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John Sinclair Großband 22 (eBook)

Folgen 211-220 in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1285-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 22 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!

Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.

Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 211 - 220.

Jetzt herunterladen und losgruseln!

Die Hexeninsel (2. Teil)


Sie stand vor mir, und in ihren Augen lag ein Glanz, wie ich ihn noch nie bei ihr gesehen hatte.

Kalt, grausam – tödlich.

»Rühr mich nicht an, John Sinclair!«, schrie sie mit einer Stimme, die mir eine Gänsehaut über den Rücken trieb. »Rühr mich nicht an, oder du wirst es bereuen, du verdammter Bastard!«

Dumpf und drohend kamen die Worte aus ihrem Mund. Eine fremde Stimme, aber eine Stimme, die ich kannte, mir sehr gut gemerkt hatte und nie vergessen würde.

Die Stimme des Rippers!

Und diese Stimme drang aus dem Munde einer Freundin, meiner besten Freundin, der Privatdetektivin Jane Collins. Der unheilvolle Geist des Rippers war in sie gefahren und hatte von ihr Besitz ergriffen. Jane war nicht mehr sie selbst, ein anderer hielt sie so fest in seinen Krallen, dass er sie wohl nie mehr loslassen würde.

Ich stand vor ihr wie ein begossener Pudel, drehte dann den Kopf und warf einen Hilfe suchenden Blick auf Suko. Mein Freund und Partner war ebenso schockiert wie ich. Er lehnte an dem Bentley und war hilflos wie nie in seinem Leben.

Genau wie ich.

Gegen Vampire, Werwölfe oder Ghouls hätten wir es aufgenommen, da wussten wir, wie wir uns zu verhalten hatten, aber ich konnte Jane Collins doch nicht mit dem Kreuz attackieren, das war unmöglich. Vielleicht hätte ich ihr irreparable Schäden zugefügt, denn so bestand die Hoffnung, dass sie sich irgendwann wieder änderte oder wir den unheilvollen Geist aus ihrem Körper heraustreiben konnten.

Dabei hatten wir gehofft, den Ripper zu besiegen. Ein Irrtum, wie wir nun merkten. Er war zurückgekehrt, so wie er es mir damals versprochen hatte, als ihn die Polizisten und Sargträger in der Totenkiste an mir vorbeitrugen. Sein erstes Opfer hatte man im nachgebauten Soho eines Horror-Parks gefunden. Ein junges Mädchen, seiner Haare beraubt. Und eben diese Haare sowie ein Zettel mit dem Namen des Rippers fand ein Straßenkehrer im Park. Die Leiche selbst aber blieb verschwunden. Als wir von dem grausigen Fund erfuhren, war uns sofort klar, was das zu bedeuten hatte. Wir hatten uns nicht getäuscht. Der Ripper war zurückgekehrt, und er wollte seine Mordserie auf die gleiche schreckliche Art und Weise fortsetzen wie zuvor.

Dabei versteckte er sich nicht einmal. In einem eleganten Restaurant erschien er mit der haarlosen Frauenleiche und traf dort auf Jane Collins, mit der er ein besonderes Hühnchen zu rupfen hatte, denn sie hatte damals dazu beigetragen, dass der Ripper gefasst wurde. Er nahm sich der Detektivin an, entführte sie und schaffte sie in den Gruselpark, den er sich als neues Umfeld ausgesucht hatte. Einen Wärter ermordete er und auch ein junges Mädchen namens Muriel, das mit seiner Freundin Jill des nachts in den Park eingestiegen war, um sich aus einem Versteck in der Schreckensburg Rauschgift zu besorgen.

Wir waren inzwischen auch nicht faul gewesen und hatten die Spur verfolgen können, die uns ins HORRORLAND führte. In der Burg kam es zum Finale.

Es war ein verzweifelter Kampf, doch uns gelang es, den Ripper zu besiegen.1

Suko hatte ihn mit Silberkugeln förmlich durchlöchert, und seine Dämonenpeitsche sorgte für weitere tödliche Verletzungen. Wir konnten aufatmen, der Ripper war besiegt, doch Minuten später wurden wir eines Besseren belehrt, als Jane Collins plötzlich mit der Stimme dieses unheimlichen Mörders sprach.

Den Geist des Rippers hatten wir nicht vernichtet, er lebte nach wie vor weiter und hatte einen neuen Gastkörper gefunden.

Ausgerechnet Jane Collins!

Diese Erkenntnis warf mich fast um, machte mich nervlich fertig und war schlimmer als das vorher Erlebte.

Jetzt standen wir uns gegenüber, starrten uns an und wussten, dass wir Feinde waren.

Vielleicht Todfeinde?

»Jane …«, versuchte ich es abermals und bekam direkt die passende Antwort.

»Sprich mich nicht an, du Hund!« Dumpf dröhnte es aus ihrem Mund, und das sonst so hübsche Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.

»Sei vernünftig, Jane. Wir wollen reden!«

»Nein. Ich will nicht!« Sie schrie mich an, schüttelte den Kopf, und ihre Haare flogen wie ein blonder Wirbelsturm um den Kopf. Normalerweise hätte sie frieren müssen, so wie sie dastand, in dem dünnen Kleid, das einen tiefen Rückenausschnitt aufwies, aber sie spürte die Kälte nicht. Ein anderer beherrschte sie, ein Geist, ein schlimmer Dämon, der die Kontrolle über sie besaß.

Mir fiel ein, dass ihr so etwas schon mal passiert war, als sie in den Bann Scaramangas geraten war, einem gefährlichen Dämon, der Menschen wie Marionetten behandelte. Er war ein fantastischer Klavierspieler gewesen. Mit seinem Spiel zog er die Menschen in seinen Bann.2 Damals hätte mich Jane fast erschossen, doch hier war es wieder anders. Es gab keinen Scaramanga, den ich töten konnte, um Jane dadurch zu erlösen, ich musste den unheilvollen Geist des Rippers haben, und den zu bekommen, war nahezu unmöglich.

Freiwillig würde er aus Jane nicht herausfahren!

So weit war ich mit meinen Gedanken gekommen und hatte auch beschlossen, umzudenken. Ja, das musste ich. Ich konnte es mir nicht mehr leisten, Jane so zu betrachten wie früher.

»Wenn du nicht kommst«, sagte ich, »dann werde ich dich holen, Jane Collins!«

Meine Worte schwangen ihr entgegen, doch sie beeindruckten sie überhaupt nicht. »Holen willst du mich?«, höhnte sie. »Nein, mich kannst du nicht holen, ich bin der Ripper, der Ripper, hörst du? Und ich werde sein Erbe weiterführen!« Als sie das sagte, begannen ihre Augen noch mehr zu leuchten, und ich glaubte, einen kalten Hauch zu spüren, der mich traf.

Sie war jetzt der Ripper!

Nur allmählich ging mir auf, was das eigentlich bedeutete. Jane Collins – der Ripper. Sie würde morden, sie würde das Messer bekommen, denn es war uns eigentlich durch meine Dummheit entwischt. Wenn sie es hatte, dann würde sie es auch einsetzen, weil sie nicht anders konnte und der dämonische Geist des anderen es ihr befahl.

Mein Gott.

Auf keinen Fall konnte ich es so weit kommen lassen. Dagegen musste ich etwas unternehmen. Jane Collins durfte nicht frei herumlaufen, weil sie eine Gefahr für die Menschheit darstellte.

Eine Gefahr für die Menschheit!

Dieser Begriff war mir eben eingefallen, und darüber erschrak ich selbst. Jane eine Gefahr! Ausgerechnet sie, die die Menschheit bisher mit allen Kräften unterstützt hatte?

Wenn wir sie in ein Gefängnis, eine Anstalt oder einen ausbruchsicheren Raum steckten, dann musste unter Umständen etwas zu machen sein. Und wenn ich mich Tag und Nacht um sie kümmerte. Diesen verfluchten Dämonengeist musste ich ihr austreiben!

Wie das geschehen sollte, darüber machte ich mir jetzt noch keine Gedanken. Vielleicht hätte ich durchgedreht. So wollte ich erst einmal alles in die Wege leiten.

Leicht geduckt stand sie vor mir. Wie ein Tier kam sie mir vor, als sie mich fixierte, und ich warf einen schnellen Blick über die Schulter zu Suko hin.

»Soll ich …?«, fragte er.

»Nein, ruf du einen Wagen an. Krankenwagen – ausbruchsicher …«

Mein Partner erschrak, denn er hatte verstanden, was ich damit meinte. Sofort tauchte er in den Bentley, und dann hörte ich Jill schreien.

»Da, sie rennt weg!«

Blitzschnell fuhr ich herum.

Das Mädchen hatte nicht gelogen. Jane war raffiniert. Sie hatte meine Unaufmerksamkeit eiskalt ausgenutzt. Ihr durchtrainierter Körper streckte sich, und sie rannte den Weg hoch, den wir gekommen waren.

Wollte sie etwa zum Schloss?

Ich versuchte es noch einmal im Guten, obwohl es sicherlich keinen Sinn hatte. »Stehenbleiben!«, brüllte ich.

Jane drehte sich nicht einmal um. Sie hatte mich zwar gehört, aber das kümmerte sie nicht. Sie war jetzt eine andere. Der unselige Geist des Rippers trieb sie voran, und er beflügelte ihre Schritte. Sie war sehr schnell, sodass sie ihren Vorsprung zu Beginn sogar noch ausweiten konnte und ich das Nachsehen hatte.

Suko rief etwas hinter mir her, was ich jedoch nicht verstand. Ich wollte nur weiter und Jane Collins fangen, bevor sie Unheil anrichtete und womöglich andere Menschen tötete.

Wie von Furien gehetzt, jagte sie weiter. Ihr langes Haar flatterte und erinnerte mich an ein gelbes Tuch. Dann erreichte sie die Gabelung. Wenn sie jetzt schräg links weiterlief, dann kam sie zur Burg, doch sie schlug die andere Richtung ein und rannte scharf nach rechts weiter. Dieser Weg führte in das nachgebaute Soho des letzten Jahrhunderts. Dort war es leichter für sie, sich zu verstecken, denn die zahlreichen schiefen und dicht nebeneinanderstehenden Häuser boten ausgezeichnete Unterschlupfmöglichkeiten.

Aus diesem Grunde legte ich noch mehr Tempo zu.

Laufen konnte ich, und ich war auch schneller als Jane. Zudem wies mir ihr helles Haar trotz der Dunkelheit den Weg, der momentan ein wenig bergab lief, um in die nachgemachte Stadt zu münden.

Dann war sie verschwunden. Ich sah ihr Haar nicht mehr. Aus vollem Lauf stoppte ich, dachte nicht mehr an das alte Kopfsteinpflaster, das durch die Feuchtigkeit der Nacht einen rutschigen Film bekommen hatte, und fiel hin.

Über die Schulter rollte ich mich ab, sprang sofort wieder auf die Füße und schaute mich um.

Jane konnte überall stecken. Rechts und links drängten sich die nachgebauten, engen Häuser. Sie standen dort wie eine schiefe Wand, die zahlreiche Eingänge, Vorbauten und Fensterlöcher aufwies. Das alte Soho aus dem letzten Jahrhundert, Schlupfwinkel für den Ripper, den echten, und auch der heutige hatte sich diesen...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2021
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7517-1285-2 / 3751712852
ISBN-13 978-3-7517-1285-9 / 9783751712859
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