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Maddrax 552 (eBook)

Vasraas Rache

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1322-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maddrax 552 - Ian Rolf Hill
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Die Zeit, Victorius zu retten, drängt - doch das einzige Mittel, hinüber in die Parallelwelt zu gelangen, ist verschwunden. Trägt Colonel Kormak die Schuld daran? Um das zu klären, machen sich Matt und Aruula eilig auf den Weg nach Fort Knox - und müssen erkennen, dass jemand anderes ein zwielichtiges Spiel zu treiben scheint. Eine Kriegerin, die gnadenlos zurückschlagen kann, wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlt ...


Vasraas Rache

von Ian Rolf Hill

Die Kreatur war kaum größer als sein Kopf. Dennoch barg die von den Archivaren erschaffene Lebensform, ein enormes Machtpotenzial, dessen wahre Bedeutung Colonel Aran Kormak noch nicht abschätzen konnte. Doch das würde sich bald ändern.

Bedauerlicherweise hatte er den Archivar Worrex töten müssen. Der evolvierte Mensch aus der Zukunft wäre ihm mit Sicherheit eine wertvolle Hilfe gewesen. Aber Kormak war zuversichtlich, dass er das Potenzial des Organismus auch so würde ausschöpfen können. Sobald er diverse Hindernisse aus dem Weg geräumt hatte. Ein Name stand dabei ganz oben auf seiner Liste: Vasraa Uon.

Einst hatte dieser Name für Loyalität und Vertrauen gestanden, jetzt war er nicht mehr als ein Synonym für Verrat und Risiko. Wobei Kormak einräumen musste, dass dies in erster Linie für die Vasraa aus seiner Realität galt, nicht für ihr Parallelwelt-Pendant.

Doch auch wenn es Unterschiede in den Lebensläufen und damit in der Persönlichkeitsentwicklung gab, so handelte es sich dennoch um die gleiche Person. Und er würde nicht denselben Fehler zweimal machen und Vasraa sein Vertrauen schenken. Ihr bloßer Anblick erinnerte ihn tagtäglich an den Verrat, den ihre Doppelgängerin auf Novis begangen hatte.

Am schwersten wog jedoch die Tatsache, dass sie ihn, Colonel Aran Kormak, zu gut kannte. Er hatte sein Pedant aus der Parallelwelt kurzerhand getötet, um dessen Platz einzunehmen. Noch heute staunte Kormak darüber, wie das Schicksal die gleichen Menschen auch in anderen Realitäten zusammenführte. Dort war Vasraa ebenfalls seine Vertraute gewesen. Und mehr...

Gemeinsam hatten sie sogar eine Tochter gehabt, Zekiya, die jedoch kurz nach ihrer Geburt an multiplem Organversagen gestorben war. Die Folge eines Anschlags des Terroristen Miki Takeo, der die Trinkwasserversorgung vergiftete, wonach das Kind lebensunfähig zur Welt gekommen war. Die Parallelwelt-Vasraa hatte diesen Verlust nie überwunden, und letztendlich war darüber auch die Beziehung zu seinem Doppelgänger in die Brüche gegangen.

Nichtsdestotrotz kannte Vasraa ihn zu gut, als dass sie nicht früher oder später Verdacht schöpfen würde. Egal, wie sehr er auf die Besonderheiten der Situation pochte, bestimmte Verhaltensweisen konnte er einfach nicht imitieren. Aus dem simplen Grund, weil er sie nicht kannte. Dank der Aufzeichnungen seines toten Pendants hatte er sich zwar hinreichend über dessen Charakter und Werdegang informieren können, aber in solchen Dokumenten stand erfahrungsgemäß nicht alles, erst recht keine privaten Details.

All dies ging ihm durch den Kopf, als er stumm die massige, um nicht zu sagen fettleibige Gestalt musterte, die, eingehüllt in ein stinkendes Taratzenfell, um ihn herumschlich und dabei ein gackerndes Kichern ausstieß, während sie die Uniform des Colonels begutachtete.

»Bist du fertig?«, knurrte Kormak schließlich.

Der dicke Kerl mit der spiegelblanken Glatze blieb stehen und richtete sich auf, damit er seinem Gegenüber ins Auge blicken konnte. Was er jedoch nicht tat. Sein Augenmerk wurde vielmehr von den Schulterklappen angezogen, auf denen das Rangabzeichen im Licht der Sonne funkelte. Kormak legte stets Wert auf eine gepflegte Erscheinung, was ihn erheblich von seinem Geschäftspartner aus Waashton unterschied.

Das feiste Gesicht von King Curd verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Was'n schicker Zwirn. Wen hast'n dafür umgebracht?« Er streckte den Arm aus und griff nach dem Schulterstück.

»Fass mich an und ich breche dir jeden deiner Wichsgriffel einzeln.«

King Curd zögerte und schien ernsthaft zu überlegen, ob er es darauf ankommen lassen sollte. Doch ein Blick in Kormaks Auge genügte, um die Hand zurückzuziehen.

»Okee. Komm' wir zur Sache. Was hast'n anzubieten? Ich hoffe, der weite Weg aus Waashton hat sich gelohnt.«

Kormak nickte bedächtig. »Er hat sich gelohnt, das versichere ich dir.« Der Colonel deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Folge mir.«

King Curd, der Bandenchef aus Waashton, den Kormak kurz nach seiner Ankunft in Meeraka kennengelernt hatte*, nickte seinen zwei Leibwächtern zu, dürren Kerlen, denen die Verschlagenheit ins Gesicht geschrieben stand. Der Colonel fühlte sich alles andere als wohl dabei, ihnen den Rücken zuzuwenden, aber King Curd gegenüber Schwäche zu zeigen, war, wie einer hungrigen Taratze die ungeschützte Kehle darzubieten.

Abgesehen davon sahen die Gewehre, die die Kerle in den Fäusten hielten, so aus, als hätten sie sie selbst zusammengebastelt. Vermutlich würden sie beim ersten Schuss auseinanderfliegen.

Kormak hätte lieber mit Steinen geworfen, als so ein Ding abzufeuern. Wahrscheinlich trugen sie die nur zur Abschreckung und verließen sich im Kampf eher auf die Messer und Beile, die in den Gürteln steckten.

Kormak ignorierte den kalten Schauer, der sein Rückgrat entlang rieselte, und trat auf den Humvee zu, der zwischen den Ruinen der verlassenen Ortschaft stand, die von den Überresten der verdorrten Dornenhecke durchkreuzt wurde.

Normalerweise hätte er ein Subjekt wie King Curd nicht mal mit der Kneifzange angefasst. Aber die Situation erforderte nun mal Kompromisse. Leute wie der Verbrecherkönig aus Waashton waren für die Umsetzung seiner Pläne von hoher Bedeutung, und er würde nicht den Fehler begehen, Curd und dessen Einfluss zu unterschätzen.

Allein, dass dieser aus Waashton stammte, machte ihn für Kormak wertvoll, denn dort befand sich auch die Basis einer der beiden Machtblöcke Meerakas, die seinem Aufstieg im Wege standen.

Die Rede war natürlich vom Weltrat, der über einen eigenen Militärapparat verfügte. Zwar nicht ganz so beeindruckend wie der aus der Parallelwelt, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Der zweite Machtblock war die Oase der Hundert, zu der der Android Miki Takeo zählte. Von Commander Drax hatte Kormak erfahren, dass beide Vereinigungen nicht nur miteinander sympathisierten, sondern auch kooperierten.

Ein offener Angriff schied also von vornherein aus. Obwohl der Weltenwechsel ihm eine bis an die Zähne bewaffnete Militärbasis gewissermaßen auf dem Silbertablett serviert hatte, waren seine Ressourcen nicht unerschöpflich.

Leider war es Drax und seinen Verbündeten gelungen, das Portal zu versiegeln, wodurch der Nachschub an Waffen und Soldaten aus der Parallelwelt gekappt worden war.

Andererseits war das nicht schlecht, denn sowohl Vasraa als auch Drax' Doppelgänger, der auf der anderen Seite des Portals sein direkter Vorgesetzter war, hätten ihn umgehend seines Postens enthoben, hätte er einen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen.

Nein, es galt mit Bedacht vorzugehen. Was bedeutete, die Wogen zu glätten und das Vertrauen sämtlicher Parteien zu gewinnen. Und dabei spielte King Curd eine wesentliche Rolle. Gleichwohl er davon natürlich nichts wusste.

Vor der Ladefläche des Militärjeeps blieb der Colonel stehen. Er zog die Heckklappe auf und gab den Blick auf ein halbes Dutzend hölzerner Kisten mit Metallbeschlägen frei, die Kormak im Schweiße seines Angesichts persönlich verladen hatte. Mit der flachen Hand schlug er gegen die ersten beiden übereinandergestapelten Kästen, die in drei Reihen auf der Ladefläche standen.

»Zwölf M4-Sturmgewehre mit jeweils zwanzig Stangenmagazinen zu je einhundert Schuss.« Er marschierte zu den nächsten Kisten. »Zwei Stinger-Flugabwehrraketenwerfer mit automatischem Zielsuchsystem.« Schließlich blieb er neben dem letzten Stapel stehen. »Sechs Kurzstreckenraketen mit einer effektiven Reichweite von viertausend Metern.« Kormak ging um den Humvee herum zum Fond, öffnete die Tür und zog einen siebten, kleineren Kasten hervor. »Und weil Sie ein so guter Kunde sind, lege ich noch zehn Splittergranaten sowie zehn Schockgranaten oben drauf.« Er ließ die Kiste vor Curds Leibwächtern auf den staubigen Boden fallen.

King Curd klatschte in die Hände, gab seinen Leuten einen Wink und deutete auf einen der Behälter mit den Sturmgewehren. Die beiden Lakaien schulterten ihre Donnerbüchsen und zerrten die Kiste ins Freie. Vor ihrem Boss stellten sie sie ab und öffneten die Scharniere.

Die Augen des Verbrecherkönigs funkelten, als er die Gewehre erblickte. Sie lagen eingebettet in Holzwolle, die sie vor Stößen und Schlägen schützte.

Selbst Kormaks Herz schlug bei diesem Anblick schneller. Er bedauerte es, derart gut erhaltene Waffen einfach so wegzugeben, und tröstete sich mit dem Gedanken, dass der Zweck die Mittel heiligte. Außerdem handelte es sich durch die Bank weg um instand gesetzte Gewehre, nicht um fabrikneue.

King Curd nahm eines der M4 heraus und drehte es beinahe ehrfürchtig von einer Seite auf die andere. Schließlich griff er erneut in die Kiste und förderte eins der Stangenmagazine zutage. Er benötigte drei Anläufe, bis es klickend einrastete.

Ein Blick in Curds Gesicht genügte, um Kormak wissen zu lassen, was gleich geschehen würde. Er konnte in dem feisten Kerl lesen wie in einem Buch. Mit einem schmierigen Grinsen auf den Lippen drehte sich der Fettsack um...

Erscheint lt. Verlag 16.3.2021
Reihe/Serie Maddrax
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2265 • Abenteuer • action • Alien • Bestseller • brandon-morris • Cliff Allister • Cliff-Allister • Deutsch • Dr Who • eBook • E-Book • eBooks • Endzeit • ex vitro • ex-vitro • Fantasy • Fortsetzungsroman • heliosphere • Horror • Horror-Thriller • Kindle • Kurzgeschichten • Military • Multiversum • Perry Rhodan • Perry-Rhodan • Post-Apokalypse • Raumfahrt • Raumflug • Raumschiff • Raumstation • RaumZeit • Rekrut • rhen-dark • Rhen Dark • Romane • Roman-Heft • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci-fi • Sci Fi • SciFi • Space-opera • spannend • Star Trek • Star-Trek • Star Wars • Star-Wars • Techno • Thariot • Thriller • timothy-zahn • Timothy Zahn • tom-schnellhardt • Transport • troopers • Weltall • Weltraum-Abenteuer • Zyklus
ISBN-10 3-7517-1322-0 / 3751713220
ISBN-13 978-3-7517-1322-1 / 9783751713221
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