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Die Schlangenkrieg-Saga 3 (eBook)

Dämonenkönig

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-23299-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Schlangenkrieg-Saga 3 - Raymond Feist
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Ein Klassiker der heroischen Fantasy - komplett überarbeitet in edler Neuaustattung.
Die Smaragdkönigin ist zurück und bedroht den Frieden in Midkemia. Eine brutale Invasion der Schlangenmenschen von Novindus unter dem Befehl der mächtigen Königin steht kurz bevor. Die Angreifer sind auf der Suche nach dem magischen Stein des Lebens und wollen ihn um jeden Preis in ihre Gewalt bringen. Am Vorabend des Krieges entdeckt der Magier Pug zusammen mit dem befreundeten Krieger Tomas, dass weit mehr als nur der Frieden Midkemias auf dem Spiel steht ...

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.

Krondor

Erik machte ein Zeichen.

Die Soldaten knieten im Graben und beobachteten, wie er einen nach dem anderen von ihnen mit einer Geste auf seinen Posten schickte. Alfred, der inzwischen zum Korporal aufgestiegen war, winkte vom anderen Ende der Reihe her, und Erik nickte. Jeder Mann wusste, was er zu tun hatte.

Der Feind hatte sein Lager an einer relativ gut zu verteidigenden Stelle an der Straße nördlich von Krondor aufgeschlagen. Ungefähr drei Meilen weiter lag die kleine Stadt Eggly, das Ziel der Invasoren. Der Feind hatte noch vor Sonnenuntergang den Marsch unterbrochen, und Erik war sicher, dass der Angriff vor der Morgendämmerung erfolgen würde.

Erik hatte ihn von einem Versteck aus beobachtet. Seine Männer lagerten in der Nähe, während er darüber nachdachte, auf welche Weise er am besten vorgehen sollte. Er hatte zugesehen, wie der Feind sein Lager errichtete, und dort ging es erwartungsgemäß höchst ungeordnet zu. Die Posten waren schlecht platziert und zudem undiszipliniert, denn sie verbrachten mehr Zeit damit, mit den Kameraden zu schwatzen, als nach dem Feind Ausschau zu halten. Und da sie dauernd zu den Lagerfeuern hinblickten, würden sie im Dunkeln kaum etwas erkennen können.

Nachdem Erik Stärke und Position der Invasoren abgeschätzt hatte, wusste er, welche Möglichkeiten ihm offenstanden. Er hatte sich entschlossen, als Erster zuzuschlagen. Obwohl die anderen wenigstens fünffach überlegen waren, hätten seine Männer dann den Vorteil der Überraschung auf ihrer Seite. Zudem waren sie besser ausgebildet, das zumindest hoffte er.

Erik ließ sich noch einen Moment Zeit, um die Position des Feindes noch einmal zu begutachten. Die Posten schienen noch unaufmerksamer zu sein als zu dem Zeitpunkt, an dem Erik nach seiner Kompanie geschickt hatte. Offenbar sahen die Invasoren ihre Mission als nicht allzu wichtig an. Sie sollten lediglich eine abgelegene Stadt einnehmen, während sich die eigentliche Auseinandersetzung weiter im Süden nahe der Hauptstadt Krondor abspielte. Erik war entschlossen, ihnen zu zeigen, dass in einem Krieg jede Mission wichtig war.

Als seine Männer in Position waren, schlich Erik durch einen kleinen Hohlweg vorwärts, bis er eine der gelangweilten Wachen beinahe hätte berühren können. Er warf einen Stein hinter den Mann, der sich gedankenlos danach umdrehte. Wie Erik gehofft hatte, blickte der Mann ins Lager zurück, zum nächsten Feuer, was ihn für einen Augenblick blendete. Ein Soldat, der an dem Feuer saß, fragte: »Was gibt’s, Henry?«

Die Wache erwiderte: »Nichts.«

Er wandte sich wieder um, woraufhin Erik plötzlich direkt vor ihm stand, und noch ehe er Alarm geben konnte, traf ihn Erik mit der Faust, dann fing er ihn auf, als er fiel.

»Henry?«, fragte der Mann am Lagerfeuer und wollte sich schon erheben, während er in die Dunkelheit starrte.

Erik versuchte, die Stimme der Wache zu imitieren. »Ich hab dir doch gesagt, es ist nichts.«

Doch der Versuch scheiterte, der andere Soldat wollte sofort Alarm geben und zog das Schwert. Er hatte es noch nicht ganz aus der Scheide, als Erik schon über ihm war wie eine Katze über der Maus. Er packte den Mann am Waffenrock, zog ihn nach hinten und warf ihn hart zu Boden. Während er ihm einen Dolch an die Kehle setzte, zischte er: »Du bist tot. Keinen Laut!«

Der Mann blickte ihn säuerlich an, nickte jedoch. Leise sagte er: »Nun ja, zumindest kann ich jetzt in Ruhe zu Ende essen.« Er setzte sich auf und griff zu seinem Teller, während zwei andere Männer nur verständnislos blinzelten, als Erik das Lagerfeuer umkreiste und ihnen die Kehlen »durchschnitt«, ehe sie den Angriff auch nur bemerkt hatten.

Rufe überall im Lager verkündeten Erik, dass seine Kompanie nun insgesamt zuschlug, Kehlen durchschnitt, Zelte einriss und ganz allgemein Verwüstungen anrichtete. Nur ein einziges Verbot hatte Erik erteilt: kein Feuer. Obwohl die Versuchung groß war, würde der Baron von Tyr-Sog den Schaden an seiner Ausrüstung wohl kaum begrüßen.

Erik eilte durch das Kampfgetümmel und »tötete« im Vorbeilaufen verschlafene Soldaten, die aus ihren Zelten krochen. Er zerschnitt einige Zeltleinen, wodurch die Soldaten unter der zusammenfallenden Leinwand in der Falle saßen, und er hörte wütende Rufe darunter. Überall im Lager fluchten Männer, während sie »getötet« wurden, und Erik konnte seine Belustigung kaum verhehlen. Sie hatten schnell zugeschlagen, und innerhalb von zwei Minuten nach dem Beginn des Angriffs hatte er schon die Mitte des Lagers erreicht.

Dort angekommen trat gerade der Baron noch halb im Schlaf aus dem Kommandozelt, den Schwertgürtel um das Nachthemd geschnallt und ganz offensichtlich über die Störung höchst unerfreut. »Was soll das?«, verlangte er von Erik zu wissen.

»Eure Kompanie ist geschlagen, mein Lord«, meldete Erik und tippte dem Baron vorsichtig mit der Schwertspitze auf die Brust. »Und Ihr seid jetzt tot.«

Der Baron betrachtete den Mann, der nun sein Schwert in die Scheide zurückschob: Er war groß, ungewöhnlich breit um die Schultern, ohne dabei dick zu sein, wie ein junger Schmied, doch das Gesicht zeigte keine bemerkenswerten Züge. Dennoch, sein gewinnendes Lächeln war freundlich und offen. Im Licht des Feuers schimmerte das hellblonde Haar an manchen Stellen rubinrot.

»Unfug!«, entgegnete der gedrungene Baron. Sein säuberlich getrimmter Bart und sein seidenes Nachthemd erzählten Bände über seine Felderfahrung. »Wir sollten Eggly erst morgen angreifen. Niemand hat etwas von diesem« – er umfasste das Lager mit einer Handbewegung –, »diesem … Nachtangriff gesagt. Hätten wir davon gewusst, hätten wir Vorkehrungen getroffen.«

»Mein Lord«, erwiderte Erik, »wir sollten nur etwas unter Beweis stellen.«

Aus der Dunkelheit ertönte eine Stimme. »Und diesen Beweis habt Ihr sehr wohl geliefert.«

Owen Greylock, Hauptmann in der Fürstlichen Garnison des Prinzen von Krondor, trat ins Licht. In den tanzenden Schatten der Feuer hatte sein hageres Gesicht einen finsteren Zug. »Ich schätze, Ihr habt drei Viertel der Soldaten getötet oder kampfunfähig gemacht, Erik. Wie viele Männer hattet Ihr?«

»Sechzig«, antwortete Erik.

»Aber ich habe dreihundert!«, brauste der Baron sichtlich verstört auf. »Und zudem noch die Hilfstruppen der Hadatikrieger.«

Erik blickte sich um und meinte: »Ich sehe überhaupt keine Hadati.«

Eine Stimme mit deutlichem Akzent meldete sich aus dem Dunkel. »So soll es auch sein.«

Eine Gruppe Männer in Kilts und Plaids betrat das Lager. Sie trugen ihr Haar auf dem Kopf zusammengeknotet, von wo eine lange Strähne auf den Rücken fiel. »Wir haben gehört, wie sich Eure Männer angeschlichen haben«, erklärte der Anführer, indem er Erik anblickte, dessen schwarze Jacke keine Abzeichen trug, sodass er seinen Rang schätzen musste: »Hauptmann?«

»Feldwebel«, berichtigte Erik.

»Feldwebel«, wiederholte der Sprecher, ein großer Krieger, der über seinem Kilt nur ein einfaches, ärmelloses Hemd trug; in den Bergen würde ihn sein Plaid vor der Kälte schützen. Unter dem nachtschwarzen Haar befanden sich unauffällige ebenmäßige Gesichtszüge. Seine dunklen Augen erinnerten Erik allerdings an die eines Raubvogels. Im Licht des Lagerfeuers wirkte seine sonnengebräunte Haut fast rot.

Erik brauchte nicht erst zu sehen, wie der Mann sein Schwert zog, um zu wissen, dass er ein erfahrener Kämpfer war.

»Ihr habt uns gehört?«, fragte Erik.

»Ja. Eure Männer sind gut, Feldwebel, doch wir Hadati leben in den Bergen, wo wir oft auf dem nackten Boden neben unseren Herden schlafen, und wir wissen, wann wir einen Trupp Männer näher kommen hören.«

»Wie ist Euer Name?«, erkundigte sich Erik.

»Akee, Sohn des Bandur.«

Erik nickte. »Wir müssen uns unterhalten.«

»Ich protestiere, Hauptmann!«, wandte der Baron ein.

»Wie bitte, mein Lord?«, fragte Greylock.

»Ich protestiere gegen diesen unangekündigten Angriff. Uns wurde gesagt, wir sollen die Rolle der Invasoren spielen und hätten Widerstand von Milizen und Sondereinheiten aus Krondor in der Stadt Eggly zu erwarten. Über einen solchen nächtlichen Angriff hat man uns nicht unterrichtet. Hätten wir davon gewusst, wären wir vorbereitet gewesen!«, behauptete er abermals.

Erik blickte Owen an, der ihm ein Zeichen gab, er solle seine Kompanie formieren und abziehen. Der Hauptmann würde den gekränkten Baron von Tyr-Sog schon beruhigen. Erik winkte Akee zu sich. »Eure Männer sollen ihre Ausrüstung zusammenpacken und sich bei meinem Korporal melden. Das ist ein übel aussehender Kerl namens Alfred. Sagt ihm, Ihr würdet morgen mit uns nach Krondor ziehen.«

»Wird das dem Baron gefallen?«, wollte Akee wissen.

»Vermutlich nicht«, erwiderte Erik und wandte sich ab. »Aber seine Meinung ist nicht von Belang. Ich stehe im Dienst des Prinzen von Krondor.«

Der Hadati zuckte mit den Schultern und nickte seinen Gefährten zu. »Lasst die Männer frei.«

»Frei?«, fragte Erik.

Akee lächelte. »Wir haben einige von denen gefangen genommen, die Ihr nach Süden geschickt habt, Feldwebel. Ich glaube, der hässliche Kerl ist unter ihnen.«

Erik, sonst die Ruhe selbst, ließ sich von der Erschöpfung und Anspannung der Nachtübung übermannen und fluchte leise. »Wenn er tatsächlich unter ihnen ist, wird er es bedauern.« Er wandte sich an einen Mann aus seiner Kompanie, einen Soldaten mit Namen Shane. »Die Männer sollen sich am südlichen Rand des Lagers...

Erscheint lt. Verlag 19.11.2018
Reihe/Serie Die Schlangenkrieg-Saga
Die Schlangenkrieg-Saga
DIE SCHLANGENKRIEG-SAGA
Übersetzer Andreas Helweg
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Rage of a Demon King
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte das lied von eis und feuer • eBooks • epische Fantasy • Fantasy • Götterkrieg • Gut und Böse • Heroische Fantasy • High Fantasy • Kelewan • Krondor • Midkemia
ISBN-10 3-641-23299-6 / 3641232996
ISBN-13 978-3-641-23299-3 / 9783641232993
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