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Pussycat Club: Entfesseltes Verlangen -  Lisa Torberg

Pussycat Club: Entfesseltes Verlangen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
160 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-95573-727-6 (ISBN)
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3,99 inkl. MwSt
(CHF 3,90)
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Cat Black führt ein Leben, das keine Wünsche offenlässt – doch sie hasst es. Seit drei Jahren flüchtet sie vor der Vergangenheit in eine Scheinwelt. Sie verbringt die Nächte in ihrem Club, in dem die Liebe nur ein Spiel ist und somit niemand verletzt werden kann. Alles läuft perfekt, bis sie plötzlich von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Sie bereitet sich auf eine gewagte Nummer in der sinnlichen Show vor, in der Frosty, ein weltberühmter Star, die Hauptrolle hat. Zur gleichen Zeit erkranken einige ihrer engsten Mitarbeiter an einem Virus: dem der wahren Liebe. Ob sie dagegen immun ist?


Die neue erotische „PUSSYCAT CLUB“ Trilogie von Monica Bellini:
PART 1: Unnahbar sinnlich
PART 2: Verbotene Sehnsucht.
PART 3: Entfesseltes Verlangen.

Kapitel 1


Cat & Frosty

 

Dunkelheit hüllt die Anwesenden wie eine samtene Decke ein. Weich, schwarz, zärtlich, sanft. Die Spannung steigt. Die Stille verstärkt die spürbare Erregung um ein Vielfaches, Atemlosigkeit regiert den Moment. Der Herzschlag aller scheint sich zu einem einzigen rhythmischen Pochen zu vereinen. Ich kann ihn fühlen. Auf meiner Haut, in meinem Bauch, zwischen meinen Beinen. Wie unsichtbare Ameisen breitet sich das Kribbeln in meinem Körper aus, das die letzten Sekunden dieses von mir herbeigesehnten Moments begleitet.

Und dann ... plötzlich ... erklingt eine Gitarre, zwei leise Trommelschläge folgen, Finger schnippen. Vier Mal. Die Abfolge wiederholt sich. Ich lehne mit dem Ellbogen am Tresen der Bar, seitlich und unweit der Bühne. Der hohe Absatz des goldenen Louboutin-Pumps bohrt sich in den Boden und meine rechte Fußspitze wippt im Takt auf und nieder. Die Sterne simulierenden Lichter oberhalb des Podiums gehen an, das blau gefärbte Wasser in der gläsernen, rechts außen stehenden runden Wanne beginnt zu leuchten, zieht meinen Blick an.

Doch dann ... Ein gleißender Lichtpunkt irrt suchend über die Bühne, springt hin und her, bis er auf die Mitte des schweren schwarzen Vorhangs trifft. Der Spalt des schweren Stoffes öffnet sich gerade so viel, dass ein Schuh, gefolgt von einer schlanken Fußfessel, der ein nicht enden wollendes Bein folgt, erscheint. Der schwarz glitzernde Strumpf wird oben, auf halbem Schenkel, von gleichfarbigen Fransen umspielt, die wiederum zu einem locker fallenden Kleid im Stil der Roaring Twenties gehören. Der nachtdunkle Stoff ist über und über mit gläsernen Pailletten bestickt, die im Lichtschein wie Hunderte von Glühwürmchen wirken.

 

Never know how much I love you

Never know how much I care.

 

Peggy Lees sinnliche Stimme begleitet die harmonische Bewegung des Körpers, der sich Stück für Stück auf das Podium schiebt. Lange, von schwarzer Seide bedeckte Finger schieben den Vorhang aufreizend langsam beiseite. Mein Atem wird flacher, mein Herz hämmert in der Brust. Wie gebannt starre ich auf das Licht, dessen Durchmesser stetig anwächst.

 

When you put your arms around me

I get a fever that’s so hard to bear

 

Die andere Hand erscheint. Sie hält eine schneeweiße Zigarette in einem schwarz-goldenen Zigarettenhalter, der wiederum zwischen blutroten Lippen steckt.

Ein Raunen geht durch den Saal.

Niemand der Anwesenden, Pussycats mit eingerechnet, hat auf das Privileg verzichtet, der Show im Pussycat Club beiwohnen zu dürfen. Ich limitiere nicht nur die Anzahl der eingeladenen Gäste, sondern auch die solcher Events bewusst auf höchstens sechs pro Jahr. Somit sind sie Highlights in unserem ohnehin spektakulären und von der Norm abweichenden Cluballtag – doch das heutige Ereignis ist eine absolute Rarität.

 

You give me fever when you kiss me

Fever when you hold me tight

Fever in the morning

A fever all through the night

 

Es ist das letzte Wort aus Peggy Lees Mund, bei dem sich der Vorhang endgültig teilt und den Zusehern bewundernde »Aaaahs« und erstaunte »Oooohs« entlockt­ – und meine Kehle schlagartig trocken werden lässt. Immer noch und immer wieder. Seit dem Tag, an dem wir uns kennenlernten.

Frosty ist eine Schönheit. Einer übernatürlichen Erscheinung gleich steht sie da, eine Hand auf der Hüfte, das Gesicht zur Seite gedreht. Das Publikum sieht ihr perfektes Profil. Sie zieht an der Zigarette und bläst kleine Rauchwölkchen in die Luft. Die Feder ihres goldenen Stirnbands bewegt sich durch den Hauch ihres Atems.

Peggy Lee singt Fever, und das Blut in meinem Körper erreicht den Siedepunkt, beginnt zu brodeln.

Ich habe Fieber – so wie alle hier.

Ungeachtet ihres Geschlechts können die Zuseher ihre Erregung kaum verbergen – ich kann sie riechen. Süßlich duftendes Eau de Femme vereint sich mit männlichem Moschusgeruch­. Ohne den Blick von dem real gewordenen Traumbild abzuwenden, atme ich tief ein, spüre die pochende Lust in mir wachsen und weiß, dass auch die meine in diesem Moment nur einer Person gilt.

Frosty.

Ich kann ihre dichten, langen, gebogenen Wimpern erkennen ... Und den Schönheitsfleck unweit des rechten Mundwinkels. Er ist nicht aufgemalt, sondern echt wie alles an ihr. Auf einem Meter zweiundachtzig – ohne Absatz – verteilt sich die absolute Perfektion. Ihre Brüste haben genau die Größe, um sich perfekt in umschließende Männerhände zu schmiegen. Ihre Lippen, die obere eine Spur großzügiger als die untere, laden zum Küssen ein. Die Farbe ihrer Augen erinnert an flüssiges Silber oder schmelzendes Blei, je nachdem, in welcher Stimmung sie ist.

 

Now you’ve listened to my story

Here’s the point that I have made

Chicks were born to give you fever

Be it Fahrenheit or Centigrade

 

Frauen sind dazu geboren, Männer zu reizen, die fiebrige Erregung in ihnen anzuheizen, singt sie.

Genau so ist es!

Der Song nähert sich dem Ende und die Temperatur steigt. Frosty wendet ihr Gesicht dem Publikum zu, setzt einen Fuß mittig vor ihren Körper, schwingt mit der Hüfte, zieht das zweite Bein nach vorn, geht mit dem ihr eigenen wiegenden Gang auf den Rand des Podiums zu.

 

They give you fever

When you kiss them

Fever if you live and learn

Fever! till you sizzle

 

Frosty zieht ein letztes Mal an der Zigarette, stößt den Rauch mit einem lasziven Augenaufschlag aus und krümmt den Zeigefinger ihrer freien Hand. Sie deutet zu keiner bestimmten Person, und so sind es drei Herren, die sich von ihren Plätzen erheben und auf sie zugehen. Besser gesagt springen sie auf und bewegen sich hastig zur Bühne. Bis sie nebeneinander zu stehen kommen und sich erstaunte Blicke zuwerfen.

Frosty lacht auf. Ihre tiefe, gutturale Stimme jagt nicht nur mir einen Schauer über den Rücken – ich weiß es. Und obwohl diese Szene ebenso einstudiert ist wie alles, was diesen Abend noch auf der Bühne geschehen wird, wirkt sie real.

 

What a lovely way to burn

What a lovely way to burn

What a lovely way to burn

What a lovely way to burn

 

Der letzte Ton von Fever verklingt. Die Hitze bleibt. Erwartungsvolle Erregung liegt in der Luft.

Zwei der Männer in unmittelbarer Nähe Frostys, wenn auch einen halben Meter unter ihr – es sind die Pussycats Sebastián und Kiddy –, senken die Schultern, ziehen die Köpfe ein und wenden sich mit traurigem Gesichtsausdruck ab. Der übrig gebliebene setzt ein Gewinnerlächeln auf und streckt seine Hand aus.

Damian, das diabolische Pussycat, das Männer und Frauen gleichermaßen liebt, wird seinem Namen in jeder Hinsicht gerecht. Wilde schwarze Locken umrahmen sein markantes Gesicht, und die stahlblauen Augen blitzen lustvoll auf, als er Frosty den Zigarettenhalter abnimmt und an seine Lippen setzt. Kleine Wölkchen ausstoßend wendet er sich seitlich, links, dann rechts, wirft dem Publikum Beifall heischende Blicke zu, verbeugt sich hier, verbeugt sich da, bevor er sich wieder der Bühne zuwendet und mit einer geschmeidigen Bewegung nach oben steigt. Seine überragende Größe bringt ihn mit Frosty, trotz der Mörderabsätze an ihren Füßen, auf Augenhöhe. Damians schlanker, muskulöser Körper wirkt in dem Smoking noch beeindruckender als sonst. Die beiden Menschen auf der Bühne verkörpern auf den ersten Blick, was man allgemein als Traumpaar bezeichnen würde. Wie recht oder unrecht Mann – oder Frau – in diesem Fall hat, wissen nur die allerwenigsten. Sie ahnen es nicht einmal. Noch nicht.

Es ist ein wortloses und ausdrucksstarkes Spiel, das die beiden in Szene setzen – und das Damian gewinnt. Forsch legt er seinen Arm um Frostys Taille, zieht sie näher, lacht über die zu Fäusten geballten Hände, die sie an seine Brust drückt. Sie versucht, ihn wegzudrücken, er hält sie mit eisernem Griff umfangen.

Der Spot verkleinert seinen Radius, liegt nur noch auf den Gesichtern und Oberkörpern der beiden. Und genau in dem Moment, in dem Damian seinen Mund dem ihren nähert, erklingt eine Stimme.

Tief, heiß, sensuell, weiblich.

 

It’s a cold and crazy world that’s ragin’ outside

Well baby me and all my girls are bringin’ on the fire

 

Ihre Gesichter entfernen sich voneinander, Damian löst seine Hände von Frostys Taille. Sie sehen sich um, ihre Blicke verweilen auf dem Publikum.

 

Show a little leg, gotta shimmy your chest

It’s a life, it’s a style, it’s a need, it’s Burlesque

 

Ihrer beider Ausdruck wandelt sich in Erstaunen....

Erscheint lt. Verlag 14.12.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-95573-727-6 / 3955737276
ISBN-13 978-3-95573-727-6 / 9783955737276
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