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Cthulhus Ruf. Das Lesebuch (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
464 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491095-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cthulhus Ruf. Das Lesebuch -  H.P. Lovecraft
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Der Horror-Klassiker in einer modernen Ausgabe: die besten Erzählungen des Meisters der unheimlichen Phantastik in der hochgelobten Neuübersetzung H. P. Lovecraft ist neben Edgar Allan Poe der Klassiker der modernen Horrorliteratur. Seine phantastischen Erzählungen erscheinen in hohen Auflagen und finden weltweit allergrößte Leserresonanz. Phantastik-Experte Andreas Fliedner präsentiert in »Cthulhus Ruf - Das Lesebuch« eine Gesamtschau des Lovecraft'schen Werkes in vierzehn ausgewählten Erzählungen, ergänzt um eine allgemeine Einführung zu Autor und Werk sowie Einleitungen zu den jeweiligen Schaffensphasen. »Der bedeutendste Horror-Autor des 20. Jahrhunderts.« Stephen King Inhalt I. Die Straße nach Arkham: Klassisches und modernes Grauen Das Bild im Haus, Die Musik des Erich Zann, Der Außenseiter, Die Ratten in den Mauern, Das Fest, Kühle Luft II. Schwarze Ozeane der Unendlichkeit: Kosmischer und irdischer Horror Cthulhus Ruf, Die Farbe aus dem All, Der Flüsterer im Dunkeln, Der Schatten über Innsmouth, Der Schrecken der Finsternis III. Das Tor der Träume: Poetische Schrecken und Bekenntnisse Die Katzen von Ulthar, Hypnos, Der silberne Schlüssel

H. P. Lovecraft (1890-1937) ist der einflussreichste und beliebteste Horror-Autor des 20. Jahrhunderts. Seine Erzählungen erschienen zu seinen Lebzeiten vor allem in Magazinen wie »Weird Tales« und werden heute in Millionenauflagen gedruckt und gelesen.

H. P. Lovecraft (1890-1937) ist der einflussreichste und beliebteste Horror-Autor des 20. Jahrhunderts. Seine Erzählungen erschienen zu seinen Lebzeiten vor allem in Magazinen wie »Weird Tales« und werden heute in Millionenauflagen gedruckt und gelesen.

ein Paperback-Lesebuch mit 14 Erzählungen zum Hineinschnuppern in die Schreckenswelt

eine Hommage an Horror Altmeister H.P. Lovecraft

Ein Träumer aus Providence


Anmerkungen zu H.P. Lovecrafts Leben und Werk

»Zu keiner Zeit in seinem Leben empfand Howard Angst vor dem Unbekannten«, erzählte Frank Belknap Long über seinen engen Freund H.P. Lovecraft. »Er glaubte nicht daran, dass es etwas gab, das diese Angst rechtfertigen würde, da in seinen Augen der Tod doch nur ein langes Vergessen war und deshalb willkommen geheißen werden sollte.« Lovecraft änderte diese stoische Einstellung nicht, als er die unerträglichen Schmerzen eines Krebsleidens erduldete, an dem er am 15. März 1937 im Alter von sechsundvierzig Jahren starb. In den letzten Wochen seines Lebens notierte er akribisch die Krankheitssymptome, doch wich er bis zuletzt nicht von seiner Überzeugung ab, dass auf der anderen Seite kein Gott, keine spirituelle Erlösung wartete.

Dieser kompromisslose Materialismus wurzelte in einer gründlichen Beschäftigung mit den naturwissenschaftlichen Entdeckungen seiner Zeit und dem darwinistischen Weltbild, das seit dem Ende des 19. Jahrhunderts das Selbstverständnis des Menschen als Krone der Schöpfung immer weiter aus den Angeln gehoben hatte. Der überschaubare Zeitraum von wenigen Jahrtausenden, den die biblische Überlieferung der Menschheitsgeschichte zumaß, wich einem Abgrund aus Zeit, einem endlosen Zyklus des Werdens und Vergehens, dem Lebensformen ebenso unterworfen waren wie Zivilisationen, Spezies ebenso wie Planeten und Sterne. Aus diesen erschreckenden neuen Gewissheiten schöpfte Lovecraft das schleichende Unbehagen, das viele seiner Erzählungen prägte. Das übernatürliche Grauen, das er in seiner Literatur heraufbeschwor, basierte weniger auf der Angst vor dem Unbekannten als auf der Angst vor der Wahrheit; einer Wahrheit, die zu groß und entsetzlich ist für den fragilen Verstand eines Sterblichen.

Wahnsinn war gewissermaßen ein fester Bestandteil von Lovecrafts wechselvoller Familiengeschichte. Sein Vater, Winfield Scott Lovecraft, war Handlungsreisender für eine Silberschmiede. Während einer Geschäftsreise erlitt er einen schweren psychischen Zusammenbruch und wurde ins Butler Hospital für Geisteskranke in seiner Heimatstadt Providence eingewiesen, wo er bis zu seinem Tod fünf Jahre später interniert blieb. Ursache war vermutlich eine damals nicht diagnostizierte Syphilis im Endstadium. Welche seelischen Spuren diese unbegreifliche Katastrophe bei Frau und Kind hinterließ, kann man sich nur schwer vorstellen; dass sie den weiteren Lebensweg des Sohnes beeinflusste, steht außer Frage.

Howard Phillips Lovecraft wurde am 20. August 1890 in Providence, Rhode Island, geboren und war erst sieben Jahre alt, als sein Vater starb. Die Beziehung zu seiner Mutter, Sarah Susan Phillips, die einer altehrwürdigen neuenglischen Familie entstammte, dürfte nach diesem Verlust enger, aber auch schwieriger geworden sein. Sein Großvater, Whipple Van Buren Phillips, ein umtriebiger und gebildeter Geschäftsmann, der über eine umfangreiche Bibliothek verfügte, sorgte jedoch nicht nur für ein sicheres Zuhause, sondern weckte früh seine Liebe für das Gespenstische und Wunderbare. Er erzählte seinem gebannt lauschenden Enkel »improvisierte Geschichten über dunkle Wälder, unergründliche Höhlen, geflügelte Monstren«. Auch die Bücherschätze des Großvaters mögen dem jungen Lovecraft einen gewissen Trost geboten haben. Als Kind liebte er die Märchen aus tausendundeiner Nacht sowie Samuel Coleridges düstere Ballade vom »alten Seemann«. Er entdeckte die griechischen Heldenepen, die unheimlichen Geschichten Edgar Allan Poes, aber auch die schlicht gestrickten Abenteuer der Pulp-Magazine, und begann selbst frühreife Imitationen der Texte zu schreiben, die er mit Begeisterung las.

Die Naturwissenschaften, vor allem Chemie und Astronomie, begannen sein jugendliches Interesse zu wecken. Statt literarischen Vorbildern nachzueifern, verfasste der Zwölfjährige nun wissenschaftliche Abhandlungen. Diese Obsession führte schließlich sogar zur Herausgabe einer kleinen Zeitschrift, des Rhode Island Journal of Astronomy. Lovecraft schrieb alle Beiträge und druckte das Blatt selbst, und dies über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Seine weitreichende Bildung erwarb er überwiegend durch selbständige Lektüre, während er den Schulbesuch immer wieder aus gesundheitlichen Gründen aussetzen musste und letztlich ohne regulären Abschluss blieb. Sein ungeheures Wissen in Sachen Astronomie lässt sich an kleinen Details in seinen Erzählungen ermessen: Wann immer er eine Mondphase oder Sternenkonstellation mit einem bestimmten Datum in Verbindung bringt, kann man davon ausgehen, dass die Angabe auf sorgfältigen Recherchen beruht.

Angesichts der wechselhaften Bedingungen, unter denen Lovecraft aufwuchs, seines sensiblen Temperaments, des Einflusses seiner psychisch labilen Mutter und der finanziellen Schwierigkeiten, die nach dem Tod des Großvaters bedrohliche Ausmaße annahmen, erscheint es wenig verwunderlich, dass der junge Mann im Alter von achtzehn Jahren einen Nervenzusammenbruch erlitt. Unfähig, einen Einstieg in ein gewöhnliches Berufsleben zu finden, lebte er zurückgezogen wie ein Einsiedler und vergrub sich in seine Bücher. Ihn mit dem grauenvollen »Außenseiter« und Gruftbewohner aus seiner gleichnamigen Erzählung zu identifizieren erscheint dennoch übertrieben. Er war durchaus fähig und willens, seine Isolation zu durchbrechen. Vor allem durch intensiv gepflegte Briefwechsel mit einer ganzen Reihe von Seelenverwandten, die seine Leidenschaft für Literatur, Amateurjournalismus und Wissenschaft teilten und später zu echten Freunden wurden. Gelegentlich half er seinen Brieffreunden als Ghostwriter oder Lektor und veröffentlichte kleine Artikel in den Providence Evening News. Lovecraft hatte bereits mit fünfzehn eine erste phantastische Geschichte geschrieben, »The Beast in the Cave«. Rund zwölf Jahre später bestärkte ihn einer seiner Bekannten darin, zu der alten Vorliebe für unheimliche Phantastik und Schauerliteratur zurückzukehren. »Dagon« war eine der Kurzgeschichten, die aus dieser Anregung entstanden. Obwohl der Stil überdeutlich an Edgar Allan Poe erinnert, enthält der Text bereits viel von dem, was Lovecraft als Autor unverwechselbar macht: eine albtraumhafte Landschaft, Spuren einer vorzeitlichen Zivilisation, eine unerträgliche Erkenntnis, die zu Wahnsinn und Selbstmord führt. Nebenbei ist diese Geschichte ein lebhaftes Zeugnis für Lovcrafts neurotische Abneigung gegen Fisch, die in der späteren Novelle »Shadow over Innsmouth« (»Schatten über Innsmouth«) noch einmal äußerst wirkungsvoll zum Vorschein kommt, und die Gestalt des Meeresgottes Dagon sollte im furchterregenden Pantheon einer erfundenen Mythologie ihren würdigen Platz finden.

Von dieser Mythologie, seiner vielleicht größten Schöpfung, war Lovecraft zu Beginn der 1920er Jahre noch weit entfernt. Ein Nervenzusammenbruch der Mutter, die schließlich wie ihr Mann geistig umnachtet im Butler Hospital in Providence starb, führte zu einer neuen Lebenskrise und sogar zu Selbstmordgedanken. »Meine Mutter war aller Wahrscheinlichkeit nach der einzige Mensch, der mich ganz und gar verstanden hat«, schrieb er am 1. Juni 1921 an eine Bekannte. Lange Zeit konnte er weder schlafen noch arbeiten, doch die Krise mündete in einer überraschenden Wendung: Lovecraft, der amouröse Verwicklungen bislang erfolgreich gemieden hatte, begegnete der verwitweten Sonia Greene, einer energischen Hutmacherin, die in denselben Kreisen aus Amateurjournalisten und Hobbyautoren verkehrte wie er. Er hielt sich für zu hässlich, um je von einer Frau geliebt zu werden. Um so hilfloser reagierte er auf das eindeutige Interesse der russischstämmigen Jüdin, die etwas älter war, eine besondere Vorliebe für asketische und schüchterne Männer hegte und in Lovecraft das Genie erkannte, das ihm selbst verborgen blieb.

Sonia Greene lockte den eingefleischten Junggesellen, der mit seiner Tante Annie E. Gamwell zusammenlebte, aus seiner geliebten Heimatstadt Providence nach New York. Der Versuch, in der Metropole Fuß zu fassen, Arbeit zu finden, ein normales Leben an der Seite einer liebenden Frau zu führen, war jedoch fast zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Obwohl er anlässlich der Hochzeit einen gewissen Stolz erkennen ließ, brachte Lovecraft nie ein schlichtes »Ich liebe dich« über die Lippen. »Du weißt nicht, wie sehr ich dich schätze«, war für ihn der stärkste Ausdruck von Zuneigung. Trotz der absehbaren Konflikte, die sich aus dem Zusammenleben zweier gegensätzlichen Temperamente ergaben, kann man Lovecrafts Jahre in New York nicht als hoffnungslose Zeitverschwendung betrachten. Im Gegenteil: Die zahlreichen guten wie schlechten Erfahrungen, die ihm die neue Beziehung und Umgebung boten, dürften einen belebenden Einfluss auf seine literarische Arbeit gehabt haben. In New York bekam er außerdem viel öfter die Gelegenheit, Gleichgesinnte persönlich zu treffen, mit denen er bislang meist nur schriftlich verkehrt hatte; Amateurschriftsteller, die wie er die eine oder andere Kurzgeschichte veröffentlicht hatten und darauf brannten, über ihre Ideen, Pläne und Träume zu sprechen; Randfiguren des Literaturbetriebs wie Samuel Loveman, Paul Cook und Frank Belknap Long, die Lovecraft anspornten, weiterzuschreiben. Geschichten wie »Cool Air« (»Kühle Luft«) und »The Horror at Red Hook« (»Das Grauen von Red Hook«), die er in dieser Lebensphase schrieb, zeugen allerdings von einem tiefempfundenen Grauen vor den urbanen Milieus mit ihren trostlosen Mietwohnungen und einem verrohten...

Erscheint lt. Verlag 23.10.2019
Übersetzer Andreas Fliedner, Alexander Pechmann
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arkham • BEST OF • Cthulhu • Cthulhu mythos • Der Flüsterer im Dunkeln • DER SCHATTEN ÜBER INNSMOUTH • Die Farbe aus dem All • Die großen Alten • Die Katzen von Ulthar • Die Ratten in den Mauern • Horror • Horror Best of • Horror Einsteiger • Horror-Klassiker • Horror Lesebuch • Innsmouth • Lovecraft Bücher • lovecraft geschichten • Necronomicon • Phantastik • Providence • shoggoth • The Call of Cthulhu
ISBN-10 3-10-491095-2 / 3104910952
ISBN-13 978-3-10-491095-6 / 9783104910956
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