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Ruby Redfort - Kälter als das Meer (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
496 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0812-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ruby Redfort - Kälter als das Meer -  Lauren Child
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Ruby Redfort ist ein ganz normales Mädchen. Und gleichzeitig die jüngste Geheimagentin der Welt! Zieht Ruby Redfort, die jüngste Geheimagentin der Welt, das Verbrechen magisch an? Oder hat die Geheimdienstorganisation Spektrum Ruby mit Absicht zu einem Tauchlehrgang geschickt? Plötzlich wird ein toter Taucher an Land gespült, Haie attackieren Menschen, und Seevögelschwärme fliegen ins Landesinnere. Ruby entdeckt eine heiße Spur - und schwebt in Lebensgefahr ... Auch im zweiten Band überzeugt Lauren Child mit witzigen Dialogen, spannender Handlung und einem originellen Plot - rundum intelligente Unterhaltung für clevere Mädchen! Super-intelligent, super-clever, super-sympathisch ... Super-Ruby löst ihren zweiten Fall! Bei Antolin gelistet Alle Abenteuer von Ruby Redfort: Ruby Redfort - Gefährlicher als Gold (Bd. 1) Ruby Redfort - Kälter als das Meer (Bd. 2) Ruby Redfort - Schneller als Feuer (Bd. 3) Ruby Redfort - Dunkler als die Nacht (Bd. 4) Ruby Redfort - Giftiger als Schlangen (Bd. 5) Ruby Redfort - Tödlicher als Verrat (Bd. 6)

Lauren Child, geboren 1967, wuchs in Wiltshire auf, einer Grafschaft im Süden Englands. Sie studierte an der City and Guilds Art School in London. Danach hatte sie verschiedene Jobs, bis sie 1999 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Heute ist Lauren Child eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Englands. Lauren Child wurde im Juni 2017 als die zehnte UK Children´s Laureate gekürt.

Lauren Child, geboren 1967, wuchs in Wiltshire auf, einer Grafschaft im Süden Englands. Sie studierte an der City and Guilds Art School in London. Danach hatte sie verschiedene Jobs, bis sie 1999 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Heute ist Lauren Child eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Englands. Lauren Child wurde im Juni 2017 als die zehnte UK Children´s Laureate gekürt. Anne Braun lebt in Freiburg und übersetzt Literatur und Sachbücher aus dem Französischen, Englischen und Italienischen. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.

3. Kapitel Plankton und Seegurken


Während der Tauchstunden wurde Ruby unter anderem in Unterwasserkampftechniken ohne Waffen ausgebildet. Das war schwieriger, als es vielleicht klingt. Unter Wasser zuzuschlagen ist ähnlich schwierig, wie im Weltraum zu rennen. Es geht darum, seinen Gegner schachmatt zu setzen, indem man ihm die Luftzufuhr abschneidet oder ihm die Gewichte abnimmt. Kekoa war echt gut darin: Sie war gelenkig und schnell, und es dauerte nicht lange, bis auch Ruby eine Meisterin im Ausweichen, Zupacken und Angreifen war.

Agent Kip Holbrook war Rubys Trainingspartner. Die beiden waren einander ebenbürtig und taten nichts lieber, als sich gegenseitig aufzuziehen.

»Redfort, das soll ein Boxhieb sein? Ich hätte geschworen, dass mich Plankton an der Nase gekitzelt hat.«

»Holbrook, das soll eine Nase sein? Ich hätte geschworen, dass ich eine besonders seltene und hässliche Seegurke berührt habe!«

Die beiden verstanden sich jedenfalls blendend und hatten viel Spaß miteinander.

Am meisten aber freute sich Ruby immer auf die Mahlzeiten. Sie mochte zwar der Zwerg unter den Kursteilnehmern sein, aber in punkto Futtern war sie die Größte, und das Essen im Spektrum-Tauchcamp war überraschend gut. Alles in allem war es eine schöne Zeit; die anderen Kursteilnehmer waren nett, und zwei Wochen auf einer hawaiischen Insel waren auch nicht zu verachten. Eigentlich war alles bestens.

Wäre da nicht Sergeant Cooper gewesen, der Ausbildungs-Unteroffizier …

»Redfort! Schwing deinen lahmen Hintern aus der Koje, bevor ich auf drei gezählt habe, sonst wirst du die nächste Nacht im Stehen verbringen!«

Dieser dumme Spruch – den sich Ruby jeden Morgen bei Tagesanbruch von Sergeant Cooper anhören musste, der bei Spektrum für die Motivation und den nötigen Drill zuständig war – ging ihr tierisch auf den Geist.

Au Mann, dachte Ruby. Sie war von Haus aus keine Frühaufsteherin, und es kostete sie jeden Morgen große Überwindung, sich von ihrer unbequemen Pritsche zu erheben. Mehr als einmal hatte sie deshalb zur Strafe schon auf allen vieren den Fußboden des Waschraums mit einer orangefarbenen Zahnbürste (ihrer eigenen!) schrubben müssen.

Wenn Sergeant Cooper schon Rubys Unpünktlichkeit auf die Palme brachte, dann ihre Missachtung der Kleidervorschriften erst recht. Am meisten hasste er ihr T-Shirt mit dem Spruch: WIE BITTE? HAB NICHT ZUGEHÖRT …

»Redfort! Wie oft hab ich dieses T-Shirt schon moniert?«

»Bedaure, Sergeant Cooper, habe nicht mitgezählt. Aber es scheint Ihnen wirklich wichtig zu sein.«

Sergeant Cooper ließ keine Gelegenheit aus, Ruby die Leviten zu lesen. Er ging nämlich irrtümlicherweise davon aus, dass man dieser Göre nur mit eiserner Disziplin etwas Respekt beibringen könne.

Damit lag er falsch.

So auch, als Ruby beim Freitauchen besonders schlecht abgeschnitten hatte – unter Freitauchen, auch Freediving genannt, versteht man die Kunst, ohne Sauerstoffgerät und mit nur einem Atemzug so lange wie möglich unter Wasser zu bleiben. Rubys Eltern waren große Fans dieser Sportart; ihr Vater Brant hatte sogar mit einem Freediving-Stipendium an der Stanton University studieren dürfen.

Beim Freitauchen hatten sich Rubys Eltern auch kennengelernt. Brant hatte damals für einen berühmten italienischen Meeresbiologen gearbeitet, auf dessen Segelyacht vor der Küste Italiens. Sabina hatte ganz allein einen Segeltörn rund ums Mittelmeer gemacht und war bei einem ihrer Tauchgänge auf Brant gestoßen. Genau wie er war auch sie unheimlich gut darin, unter Wasser die Luft anzuhalten, rekordverdächtig gut.

Logischerweise wusste Ruby deshalb eine Menge über minutenlanges Luftanhalten, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wieso ein vernünftiger Mensch so schwachsinnig sein und freiwillig versuchen sollte, den Atemreiz bewusst zu unterdrücken. Das fand sie total unnatürlich. Ohne Sauerstoff in siebzig Meter Tiefe runtergehen und fünf oder gar zehn Minuten unten zu bleiben? Nein danke, ohne sie! Der absolute Albtraum für jeden Klaustrophobiker. Zum Freitauchertraining gehörte eine langwierige, gründliche Vorbereitung – über Jahre hinweg, genau gesagt. Man musste eine schwierige und gefährliche Technik erlernen, und Ruby hatte absolut keine Lust, ihr Leben für etwas zu riskieren, das sie so bescheuert und überflüssig fand. Mit Taucherausrüstung und Druckluftflasche bis tief hinunterzugehen: kein Problem. Nur mit Schnorchel und Tauchflossen tauchen: ein Kinderspiel. Von ihr aber zu verlangen, die Luft länger anzuhalten als eine Minute und eine Sekunde? Keinesfalls! Dafür hatte sie nicht die nötige Lungenkapazität, und gekoppelt mit der Dunkelheit in großen Tiefen – nein, ohne sie. Da bekam sie echt Platzangst.

Als sie am zweiten Donnerstag wieder beim Auftauchen war, marschierte gerade Sergeant Cooper vorbei. Diese zufällige Begegnung stand unter keinem guten Stern.

COOPER: »Sieh an, sieh an! Wen haben wir denn da? Agentin Redfort schnappt wieder mal nach Luft!«

REDFORT: »Himmel, warum bin ich nicht ein paar Minuten länger unten geblieben?«

COOPER: »Kannst du doch gar nicht, Redfort! Wie ich höre, schaffst du es gerade mal eine Minute lang. Wahrlich nicht beeindruckend!«

REDFORT: »Wenn ich gewusst hätte, dass ich beim Auftauchen eine Riesenseegurke vor mir sehe, hätte ich mich bestimmt mehr angestrengt.«

COOPER: »Du weißt doch gar nicht, was es heißt, sich anzustrengen, Redfort! Oh, wenn ich da an Bradley Baker denke! Der konnte die Luft bis zu sieben Minuten lang anhalten, wie ich hörte. Aber dazu bedarf es natürlich Jahre harter Arbeit und eisernen Trainings.«

REDFORT: »Wow! Und Sie standen da und haben sein Handtuch gehalten?«

COOPER: »Es wäre mir eine Ehre gewesen, diesem jungen Mann das Handtuch zu reichen. Merk dir eines, Kleine: Baker war ebenfalls blutjung, als er zu Spektrum kam – jünger als du und auch klüger.«

REDFORT: »Ach nee? Was juckt es mich?«

Aber natürlich juckte es sie. Dieser Bradley Baker war wirklich eine Plage. Klar, das alles war lange her, er war längst erwachsen und der vielseitigste und genialste Agent geworden, den Spektrum jemals ausgebildet hatte, von allen bewundert und geschätzt – und das wurde Ruby immer wieder unter die Nase gerieben. Was die Sache aber noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass Bradley Baker auf tragische Weise ums Leben kam, bei einem Flugzeugabsturz während eines seiner Einsätze, und folglich war er den Heldentod gestorben. Bradley Baker spukte zwar nicht als Gespenst herum, doch sein legendärer Status verfolgte Ruby auf Schritt und Tritt.

Selbstverständlich duldete es Sergeant Cooper nicht, dass jemand ihm gegenüber diesen Ton anschlug, und so kam es, dass Ruby während der nächsten drei Tage sämtliche Latrinen des Camps putzen musste. Kip Holbrook, der trotz seiner ständigen Hänseleien ein ganz netter Kerl war, hatte Erbarmen mit Ruby und half ihr freiwillig. Dabei wusste er selbst nicht, warum er diese Göre aus Twinford ins Herz geschlossen hatte.

»Darf ich dir einen guten Rat geben, Redfort?«, fragte er am dritten Tag des Latrinenschrubbens. »Du solltest lernen, deine Klappe nicht immer so aufzureißen, sonst wirst du im Leben von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern.«

»Ich sage immer, was ich denke«, erklärte Ruby. »So bin ich nun mal.«

»Dann leg dir ein Paar gute Gummihandschuhe zu, denn es sieht ganz so aus, als würdest du im Laufe der nächsten Jahre noch ganz schön viele Latrinen schrubben«, meinte Holbrook trocken.

Nachdem Ruby zwei Wochen lang den Schikanen von Sergeant Cooper ausgesetzt gewesen war, brach es ihr nicht direkt das Herz, als sie eines Tages nach ihrer Rückkehr von einem Tauchgang ein Zeichen erblickte.

Nun ja, für Ruby Redfort war es ein Zeichen; für gewöhnlich Sterbliche wäre es nur ein Teller mit einem Donut gewesen, dessen Zuckerstreusel zufällig ein paar Zahlen bildeten. Sie erkannte die Zahlen auf Anhieb, ohne sie erst umstellen zu müssen: In der richtigen Reihenfolge ergaben sie eine Telefonnummer, die sie bestens kannte. Ohne zu zögern, stopfte sie sich den Donut in den Mund und rannte zu den Telefonzellen vor der Kantine.

In einer der Telefonzellen stand ein halbausgetrunkener Milchshake auf dem Apparat, und daneben lag eine Handvoll Münzen. Ruby hob den Hörer ab und wählte die Nummer. Beim dritten Klingeln wurde abgenommen.

»Double Donut, Marla am Apparat.«

»Hey, Marla, ich bin’s, Ruby.«

»Ah, Moment, ich hol ihn her.«

Eine Minute und zwanzig Sekunden später hörte Ruby eine Männerstimme.

»Hallo!«, sagte die Stimme.

»Was gibt’s?«, fragte Ruby.

»Kleine, kann ein Mensch nicht in Ruhe in seiner Lieblingskneipe einen Donut essen, ohne belästigt zu werden?«

...

Erscheint lt. Verlag 2.6.2024
Reihe/Serie Ruby Redfort
Ruby Redfort
Übersetzer Anne Braun
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Abenteuergeschichte ab 10 • Buch für Mädchen • Clance • Clancy • Clever • Freundschaft • Freundschaft und Liebe • Geheimagent • Geheimagentin • Hitch • James Bond • Jugendbücher ab 10 • Kinderbuch • kinderkrimi grundschule • kinderkrimis • Krimi • Krimis für Kinder • Krimis und Detektivgeschichten • London • Mädchen • Mädchenbücher ab 10 • Rätsel • spannende Kinderbücher • spectrum • Spektrum • Spion • Verbrechen
ISBN-10 3-7336-0812-7 / 3733608127
ISBN-13 978-3-7336-0812-5 / 9783733608125
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