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Dark Sky (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45157-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dark Sky -  Mike Brooks
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Der zweite Teil der Keiko-Reihe, ein rasantes ?old school?-Science-Fiction-Abenteuer des britischen Autors Mike Brooks, vollgepackt mit Action und Dialogen voller Wortwitz - ein Muss für Fans von »Expanse« und »Firefly! Ein neuer Job könnte Ichabod Drift, Captain des Raumfrachters Keiko, und seine bunt zusammengewürfelte Crew aus Glücksrittern und Abenteurern von einigen Sorgen befreien: Sie sollen etwas von einem Minenplaneten schmuggeln - ein Auftrag, der erstmal ziemlich harmlos klingt. Besagter Planet steht allerdings kurz vor einer Rebellion, und als die Crew der Keiko dort eintrifft, werden sie getrennt. Kurz darauf bricht auf dem gesamten Planeten die Kommunikation zusammen. Und so bemerken weder Ichabod Drift noch seine Mannschaft, dass sie sich im ausbrechenden Bürgerkrieg auf verfeindeten Seiten gegenüberstehen. Eine korrupte Galaxie, ein heruntergekommener Raumfrachter und eine Crew charmanter Halsabschneider: abgefahrene Action für SF-Fans. Weitere Abenteuer von Ichabod Drift und seiner Crew: Dark Run Dark Sky

Mike Brooks wurde in Ipswich in Großbritannien geboren und zog später zum Studium nach Nottingham, wo er heute noch mit seiner Frau, zwei Katzen, zwei Schlangen und einer Sammlung tropischer Fische lebt. Er spielt Gitarre, singt in einer Punkband, liebt Fußball und Naturdokus, und legt als DJ auf, wenn man ihn lässt.

Mike Brooks wurde in Ipswich in Großbritannien geboren und zog später zum Studium nach Nottingham, wo er heute noch mit seiner Frau, zwei Katzen, zwei Schlangen und einer Sammlung tropischer Fische lebt. Er spielt Gitarre, singt in einer Punkband, liebt Fußball und Naturdokus, und legt als DJ auf, wenn man ihn lässt.

Das Grand House


Das Grand House auf Neu-Samara sah genau so aus, wie es sein Name vermuten ließ. Der Bau war luxuriös, ohne protzig zu wirken. Das Grand House wartete nicht mit den grellen, wirbelnden Holos und Neonblinklichtern auf, mit denen weniger elegante Kasinos zu werben pflegten. Die Außenwände waren in einem so dunklen Grünton verkleidet, dass es fast schon schwarz wirkte, und nur hier und da mit geschmackvollen Tupfern ausgeschmückt: ein paar wenige Blinklichter, die gerade einmal den Gebäudeumriss betonten und ihm Struktur verliehen, stilvolle Deckenfluter an den beiden kleinen, nicht überdachten Balkonen. Vor allem eines war nicht zu finden: der Name. Das Grand House war ein Achtung gebietender, dunkelgrüner Eisberg, der ein beträchtliches Anwesen auf einem wahnsinnig wertvollen Grundstück mitten im Bonzenviertel von Neu-Samara einnahm. Wer nicht wusste, um was es sich bei dem Gebäude handelte, hatte hier auch nichts verloren.

Im Turm am einen Ende des Gebäudes, der zwar nicht so hoch war wie die Wolkenkratzer ringsum, aber ihre geschwungene Ästhetik teilte, war ein Hotel nur für die Reichen untergebracht. Natürlich war man als Hotelgast nicht dazu verpflichtet, das Kasino zu besuchen, aber nur wenige ließen sich die Gelegenheit entgehen, zumal zehn Prozent der Hotelrechnung im Kasino als Guthaben angerechnet wurden. Das erklärte allerdings, weshalb die Gäste immer im Voraus bezahlen mussten. Das Grand House wollte nicht, dass die Gäste nach einer unklugen Wette mit ihren Hotelkosten in Bedrängnis gerieten. Schließlich galt es gewisse Standards zu wahren.

Ichabod Drift konnte sich den Gedanken nicht verkneifen, dass die Standards allein aufgrund seiner Anwesenheit nach unten korrigiert werden mussten.

Zweifelsohne hatte er sich mehr oder weniger passend gekleidet. Sein Anzug, der erste, den er jemals besessen hatte, war mitternachtsblau und er kombinierte ihn mit einem seidig glatten Hemd mit gestärktem Kragen und Manschetten. Statt der altgedienten Militärstiefel trug er edlere, glänzende Schuhe (die nichtsdestotrotz guten Halt boten und schwer genug waren, um jemandem damit einen beachtlichen Tritt zu verpassen, denn Ichabod Drift war in vielerlei Hinsicht ein vorsichtiger Mensch). Selbst die Haare hatte er sich neu gefärbt, damit sie farblich zu seinem Anzug passten. Sie waren nicht mehr lila, wie in den letzten achtzehn Monaten, und er hatte sogar Jenna überredet, ihm die wenigen sichtbaren Metallstellen seines künstlichen Auges zu polieren.

Es fühlte sich außerordentlich komisch an. Hier, im Grand House in Neu-Samara, einem Kasino, das so nobel war, dass man es nicht einmal Kasino nennen durfte, verspielte er, wie ein Stutzer gekleidet, Unsummen … und nichts davon war gelogen. Es verbarg sich dahinter keine Finte, kein geheimer Plan, sie kundschafteten nicht einmal den Laden aus, um später in den Tresorraum einzusteigen. Er und seine Geschäftspartnerin Tamara Rourke hatten das tatsächlich schon einmal gemacht, allerdings in einer weitaus weniger noblen Umgebung. Doch selbst damals hatten sie ein Team von neun Spezialisten für den Coup anheuern müssen, was bedeutete, dass die Ausbeute am Ende, nachdem mit allen geteilt worden war, nicht mehr sonderlich beeindruckend gewesen war. Im Grand House jedoch wäre ein solches Vorhaben Selbstmord gewesen, deshalb schadete es nicht, dass er ausnahmsweise einmal vollkommen ohne Hintergedanken hier war.

Wenn man den Umstand außer Acht ließ, dass das Geld, das er hier verspielte, von den Konten eines Mannes namens Nicolas Kelsier stammte, einem ehemaligen korrupten Minister, der sich zum Terroristen gewandelt hatte und nun dankenswerterweise und ziemlich endgültig tot war.

»Also«, fragte er und seufzte voller Behaglichkeit, als er all die Spiele mit hohen Einsätzen vor sich sah. »Wo willst du dein Geld verkloppen?«

»Ich will bloß dich verkloppen.«

Tamara Rourke war so klein, wie Drift groß war. Während seine mexikanische Herkunft ihm einen mandelfarben-goldenen Hautton verlieh, war ihre Haut dunkel wie Schwarztee, und statt fülligem, schulterlangem, blauem Haar, war ihres schwarz und kurz geschoren. Was die beiden jedoch teilten, war ein drahtiger Körperbau sowie die Überzeugung, dass Geld in ihren eigenen Taschen besser aufgehoben war als in den Taschen anderer Leute. Sie schien sich hier weit weniger wohlzufühlen als er, denn während Drift der geborene Verkäufer war, fühlte Rourke sich in den Schatten heimisch, und trotz der dezenten Beleuchtung und der entspannten Atmosphäre im Kasino des Grand House konnte man hier doch kaum von Schatten sprechen.

»Ich hätte gedacht, dass du dich ausnahmsweise mal über eine Gelegenheit zum Entspannen freust«, sagte Drift sanft und sah zu seiner Geschäftspartnerin hinüber, während ein Robokellner mit einem Silbertablett voller fachmännisch gemixter Cocktails an ihnen vorbeisummte.

»Euch zuzuschauen, wie ihr euch wie die Idioten aufbrezelt und Geld verliert, werte ich nicht als Entspannung«, blaffte Rourke und ließ ganz leicht die Schultern kreisen.

»Es war deine Idee, hierherzukommen«, erinnerte Drift sie.

»Hierherzukommen, ja. Sich blicken zu lassen, die Kohle einzustreichen, vielleicht ein oder zwei einfache Aufträge an Land zu ziehen, sich von dem europanischen Sektor fernzuhalten, bis sich die Wogen wieder geglättet haben«, gab Rourke gereizt zurück. »Ich habe nicht gesagt, dass wir die Kohle verspielen sollen.«

»A und Kuai können etwas Erholung gut vertragen.«

»Dem widerspreche ich auch gar nicht«, seufzte Rourke. Apirana, der maoristämmige Kraftprotz, und Kuai, der chinesische Mechaniker der Keiko, hatten kürzlich Schusswunden erlitten und erholten sich derzeit langsam wieder, der eine stoisch, der andere voller Selbstmitleid. »Wir sind halt … das ist kein Ort für uns, Ichabod. Wir haben im Moment vielleicht die Kohle, aber wir haben keine Ahnung, wie man sich in dieser Gesellschaft bewegt. Irgendwas wird schiefgehen, und ich habe keine Lust, entlarvt zu werden.«

»Dann solltest du vielleicht versuchen, dich besser einzufügen?«, schlug Drift schulterzuckend vor. Die derzeitige Mode in Neu-Samara tendierte zu auffälligen Outfits, die manchmal schon ins Skandalöse gingen, doch Rourke scherte sich nicht darum. Natürlich konnte sie keinen ihrer zweckmäßigen, hautengen Bodys tragen, die sie bevorzugte, aber sie war ihrem Stil so treu wie möglich geblieben: Sie trug kniehohe schwarze Stiefel, dunkelgrüne Leggings, die trotz allem elastisch genug waren, dass sie darin, falls nötig, laufen, kauern oder jemandem gegen den Kopf treten konnte. Ihr schwarzes Hemd hatte keine Rüschen und auch sonst keinen überflüssigen Firlefanz, der ihr hätte im Weg sein können. Außerdem war sie nicht bereit gewesen, auf ihren breitkrempigen, flachen Hut oder den langen, alles umhüllenden Mantel zu verzichten. Bislang war sie schon mehrere Male für einen außerordentlich kleinen und etwas schmal gebauten Mann gehalten worden.

»Du kriegst mich nicht in ein Kleid, wenn man das, was die hier tragen, überhaupt als Kleider bezeichnen kann.« Dabei hatte sich ein gefährlicher Unterton in ihre Worte geschlichen, den Drift schon einmal gehört hatte, nämlich als sie mit dem Gedanken gespielt hatte, ihn zu erschießen. Deshalb beschloss er, sie nicht weiter zu reizen.

»Ist ja schon gut.« Mit einem Piepen kündigte ihm sein Comm die Nachricht an, auf die er gewartet hatte. Er rückte seine Manschetten zurecht und nickte in Richtung des Pokertischs. »Ich geh dann mal wieder die Erben und Erbinnen reicher Familien um ihr Vermögen erleichtern. Viel Spaß bei was immer du tust.«

»Vielleicht schließe ich mich Apirana an«, grummelte Rourke. »Was der macht, ist wenigstens interessant anzuschauen.« Normalerweise fand man den großen Maori im ersten Untergeschoss, der Sportarena des Grand House. Dort bekam man alles Mögliche geboten: von Bodenringkämpfen und Vollkontakt-MMA-Kämpfen über Schwertkämpfe wie Kendo bis zu Schießereien mit schwachen Laserpistolen war alles mit dabei.

»Poker erfordert Taktik und Raffinesse!«, setzte sich Drift zur Wehr.

»Aber nicht so, wie du es spielst«, seufzte Rourke. »Versuch einfach, das Konto nicht zu leeren, okay?« Sie wandte sich ab und ging zu den Aufzügen. Wie eine kleine, aber zielstrebige Gewitterwolke jagte sie durch die Lobby. Drift sah ihr ein paar Sekunden lang nach. Dann schüttelte er den Kopf und schlenderte zu den Pokertischen. Dabei setzte er eine leutselige, gutmütige Miene auf und verzog seine Gesichtsmuskeln um eine Winzigkeit, um den Eindruck von Trunkenheit zu erwecken.

Drift hatte sich nie als professionellen Spieler gesehen, es sei denn, man galt als Spieler, wenn man als selbstständiger Captain in einer unsicheren Galaxis seinen Lebensunterhalt bestreiten wollte. Nichtsdestotrotz war ihm klar, dass man beim Pokern seine Gegner einschätzen musste, ehe man sich an den Tisch setzte. Das Grand House zog etliche prestigeträchtige Spieler und Spielerinnen an, die in aller Seelenruhe Summen setzten, mit denen man ein Sternenschiff kaufen und gemütlich darauf leben konnte. Diese Spieler würden mit ihm den Boden aufwischen. Stattdessen meldete er sich lieber an einem Tisch, an dem die gelangweilten Vettern und Cousinen von Oligarchen, die Neffen von Scheichen und die in der Erbfolge des Familienunternehmens weiter hinten Stehenden saßen und um – für ihre Maßstäbe – Taschengeld spielten.

Er gesellte sich wieder zu seiner zu ihm passenden, schick gekleideten Gruppe an einen Tisch am Rand des Pokerbereichs. Es waren acht weitere Spielende, die allesamt bereits ihren Mindesteinsatz von fünftausend Stars (die Red Star Confederate hatte...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2019
Reihe/Serie Keiko
Keiko
Übersetzer Simon Weinert
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abenteuer • action • Bürgerkrieg • Coup • Dark Run • expanse • Firefly • Ichabod Drift • Keiko • Minenplanet • Raumfrachter • Raumschiff • Rebellion • Schmuggler • Science Fiction • Science Fiction Reihe • Science Fiction Romane • science fiction serie • SciFi-Reihe • Scifi-Serie • Space Opera
ISBN-10 3-426-45157-3 / 3426451573
ISBN-13 978-3-426-45157-1 / 9783426451571
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