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Der Lukas Rieger Code (eBook)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
256 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-95967-738-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Lukas Rieger Code - Josip Radović, Lukas Rieger
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Lukas Rieger ist ein Phänomen: Die Mädchen liegen ihm zu Füßen; seine Musik wird auf YouTube 3,7 Millionen mal geklickt; er ist 18 und kann tagsüber nicht mal mehr in einem Snipes-Shop unbehelligt Schuhe kaufen, ohne dass die Security eingreifen muss. Er ist ein Star und Teenie-Schwarm. Er ist 'der deutsche Justin Bieber'.
Aber welcher Mensch verbirgt sich hinter diesem Jungstar? Was treibt ihn an? Was macht ihn aus? Wie hat er den Pop-Olymp erklommen?
In 'Der Lukas Rieger Code' erzählt er selbst ganz privat, wie er das alles geschafft hat, wie wichtig ihm Freunde und Familie sind und was er sich von der Zukunft verspricht.

DAS SUPERTALENT-CASTING

Das Supertalent war die erste Castingshow, für die ich mich tatsächlich interessiert und dann auch beworben habe. Ich war zehn Jahre alt, und es war der Beginn des Sommers 2010. Schon damals rannte jeder, das war zumindest mein Gefühl, zu einer dieser Castingshows. Die, die etwas draufhatten, aber auch viele, die kein besonderes Talent vorweisen konnten. Ich habe keinen Plan, wieso, aber so war es nun mal. Ich war von meinem Talent jedenfalls überzeugt und hatte nichts zu verlieren. Ich wollte meinen Traum, eines Tages Sänger zu werden und vor Tausenden zu performen, unbedingt wahr machen, also begriff ich das Casting als Chance. Eine Chance, den Durchbruch zu schaffen, berühmt zu werden und meinen Traum zu leben. Ich hatte es schon vor Augen, wie ich auf dieser großen Bühne stehe, die man aus dem Fernsehen kennt, vor Dieter Bohlen und den anderen aus der Jury, noch bevor ich überhaupt im Internet checkte, was genau zu tun ist.

Angefangen hatte alles ein paar Wochen früher. Es war ein ganz gewöhnlicher Samstagabend. Ich hatte den ganzen Tag gefaulenzt, mit meinen Freunden geschrieben und am Laptop ein paar Beats gebastelt. Nichts, was tatsächlich brauchbar war, aber der Tag ging dadurch schnell vorbei. Ich chillte abends auf der großen, lachsfarbenen Couch im Wohnzimmer und guckte mehr auf meinen PC als auf den Fernseher. Es lief Das Supertalent, und ich schenkte dem Ganzen kaum Beachtung. Dann kam mal wieder einer dieser Typen auf die Bühne, der absolut nicht singen konnte und sich nur lächerlich machte. Er hatte kaum angefangen, den Michael Jackson zu singen, da wurde es schon unruhig im Publikum. Er wurde innerhalb von Sekunden so niedergebuht, dass er mit seinem Gesang, oder was auch immer das war, gegen den Lärm nicht mehr ankam und dann doch schnell aufhörte zu singen. Was für ein Typ! Was für eine Blamage! Die Jury schüttelte ungläubig den Kopf. Dieter Bohlen riet ihm, der gesamten Menschheit einen Gefallen zu tun und mit dem Singen aufzuhören. Dann kündigte der Moderator mal wieder Werbung an, es kam ein kurzer Ausblick, was noch folgen sollte in der Sendung, und dann wurde es interessant.

BEWIRB DICH JETZT!

stand groß auf dem Fernsehbildschirm. Inklusive einer Internetadresse mit allen Infos, wie man selbst Teil der Show werden könnte. So zumindest verkaufte es einem die Stimme des Sprechers in dem Abspann.

Ich wusste natürlich über all diese Shows Bescheid. Ich kannte DSDS, The Voice of Germany, Das Supertalent.

Man kriegt das eben so mit, wenn Musik einem das Leben bedeutet und man ab und zu vor dem Fernseher hängt, aber ich hab mich mit den Shows nie wirklich beschäftigt, geschweige denn die Sendungen regelmäßig geguckt. Wenn überhaupt, habe ich mit meinen Eltern mal einen Film auf Sky geguckt und dabei gechillt. Man weiß ja auch nicht, welches Ziel die Fernsehmacher wirklich verfolgen. Denen geht es doch nur um die Quote, nicht um die wirkliche Förderung junger Talente. So dachte ich. Da ist es mir lieber, mich im Internet durchzusurfen, weil ich da selbst entscheiden kann, was ich wann gucken will. Aber irgendwie hatte ich nach diesem Abspann ein anderes Gefühl. Ich dachte: Los! Das versuchst du jetzt einfach. Was soll schon sein, du hast nichts zu verlieren. Also tat ich es.

Abends checkte ich noch schnell auf deren Internetseite, was die überhaupt von einem wollen, aber es war ganz easy. Crazy eigentlich. Ich füllte online einen Steckbrief aus mit Name, Alter und dem ganzen Quatsch, was die eben alles immer wissen wollen. Größe, Hobbys, so was eben. Und dann kam auch schon die erste Überraschung. Ich war damals ja noch ein Kind, und trotzdem dachte ich zuallererst, dass ich ein Video einschicken müsste. Das war der erste Gedanke, den ich noch vor dem Fernseher hatte, und fragte mich: Welchen Song würde ich singen, um die Jury und das Publikum zu flashen? Aber falsch gedacht! Es war schon kurz vor Mitternacht an jenem Samstag, da erlebte ich die erste kleine Enttäuschung. Es wurde kein Video verlangt, keine Hörprobe, kein Vorgeschmack eines möglichen Talents. Man sollte einfach zwei Fotos von sich schicken. Ich war verwundert. Es ging doch um Können. Man musste ein bestimmtes Talent haben und das Publikum und die Jury davon überzeugen. Es sollte was Besonderes, etwas Freshes sein. Aber nein, nichts da. Sie verlangten nach zwei Fotos. Einfach nur Fotos. Ich lief direkt zu meinen Eltern.

»Mama! Papa! Ich werde mich beim Supertalent als Sänger bewerben. Nur, irgendetwas stimmt da nicht. Sie wollen nicht einmal einen Vorgeschmack, also, ich muss bei der Bewerbung gar nicht beweisen, dass ich singen kann.«

»Was wollen sie denn dann?«, fragte meine Mama.

»Zwei Fotos von mir. Nur zwei Fotos, und das war’s!«

»Bist du sicher, dass das auch seriös ist? Müssen wir nicht auch irgendwas unterschreiben? Du bist doch noch gar nicht volljährig?«, wunderte sich meine Mama.

Mein Vater war da etwas entspannter. »Du bist doch ein hübscher Junge. Dann schickst du denen eben erst mal zwei Fotos. Und der Rest folgt dann bestimmt in den kommenden Tagen«, beruhigte er mich.

Ich suchte erst mal allein nach zwei freshen Fotos von mir. Ich guckte mein Handy durch, aber auch die Fotoalben, die meine Eltern über die Jahre immer wieder sorgsam mit neuen Bildern füllen. Ich fand das berührend. Ich glaube, wir haben von jedem Familienurlaub ein Fotoalbum zu Hause herumliegen. Während ich mir auf dem Handy oder in der Cloud meine digitalen Ordner anlege, kleben sie noch liebevoll mit Fotoecken all die Bilder ein und wissen dann nicht, wohin mit den Alben. Ich war da schon eine andere Generation, aber es hatte doch auch etwas Behütetes.

Ich entschied mich schnell für ein Foto aus dem Urlaub. Da musste ich nicht groß grübeln. Es war eines aus dem Urlaub in Curaçao, das ich mit meiner Familie ein paar Monate zuvor gemacht habe. Wir hatten eine tolle Zeit dort, das Meer war megakrass, ich habe noch nie zuvor ein solch türkisfarbenes Wasser gesehen. Auch das Hotel war ziemlich geil. Wir hatten einen Bungalow für uns allein, und abends konnte man Fisch essen, der nur Stunden zuvor gefangen wurde. Nur die Hauptstadt wirkte ein bisschen heruntergekommen. Das war mir anfangs etwas fremd. Die Häuser waren sehr alt, die Autos noch älter, fast wie aus einer anderen Zeit, als würden nur Oldtimer auf der Straße fahren. Aber wenn man nicht in der Stadt war, war es wie im Paradies, das man von Postkarten kennt. Sonne, Strand und Meer. Ein toller Urlaub. Da ging es mir gut, und das sah man dem Foto auch an. Das zweite Foto war eines aus dem Alltag, wie ein Porträt. Ich saß auf meinem Bett, hatte eine Kapuzenjacke an, trug auf dem Kopf ein Superman-Cap, grinste breit und offen in die Kamera und wusste, dass dieses Foto mich als Person gut widerspiegelte. Lena, eine gute Freundin von damals, mit der ich auch heute noch Kontakt habe, machte dieses Foto, als wir uns die Kamera von meinem Papa mal geliehen hatten und ein paar Shots gemacht haben. Den Steckbrief füllte ich innerhalb von zehn Minuten aus und schickte alles ab.

Ich war nicht sonderlich aufgeregt. Über die Schule, meinen Alltag, die Beats vergaß ich die Bewerbung fast wieder. Große Hoffnungen machte ich mir sowieso nicht. Ich dachte zwar, dass ich das Zeug dazu hätte, aber ich dachte, dass sich bestimmt Zigtausende dort bewerben. Also war es nicht so, dass ich die darauffolgenden Tage ständig meine Mails checkte, ob denn eine Antwort im Postfach war. Ich hatte keine Erwartungen, sah es als eine weitere Gelegenheit, einen Schritt nach vorne zu machen, und war deshalb sehr gelassen. Nach zehn Tagen aber war es dann tatsächlich so weit: Ich bekam eine Mail vom Supertalent – Team! Ich war zuerst völlig geflasht. Und dann las ich, dass es sogar eine Einladung war. Das gab’s ja wohl nicht! Fresh, dachte ich. Ich wurde nach Hamburg zum Casting eingeladen, und es erfüllte mich mit Stolz, dass es auf Anhieb geklappt hat. Jetzt kam auch etwas Aufregung dazu.


Wir waren alle happy, dass es auf Anhieb so gut für mich gelaufen ist. Im Zuge der Freude fingen meine Eltern an, auch Vorschläge zu machen, welche Songs ich denn singen könnte bei dem Casting. Ich wollte keine große Sache daraus machen und blieb so ruhig wie ich konnte, denn im Nachhinein hätte ich mich dann überall rechtfertigen müssen, warum es nicht geklappt hat.

Ein paar Wochen später packten wir dann das Auto voll und fuhren nach Hamburg. Das war Routine für uns, da meine Tante in Hamburg wohnt und wir regelmäßig zu Besuch sind. Doch diesmal ging es um mich. Deshalb stieg auch die Aufregung, je näher das Casting rückte. Ich hatte nur meinen Rucksack vollgepackt. Wie immer war Stupsi, mein Kuscheltier, ein Katzentiger, den ich immer und überall mitgenommen habe. Eine Cap war ebenso drin, weil ich wirklich immer mit Cap unterwegs war, und eine CD mit meinen Songs. Ich bereitete drei Songs vor, die ich vor der Jury vortragen könnte. Ich war übertrieben aufgeregt und hatte ein Gefühl, als würde mit diesem Casting entschieden werden, ob ich Musiker werde oder nicht. Gleichzeitig drehte sich in meinem Kopf alles um diesen einen Song.

Easy come, easy go, that’s just how you live
Oh, take, take, take it all, but you never give

Grenade von Bruno Mars war zu der Zeit der wohl größte Hit des Jahres und mein absoluter Lieblingssong. Ich wollte ihn um jeden Preis vortragen. Und ich wollte ganz sicher nicht nur nehmen. Ich wollte geben. Und zwar ALLES!

Der Song ist einfach krass. Jeder da...

Erscheint lt. Verlag 9.10.2017
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte biographie buch • biographie musiker • Biographien bestseller • biographien bestseller 2017 • Hype • Justin Bieber • lukas rieger merch • lukas rieger shop • Musikbiografie • Teeniestar • youtube • YouTube Star
ISBN-10 3-95967-738-3 / 3959677383
ISBN-13 978-3-95967-738-7 / 9783959677387
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