Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Maddrax 493 (eBook)

Die Mensch-Fabrik

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-7342-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maddrax 493 - Ian Rolf Hill
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
(CHF 1,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Die Klontechnik wird auf Novis etabliert; dazu sind einige Hydriten, unter ihnen Quart'ol, ins Ringplanetensystem gereist. Aber es gibt Probleme: Als Aran Kormak von der Fabrik erfährt, sieht er seine Chance gekommen, sich nachhaltig zu rächen, bevor er Novis verlässt. Mit Hilfe der Tarnvorrichtung platziert er die verbliebenen Spinneneier in den Brutkammern der Klonfabrik - tickende Zeitbomben, die den Deal zwischen Menschen, Hydriten, Kasynari und Pancinowa zunichtemachen können ...

Der Anblick des Transferturms löste in Aran Kormak widerstreitende Gefühle aus.

Wut und Verachtung standen dabei an erster Stelle, denn für den ehemaligen Colonel versinnbildlichte er die Arroganz einer technisch überlegenen Spezies. Und diese Überlegenheit stellten die Initiatoren, oder Kasynari, wie die grauhäutigen Ballonköpfe in Wirklichkeit hießen, gerne zur Schau. In diesem Fall mit einem High-Tech-Monument, das schier endlos in den magentafarbenen Himmel über dem Mond Novis ragte, wo sich blass die Konturen des Ringplaneten abzeichneten.

Dieser Transferturm, das Verbindungsglied zwischen den zahlreichen Monden und dem Planeten, um den sie kreisten, war im Prinzip nichts anderes als die ins Gigantische vergrößerte Version eines Sprungfeldgenerators, wie sie die Initiatoren für örtlich begrenzte Sprünge verwendeten. Kormak hätte nur zu gerne einen solchen SFG in die Finger bekommen, doch die Ballonköpfe hüteten diese technischen Kleinode besser als ihre riesigen schwarzen Augäpfel.

Sowohl die Sprungfeldgeneratoren als auch der Transferturm ermöglichten eine zeitlose Teleportation. Daher löste der Anblick des hochaufragenden Bauwerks nicht nur Frust und Ärger in Kormak aus, er war auch ein Fanal der Hoffnung.

Hier auf Novis würde er im wahrsten Sinn des Wortes keinen Staat mehr machen können. Seine einstige Stellvertreterin Vasraa hatte ihm nach der Niederlage während der Schlacht um Novis Prime deutlich zu verstehen gegeben, was sie von ihm hielt. Sie hatte ihn verraten und die erstbeste Gelegenheit genutzt, sich bei den Initiatoren anzubiedern und seinen Posten zu übernehmen. Fortan würde sie für die Sicherheit der Menschen auf Novis verantwortlich sein.

Kormak lachte bei dem Gedanken bitter auf.

Welche Ironie!

Ausgerechnet die jähzornige und sadistische Vasraa sollte diese Schafe beschützen. Genauso gut hätte ein Hirte einen Wolf bitten können, seine Herde zu bewachen.

Kormak würde diesen Verrat nicht vergessen und sich bei Gelegenheit revanchieren. Ab sofort war Vasraa nur ein weiterer Name auf seiner Liste jener Personen, denen er Rache geschworen hatte. Aber Kormak wäre nicht der Soldat und Anführer gewesen, der er nun einmal war, wenn er sich seiner Verantwortung nicht bewusst gewesen wäre.

Dies bedeutete, dass seine persönlichen Rachegelüste hinter dem großen Plan anstehen mussten. Vasraa wusste, dass er noch am Leben war, und sie würde dieses Wissen nicht für sich behalten. Mit anderen Worten: Er war fortan ein Gejagter und konnte nicht länger auf Novis bleiben. Es sei denn, er wollte das Dasein eines Strauchdiebs führen, was gewiss nicht in seinem Sinne war.

Viel war ihm nach der Schlacht um Novis Prime nicht geblieben. Ein gutes Dutzend loyaler Soldaten, immerhin mit die besten, die zu seiner Armee gehört hatten, sowie einige Spielzeuge der Initiatoren. Darunter ein Tarnfeldgenerator, der sein größter Trumpf war.

Doch selbst mit ihm war es ein Risiko, in den Transferturm einzudringen. Das spindelförmig gewundene Monstrum, das sich inmitten einer gewaltigen, kreisrunden Waldlichtung erhob, war einfach zu gut befestigt. Außerdem musste er damit rechnen, dass die Initiatoren Sicherheitssysteme installiert hatten, die das Tarnfeld durchdringen konnten.

Zu den Männern und Frauen, die ihm treu ergeben waren, gehörte auch Mamut Celik. Er hatte den furchtlosen Corporal kurzerhand zu seinem Stellvertreter ernannt. Es war wichtig, dass im Bedarfsfall jemand das Kommando übernehmen konnte, der denselben Respekt bei seinen Untergebenen genoss wie er selbst.

Auch jetzt lag Mamut neben ihm im Unterholz und beobachtete mit ihm den Transferturm, aus dessen Basis gerade mehrere der echsenartigen Paalusaner eine Schwebeplattform mit Werkstoffen herausfuhren. Fünf Ballonköpfe, vier unter Waffen, folgten ihnen. Der Unbewaffnete trug ein faustgroßes, zylindrisches Gerät in der Hand und gab wohl gerade Koordinaten in den Sprungfeldgenerator ein.

Einen Lidschlag später waren die Plattform und der Initiator verschwunden. Kormak glaubte sogar den leisen Knall zu vernehmen, mit dem die Luft das plötzlich entstandene Vakuum füllte. Die Bewaffneten sicherten misstrauisch die Umgebung und zogen sich in den Turm zurück, im Gegensatz zu den Paalusanern, die sich in zwei Gruppen aufteilten und ihren Patrouillengang antraten.

Die SFGs waren auch der Grund für die fehlende Infrastruktur. Es führten keinerlei befestigte Wege zum Turm. Maltuff hatte mit Terraforming dafür gesorgt, dass der Wald binnen kürzester Zeit einen dichten Ring aus verfilztem Gestrüpp um den Transferturm herum bildete. Das kam Kormak jetzt zugute; so konnte er das Objekt seiner Begierde in Ruhe observieren.

„Da kommen wir niemals rein“, raunte Mamut. Er hatte sich das Gesicht mit Erde und Schmieröl geschwärzt, ebenso wie Kormak.

„Zumindest nicht, solange die Grauen dort so massiv Präsenz zeigen“, knurrte Kormak. „Möchte wissen, wozu sie das ganze Zeug brauchen. Das kann doch unmöglich alles für den Wiederaufbau von Novis Prime sein.“

Mamut schüttelte andeutungsweise den Kopf. „Deshalb bin ich ja gekommen, Sir. Die Hydriten bauen eine Fabrik im Meer. Sie wollen dort offenbar Klone für die Grauen züchten.“

Kormak wandte den Kopf und musterte seinen Stellvertreter mit dem verbliebenen Auge. Er zögerte, und plötzlich stürmten die Erinnerungen wie ein Trommelfeuer auf ihn ein. Er sah sich selbst im Verhörraum seines ehemaligen Hauptquartiers in Novis Prime. Vor ihm auf dem Stuhl saß die Barbarin Eileen. Eine Frau mit telepathischen Fähigkeiten, was er zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gewusst hatte. Und sie hatte ihm Bilder gezeigt. Eigentlich nur Gedankenfetzen. Darunter war auch die Idee von einer Klonfabrik gewesen.

Damals hatte er mit diesen Eindrücken nur wenig anfangen können; trotzdem hatten sie ihn veranlasst, in die Offensive zu gehen. Später war er sich nicht mehr sicher gewesen, was er da eigentlich gesehen hatte. Bis eben.

„Woher weißt du das?“

„Vasraa hat mit Aki und diesem Kerlomnat darüber gesprochen. Drax und Hamlet haben das zusammen ausgetüftelt. Damit wollen sie das Problem der Hirnernte umgehen und den Grauen das liefern, was sie brauchen.“

Der ehemalige Colonel verzog das Gesicht. „Du bist gut informiert, Soldat.“

Mamut presste die Kiefer aufeinander, und seine Augen huschten unstet hin und her. Er fürchtete, dass sein Kommandant ihm Verrat vorwerfen könnte, weil Vasraa ihm offenbar vertraute.

„Aki hat Selin und mir davon erzählt. Er ist schließlich Vasraas Stellvertreter.“

Ja, das ergibt durchaus Sinn, dachte Kormak. Wer hätte gedacht, dass sich die Freundschaft der drei Soldaten einmal in dieser Form auszahlen würde? Zum Glück war der Corporal der falschen Schlange Vasraa nicht negativ aufgefallen. Und vielleicht war er nicht der Einzige. Kormak besaß also noch Spione in Novis Prime. Das war ein taktischer Vorteil, den er für sich zu nutzen gedachte.

„Warum ausgerechnet unter Wasser?“

Mamut zuckte mit den Achseln. „So viel ich weiß, sind diese Fischmenschen die Einzigen, die über die entsprechende Technik verfügen. Die ersten Klone sollen schon bald gezüchtet werden. Es werden sogar schon Proben gesammelt.“

Kormak versank in dumpfes Brüten. Tausend Gedanken wirbelten durch seinen Kopf und formten sich zu einer Idee.

„Gut gemacht, Soldat“, lobte er Mamut. „Ich möchte, dass du zurück nach Novis Prime gehst. Pflege deine Freundschaft mit Aki und Selin, sie wird uns von Nutzen sein, da bin ich sicher. Vor allem aber will ich, dass du dich als Spender zur Verfügung stellst. Sobald du das Okay bekommst, gibst du mir Bescheid.“

Mamut nickte knapp. „Ja, Sir. Aber was wird aus dem Transferturm?“

„Deniz und Esra sollen ihn weiter observieren. Absolute Funkstille, verstanden? Diese Klonfabrik ist genau das, was wir brauchen, Corporal. Wenn sie darin die Lösung für ihre Probleme sehen, werden die Ballonköpfe entsprechend viel Wert auf einen reibungslosen Ablauf legen. Kommt es zu einem Zwischenfall in der Fabrik, werden sie nicht zögern, zu ihrem Schutz Personal vom Transferturm abzuziehen.“ Kormak verzog die Lippen zu einem kantigen Grinsen. „Und das ist unsere Chance!“

„Das ist … unheimlich!“

Aruula zog die Schultern hoch und erschauerte sichtlich. Matthew Drax legte seiner Gefährtin einen Arm um die Taille und drückte sie an sich.

Nein, Aruula war gewiss nicht schutzbedürftig, ganz im Gegenteil. Matt kannte keine unabhängigere und mutigere Frau wie sie. Doch es war ihm ein inneres Bedürfnis, sie zu berühren und festzuhalten.

Erst kürzlich war sie wieder nach Novis zurückgekehrt, nachdem sie sich für einige Wochen auf Cancriss, der Heimatwelt der Wurmloch-Architekten, aufgehalten hatte. Dort hatten die Pancinowa ihren telepathischen Lauschsinn untersucht, mit dessen Hilfe sie ihre genetische Struktur dahingehend zu modifizieren hofften, dass sie keine neurologischen Implantate mehr benötigten, um in den Gestaden miteinander zu kommunizieren.

Die Gestade waren das globale Netzwerk, auf dem die Kultur der Pancinowa basierte. Allerdings gab es Individuen, deren Körper die Implantate abstießen und die dadurch zu Außenseitern wurden, zu Ausgestoßenen einer ohnehin schon isoliert lebenden Spezies. Diese Isolierung betraf die gesamte Rasse, die sich mit Hilfe einer Sphäre vor Besuchern von fremden Welten schützte.

Nach einer wochenlangen Odyssee war es Aruula, Matt und der Kasynari Scyprana gelungen, aus der Sphäre zu entkommen und nach Cancriss...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2018
Reihe/Serie Maddrax
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2265 • Abenteuer • action • Alien • Bestseller • brandon-morris • Cliff Allister • Cliff-Allister • Deutsch • Dr Who • eBook • E-Book • eBooks • Endzeit • ex vitro • ex-vitro • Fantasy • Fortsetzungsroman • heliosphere • Horror • Horror-Thriller • Kindle • Kurzgeschichten • Military • Multiversum • Perry Rhodan • Perry-Rhodan • Post-Apokalypse • Raumfahrt • Raumflug • Raumschiff • Raumstation • RaumZeit • Rekrut • rhen-dark • Rhen Dark • Romane • Roman-Heft • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci-fi • Sci Fi • SciFi • Space-opera • spannend • Star Trek • Star-Trek • Star Wars • Star-Wars • Techno • Thariot • Thriller • timothy-zahn • Timothy Zahn • tom-schnellhardt • Transport • troopers • Weltall • Weltraum-Abenteuer • Zyklus
ISBN-10 3-7325-7342-7 / 3732573427
ISBN-13 978-3-7325-7342-4 / 9783732573424
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75