinsam mit Niilo verbeugten sie sich auf der winzigen Bühne. Es gab Applaus und einige anerkennende Pfiffe. Lilja war zufrieden. Der Club in der Nähe von Turku, an der Südwestküste Finnlands, war gut gefüllt, vielleicht hundert Leute. Die Fahrt hierher hatte sich definitiv gelohnt. Sie hatten den Auftritt gerockt. Sie fühlte bereits das Kribbeln, das sich ankündigte, wenn das Adrenalin nachließ und sie die Anstrengung des Gigs spüren würde.

Als Frontman von Wolvesika wandte sich Mika noch einmal an ihr heutiges Publikum. »Danke für den tollen Abend. Es war uns eine Freude, für euch spielen zu dürfen. In ein paar Minuten trefft ihr uns an der Bar … Also, wer Lust hat, uns ein Bier auszugeben.« Er zwinkerte zwei Damen in der ersten Reihe zu.

Lilja verdrehte kaum merklich die Augen und verließ mit Leevi und Niilo die Bühne. Sie musste ihre Meinung über den Club revidieren – so klein und heruntergekommen, wie er im ersten Moment gewirkt hatte, war er gar nicht. Es gab sogar einen Aufenthaltsraum, wo abgewetzte Sofas standen, auf die sie sich erschöpft fallen ließen. Das war weit mehr Luxus, als sie es gewohnt waren.

Lilja sank rücklings auf eins der Sofas und schloss müde die Augen. Es war der vierte Auftritt in dieser Woche. Sie wollte sich nicht beschweren, aber sie vermisste ihr eigenes Bett und eine heiße Dusche. So eine richtig, richtig heiße Dusche.

Um Geld zu sparen, fuhren sie mit einem zwanzig Jahre alten Campingwagen von Leevis Onkel umher. Sie liebte die Jungs, die Band war ihre zweite Familie, wenn sie allerdings noch eine Nacht ihr Schnarchen ertragen und hinter ihnen her räumen müsste, würde sie einen von ihnen von der nächsten Klippe stoßen.

»Ich sagte doch, dass sich der Club hier lohnen würde. Mega-Auftritt, das waren bestimmt locker zweihundert Leute«, stieß Leevi freudig hervor, biss dann in einen Apfel und hüpfte von einem Bein aufs andere. Nach den Konzerten hatte der Bassist immer Hummeln im Hintern.

Lilja stöhnte leise und blinzelte gegen die Schweißtropfen an. »Übertreib nicht. So viele Leute passen hier nicht mal rein.«

Sie richtete sich nicht auf, drehte aber leicht den Kopf, um ihn anzusehen. Leevi trug wie üblich die schwarzen Jeans, die nur aus Löchern bestand, sein Shirt war irgendwann einmal dunkel gewesen, hatte doch mittlerweile deutlich an Farbe verloren. Die tätowierten Arme glänzten, auch er hatte alles gegeben. Sie bewunderte ihn dafür, dass er nach den Auftritten noch diese Energie hatte. Er war wie ein Flummi, was oft anstrengend war für den Rest der Truppe.

Leevi grinste auf seine schelmische Art und knuffte sie liebevoll in die Seite. »Ein. Geiler. Auftritt. Mir egal, wie viele da waren, es war genial. Die neue Setlist ist so abgefahren. Lilja, du hast ganze Arbeit geleistet.«

Niilo nickte stumm und zwinkerte kurz. Sein langes dunkles Haar stand ihm wild vom Kopf ab, als hätte er in die Steckdose gegriffen. Sorgfältig verpackte er sein Keyboard im Koffer, nachdem er es gereinigt hatte.

Lilja stöhnte leise, ihre Drums warteten auch darauf, abgebaut und in dem Anhänger verstaut zu werden. Genauso wie das restliche Equipment. Seit Wochen fuhren sie durch ihre Heimat Finnland, um in Clubs aufzutreten. Gefühlt kostete sie der Trip wieder mehr, als am Ende dabei rumkommen würde. Lilja war es leid, aber gleichzeitig liebte sie die kleinen Bühnen viel zu sehr. Es war gerade nur ermüdend. Schläfrig rieb sie sich über das Gesicht und strich sich dann das dunkelblonde Haar zurück. Ihre Mähne reichte mittlerweile bis zum Poansatz, wann sollte sie auch die Zeit für einen Friseurtermin finden?

Ihre müßigen Gedanken wurden unterbrochen, als die Tür zum Raum schwungvoll aufgerissen wurde. Mika trat ein, zwei attraktive Frauen im Arm. Er grinste breit.

»Und das, meine Lieben, ist die Band.« Er schob die beiden in den Raum, der umgehend überfüllt wirkte.

Leevi drückte den Frauen jeweils einen Kuss auf die Wange und strahlte. »Willkommen, willkommen.«

Lilja seufzte innerlich. Es war immer das gleiche Spiel nach ihren Auftritten. Mika fand willige Mädels, die er mit Leevi meist gleich direkt im Club klarmachte. Es war zum Schreien. Aber sie hatte aufgegeben, sich darüber aufzuregen, es schmerzte nur noch an schlechten Tagen. An all den anderen nahm sie es dumpf zur Kenntnis.

Außerdem lag sie gerade so bequem auf dem Sofa, was eine Wohltat für ihre müden Muskeln war, dass sie ihnen keine weitere Beachtung schenken wollte. Sie war so versunken in ihre Gedanken, dass sie gar nicht mitbekam, dass sich Mika ihr genähert hatte. Mit einer geschmeidigen Bewegung ließ er sich auf sie fallen, und für einen Moment drückte er ihr all die Luft aus den Lungen. Lilja riss panisch die Augen auf. Doch im nächsten Augenblick spürte sie nur die Wärme, nahm seinen rauen, männlichen Duft wahr und versank in den eisblauen Augen, die sie eingehend musterten. Sie lag gefangen unter ihm auf diesem schmuddeligen Sofa und konnte sich dennoch nichts Schöneres vorstellen.

»Hey, Grumpy, du lächelst heute zu wenig.«

Er stieß seine Nase gegen ihre und rieb die stoppelige Wange an ihrem Hals. Für einen kurzen Moment spürte sie seine Lippen, die ihre empfindliche Haut zwischen Hals und Schulter berührten. Nur wie ein Hauch, der Flügelschlag eines Schmetterlings.

Bevor sie die Arme um ihn schlingen und ihn daran hindern konnte, ihr zu entweichen, erhob er sich schon wieder und schob ihre Beine beiseite, um neben ihr Platz zu nehmen. Lässig legte er die Arme auf die Rückenlehne und grinste sie schelmisch an.

»Den Auftritt sollten wir so richtig feiern gehen. Mari und Neele kennen hier in der Nähe eine angesagte Disco.«

Lilja betrachtete die beiden Frauen kurz, während Leevi sie freudig in Beschlag nahm und ihnen von dem Gig vorschwärmte. Mari schien ihren Blick zu bemerken, denn nun wurde Lilja ihrerseits gemustert. Das abfällige Lächeln, das die Fremde aufblitzen ließ, berührte einen wunden Punkt bei ihr, der niemals verheilen würde.

»Ich dachte, wir fahren heute noch nach Hause«, flüsterte sie in Mikas Richtung, ohne dabei den Blick von der Blondine zu nehmen.

Mika winkte ab und erhob sich. »Das kann warten, wir haben keine weiteren Termine und können uns etwas Spaß gönnen. Niilo, wie sieht’s aus?«

Der Keyboarder zuckte mit den Schultern. »Solange es kaltes Bier gibt, bin ich dabei.«

»Keine Bange, dafür ist gesorgt. Meinem Dad gehört der Dance-Club. Ihr seid eingeladen. Ist auch deutlich ansprechender als das hier.« Mari deutete mit einer angewiderten Miene um sich, während sie sich das goldblonde Haar in den Nacken strich. Das dunkelblaue Kleid schmiegte sich wie eine zweite Haut an sie. Eigentlich war sie zu stylisch für den kleinen Musikschuppen. Lilja fragte sich ernsthaft, was diese Tussi hier zu suchen hatte.

Aber Mika war ihr schon vollkommen verfallen. Er war neben Mari getreten, und sie hatte sich direkt an ihn gekuschelt. Seine Hände glitten immer wieder über Maris Arme, und sein Blick verlor sich in ihrer einladenden Oberweite.

»Geht ihr mal schön feiern. Ich bau ab und schaue, ob ich nachkomme.«

»Ich helf dir noch, wie immer.« Niilo schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln.

Mika schien zufrieden. »Alles klar, dann sehen wir uns gleich dort.«

Er ließ sich von Mari die Adresse aufschreiben und gab Lilja den Zettel, ohne sie weiter zu beachten. Ehe sie es sich versah, war er zusammen mit Leevi und den Frauen verschwunden.

»Du kennst ihn doch«, murmelte Niilo entschuldigend, als sie nach einem Moment gemeinsam zurück auf die Bühne gingen.

Der Club war noch immer gut gefüllt, aber der Bühne schenkte niemand mehr Beachtung. Und anscheinend auch nicht Mikas Ankündigung, dass die Band gleich an der Bar sein würde. Lilja ärgerte sich darüber, dass er dem Publikum Versprechungen machte und dann nichts einhielt. Auch wenn es scheinbar keinen interessierte.

»Hab ich mich irgendwie beschwert?«

Ihre Stimme klang gereizt. Und ihre Finger zitterten vor Wut, als sie begann, ihr Schlagzeug abzubauen. Verdammt, das regte sie am meisten auf. Der Abend war so gut gelaufen, und jetzt wurde sie von düsteren Gefühlen überschwemmt.

Niilo half ihr mit geschickten Fingern auf der Bühne. Sie waren ein eingespieltes Duo: Da er selbst eine Zeit lang an den Drums gesessen hatte, war er der Einzige, der ihr beim Auf- und Abbau helfen durfte. Sonst ließ sie niemanden an ihr Instrument. Außerdem kümmerte er sich um das restliche Equipment, das er in zwei großen schwarzen Rollboxen verstaute.

»Lilja, komm schon. Du bist genervt von seinem Verhalten.«

Manchmal war es besser, einfach gar nichts zu sagen. Konzentriert baute sie ihr Schlagzeug ab. Doch sie bekam die Bilder nicht aus dem Kopf, wie Mika in diesem Moment mit Goldlöckchen tanzte, mit seinen Händen über ihre makellose Haut strich und längst ihre Lippen erobert hatte. Der Stich in ihrer Brust schmerzte, blutete langsam bis in ihre Seele. Aber sie sagte nichts, stattdessen schenkte sie Niilo ein Lächeln.

»Ein guter...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2021
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Band • beste Freund:innen • dramatisch • Durchbruch • Emotional • Erfolg • Friends to Lovers • Gefühle • Gitarrist • he falls first • jesper • Kristen Callihans • Kylie Scott • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Lilja • Mika • Musik • Nähe • Nalini Singh • Plattenboss • Rockstar • Romance • Romantik • romantisch • Slow Burn • unglücklich verliebt • Wolvesika
ISBN-10 3-7363-1716-6 / 3736317166
ISBN-13 978-3-7363-1716-1 / 9783736317161
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