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Star Wars™: Der Zorn des Admirals (eBook)

Die Hand des Thrawn - Band 3 - Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2014
432 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-13237-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Wars™: Der Zorn des Admirals - Timothy Zahn
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Können Luke, Leia und Han die drohende Katastrophe abwenden?
Die tödliche Schlinge, die die letzten Machthaber des zerfallenden Imperiums ausgelegt haben, zieht sich unerbittlich zusammen: Endlose Bürgerkriege drohen, die Neue Republik ins Chaos zu stürzen. Leia und ihre Verbündeten spielen auf Zeit, um Dokumente zu suchen, die die Situation entspannen könnten. Luke Skywalker und die ebenso schöne wie tödliche Mara Jade entdecken auf einem abgelegenen Planeten am Rande der Galaxis eine Reihe aufrüttelnder Geheimnisse, die vielleicht Rettung bringen könnten - falls es ihnen gelingt, diesen Planeten wieder lebend zu verlassen ...

Timothy Zahn wurde 1951 in Chicago geboren, lebt in Oregon und ist heute einer der beliebtesten Science-Fiction-Autoren der USA. Sein bekanntestes Werk ist die »Thrawn«-Trilogie (Legenden), die mehrere Jahre nach dem Ende von »Die Rückkehr der Jedi-Ritter« spielt und die Geschichte des »Star Wars«-Universums in eine neue Zeit vorantreibt (»Expanded Universe«). Diesen Büchern folgte eine Reihe weiterer »Star Wars«-Romane. Für seine Novelle »Cascade Point« wurde Zahn mit dem renommierten Hugo Award ausgezeichnet.

1

Während des ersten Navigationsstopps, den die Wild Karrde einlegte, nachdem sie Dayark verlassen hatten, lag vor ihnen nur leerer Raum. Leer, bis auf das sich drehende Glühen des Kathol-Spalts und die feurig erstarrten Schleier ionisierter Gase und Miniaturnebel, die aussahen, als habe man sie mit Gewalt aus den Gasresten gerissen. Das wiederholte sich beim zweiten und auch beim dritten Zwischenhalt, und Shada fragte sich allmählich, ob die legendäre Welt Exocron in Wahrheit nur ein Mythos war.

Aber beim fünften Stopp wurden sie fündig.

»Der Planet sieht recht erfreulich aus«, bemerkte 3-PO, der neben Shada stand, ein wenig skeptisch, als sie aus dem Aussichtsfenster der Wild Karrde auf die rasch näher kommende kleine Welt blickten. »Ich hoffe nur, dass man uns freundlich empfängt.«

»Darauf würde ich mich nicht verlassen«, warnte Shada ihn, deren Mund sich ungewohnt und unangenehm trocken anfühlte. Falls Jade und Calrissian Recht hatten, wartete irgendwo dort unten Jori Car’das auf sie.

Odonnl drehte sich auf seinem Platz vor der Steuerkonsole um. »Sollten wir nicht lieber die Turbolaser schussbereit machen?«, fragte er Karrde. »Bloß für den Fall, dass die da unten nicht glücklich darüber sind, wenn wir in ihre Privatsphäre eindringen.«

Shada sah Karrde an. Er verbarg seine Nervosität gut, aber es bereitete ihr keinerlei Mühe, sie trotzdem zu erkennen. »Wir sind hier, um zu reden, nicht um zu kämpfen«, erinnerte er Odonnl mit fester Stimme. »Ich möchte nicht, dass irgendjemand da unten einen falschen Eindruck von uns bekommt.«

»Schon, aber nach Dayark …«

»Wir sind hier, um zu reden«, wiederholte Karrde. Sein Tonfall verbot jeden weiteren Streit. »H’sishi, haben wir irgendwelche Sensorsonden auf dem Schirm?«

[Bisher keine Sonden, Hauptmann], antwortete die Togorianerin. Ihr Fell, bemerkte Shada, hatte sich kaum merklich gesträubt. Anscheinend war ihr Karrdes Stimmung auch nicht entgangen.

»Und auch keine Spur von Übertragungen, Capt’n«, fügte Chin hinzu. »Vielleicht haben sie uns nicht kommen sehen.«

»Oh, und ob die uns sehen«, erwiderte Karrde, wobei ein Anflug von Verbissenheit in seiner Stimme mitschwang. »Die Frage ist nur …«

Er verstummte, als das Kom sich piepsend meldete. »Raumschiff im Anflug, hier spricht Admiral Trey David, Erster Offizier des Hochadmirals Horzao Darr von den Vereinten Luft- und Raumstreitkräfen des Planeten Exocron«, meldete sich eine höfliche, aber strenge Stimme zu Wort. »Bitte geben Sie sich zu erkennen.«

Chin streckte die Hand nach seiner Konsole aus. »Nein, ich mache das«, rief Karrde, der sich sichtlich zusammennahm, als er den Komschalter drückte. »Hier spricht Talon Karrde an Bord des Frachters Wild Karrde, Admiral David. Wir verfolgen friedliche Absichten und bitten um Landeerlaubnis.«

Es entstand eine lange Pause. Eine sehr lange Pause. Shada rieb sich sanft die Fingerknöchel und stellte sich vor, wie im Büro der Vereinten Flotte von Exocron ein hitziger Streit entbrannte …

»Wild Karrde, Admiral David hier«, kam die Stimme wieder. »Man sagte mir, Sie sind hier, um mit Jori Car’das zu sprechen. Können Sie das bestätigen?«

Shada ließ Karrde keinen Moment aus den Augen. Doch außer dem kurzen Zucken eines Mundwinkels erfolgte keine sichtbare Reaktion. »Ja, das kann ich«, antwortete er. Seine Stimme klang ein bisschen dumpf, aber beherrscht. »Ich muss dringend mit ihm über eine äußerst wichtige Angelegenheit diskutieren.«

»Ich verstehe.« Wieder gab es eine Pause. Kürzer diesmal. »Erwartet er Sie?«

Erneut zuckte es in Karrdes Gesicht. »Ich bin nicht sicher, ob erwarten das richtige Wort ist. Aber ich glaube, er weiß, dass ich komme.«

»So, glauben Sie das?«, murmelte David, dessen Stimme auf einmal ein wenig sonderbar klang. »Nun gut, Wild Karrde, Sie erhalten Freigabe für Zirkel 15 auf dem militärischen Landefeld von Rintatta City. Die Koordinaten werden Ihnen umgehend übermittelt.«

»Danke«, entgegnete Karrde.

»Ich habe sie«, meldete Odonnl leise und studierte seine Navigationsanzeigen. »Sieht ziemlich unkompliziert aus.«

»Wir schicken Ihnen eine Eskorte«, fuhr David fort. »Ich muss Ihnen ja wohl nicht sagen, dass Sie kooperieren sollten.«

»Ich verstehe vollkommen«, sagte Karrde. »Werde ich Sie treffen?«

»Das bezweifle ich«, gab David zurück, und dieses Mal verfinsterte sich seine Stimme ohne jeden Zweifel. »Aber vielleicht haben wir ja Glück. Das weiß man nie. David Ende.«

Auf der Brücke blieb es einen Moment lang still. Shada blickte in die Runde und sah verkniffene Gesichter, angespannte Schultern und grimmige Mienen. Wenn sie bisher noch nicht gewusst hatten, worauf sie sich hier einließen, so wussten sie es jetzt ganz sicher.

Und doch erkannte sie kein Anzeichen, dass einer (oder eine) von ihnen auch nur daran dachte, sich zu drücken. Eine echt loyale, eng verbundene Mannschaft, die sich ihrem Boss zutiefst verpflichtet fühlte.

Ziemlich genau so, wie Shada sich einst den Idealen der Mistryl verpflichtet gefühlt hatte. Sogar dann noch, als die Mistryl selbst diese Ideale schon längst vergessen hatten.

Und auch im Angesicht der drohenden Gefahr, schmerzte sie die Erinnerung an ihren Verlust.

»Befehle, Captain?«, fragte Odonnl leise.

Karrde zögerte keinen Augenblick. »Bringen Sie uns runter«, sagte er.

Rintatta City war eine mittelgroße Anhäufung von militärisch anmutenden Gebäuden, zwischen denen ungefähr fünfzig Landeflächen unterschiedlicher Größe verstreut lagen. Auf vielen davon hatten bereits Raumschiffe aufgesetzt. Das Militärgebiet wiederum war von einem Ring aus Häusern ziviler Bauart sowie Geschäfts- und Gemeinschaftseinrichtungen umgeben. Das Ganze schmiegte sich an den Rand eines kurzen, schroffen Höhenzugs, während die Stadt auf der anderen Seite in einer grasbedeckten Ebene auslief.

Sie wurden hier nicht wie auf Pembric 2 gefilzt, und es gab, während die Wild Karrde sich der Planetenoberfläche näherte, auch keinerlei Befragung durch eine Zoll- oder Einreisebehörde. Die beiden betagten Schiffe der Systemüberwachung, die Admiral David ihnen geschickt hatte, eskortierten den Raumfrachter zu seinem vorgesehenen Landezirkel, beobachteten die Landung und stiegen anschließend kommentarlos wieder in den Himmel. Um die übrigen Raumschiffe wimmelten Hunderte Männer und Frauen sowie Dutzende von Fahrzeugen und verfolgten eilig ihre eigenen Angelegenheiten. Sie schenkten dem Außenweltschiff, das sich in ihrer Mitte niedergelassen hatte, absolut keine Beachtung. Allem Anschein nach, so dachte Karrde, während er mit den anderen die Landerampe hinunterging, tat ganz Exocron so, als würden die Besucher gar nicht existieren.

Mit einer bemerkenswerten Ausnahme.

»Guten Tag, Captain Karrde«, dröhnte vom Fuß der Rampe Enzwo Nees Stimme zu ihnen herauf. »Willkommen auf Exocron. Wie ich sehe, ist es Ihnen gelungen, auch ohne meine Hilfe zu uns zu finden. Hallo, Shada; hallo, 3PO

»Hallo, Master Enzwo Nee«, erwiderte 3PO, der sich unverkennbar erleichtert anhörte, weil er ein vertrautes Gesicht erblickte. »Ich gestehe, dass ich nicht damit gerechnet hatte, Sie hier zu treffen.«

»Was Sie alle angeht, war das auch eher fraglich«, verkündete Enzwo Nee gut gelaunt. »Als ich Sie zuletzt auf Dayark sah, schienen Sie Ärger mit Piraten zu haben.« Er trat einen Schritt näher an die Rampe heran und warf einen verstohlenen Blick in das Schiff. »Wird Ihre charmante Togorianerin sich uns nicht anschließen?«

»Nein, H’sishi bleibt im Schiff«, erklärte Karrde und betrachtete den kleinen Mann mit einiger Verwirrung. H’sishi war ein Mitglied seiner Crew, das für ihn immer wertvoller geworden war, doch charmant war nicht unbedingt das Wort, das einem im Zusammenhang mit ihr automatisch in den Sinn kam.

»Zu schade«, fand Enzwo Nee und richtete den Blick erneut auf Shada und 3PO. »Sind das alle? Wollen Sie sonst niemanden mitnehmen?«

Karrde spürte, wie trotz aller Bemühungen, sich zu entspannen, sich abermals seine Muskeln verkrampften. Natürlich wollte er mehr Leute mitnehmen: die gesamte Besatzung der Wild Karrde, dazu noch die Mannschaften der Starry Ice und der Etherway sowie General Bel Iblis’ komplette Eingreiftruppe der Neuen Republik, das Renegaten-Geschwader und ungefähr vier Clans Noghri-Krieger.

Doch selbst wenn er all diese Kräfte zur Verfügung gehabt hätte, wäre deren Beteiligung lediglich einer nutzlosen Geste gleichgekommen. Car’das erwartete ihn; und mehr Leute mitzunehmen, bedeutete bloß, mehr Leute einem hohen Risiko auszusetzen. Und deshalb war er nicht hier. »Ja«, antwortete er Enzwo Nee. »Das sind alle. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie gekommen sind, um uns zu Jori Car’das zu bringen?«

»Wenn Sie ihn sehen wollen«, sagte der kleine Mann und richtete einen nachdenklichen Blick auf Karrdes Gesicht. Und wieder schimmerte der wahre Enzwo Nee durch die sorgfältig aufrechterhaltene Fassade der Harmlosigkeit. »Nun, gehen wir?«

Er führte sie zu einem Landgleiter mit offenem Verdeck am Rand des Landezirkels – ein Gleiter, der trotz der vorgeblichen Überraschung Enzwo Nees angesichts der Größe...

Erscheint lt. Verlag 25.2.2014
Reihe/Serie Die Hand von Thrawn
Die Hand von Thrawn
Übersetzer Ralf Schmitz
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Star Wars: The Hand of Thrawn: The Wrath of the Admiral
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Die Hand von Thrawn • eBooks • Fantasy • Krieg der Sterne • Star Wars • Star Wars™ • Star Wars™, Timothy Zahn, Krieg der Sterne, Die Hand von Thrawn, Star Wars • Timothy Zahn
ISBN-10 3-641-13237-1 / 3641132371
ISBN-13 978-3-641-13237-8 / 9783641132378
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