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Mafia Sisters. Love in the Dark -  Monica Bellini

Mafia Sisters. Love in the Dark (eBook)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
180 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-95573-744-3 (ISBN)
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Clarissa lebt als anerkannte Kunstexpertin in London, ihre Karriere steht an erster Stelle. Von ihrer Schönheit ahnt sie selbst wenig, und für die Liebe scheint ohnehin keine Zeit. Kaum jemand kennt ihr Geheimnis: Clarissa Corsini ist die Tochter eines Mafiabosses aus Sizilien, vor acht Jahren hat sie die Cosa Nostra hinter sich gelassen und ein neues Leben begonnen. Aber die dunkle Vergangenheit lässt sich nicht abstreifen wie ein verschlissener Rock. Clarissa wird seit Jahren auf Schritt und Tritt verfolgt, und als ihr Vater, Don Bartolo, stirbt, muss sie zurück nach Italien. In Palermo sieht sie ihre Schwester Candida wieder. Aber wo steckt Celeste, die jüngste der drei Schwestern? Die Ereignisse in Sizilien überschlagen sich, und nach einer Feier erlebt Clarissa eine leidenschaftliche Nacht mit Alessandro. Ein berauschender Liebhaber, der ungeahnte Gefühle wiedererweckt. Doch wer ist dieser Mann wirklich?

Prolog


 

New York – vor vier Jahren

 

»Zier dich doch nicht so!« Brittany streckt mir die Hand entgegen und zieht mich aus dem Taxi. Mit so viel Schwung, dass ich in ihren Armen lande. Lachend drückt sie mich von sich und fuchtelt mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor meinem Gesicht herum. »Spar dir deine Kuschelenergien für den Typen, der da drin auf dich wartet.«

Sie deutet auf die dunkelrote Fassade des Hauses, das zwischen all den Hochhäusern winzig und unscheinbar wirkt. Nichts weist darauf hin, dass hier das Event stattfindet, zu dem sie eine Einladung für zwei Personen erhalten hat. Die lag in einem zugeklebten Kuvert, auf dem handschriftlich ihr Name stand. Der Concierge hat es ihr gestern Abend, als wir ins Hotel zurückkamen, ausgehändigt. Noch im Lift riss sie den Umschlag auf, starrte auf das schwarze Kärtchen – und begann zu grinsen. »Das ist es! Der perfekte Abschluss des anstrengenden Aufenthalts hier!«

 

***

 

Wir sind nicht in New York, um Urlaub zu machen. Die letzten zwei Wochen unseres halbjährigen Praktikums im Londoner Stammhaus von Christie’s absolvieren wir hier bei Christie’s im Rockefeller Center, und nach unserer Rückkehr werden wir erfahren, ob wir zu den Auserwählten gehören. Das ultimative Ziel der Absolventen aller Kunstakademien der Welt ist es, für das traditionsreiche Auktionshaus zu arbeiten. Dass wir beide unmittelbar nach dem Diplom am Camberwell College of Arts einen Praxisplatz in der King Street erhielten, grenzte an ein Wunder. Und jetzt stehen wir so knapp vor der Erfüllung unseres Traums einer Festanstellung, dass mein Körper anstelle von Blut mit Adrenalin gefüllt ist. Nur deshalb zerriss ich das Kärtchen nicht einfach in der Luft, als Brittany es mir in die Hand drückte und ich den Blick darauf senkte.

 

Sexy Night: Alles kann – nichts muss ...

 

Goldene Lettern auf schwarz glänzendem Papier. Darunter Datum, Uhrzeit und eine Adresse im East Village. Kein Absender. Nur eine handschriftliche Notiz auf der Rückseite.

 

Bringen Sie Ihre Freundin mit, Brittany. Sie beide sind einzigartig und brillant. Sie haben sich ein außergewöhnliches Erlebnis verdient.

Eine Freundin

 

***

 

»Der perfekte Abschluss«, wiederhole ich Brittanys Worte, ergreife ihre Hand und steige neben ihr die wenigen Stufen zu dem dunkelroten Haus mit den weißen hohen Rundbogenfenstern hinauf. Was auch immer uns da drinnen erwartet – es passiert in New York, und es bleibt hier. Viele tausend Kilometer von der Heimat entfernt.

Die Tür öffnet sich, noch bevor wir sie erreichen. Die Frau mittleren Alters trägt dasselbe Businesskostüm wie heute Nachmittag bei unserer offiziellen Verabschiedung in einem der Meetingräume von Christie’s. Margaret Higgins ist diejenige, die mit ihrer Bewertung über unsere berufliche Zukunft entscheidet. Ich ziehe scharf die Luft ein und Brittany japst neben mir. Der Art Director lächelt breit. »Mein Name ist Maggie. Kommt bitte herein und legt ab.« Sie deutet auf eine Garderobe, an der bereits einige durchweg weibliche Mäntel hängen. Wortlos tun wir, was sie von uns erwartet, und folgen ihr in einen Raum, der wie ein englischer Teesalon aus der Rokokozeit eingerichtet ist. Sie nimmt auf einem der zierlichen Stühle Platz und ich sinke neben Brittany auf das passende Sofa.

»Was ...?«

Endlich habe ich die Sprache wiedergefunden, und schon unterbricht mich unser Gegenüber mit einer Geste.

»Das hier hat nichts mit Christie’s zu tun. Dieses Haus ist seit Generationen im Besitz meiner Familie und wurde immer für besondere und nur einem kleinen Kreis zugängliche Feste verwendet.« Sie schlägt die Beine übereinander und lehnt sich zurück. »Ich habe euch beide in den vergangenen Wochen beobachtet, und bin mir sicher, dass ihr Gefallen daran finden werdet. Die anderen Damen – es sind acht – warten bereits im Nebenraum. Dort wird jede von euch aus einem Lostopf ein Kärtchen ziehen, auf dem eine Nummer steht. Es ist die des Zimmers, in dem euer Partner für heute Nacht wartet.«

»Das ist ...«

»... der absolute Wahnsinn«, beende ich Brittanys Satz. »Komplett verrückt, irre, einfach nur ...«

»… fantastisch!« Die Stimme meiner Freundin überschlägt sich.

Maggie lächelt breit über das ganze Gesicht.

»Wählt einen Namen, den ihr heute verwenden wollt. Wir teilen diese den Männern, die hier genauso Gast sind wie ihr auch, unmittelbar nach der Auslosung mit.«

»Ich habe kein Problem mit meinem Namen«, sagt Brittany.

»Claire.« Ich nenne den, mit dem mich eine französische Studienkollegin immer angesprochen hat.

Maggie nickt und erhebt sich. Wir folgen ihr. An der Tür verhält sie mit der Hand auf der Klinke und wendet sich um.

»Noch ein Letztes: Ihr könnt die Männer nicht sehen – und sie euch ebenso wenig. Das sexy Date findet bei absoluter Dunkelheit statt. Das erhöht den Reiz des Unbekannten und gewährleistet, dass ihr einander nicht wiedererkennt, solltet ihr wider Erwarten irgendwann durch Zufall auf den Partner der heutigen Nacht treffen. Und es endet damit, dass die Herren euch nach Ablauf der Zeit allein lassen. Das gibt euch die Möglichkeit, bei Licht ein Bad zu nehmen, euch anzukleiden und dieses Haus im gleichen Zustand zu verlassen, in dem ihr es betreten habt.«

 

Die nächsten Minuten verschwimmen im Nebel. Ich erkenne weibliche Silhouetten, lächelnde und angespannte Gesichter, höre ihre aufgeregt flüsternden Stimmen. Jemand dirigiert mein Handgelenk und ich greife in einen Behälter. Mit einem schwarzen Kärtchen, auf dem in einem goldenen Kreis erhaben die Zahl 7 aufgedruckt ist, ziehe ich die Hand wieder heraus.

»Vergesst nicht: Alles kann – nichts muss ...« Maggys Stimme klingt in meinem Kopf nach, als ich mit gummiweichen Beinen zaghaft an die Zimmertür mit meiner Schicksalszahl klopfe und diese von innen geöffnet wird. Ich trete in den stockdunklen Raum und halte den Atem an. Die Tür fällt zu, und auch der letzte Lichtschimmer verschwindet.

 

***

 

Ich kann ihn riechen. Sein herb-männlicher Duft hüllt mich ein und lässt mich atemlos verharren. Er ist hinter mir. Nah, so nah, dass ich seine Körperwärme spüre, noch bevor er mich berührt.

»Nicht erschrecken, Claire.« Er umfasst mit einer Hand mein Handgelenk und schließt meine Finger mit der anderen um ein hohes, schmales Glas. »Champagner zum Lockerwerden.«

Er ist so nah an meinem Rücken, dass ich die Härte seines muskulösen Oberkörpers erahnen kann. Lockerwerden? Ich bin so locker, dass sich meine Knochen wie Gummi anfühlen, will ich sagen – als meine Beine unter mir einknicken. Aber ich falle nicht. Sein Arm umschlingt meine Taille. Er zieht mich fest an sich. Hitze wallt in mir auf, steigt von den Füßen auf, breitet sich rasend schnell aus, erreicht meinen Kopf.

»Reagierst du immer so auf unbekannte Männer in der Dunkelheit?«, murmelt er an meinem Ohr, vergräbt die Nase in meinen Haaren.

Seine Stimme ist ein wenig rau, tief und unbeschreiblich sexy – und legt einen Schalter um. Der dunkle Ton, gemischt mit seinem unwahrscheinlich erregenden Geruch nach Erde und Mann, scheint direkt zwischen meinen Schenkeln einzuschlagen.

»Es ist mein erstes Mal«, flüstere ich – und es fühlt sich an, als ob ich noch Jungfrau wäre. »In der Dunkelheit, meine ich«, ergänze ich stammelnd.

»Für mich auch.« Er lacht leise, und sein Körper vibriert dabei an meinem. Die Hand, mit der er die meine mit dem Glas umfasst, dirigiert dieses zu meinen Lippen. »Trink, es wird dir guttun.«

Ich muss im Himmel sein! Dieser Mann, den ich nicht sehen kann, bewirkt etwas in mir, was niemandem jemals gelungen ist. Er versetzt jeden Nerv in mir in Schwingungen. Sein herber Geruch, die Stimme, der feste Griff, mit dem er mich an sich drückt ... Der Champagner prickelt auf meinen Lippen, erfüllt meinen Mund und rinnt durch meine Kehle wie Balsam. Es muss irgendeine erotische Substanz sein, die mich nicht mehr denken und nur noch reagieren lässt. Ich bin wie ein Boot bei Windstärke acht. Die Wellen sind hoch. Sehr hoch. Meine Schüchternheit, die Zurückhaltung, mit der ich allem Neuen gegenüberstehe, geht über Bord.

»Stell das weg und küss mich.« Bin ich das? Diese Stimme, so tief und drängend ... ich erkenne mich nicht wieder.

Ich weiß nicht, wo das Glas landet, höre nur einen dumpfen Laut, als es aus meinen Fingern gleitet und zu Boden fällt. Er reißt mich herum, legt seine Hände um meinen Kopf und ich spüre seinen warmen, nach Pfefferminze und Champagner duftenden Atem auf meinem Gesicht. Meine Augenlider flattern, als ob sie damit meinen Blick schärfen könnten. Aber da ist nichts als Dunkelheit um mich – und dieses unwahrscheinliche Prickeln, das mich mit dem Mann verbindet,...

Erscheint lt. Verlag 12.1.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-95573-744-6 / 3955737446
ISBN-13 978-3-95573-744-3 / 9783955737443
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