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Lockruf der Gefahr (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2010
672 Seiten
Diana (Verlag)
978-3-641-03837-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lockruf der Gefahr - Nora Roberts
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Romantik, Abenteuer, Spannung
Die engagierte Tierärztin Lilian führt auf ihrer Wildtierfarm in South Dakota ein erfülltes, aber auch abgeschiedenes Leben. Fast zu spät erkennt sie die Gefahr, der sie ausgesetzt ist, als ein offensichtlich traumatisierter Mann sie und ihre Familie bedroht. In letzter Minute nimmt sie die Hilfe ihrer Jugendliebe Cooper an. Doch wird er das Schlimmste verhindern können?

Lil und Cooper sind noch jung, als sie sich ineinander verlieben. Ihre Gefühle sind leidenschaftlich und tief. Doch als Cooper sich entscheidet, nach New York zur Polizei zu gehen, bricht für Lil eine Welt zusammen. Sie bleibt in South Dakota zurück, studiert Tiermedizin und wird zu einer Expertin für Wildtiere. Jahre vergehen, bis Cooper schließlich zurückkehrt, aber Lil kann ihm nicht verzeihen.
Erst als ein Puma erschossen wird und ihre Kollegin spurlos verschwindet, bittet Lil Cooper um Hilfe. Bald darauf machen beide eine grausige Entdeckung: Vor vielen Jahren ereignete sich in ihrer Gegend der Mord an einer jungen Frau. Der Täter wurde nie gefasst und konnte ungehindert weiter morden: Immer waren es junge Frauen, die in der Wildnis erschossen wurden. Cooper ist überzeugt, dass Lil in größter Gefahr schwebt ...

Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.

1
South Dakota
JUNI 1989
 
 
Von Cooper Sullivans bisherigem Leben war nichts mehr übrig. Seine Eltern hatten sich durch nichts umstimmen lassen, weder durch Bitten, Appelle an die Vernunft, Wutausbrüche oder Drohungen. Stattdessen hatten sie ihn verbannt, weit fort von allem, was ihm vertraut war und was er liebte, in eine Welt, in der es weder Videospiele noch Big Macs gab.
Das Einzige, das ihn davor bewahrte, an purer Langeweile zu sterben, war sein geliebter Gameboy.
Wahrscheinlich würde es während seiner Verbannung nur ihn und Tetris geben – zwei schreckliche, bescheuerte Monate lang.
Alle seine Freunde waren Lichtjahre weit weg in New York. Sie würden den Sommer gemeinsam verbringen, an die Strände von Long Island fahren oder runter nach Jersey. Ihm hatte man eigentlich ein zweiwöchiges Baseballcamp im Juli versprochen.
Aber dann kam alles ganz anders.
Jetzt waren seine Eltern unterwegs nach Italien, Frankreich und anderen dämlichen Orten, auf einer Art zweiten Hochzeitsreise. Ein letzter verzweifelter Versuch, die Ehe zu retten.
Den elfjährigen Sohn mitzunehmen, war wohl nicht romantisch genug, deshalb hatten sie ihn zu seinen Großeltern verbannt, ins hinterletzte Kaff nach South Dakota.
Dabei hatte er nicht das Geringste verbrochen. Es war schließlich nicht seine Schuld, dass sein Vater sich immer mit anderen Frauen traf. Und seine Mutter sich damit tröstete, dass sie die ganze Madison Avenue leer kaufte. Sie hatten es versaut, und jetzt musste er den Sommer auf einer blöden Pferde-Farm verbringen, bei Großeltern, die er kaum kannte.
Und die noch dazu so alt waren.
Er sollte ihnen mit den stinkenden und zwickenden Pferden und Hühnern helfen.
Sie hatten keine Haushälterin, und sie fuhren kein Auto, sondern einen Lieferwagen.
Der einzige Fernseher im Haus hatte kaum Empfang, und einen McDonald’s gab es auch nicht. Keine Freunde. Keinen Sportplatz, keine Kinos, keine Spielsalons.
Er sah von seinem Gameboy auf und schaute aus dem Autofenster. Blöde Berge, blöde Prärie, blöde Bäume. Es gab wirklich nichts Spannendes zu sehen. Wenigstens hatte sein Großvater aufgehört, ihn bei seinem Spiel zu unterbrechen, um ihm irgendwas über die Gegend zu erzählen, durch die sie gerade fuhren.
Als ob ihn diese dämlichen Siedler, Indianer und Soldaten interessierten, die hier irgendwann einmal gelebt hatten.
Allein die Tatsache, dass der nächstgelegene Ort Deadwood hieß, sprach Bände.
Den ganzen Sommer über würde er kein einziges Match im Yankee-Stadion sehen.
Genauso gut hätte er tot sein können.
Er wollte nach Hause.
Seine Großmutter drehte sich auf dem Beifahrersitz um.
»Bald haben wir die Ranch der Chances erreicht«, sagte sie. »Es war nett von ihnen, uns zum Mittagessen einzuladen. Lil wird dir gefallen. Sie ist fast genauso alt wie du.«
Er wusste, was man von ihm erwartete. »Ja, Ma’am.« Als ob er sich mit irgendeinem Mädchen abgeben würde. Mit irgendeiner doofen Bauerngöre, die wahrscheinlich nach Pferd roch und auch so aussah.
Er senkte den Kopf und vertiefte sich wieder in sein Tetris, damit ihn seine Großmutter in Ruhe ließ.
Sie hieß Lucy, aber er sollte sie Oma nennen.
Sie kochte und backte. Jede Menge. Und hängte Laken und andere Sachen an einer Wäscheleine hinter der Farm auf. Sie nähte und putzte und sang dabei. Sie hatte eine schöne Stimme, wenn man so was mochte.
Sie half auch mit den Pferden. Und Coop musste zugeben, dass er überrascht und beeindruckt gewesen war, als sie eines davon ohne Sattel bestiegen hatte.
Sie war mindestens fünfzig – also uralt. Aber nicht gebrechlich.
Meist trug sie Stiefel, Jeans und karierte Hemden. Nur heute nicht. Da hatte sie ein Kleid angezogen, und ihre braunen Haare, die sie sonst zu einem Zopf flocht, waren offen.
Als er aus dem Fenster sah, entdeckte er noch mehr Bäume, weniger flaches Land, und dahinter erhoben sich die Berge, die Black Hills. Unregelmäßige grüne Hügel mit nackten Felsen prägten das Bild.
Er wusste, dass seine Großeltern Pferde züchteten und sie für Ausritte an Touristen vermieteten. Er verstand das nicht. Er verstand nicht, warum man sich auf ein Pferd setzen und um Felsen und Bäume herumreiten wollte.
Als das Haus in Sichtweite kam, sah es fast genauso aus wie das seiner Großeltern. Zwei Stockwerke, Fenster, eine große Veranda. Nur dass dieses Haus blau war statt weiß.
Um das Haus herum gab es viele Blumenbeete.
Eine Frau trat auf die Veranda und winkte. Sie trug ebenfalls ein Kleid. Ein langes, wie auf Fotos von Hippies. Sie hatte sehr dunkles Haar, das zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden war. Vor dem Haus standen zwei Lieferwagen und ein altes Auto.
Sie sah wirklich aus wie ein Hippie, dachte Coop. Er hatte gehört, dass Hippies Hasch rauchten, viel Sex hatten und Orgien feierten.
Sein Großvater, ein wortkarger Mann, stieg aus dem Wagen. »Hallo Jenna.«
»Schön, dich zu sehen, Sam.« Die Frau, die möglicherweise ein Hippie war, küsste seinen Großvater auf die Wange, drehte sich um und umarmte seine Großmutter. »Lucy! Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nichts mitbringen?«, setzte sie nach, als Lucy einen Korb aus dem Wagen holte.
»Ich konnte nicht anders. Ein Kirschkuchen.«
»Da sagen wir natürlich nicht nein. Und das ist also Cooper.« Jenna gab ihm die Hand wie einem Erwachsenen. »Willkommen.«
Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Lil freut sich schon auf dich, Cooper. Sie hat noch etwas mit ihrem Dad zu erledigen, aber sie werden gleich hier sein. Wie wär’s mit etwas Limonade? Ich wette, du bist durstig nach der Fahrt.«
Aus der Ferne sah Cooper ein Mädchen aus der Scheune kommen. Sie hatte genauso dunkle Haare wie die Hippie-Frau, also musste es Lil sein. Sie trug hochgekrempelte Jeans und knöchelhohe Turnschuhe, auf ihren zwei langen Zöpfen saß eine rote Baseballkappe.
Sie sah schmutzig und dumm aus, er konnte sie auf Anhieb nicht leiden.
Kurz darauf tauchte ein Mann hinter ihr auf. Sein gelbes Haar war zu einem langen Pferdeschwanz gebunden, was seine Hippie-Vermutung bestätigte. Auch er trug eine Baseballkappe. Er sagte irgendetwas zu dem Mädchen, woraufhin es lachte und den Kopf schüttelte. Was immer es auch gewesen war – es rannte los, aber der Mann hielt es fest.
Coop hörte, wie Lil fröhlich kreischte, als der Mann sie herumwirbelte.
Hatte sein Vater je Fangen mit ihm gespielt?, fragte sich Coop. Hatte er ihn je hochgeworfen und herumgewirbelt?
Nicht, dass er sich erinnern konnte. Sein Vater und er diskutierten – vorausgesetzt, es blieb Zeit dafür. Und Zeit war ein knappes Gut, wie Cooper wusste.
Aber Hinterwäldler hatten Zeit im Überfluss, dachte Cooper. Sie mussten sich ja auch nicht den Anforderungen der Geschäftswelt stellen, so wie der Chef einer Anwaltskanzlei mit dem Renommee seines Vaters. Sie waren keine Sullivans in dritter Generation, mit der Verantwortung, die so ein Name mit sich bringt.
Deshalb konnten sie ihre Kinder den ganzen Tag herumwirbeln.
Weil ihm das einen Stich gab, wandte er sich ab. Ihm blieb keine andere Wahl, er musste sich den Rest des Tages quälen lassen.
 
Lil kicherte, als ihr Vater sie noch einmal wild herumwirbelte. Als sie wieder zu Atem gekommen war, warf sie ihm einen betont strengen Blick zu.
»Das wird nicht mein Freund.«
»Das sagst du heute.« Josiah Chance kitzelte seine Tochter zwischen den Rippen. »Aber ich werde diesen Großstadtsnob ganz genau im Auge behalten.«
»Ich will überhaupt keinen Freund.« Lil winkte ab, so überzeugend, wie sie es mit ihren gerade mal zehn Jahren vermochte. »Das bringt bloß Ärger.«
Joe zog sie an sich und strich ihr über die Wange. »Ich werde dich in ein paar Jahren daran erinnern. Sie scheinen da zu sein. Am besten, wir sagen Hallo und ziehen uns um.«
Im Grunde hatte sie nichts gegen Jungs, dachte Lil. Und sie wusste auch, wie sie sich Besuch gegenüber zu benehmen hatte. Trotzdem … »Wenn ich ihn nicht mag, muss ich dann trotzdem mit ihm spielen?«
»Er ist unser Gast. Ein Fremder in einer fremden Welt. Wenn man dich nach New York verfrachtet hätte, wärst du bestimmt auch froh, wenn jemand in deinem Alter nett zu dir ist und dir alles zeigt.«
Sie zog die Nase kraus. »Ich will nicht nach New York.«
»Ich wette, er ist auch nicht freiwillig hergekommen.«
Sie verstand das nicht. Hier gab es doch alles: Pferde, Hunde, Katzen, Berge, Bäume. Aber ihre Eltern hatten ihr beigebracht, dass die Menschen nicht überall gleich sind. ...

Erscheint lt. Verlag 4.3.2010
Übersetzer Christiane Burkhardt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Black Hills
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte eBooks • Emotionen • Farm • Frauen • Frauenromane • Gefühle • Jugendliebe • Liebe • Liebesromane • Roman • Romane für Frauen • Romantik • SouthDakota • Spannung • Thriller • Tierärztin • Unterhaltung
ISBN-10 3-641-03837-5 / 3641038375
ISBN-13 978-3-641-03837-3 / 9783641038373
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