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Most Likely to Fall in Love With (eBook)

Zauberhafte YA-RomCom ab 14 mit indisch-amerikanischem Flair

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
336 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93931-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Most Likely to Fall in Love With -  Ambika Vohra
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Zuckersüße romantische Komödie mit wunderbarem Humor und einer tollen Ich-Erzählerin, der man jedes Wort abkauft. Aisha hat eigentlich nur zwei Dinge im Kopf: den besten Schulabschluss - und Brian, in den sie schon seit Kindertagen unsterblich verliebt ist. Doch ihr lang ersehntes erstes Date wird ein einziges Desaster. So kann das nicht weitergehen. Zusammen mit ihrem besten Freund Quentin erstellt Aisha ein »Post-it-Manifest« mit lauter Aufgaben, bei denen sie lernt, auch mal über ihren Schatten zu springen: einen neuen Look testen, zu einer hippen Party gehen, Knutschen an Silvester ... Doch dann ist es Quentin, der Aisha küsst, nicht Brian. Hat er es wirklich nur getan, damit sie dieses Post-it-Zettelchen endlich zerknüllen kann? Für Fans der Netflix-Serie »Never Have I Ever« - romantisch, klug und sehr lustig!

Ambika Vohra hat indische Wurzeln, ist in Michigan auf dem Land groß geworden und lebt und arbeitet heute in San Francisco. Zu schreiben war schon immer ihr größter Traum. »Most likely to fall in love with« ist ihr erster Roman.

Ambika Vohra hat indische Wurzeln, ist in Michigan auf dem Land groß geworden und lebt und arbeitet heute in San Francisco. Zu schreiben war schon immer ihr größter Traum. »Most likely to fall in love with« ist ihr erster Roman. Sylke Hachmeister, geboren 1966, studierte Kommunikationswissenschaften, Anglistik und Soziologie. Zunächst arbeitete sie als Lektorin, bevor sie sich als Übersetzerin selbstständig machte. Ihre Bücher wurden bereits vielfach ausgezeichnet.

Winterball?

Das Foto ist weg.

Von März letzten Jahres bis heute hing in Brian Wus Spind, befestigt mit zwei Magneten in der Form winziger Schallplatten, ein Polaroidfoto von seiner Freundin Riley. Auf dem Foto sitzt Riley auf einer Picknickdecke vor einem roten Berberitzenstrauch im Schneidersitz, die Haare zu einem lockeren Dutt gebunden. Sie hält die Hände vors Gesicht, als wollte sie nicht fotografiert werden, aber natürlich tut sie nur so. Wenn ich mit hochgesteckten Haaren so aussähe wie Riley, würde ich sämtliche Wände in meinem Zimmer verspiegeln lassen.

Aber jetzt ist das alles verschwunden. Die Magnete, das Foto.

Mit einem Rumms knallt Brian seinen Spind zu und ich zucke zusammen. Ich beuge mich in meinen Spind, als wäre ich wahnsinnig damit beschäftigt, wahnsinnig wichtige Abschlussjahrsachen einzuheften. Ein Hoch auf die alphabetische Ordnung, der ich einen Logenblick auf seinen Spind zu verdanken habe. In meinem Kopf ist alles abgespeichert wie eine Farbtabelle – wo Brian in welchem Kurs sitzt, wo er seinen Wagen parkt, sogar wann seine Basketballspiele stattfinden.

Ich will meinen Spind gerade zumachen, als mir auffällt, dass Brian nicht wie sonst, wenn es zum Pausenende klingelt, an mir vorbeirauscht. Seine Schritte werden langsamer, sein Schatten wird größer. Wahrscheinlich ist ihm ein Stift runtergefallen und zu mir rübergerollt, denn es ist völlig ausgeschlossen, dass er bei mir stehen …

»Hi, Aisha.« Er schenkt mir ein kleines Lächeln, mit Grübchen. Seine Schuluniform sieht aus wie frisch gebügelt, meine wie vom Fahnenmast gerissen.

In den letzten vier Jahren auf der Arledge Preparatory School habe ich Brians Gesicht meist in der Totalen gesehen, bei Versammlungen, in Klassenzimmern und in den Gängen. Oft erkundigt er sich im Vorübergehen nach meinen Klausuren, als wäre ich ein Drive-in für Noteninfos. Ab und zu reden wir zwar auch mal über etwas anderes, aber nur rein sachlich, zum Beispiel als er mich in der Neunten fragte, wo ich mein Mäppchen gekauft hätte, als wir in der Elften zusammen in einer Physik-Gruppe waren oder als er vor ein paar Monaten meine Notizen abschreiben wollte, weil er seine Brille vergessen hatte. Aber jetzt steht er in Ultra HD an meinem Spind, keine Arbeitsblätter, Tische oder Mäppchen zwischen uns.

Ich senke den Blick auf meine abgewetzten Schuhe. »W-was gibt’s?«

»Ich weiß, es ist eine komische Frage, aber …« Er zeigt auf die Tür meines Spinds, die innen mit unbeschriebenen gelben Klebezetteln bedeckt ist, hier und dort ein paar beschriebene dazwischen. »Kann ich so einen haben?«

Ich starre ihn an. Er überragt mich jetzt, nicht wie damals in der Siebten, wo ich noch ein Stückchen größer war als er. Die glatten schwarzen Haare trägt er lässig zurückgekämmt, ein paar lose Strähnen umrahmen seine Augen wie Anführungszeichen, und während er die Lippen bewegt, kann ich mich nur darauf konzentrieren, wie feucht sie aussehen.

»Ich brauche einen«, redet er weiter, »und du hast ja einen kleinen Vorrat da drin kleben …«

Bis jetzt war mir nicht klar, dass die Sache mit dem einsehbaren Spind auch andersrum funktioniert.

Die Klebezettelskulptur habe ich meiner Freundin Marcy zu verdanken. Im Sommer hat sie in einem Artikel gelesen, dass Klebezettel Innovationsprozesse fördern können, und mich überredet, in meinem Spind einen »Raum für Inspiration« zu schaffen, um Aha-Erlebnisse festzuhalten. Bisher ist mein Raum ungenutzt bis auf die Ideen, die Marcy beigesteuert hat, während der Ideenraum in ihrem eigenen Spind prächtig gedeiht. Sie nutzt ihn für To-do-Listen, Wunschlisten und Gemüseanbaulisten. Sie hat mir sogar einen Klebezettelblock geschenkt, den ich immer im Rucksack habe, für Ideennotfälle.

So ist Marcy. Sie kann perfekte Kreise frei Hand zeichnen. Sie sitzt nie krumm da, nicht mal auf diesen nervigen Hockern ohne Lehne. Sie ist Sprecherin der Jahrbuch-AG und Redaktionsleiterin der Schülerzeitung. Außerdem ist sie quasi meine einzige Freundin an der Arledge Prep, ein Job, für den man keine Bäume zu töten braucht.

»Ah!« Meine Stimme geht nach oben. »Na klar! Bedien dich!«

Wenn ich ihm in die Augen sehe, werden alle Worte in meinem Gehirn verdunsten, deshalb gucke ich auf die Riemen seines Rucksacks. Marcy hat mir mal gesagt, dass man bei genauem Hinsehen einen japanischen Markennamen in dem Leder erkennen kann, womit der Rucksack 549 Dollar kostet. Netto. Mein Rucksack ist derselbe wie in der Neunten, ein verblichener JanSport mit Schulterpolstern, die auch als Bowling-Bumper dienen könnten, es könnte also genauso gut SOZIALFALL draufstehen. Angeblich hat mein Vater ihn ausgesucht, weil er ihn so praktisch fand – hält die ganze Schulzeit und schont die Schultern. Vielleicht hat ihn aber auch das Zwei-zum-Preis-von-einem-Angebot überzeugt.

»Danke, du bist die Beste!«, sagt Brian, zieht sorgfältig einen Zettel ab und geht davon, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen. Er geht so selbstsicher wie zum Beat eines Songs.

Eins, zwei, drei, vier – alle wollen was von mir

Als es klingelt, nehme ich mein Notizbuch aus dem Spind und stecke es in den Rucksack. Brian hätte auf mich warten können, denn wir haben gleich beide Literatur, ein AP-Kurs auf Collegeniveau, aber wahrscheinlich hat er gar nicht auf dem Schirm, dass ich auch in dem Kurs bin.

Als ich im Kurs ankomme, sitzt Brian schon auf seinem Platz, kramt in seinem 549-Dollar-Rucksack und holt Der großeGatsby heraus. Auf meinem Tisch liegt ein gefalteter Zettel. Ich schaue neugierig nach rechts zu Marcy, doch die tut so, als wäre sie ganz damit beschäftigt, ihre Stifte zurechtzulegen. Sie hat die glatten braunen Haare zu einem französischen Zopf geflochten und trägt über der Uniformbluse einen Pulli mit Arledge-Monogramm.

An unserer Schule gilt mit Ausnahme der Mittagspause striktes Handyverbot, deshalb schreibt Marcy mir manchmal Zettel. Ihre Handschrift ist so schwer zu entziffern wie Hieroglyphen. Unter angestrengtem Blinzeln und Kopfneigen lese ich das Folgende:

Die besten 5 für den Winterball:

Alex Currant

Connor Belle

Kenji Tanaka

Jerome King

Sean Truwald

Joker: Brian Wu

Ich grinse. Das ist mal wieder eins ihrer Listicles, und es wirkt besonders ausgeklügelt, weil jeder Name in einer anderen Farbe geschrieben ist. Schon seit Tagen versucht Marcy mich zu überreden, jemanden (will sagen: irgendwen) zu fragen, ob er morgen mit mir zum Winterball geht. Eigentlich wollte sie wie üblich als mein platonisches Date mit mir hingehen, doch dann wurde sie letzte Woche von Kevin Wright gefragt. Sie hat ein schlechtes Gewissen, weil sie mich hängen lässt, und das nutze ich weidlich aus. Gestern habe ich sie mit meinem Dackelblick dazu gebracht, mir ein Snickers aus dem Automaten zu ziehen. Sie hat gesagt, das mache sie »nur so«, aber ich weiß es besser. Bestimmt hab ich dieses Listicle auch ihrem schlechten Gewissen zu verdanken.

Wenn sie wüsste, was zwischen Brian und mir mal war, hätte sie ihn nicht als zusätzliche Option auf die Liste gesetzt, aber ich habe niemandem in der Schule erzählt, dass wir früher befreundet waren. Manchmal würde ich schon gern ausplaudern, dass er, bevor er zum kantigen Privatschüler mit der Hantelsammlung wurde, mein tollpatschiger Nachbar mit der Pokémonkartensammlung war, aber ich besinne mich dann doch immer eines Besseren. Damit würde ich seine geheime Vergangenheit preisgeben. Als würde ich der Gesellschaft der Zwanzigerjahre offenbaren, dass Gatsby der Sohn eines Farmers war.

Außerdem bin ich nicht so scharf darauf, allen zu erzählen, dass Brian mich vergessen hat wie ein Bund Koriander, das hinten im Kühlschrank verkümmert.

»Stecken Sie die Dopamin-Dinger weg, sonst muss ich sie einkassieren.« Ms Kavnick nimmt die Kappe von ihrem Whiteboard-Marker so schwungvoll ab, wie ein Ritter sein Schwert zieht, und ihre Eulen-Ohrringe drehen sich hin und her. Sie merkt es immer, wenn jemand Nachrichten schreibt. Wahrscheinlich verraten die Eulen es ihr.

»Da wir Der große Gatsby zu Ende besprochen haben, würde ich heute gern mit Ihnen ein wenig über F. Scott Fitzgerald nachdenken. Als er 1940 an einem Herzinfarkt starb, hatte sich das Buch keine fünfundzwanzigtausendmal verkauft. Erst Jahre nach seinem Tod wurde es so berühmt. Fitzgerald hat das Ausmaß seines Erfolgs nicht mehr erlebt.« Sie geht von einer Seite der Tafel zur anderen. »Ist Erfolg demnach nicht eine unzuverlässige Größe? Er ist schwierig zu definieren, und oft setzen wir ihn fälschlich mit äußeren Errungenschaften gleich. Für Gatsby bestand Erfolg darin, Daisys Zuneigung zu gewinnen. Für andere ist es vielleicht die Anzahl der Bücher, die sie in ihrem Leben verkaufen, das Geld, das sie verdienen, das College, das sie besuchen …«

Ich könnte schwören, dass sie dabei mich ansieht. Wahrscheinlich weiß sie, dass ich seit der Neunten Team Verkauf-deine-Seele-für-die-College-Aufnahme bin.

»Hier ist das heutige Thema für eure Schreibhefte.« Quietschend fährt ihr Stift über die Tafel. »Was hat Jay Gatsby eurer Meinung nach auf der Jagd nach Erfolg verloren? Und wie hätte er Erfolg anders definieren können?«

Ich tue so, als würde ich in meinem Schreibheft diese Fragen beantworten, während ich in Wirklichkeit über Ideen für den Essay nachdenke, den ich nächsten Monat mit meiner Stanford-Bewerbung einreichen muss. Wochenlang habe ich zusammen mit meiner Beratungslehrerin...

Erscheint lt. Verlag 23.10.2024
Übersetzer Sylke Hachmeister
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte friends to lovers romance • Highschool Liebesroman • Indien Bollywood • indisch-amerikanisches Setting • Jugendbuch ab 14 • Liebesgeschichte ab 14 • Liebesroman Jugendliche ab 14 • lustige romantische Romane ab 14 • never have i ever • Romantische Komödie • Romcom Bücher
ISBN-10 3-646-93931-1 / 3646939311
ISBN-13 978-3-646-93931-6 / 9783646939316
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