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Das Evangelium des fliegenden Spaghettimonsters (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015
240 Seiten
Manhattan (Verlag)
978-3-641-18222-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Evangelium des fliegenden Spaghettimonsters - Bobby Henderson
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Am Anfang war die Nudel - und Bobby Henderson ist ihr Prophet
Eine fulminante Satire über religiösen Dogmatismus und die Evolutionstheorie.

Zahllose Menschen sind überzeugt zu wissen, wer die Welt erschuf und unsere Geschicke lenkt: Es ist das Fliegende Spaghettimonster. Die Glaubenssätze seiner Anhänger sind klar und überzeugend: Der Pastafarianismus steht für alles, was gut ist. Was lehnt er ab? Alles, was nicht gut ist. Und es ist ein Glaube, der sich im Einklang mit der Wissenschaft befindet. Ob Evolution, Schwerkraft oder globale Erwärmung - das vorliegende Evangelium hält für alles eine bestechend logische Erklärung bereit.



Bobby Henderson, ein amerikanischer Physiker Mitte zwanzig, ist Erfinder und Prophet des Fliegenden Spaghettimonsters. Die Idee des FSM entstand, als Henderson von dem Plan erfuhr, an den Schulen im Bundesstaat Kansas neben Darwins Evolutionstheorie auch die Lehre vom 'Intelligent Design' in die Unterrichtspläne aufzunehmen. Nach dieser Lehre basiert die Entstehung der Welt und die Entwicklung des Menschen auf den Plänen eines höheren göttlichen Wesens, was mit pseudo-wissenschaftlichen Thesen untermauert werden soll. Bobby Henderson forderte die Schulbehörde auf, auch das FSM als mögliche Kraft hinter dem 'Intelligent Design' zu lehren. Schon nach kurzer Zeit verbreitete sich diese neue 'Religion' um den ganzen Globus. Die Zahl der FSM-Fans wird auf mittlerweile 30 Millionen geschätzt.

Evolution – was steckt dahinter?


Heutzutage ist die Evolution in aller Munde. Es scheint, als würde sich die Wissenschaft dieses Themas nur allzu gern annehmen, geradeso als ginge es dabei um die Wiedergeburt der … nun … der Wissenschaft. Doch wohin hat sie uns geführt? Kann die Evolution mein Leben in irgendeiner Weise befriedigender gestalten? Stellt mir die Evolution das Essen auf den Tisch? Kann sie die Welt vor der globalen Erwärmung retten? Die Antwort ist stets ein entschiedenes Nein! Und warum ist das so? Weil die Evolution etwa so nützlich ist wie ein Fliegengitter in einem U-Boot. Sicher, Forscher vertreiben sich die Zeit damit, manches zu entwickeln oder zu beweisen, um die Evolution als plausible Idee darzustellen. Doch solange sie blanke Theorie ist, kann kein Mensch auf der Welt sie ernst nehmen. Ich habe also beschlossen, mich an ihrer Entlarvung zu beteiligen und der Welt zu zeigen, dass die ach so tollen Wissenschaftler auch nicht immer Recht haben.

Was ist die Evolution denn anderes als die allmähliche Veränderung der Arten als Folge des internen und externen Selektionsdrucks? Mein Großvater ist steinalt und kennt das alles aus persönlicher Erfahrung. Nach frühen Lithographien zu urteilen, war er in jungen Jahren ein ganz flotter Bursche. Doch jetzt, hundert Jahre später, nachdem er sein Leben lang schwer getrunken und unter Tage gearbeitet hat, ist er kahl und sieht richtig alt aus. Könnte Evolution einfach nur »alt werden« bedeuten? Diese Frage habe ich einem befreundeten Wissenschaftler gestellt. Der erklärte mir allerdings, die Veränderung müsse über viele Generationen hinweg stattfinden. Man sollte meinen, dass die Evolutionisten einem so was vorher sagen müssten, aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Dennoch klingt »Evolution« für mich immer noch nach »alt werden«. Und mir scheint, dass die Evolutionstheoretiker ihre aberwitzigen Ideen ursprünglich von diesem Grundgedanken abgeleitet haben.

Nachdem diese weit verbreitete Unklarheit beseitigt ist, kommen wir nun zu der angeblichen Selektionskraft der Evolution, namentlich der natürlichen Auslese. Aber was zum Teufel soll das eigentlich bedeuten? Gibt es auch eine unnatürliche Auslese? Und wer trifft die Entscheidungen? Keine dieser Fragen konnte mir besagter Wissenschaftler beantworten. Ich sah mich daraufhin gezwungen, diesem ehemaligen Freund den Rücken zu kehren und meine eigenen Forschungen anzustellen. Hier folgt nun alles, was ich zu diesem Thema herausbekommen konnte.

Eine nähere Betrachtung der natürlichen Auslese


Nach Aussage der Neo-Darwinisten sind die größten evolutionären Veränderungen der natürlichen Auslese zuzuschreiben. Das bedeutet, dass Individuen, die ihrer Umgebung genetisch besser angepasst sind als die Konkurrenz, mehr Nachkommen hinterlassen. Im Laufe der Zeit werden sich diese vorteilhafteren Eigenschaften vermehren und die genetische Zusammensetzung der gesamten Population verändern. Denn Individuen mit besserer »Eignung« reichen mehr von ihren Genen an die nächste Generation weiter. Wissenschaftler erklären einem, dass aus diesem Vorgang das Schnabeltier, der Pinguin und der Pudel hervorgegangen sind. Was uns zu der Schlussfolgerung führt, dass Wissenschaftler nur Blödsinn erzählen. Wenn mir jemand erklären kann, wie das Schnabeltier durch »Anpassung« zu einem Entenschnabel gekommen ist, dann kann er mir sicher auch sagen, warum es das einzige Säugetier auf dem Planeten ist, das so ein Ding besitzt. Na? Hm? Haben es Schnabeltiere darauf abgesehen, sich unerkannt unter Enten zu mischen? Das soll doch wohl ein Witz sein.

Ich sollte wegen des Schnabeltiers nicht allzu sehr auf der Wissenschaft herumhacken, denn natürlich ist diese Frage eine harte Nuss. Aber bestimmt verdienen heute Hunderte von Wissenschaftlern ihren Lebensunterhalt mit der sinnlosen Suche nach der evolutionären Bedeutung dieser albernen Kreatur. Ich möchte das Thema Schnabeltier abschließen, indem ich eine alternative Theorie in die Diskussion werfe: Das Fliegende Spaghettimonster hat das Schnabeltier erschaffen, weil Es – im Gegensatz zu Wissenschaftlern – einen ausgeprägten Sinn für Humor besitzt. Dieses Tier ist ein nudeliger Wink des Himmels! Und bis mir jemand das Gegenteil beweist, bleibt das meine Theorie.

Als Nächstes will ich mich den gewöhnlicheren und unerquicklicheren Beispielen der natürlichen Auslese zuwenden, die ich daraufhin in ihre Einzelteile zerlegen werde. Betrachten wir den faszinierenden Fall der Bakterien. Es ist allgemein bekannt, dass man diverse Krankheiten, die durch Bakterien hervorgerufen werden, mit Antibiotika heilt. Und ebenso bekannt ist, dass die meisten Bakterien (beispielsweise Staphylokokken)8 irgendwann den meisten Antibiotika gegenüber resistent sind. Eben diese Staphylokokken wurden erstmals von Sir Alexander Fleming9 unter dem Mikroskop in einer mit Penicillium-Pilzen kontaminierten Nährlösung beobachtet. Sir Alexander Fleming, oder »F-Man«, wie ihn die Queen gern nannte, isolierte aus dem Penicillium das Penicillin, was daraufhin als Wundermittel gegen zahlreiche Erkrankungen bekannt wurde.

Allmählich jedoch wurde das Penicillin in seiner natürlichen Form nutzlos. Forscher behaupten, dass das Bakterium – das sich schneller vermehrt als ein Chinchilla in einer Viagra-Fabrik – schließlich eine ganz eigene Art entwickelte, die gegen das natürlich gebildete Penicillin resistent war. Und dass der Vorgang der natürlichen Auslese dafür sorgte, dass sich diese resistente Art in der Natur verbreitete. Dabei handelt es sich um eine unverschämte Lüge, die ich umgehend entlarven werde.

Betrachten wir Bakterien, die eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln, sehen wir angeblich einen faszinierenden Zusammenhang zwischen »Selektion« und »Resistenz«. Aber was sehen wir wirklich? Ich behaupte, Bakterien verändern nicht ihre genetische Zusammensetzung, sie haben es sich einfach anders überlegt. Kurz gesagt, werden sie schlauer. Wenn ich zu Ihnen nach Hause komme, und Sie setzen mir zwei Tage nacheinander ein mieses Sandwich vor, esse ich am dritten Tag bei McDonald’s. So einfach ist das. Lassen Sie sich von den Wissenschaftlern mit ihren großen, phallischen Bakteriennamen nichts erzählen. Die sind nicht so schlau wie sie tun, ganz gleich wie sehr sie sich bemühen, so genannte niedere Lebensformen herabzuwürdigen.

Ein weiteres Beispiel der natürlichen Auslese sollte dieser Idee endgültig den Garaus machen. Wissenschaftler verweisen gern auf die »künstliche Auslese«, um zu zeigen, dass Menschen die Kräfte der Natur imitieren können, indem sie ihre eigenen Selektionskriterien anwenden. Man sieht das immer wieder am Treiben der »Züchter«, die angeblich immense Veränderungen bei Pflanzen und Tieren hervorgerufen haben.

Betrachten wir also einmal die unterschiedlichen Hunderassen, die angeblich alle vom Urwolf abstammen. Man will uns glauben machen, dass der Mensch höchstpersönlich von diesem wilden Untier ausgehend vierbeinige Bestien wie den Chihuahua, den Dackel und den Pudel hervorgebracht hat. Dabei weiß jedes Kind, dass diese Geschöpfe schon seit Urzeiten unsere Begleiter und besten Freunde sind. Der »Zucht«-Mythos ist folglich reine Propaganda und wurde wahrscheinlich von Anti-Kreationisten in die Welt gesetzt. Doch ich will meine Bemerkungen zu Kreationismus und Intelligent Design auf ein späteres Kapitel verschieben.

Ich jedenfalls tippe darauf, dass das FSM die Hunde erschaffen hat, obwohl es schlagende Beweise gibt, dass Gott (falls seine Existenz je bewiesen werden sollte) seine Finger im Spiel gehabt haben könnte. Außerdem wurde die Evolution erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts richtig erfunden. Ob diese Zeitspanne reichen würde, um aus einem Wolf einen Cocker Spaniel zu machen? Ich glaube kaum.

Sollten Sie dieses Argument nicht schlüssig finden, bedenken Sie folgendes, letztes Beispiel, bei dem es um Pflanzenarten geht.

Betrachten wir den heimischen Kohl: Grünkohl, Rosenkohl, Blumenkohl und Broccoli. Sollen wir ernsthaft glauben, dass einer ursprünglichen Wildkohlpflanze auf natürlichem oder züchterischem Wege im Laufe von Jahrmillionen nichts Besseres zu entlocken war als diese Auslese? Die Antwort steht jedem Kind ins angewiderte Gesicht geschrieben. Und wieder ein Schuss vor den Bug der Evolution.

Vom Piraten zum Menschen


Nie im Leben!



Jede Auseinandersetzung um die Evolution muss früher oder später zu uns selbst führen. Menschen gibt es seit Menschengedenken, und dennoch erklären einem die Evolutionisten, das sei gar nicht so. Sie wollen uns erzählen, Menschen und Schimpansen hätten vor fünf Millionen Jahren einen gemeinsamen Vorfahren gehabt. Und wir hätten uns von diesem gemeinsamen Vorfahren weiterentwickelt, um schließlich das Space-Shuttle zu entwickeln, während die Schimpansen nichts Brauchbareres zustande brachten als den »Stock«. Zur Stützung dieser These erklären uns die Wissenschaftler, unsere DNA stimme mit jener der Schimpansen zu 95 % überein. Dabei stimmt unsere DNA zu 99,9 % mit jener der Piraten überein.10 Ich frage Sie: Wer ist als Vorfahre plausibler? Und sind die Piraten nicht das Auserwählte Volk des FSMs? Wozu vergeuden wir so viel Zeit damit, über etwas zu sprechen, das gar nicht passiert ist, während das FSM Seine Nudeligen Anhängsel direkt vor unserer Nase baumeln lässt?

Doch will ich noch ein wenig bei diesem Thema verweilen und den menschlichen Körper betrachten. Besonders Organe, die als »rudimentär« oder nutzlos erachtet werden, da sie ihre...

Erscheint lt. Verlag 21.12.2015
Übersetzer Jörn Ingwersen
Zusatzinfo Illustrationen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Gospel of the Flying Spaghetti Monster
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte eBooks • Pasta • Pastafarianismus • Religionen • Roman • Romane • Satire
ISBN-10 3-641-18222-0 / 3641182220
ISBN-13 978-3-641-18222-9 / 9783641182229
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