Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Die drei ??? Die Legende der Gaukler (drei Fragezeichen) (eBook)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
144 Seiten
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
978-3-440-14962-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die drei ??? Die Legende der Gaukler (drei Fragezeichen) -  Christoph Dittert
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
(CHF 5,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Ein Zirkus hält Einzug in die Stadt und mit ihm die schaurige Legende der zwei Lebenden und der drei Toten. Doch die Gaukler schweigen eisern über die seltsamen Phänomene, die die drei ??? in den Bann ziehen - denn wer über die Legende spricht, den überkommt schreckliches Unheil. Keine guten Voraussetzungen für Justus, Peter und Bob, die sich außerdem fragen müssen, was es mit ihrem mysteriösen Auftraggeber auf sich hat. Können sie das Geheimnis der Gaukler lüften?

»Helft mir zu gewinnen!«


»Ich spiele«, sagte der fremde Mann mit dem feinen Anzug und den perfekt gepflegten Fingernägeln. Er war vor zwei Minuten gemütlich auf den Schrottplatz spaziert.

»Und?«, fragte Justus.

Der Besucher lächelte und zeigte strahlend weiße Zähne. »Und ihr sollt mir helfen zu gewinnen!«

Die drei ??? Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews waren seit einer halben Stunde dabei, alte Eisenstangen von Onkel Titus’ Pick-up zu dem großen Schrottberg am Rand des Schuppens zu schleppen, um ihre Detektivkasse ein wenig aufzubessern. In der brütenden Hitze des Donnerstagnachmittags waren sie nicht böse über die Störung – obwohl sie nicht im Geringsten durchschauten, was der Fremde von ihnen wollte.

Genau das sagte Bob, der gerade eine der schweren Stangen in der Hand hielt, ihrem Besucher dann auch. »Ich verstehe leider nicht, worum Sie uns bitten. Wir sollen Ihnen helfen zu gewinnen? Was soll das heißen? Wir sind Detektive, wie Sie vielleicht wissen?«

»Das weiß ich sehr wohl! Schließlich habe ich euch gezielt aufgesucht und war froh, euch gleich hier zu entdecken.« Der Fremde zog sein Jackett aus. Darunter trug er ein blütenweißes Hemd. Es war völlig verschwitzt. »Sehr sonnig hier. Ich hab’s zwar mit der Sonne, wie ihr erfahren werdet … aber im Moment wäre mir ein Schattenplätzchen lieber, um euch Genaueres zu erzählen.«

»Das lässt sich einrichten«, antwortete Justus. »Die drei ??? sind für jeden Auftrag offen – sofern es sich um einen Kriminal- oder Rätselfall handelt, was mir bei Ihrem Anliegen nicht sicher zu sein scheint. Dennoch hören wir uns gerne an, was Sie zu sagen haben. Unser Kollege Bob bringt noch die Stange weg, Peter und ich führen Sie derweil schon einmal zur Veranda. Dort können Sie uns alles erzählen, Mr …?« Beim letzten Wort hob er die Stimme.

»Littlehorn«, sagte der Fremde. »Elliot Littlehorn. Und ich denke schon, dass ich bei euch richtig bin. Ich hörte, euer Leitspruch sei: Wir lösen jedes Problem.«

»Nicht ganz, Sir«, stellte Peter klar. »Er heißt: Wir übernehmen jeden Fall

Littlehorn legte die Hände vor der Brust zusammen, indem er Fingerspitze an Fingerspitze positionierte. »Na, das passt doch prima.«

Justus ging voran, und als nach einer Minute auch Bob nachkam, saßen sie schließlich zu viert im Schatten des jonasschen Wohnhauses auf der Veranda. Tante Mathilda war in der Stadt unterwegs und Onkel Titus sichtete den neu erworbenen Nachlass, zu dem auch die Eisenstangen gehörten, die die drei ??? eben noch ins Schwitzen gebracht hatten. So konnten sie sich ungestört mit ihrem potenziellen Auftraggeber unterhalten.

»Einen Moment«, sagte Justus. »Ehe wir beginnen, hole ich etwas zu trinken. Sie sagten zwar, dass Sie es ›mit der Sonne haben‹ – was immer Sie damit genau meinten –, aber da Sie ebenso schwitzen wie wir, kann ein wenig Flüssigkeitszufuhr nicht schaden.«

»Ganz im Gegenteil«, gab Peter zum Besten. »Meine Kehle fühlt sich an wie Wüstensand im Backofen bei 220 Grad!«

»Nicht sehr treffend formuliert«, sagte der Erste Detektiv. »Ein guter Vergleich zeichnet sich dadurch aus, dass es eine gemeinsame Ebene gibt, auf der …«

»Schon klar«, unterbrach Peter. »Was ich eigentlich sagen wollte: Ich habe Durst. Und der geht nicht davon weg, dass du uns einen Vortrag über sprachliche Spitzfindigkeiten hältst.«

Justus ging mit einem »Ich bin eben gerne korrekt« in die Küche und kehrte kurz darauf mit einem Tablett zurück, auf dem vier Gläser und ein Krug roter Limonade standen. Die Eiswürfel im Krug klimperten verheißungsvoll. Justus schenkte Mr Littlehorn und sich selbst ein Glas ein, seine Freunde bedienten sich selbst.

Sie tranken, und ihr Gast ergriff das Wort. »Das Wichtigste habe ich ja schon gesagt: Ich spiele und ihr sollt mir helfen zu gewinnen. Euer Ruf in Rocky Beach ist hervorragend. Wenn man ein wenig die Ohren offen hält, hört man so einiges Bemerkenswerte über euch.«

»Das freut uns«, versicherte Justus, »aber ich verstehe immer noch nicht, was Sie von uns erwarten. Sie spielen? Was meinen Sie damit? Eine Sportart? Gesellschaftsspiele?«

»Glücksspiel?«, warf Peter ein.

»Und inwiefern könnten wir Ihnen dabei helfen?«, fuhr Justus fort, ehe er den Zweiten Detektiv anschaute. »An Glücksspiel glaube ich nicht, da es in Kalifornien verboten ist.«

»Lassen wir es Mr Littlehorn doch in Ruhe erklären«, schlug Bob vor.

Der nickte. »Gern. Wobei, wenn ich darüber nachdenke … So einfach ist das nicht.« Er verzog das Gesicht und suchte offenbar nach den richtigen Worten. »Vielleicht ist es besser, wenn ich es euch zeige. Wenn ihr es mit eigenen Augen seht, versteht ihr am besten. Ja, so ist es am einfachsten. Entschuldigt, dass ich das nicht gleich vorgeschlagen habe. Wobei …« Er nippte erneut an seinem Getränk. »Sonst wäre ich nicht in den Genuss dieser köstlichen Limonade gekommen. Kirsche, nicht wahr? Ausgerechnet!«

»Justus’ Tante backt den besten Kirschkuchen dies- und jenseits des Mississippi«, sagte Peter. »Und weil diesmal noch Kirschen übrig waren, hat sie etwas Neues ausprobiert. Kirschlimonade. Wir durften gestern schon davon probieren.«

»Es schmeckt zukunftsträchtig, nicht wahr?«, ergänzte Justus. Er wollte noch fragen, wieso ihr Gast davon sprach, dass es ausgerechnet Kirschlimonade war, aber er kam nicht dazu.

Littlehorn lachte laut auf. »Das ist die beste Beschreibung einer Geschmacksrichtung, die ich je gehört habe! Zukunftsträchtig! Fantastisch, Junge! Du solltest in die Werbung gehen. Jemanden wie dich könnte ich gebrauchen.«

»Sie haben eine Werbeagentur?«, fragte Bob.

»Na ja. Ich vermarkte mein eigenes … nun, nennen wir es ein Geschäft.«

»Das mit der Sonne zu tun hat?«, wollte Peter wissen.

Littlehorn reckte beide Daumen in die Höhe. »Ganz genau. Kommt mit mir, ich werde es euch zeigen.«

»Es wäre schon gut«, sagte Justus, »wenn Sie uns vorher noch einige Informationen geben. Sie sagten, Sie seien bei uns durchaus richtig, also geht es – zumindest im weitesten Sinne – um einen tatsächlichen Fall?«

»Nun ja, es geht, wie gesagt, zum einen um ein Spiel. Und außerdem …« Er presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, atmete tief durch und meinte: »Außerdem wurde ich bestohlen.«

Justus’ Augen wurden groß. »Nun ist das Interesse der drei ??? definitiv geweckt. Erzählen Sie mehr!«

Mr Littlehorn schüttelte den Kopf. »Nicht hier. Kommt mit mir zur Steilküste, ja? Zu der Hochebene etwa einen Kilometer südlich von Rocky Beach. Kennt ihr den Bereich? Leider bin ich mit dem Fahrrad hier und kann euch nicht mit dem Auto hinfahren.«

Peter versuchte, sich diesen perfekt gekleideten Anzugträger auf einem Fahrrad vorzustellen. Das Ganze wurde immer absonderlicher. Vom Äußeren her hätte er erwartet, dass der Mann mit einem noblen Edelschlitten zum Schrottplatz gekommen war. Trotzdem erklärte der Zweite Detektiv freundlich: »Wir sind sowieso häufig mit den Rädern unterwegs.«

»Na dann – worauf warten wir noch?«, fragte Mr Littlehorn. »Brechen wir auf!«

»Aber an dem Ort, den Sie eben beschrieben haben, kann unmöglich Ihr Geschäft stehen«, sagte Bob. »Wir kennen die Gegend rund um Rocky Beach in- und auswendig. Auf der Hochebene gibt es nichts außer Felsen!«

»Ich habe mit meinem Wohnmobil heute Vormittag dort haltgemacht. Dann bin ich mit meinem Fahrrad in die Stadt gefahren – ist einfacher als mit dem klotzigen Ding. Nur eins noch, ehe wir aufbrechen.« Er deutete auf Peter. »Du hast vorhin Glücksspiel erwähnt. Darum handelt es sich natürlich nicht. Mein ›Sturz der Sonne‹ ist ein astreines Hintertürchen!«

»Ihr … ›Sturz der Sonne‹?«, fragte Peter.

»Ein … Hintertürchen?«, wiederholte Bob skeptisch.

Mr Littlehorn grinste. »Interessiert?«

»Na, und ob«, versicherte Justus, wenngleich er sich fragte, warum ihr potenzieller Auftraggeber sich so geheimnisvoll gab, und er sich deutlich lieber mit dem Auto auf den Weg gemacht hätte.

Als sie sich der Steilküste näherten, wehte vom Meer her eine erfrischende Brise. Die Luft schmeckte salzig. Die flache Felsenebene, von der Elliot Littlehorn gesprochen hatte, konnte man weithin übersehen. Darum fiel auch sein Wohnmobil sofort auf. Es war ein unscheinbares, graues Modell. Zumindest dachten die drei ??? das, bis sie dort ankamen und ihre Räder abstellten. Nun sahen sie den Wagen von der Seite, die momentan dem Meer zugewandt stand. Die ganze Fläche war tiefschwarz angestrichen und mit tausenden von hellen Punkten versehen – eine beeindruckende Darstellung des nächtlichen Sternenhimmels.

Peter deutete darauf. »Sie sprachen doch von Sonne – hier sehe ich nur Nacht!«

»Immer mit der Ruhe«, meinte Littlehorn. »Ihr werdet den Sonnensturz gleich sehen.« Er holte einen abgegriffenen Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete die Tür des Wohnmobils. »Wartet kurz.« Er verschwand im Inneren. Kurz darauf rollte er von dort eine über einen Meter lange und einen halben Meter breite und hohe Kiste zum Ausgang. »Könnt ihr mir die abnehmen? Vorsichtig, bitte!«

»Klar«, meinte Peter, griff zu – und ächzte. Erst gemeinsam mit Bob und Justus schaffte er es, das schwere Ding ins Freie zu wuchten....

Erscheint lt. Verlag 8.3.2018
Reihe/Serie Die drei ???
Illustrationen Silvia Christoph
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 8 • Bob Andrews • Detektive • Detektivgeschichten • Fragezeichen • Gaukler • Jungen • Justus Jonas • Kinderbuchreihe • Krimi • Peter Shaw • Rocky Beach • Spannung • Spuk • Zirkus
ISBN-10 3-440-14962-5 / 3440149625
ISBN-13 978-3-440-14962-1 / 9783440149621
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,5 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich