"Eine mörderische Tour" und "Cyber Chess mit tödlicher Rochade" (eBook)
via tolino media (Verlag)
978-3-7546-0935-4 (ISBN)
'Eine mörderische Tour':
Ein Abenteuerurlaub der besonderen Art - so hatte Jo Meysner, Chef der Reiseagentur Special Travels, die Trekking-Tour zum Monte Roraima angekündigt. Und er hat nicht zu viel versprochen: Für die kleine Reisegruppe wird es tatsächlich ein unvergessliches Erlebnis, wenn auch in ganz anderem Sinn, als erwartet. Denn auf dem Hochplateau des Roraima geschieht ein Mord.
Mit der Aufklärung des Verbrechens wird der attraktive Comisario Garcia Hernández beauftragt. Schon bald erkennt er, dass der Mord geplant war. Für die Ermittlungen braucht er dringend Unterstützung und bekommt sie umgehend vom schnoddrigen Kriminalhauptkommissar Wiesmann.
Bei den Vernehmungen der Zeugen treten längst bewältigt geglaubte Ereignisse aus der Vergangenheit zu Tage. Und zeitweilig scheint es, als hätte jeder von ihnen ein Motiv.
Sowohl Garcia Hernández als auch Wiesmann wähnen sich bereits am Ziel, doch dann zeigt sich das Verbrechen in einem ganz anderen Licht.
'Cyber Chess mit tödlicher Rochade':
Eigentlich wollte die Journalistin Tanja Wegner nur einen Artikel über Cyberkriminalität schreiben - doch dann geschieht ein Mord, und sie gerät selbst unvermittelt ins Fadenkreuz der Täter.
Für Hauptkommissar Wiesmann und seinen Kollegen Garcia Hernández wird es zunehmend schwieriger, sie zu schützen, denn der unbekannte Gegner scheint immer einen Zug voraus zu sein.
Ein weiteres, sehr persönliches Problem kommt hinzu: Die attraktive Kommissarin Sylke Bischoff gehört diesmal zu Wiesmanns Team und fordert ihn auf ihre Art heraus.
<p>Eine Prise Humor, ein Schuss Romantik und mitunter ein Hauch Fernweh; das sind die Zutaten für ihre Kriminalromane. Katharina Kohal lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Mit dem Eintritt in den Ruhestand entdeckte sie ihre Lust am Schreiben neu und veröffentlichte seither:<br> 'Ein fast perfektes Team',<br> 'Ein perfider Plan - Projekt LoWei Plus',<br> 'Mehr als ein Delikt',<br> 'Eine mörderische Tour' und<br> 'Cyber Chess mit tödlicher Rochade"</p>
Ein erstes Treffen
Noch vor einem Monat schien für Jo Meysner die Welt in Ordnung. Die Geschäfte liefen bestens, erst recht, seit er das Angebot seines Reiseunternehmens verkleinert hatte. Er hatte sich, wenn auch nicht auf die eigene Person bezogen, deutlich verschlankt. Ottonormalverbraucher-Pauschalreisen, wie er sie nannte, nahm er peu à peu aus dem Programm heraus. Stattdessen bediente er jetzt eine Nische, die sich ihm erst vor ein paar Jahren aufgetan hatte. Der Anlass hierfür war seine Reise als Backpack-Tourist durch Südamerika. Damals hatte er spontan beschlossen, Ähnliches künftig auch interessierten Kunden anzubieten, allerdings mit einigem Komfort und auf hohem Niveau. Seine Agentur hieß zu diesem Zeitpunkt noch Meisner-Reisen und er selbst Joachim Meisner. Aber beides fand er nun nicht mehr passend zu dem neuen Konzept. Es klang ihm zu bieder. Und so wurde aus seinem Namen Jo Meysner, und Meisner-Reisen nannte er in Special Travels um.
Die anspruchsvollen Trekking-Touren, die Special Travels anbot, waren nicht billig, genaugenommen sogar recht kostenintensiv. Sie wurden nur für kleine Gruppen organisiert. Das Angebot richtete sich an körperlich fitte und finanziell gut gestellte Kunden, die das Abenteuer suchten. Meist handelte es sich dabei um nicht mehr ganz junge Teilnehmer, die den gebotenen Service zu schätzen wussten und bereit waren, entsprechend dafür zu zahlen. Zu diesem Service gehörte unter anderem, dass seine Reiseagentur die Abenteurer, wie Jo Meysner sie gerne nannte, auch abholte. Und das im sprichwörtlichen Sinn. Denn kurz vor Beginn einer jeden Tour fand ein erstes Treffen statt, bei dem sie sich untereinander und auch ihren Guide kennenlernten. Zudem bot sich die Gelegenheit, noch Hinweise zu geben oder Fragen zu stellen. Wann immer es Jo Meysner möglich war, begrüßte er seine Abenteurer persönlich. So auch heute.
Diesmal würde sie die Tour zum Roraima-Tepui führen, dem höchsten Tafelberg im Dreiländereck Brasilien, Venezuela und Guyana.
Seit langem schon war es Jo Meysners Wunsch, selbst einmal an einer solchen Expedition teilzunehmen. Aber als Geschäftsführer seiner Agentur war er unabkömmlich, er fand nicht die Zeit für derartige Touren. Das zumindest war die offizielle Version. Der eigentliche Grund war ein anderer: Die jahrelange Tätigkeit am Schreibtisch und das ständige Sitzen ließen ihn träge werden. Er fühlte sich körperlich einfach nicht mehr fit genug.
Nun also stand er das erste Mal vor seinen Abenteurern. Rasch glitt sein Blick über die Anwesenden: Vierzig Plus! Keiner der Teilnehmer mochte altersmäßig darunter liegen. Dieser geschätzte Altersdurchschnitt entsprach vollkommen seiner Erfahrung: Finanziell gut situierte Mittvierziger, die ein Abenteuer besonderer Art suchten.
Insgesamt hatten sieben Personen die Reise gebucht, drei Frauen und vier Männer. Nur sechs saßen in der Runde.
„Meine lieben Abenteurer. Ja, das sind Sie für mich!“ So begann er jede seiner Begrüßungen, so auch diese. Mit routinierten Formulierungen stellte er sich, das Konzept der Agentur und noch einmal die Höhepunkte der kommenden Tage vor. Dabei hatte er Gelegenheit, die Anwesenden etwas näher zu betrachten. Meist genügte ihm ein kurzer Blick auf jeden Einzelnen, um dessen körperliche Verfassung und charakterliche Eigenheiten einzuschätzen. Dies gelang ihm ohne Unterbrechung seines Redeflusses.
Jetzt hörte er sich sagen: „Zum Kennenlernen von Land und Leuten mag die Reise wohl weniger geeignet sein, aber dafür werden Sie auf dieser anspruchsvollen Trekking-Tour eine grandiose Landschaft und eine einmalige Fauna und Flora erleben.“ Dabei ruhten seine Augen für einen Moment auf einem sportlich durchtrainiert wirkenden Mann, möglicherweise war er der Jüngste der Gruppe. Schon dessen Körperhaltung verriet, dass er sich allen Strapazen der Reise stellen und diese problemlos bewältigen würde. Vermutlich war er der Draufgängertyp, den der Guide während der Tour von riskanten Alleingängen abbringen müsste. Einen völlig anderen Eindruck bekam Jo Meysner von der schmächtigen blonden Dame neben ihm. Ihre Gesichtszüge waren durchaus ansprechend, doch wirkte sie insgesamt kühl und abweisend. Jo bezweifelte, dass sie den kommenden Anstrengungen gewachsen wäre. Doch vielleicht täuschte er sich. Ebenso befürchtete er, dass die etwas mollige Brünette die körperlichen Herausforderungen unterschätzte. Sie wirkte keinesfalls trainiert, sondern eher behäbig und bequem. Sie hatte ein sympathisches, rundliches Gesicht und sah ihn erwartungsvoll an. Auf ihren brünetten Haaren lag ein rötlicher Schimmer.
„Die Tour wird einiges von Ihnen abverlangen, sowohl körperlich als auch mental. Doch der Anblick der ältesten geologischen Formationen unseres Planeten wird Sie für alle Strapazen entschädigen.“
Ähnlich aufgeschlossen wie die freundliche Brünette schien der Herr neben ihr Jos Erläuterungen zu folgen. Hin und wieder nickte er bestätigend. Im Kontrast zu den dunklen, fast schwarzen Haaren hatte er einen hellen Teint. Jo Meysner fielen seine kultivierten Hände auf, die er auf den übereinandergeschlagenen Beinen verschränkt hielt. Wahrscheinlich ein Intellektueller, ein Akademiker, der sich im Vorfeld der Reise ausführlich informiert und belesen hatte, war Jos erster Eindruck. Neben ihm hatte die dritte weibliche Teilnehmerin Platz genommen. Sie saß sehr aufrecht und wirkte schlank und groß. Die dunkelblonden Haare trug sie straff zurückgebunden. Sie gaben ihrem Äußeren etwas Strenges, Ernstes. Auffallend waren ihre ausdrucksvollen graublauen Augen.
Den Stuhl um ein paar Zentimeter zurückgeschoben, saß der dritte männliche Teilnehmer etwas außerhalb der Runde. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt und die Beine weit von sich gestreckt. Insgesamt wirkte er robust und sehr selbstbewusst. Jo glaubte, in ihm einen Führungsmenschen zu erkennen, einen Manager vielleicht, der für ein paar Tage eine Herausforderung ganz anderer Art suchte. Sicher würde es ihm schwerfallen, in den kommenden Tagen die gewohnten Autoritätsansprüche abzulegen. Jo kannte sich in dieser Hinsicht aus. Oftmals bestätigten sich seine ersten Eindrücke dann später durch die Erfahrungen des Guides. Dessen Aufgabe würde es auch in diesem Falle wieder einmal sein, aus der bunt zusammengewürfelten Truppe zumindest für die Dauer der kommenden Tage ein Team zu bilden.
„Wie ich eingangs schon erwähnte, wird es eine anspruchsvolle Tour werden, die durchaus ihre Risiken in sich birgt. Aber unser Guide wird Sie in gewohnter Weise sicher führen. Wichtig dafür ist, dass Sie sich strikt an seine Weisungen halten.“ In diesem Moment betrat ein leger gekleideter Mann den Raum und nahm auf einem der freien Stühle Platz. Jo lächelte ihm zu.
„Und jetzt darf ich Ihnen Miguel, Ihren Guide vorstellen. Wie Sie gleich bemerken werden, ist er kein gebürtiger Venezolaner. Aber er lebt schon seit einigen Jahren dort, kennt sich bestens aus und spricht fließend Spanisch.“
Mit einem verlegenen Grinsen sah Miguel in die Runde. Was sein Äußeres betraf, so pflegte er das Klischee des lässigen Aussteigers. Die langen Haare trug er zu einem Zopf gebunden, von dem er sich, wollte er nicht unfreiwillig komisch erscheinen, wohl eines Tages trennen müsste. Und dieser Tag lag nicht mehr in allzu weiter Ferne. Denn auch Miguel hatte die Vierzig längst überschritten. Zu den abgetragenen Jeans trug er ein wie eben aus dem Rucksack hervorgezerrtes, zerknittertes Baumwollhemd. Seine bloßen Füße steckten in Ledersandalen. Schon deren Anblick ließ die anderen, da es jetzt Anfang März noch empfindlich kühl war, frösteln. In dem Moment öffnete sich die Tür, und der siebente Teilnehmer der Exkursion kam herein. Mit einem entschuldigenden Lächeln nahm er auf dem letzten freien Stuhl Platz. Jo nickte zufrieden, jetzt war die Runde komplett. Er schwärmte noch ein wenig von der atemberaubenden Natur auf und rund um den Roraima.
Wieder einmal verspürte er Fernweh und empfand mit Wehmut und wohl auch einer Portion Neid jene flirrende Stimmung zwischen Vorfreude, Erwartung und Nervosität, die sich vor jeder Reise unter den Teilnehmern einstellte.
Schließlich verabschiedete er sich mit den Worten: „Ob Sie es glauben oder nicht: Ich beneide Sie um das kommende Abenteuer!“
Mit einem frechen Grinsen raunte Miguel ihm zu: „Ich bewundere Sie … wolltest du doch sagen, oder?“ Dann erhob er sich lässig und schaute mit einem verschmitzten Lächeln in die Runde.
„Meinen Namen kennt ihr ja bereits. Da wir die nächsten Tage gemeinsam verbringen werden, schlage ich vor, dass wir gleich von Anfang an zum Du übergehen.“
„Das müssen Sie schon jedem selbst überlassen.“ Die Bemerkung kam von der schmächtigen Blonden. Für einen Augenblick fühlte sich Miguel aus dem Konzept gebracht. Eine derart schroffe Abfuhr hatte er bis dahin nicht erlebt. Aber bevor er etwas erwidern konnte, bekam er Unterstützung von einem der Teilnehmer, von dem er sie am wenigsten erwartet hätte. Ausgerechnet der Typ, der Miguel mit verschränkten Armen und ausgestreckten Beinen gegenübersaß und ihn mit kritischem Blick zu mustern schien, sprang ihm jetzt bei.
„Mir ist der Vorschlag recht. Also, ich bin Torsten.“ Herausfordernd schaute er in die Runde und dann zu der Blonden hinüber. Sie hielt seinem Blick stand.
„Das ist Ihre Sache. Mein Name ist Heike Eckert.“ Damit schienen die Fronten geklärt. Unbeeindruckt von dem kurzen Schlagabtausch richtete Torsten seinen Blick auf die Brünette.
„Und ich bin Britta“, kam sie der stummen Aufforderung nach. Als er sich den anderen zuwenden wollte, unterbrach Miguel die begonnene Vorstellungsrunde.
„Was euch...
Erscheint lt. Verlag | 6.9.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Cosy Crime • Cyberattacke • Ermittler • Flucht • Flucht über Steilwand • geplanter Mord • Journalistin • Krimi • Psychothriller • Reisegruppe • Spannung • Thriller • Trekkingtour • Venezuela • Verfolgung • Whodunnit • Zeugenschutz |
ISBN-10 | 3-7546-0935-1 / 3754609351 |
ISBN-13 | 978-3-7546-0935-4 / 9783754609354 |
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