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Wie wird das Komische übersetzt?

Das Komische als Kulturspezifikum bei der Übersetzung spanischer Gegenwartsliteratur
Buch
456 Seiten
2006
Frank & Timme (Verlag)
978-3-86596-006-1 (ISBN)
CHF 62,90 inkl. MwSt
Andere Länder, anderes Lachen. Der Humor ist einer der wichtigsten Sprach- und Kulturträger und wird als solcher übersetzt - keineswegs eine leichte Aufgabe. Dieses Buch bietet eine gründliche Auseinandersetzung mit der Frage der Humorübersetzung in Theorie und Praxis. Ausgehend von der Frage Was ist Humor? wird der Begriff zunächst kultursemantisch geklärt. Das Ergebnis dient als Grundlage für ein übersetzungsrelevantes Modell des Komischen. Anhand von zwei Beispielen aus der spanischen Gegenwartsliteratur wird das Modell überprüft, um die Frage zu beantworten: Wie wird Humor übersetzt? Die Studie leistet einen wertvollen Beitrag zur Theorie der Humorübersetzung und bietet Übersetzern in der Praxis ein Instrument, das ihre Arbeit erleichtern kann.

Der Autor

Belén Santana López hat Übersetzen und Dolmetschen in Madrid und Heidelberg studiert. Nach mehrjähriger Berufserfahrung als Fachtext- und Literaturübersetzerin hat sie 2005 ihre Dissertation im Fach Translationswissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin verteidigt. Zur Zeit unterrichtet sie an der Übersetzungsfakultät der Universität Salamanca und ist als freiberufliche Übersetzerin tätig.
Andere Länder, anderes Lachen. Der Humor ist einer der wichtigsten Sprach- und Kulturträger und wird als solcher übersetzt - keineswegs eine leichte Aufgabe. Dieses Buch bietet eine gründliche Auseinandersetzung mit der Frage der Humorübersetzung in Theorie und Praxis. Ausgehend von der Frage Was ist Humor? wird der Begriff zunächst kultursemantisch geklärt. Das Ergebnis dient als Grundlage für ein übersetzungsrelevantes Modell des Komischen. Anhand von zwei Beispielen aus der spanischen Gegenwartsliteratur wird das Modell überprüft, um die Frage zu beantworten: Wie wird Humor übersetzt? Die Studie leistet einen wertvollen Beitrag zur Theorie der Humorübersetzung und bietet Übersetzern in der Praxis ein Instrument, das ihre Arbeit erleichtern kann.

1;Inhaltsverzeichnis ;10
2;Vorwort;16
3;0. Einleitung: Die Übersetzung des Komischen - Ein Problem im Schnittpunkt von Linguistik, Literaturwissenschaft, Rhetorik, Kultur- und Translationswissenschaft;18
4;1. Literaturüberblick zur Übersetzung des Komischen;30
4.1;1.1 Das 'Komische' vs. der 'Humor' - Antithesen vs. Korrelative;31
4.2;1.2 Übersetzbarkeit des Komischen;33
4.3;1.3 Dichotomie 'Kultur' vs. 'Sprache';34
4.4;1.4 Humour Studies;36
4.5;1.5 Sprachwissenschaftliche Ansätze;40
4.6;1.6 Literaturwissenschaftliche Ansätze;46
4.7;1.7 Kulturwissenschaftliche Ansätze;47
4.8;1.8 Medienwissenschaftliche Ansätze;50
4.9;1.9 Kritische Stellungnahme zum Forschungsstand und Selbstortung der Arbeit;53
5;2. Methodologische Voraussetzungen - Begriffssysteme;58
5.1;2.1 Analyse-Instrumentarium;59
5.1.1;2.1.1 Wortfeldtheorie;59
5.1.2;2.1.2 Translationswissenschaftliches Kommunikationsmodell;62
5.2;2.2 Interkulturelle Semantik;67
5.2.1;2.2.1 Analyse des Wortfelds des KOMISCHEN;69
5.2.1.1;2.2.1.1 Zielsetzung;69
5.2.1.2;2.2.1.2 Methodische Vorgehensweise;70
5.2.1.3;2.2.1.3 Festlegung des Archilexems und tabellarische Darstellung der Synonyme;71
5.2.1.4;2.2.1.4 Festlegung der Relationen von Hyper- und Hyponymie;73
5.2.1.5;2.2.1.5 Hierarchisierung von Hyperonymen;76
5.2.1.6;2.2.1.6 Einordnung der Begriffe in das translationswissenschaftliche Kommunikationsmodell;80
5.2.1.7;2.2.1.7 Kultursemantik der Begriffe;83
5.2.1.7.1;2.2.1.7.1 Heiterkeit;83
5.2.1.7.2;2.2.1.7.2 Spott;84
5.2.1.7.3;2.2.1.7.3 Gattungsbegriffe;85
5.2.1.7.3.1;2.2.1.7.3.1 Komödie;86
5.2.1.7.3.2;2.2.1.7.3.2 Parodie;87
5.2.1.7.3.3;2.2.1.7.3.3 Farce;88
5.2.1.7.3.4;2.2.1.7.3.4 Posse;88
5.2.1.7.3.5;2.2.1.7.3.5 Satire;88
5.2.1.7.3.6;2.2.1.7.3.6 Humoreske;89
5.2.1.7.3.7;2.2.1.7.3.7 Witz;90
5.2.1.7.3.8;2.2.1.7.3.8 Travestie;91
5.2.1.7.3.9;2.2.1.7.3.9 Groteske;91
5.2.1.7.3.10;2.2.1.7.3.10 Karikatur;92
5.2.1.7.3.11;2.2.1.7.3.11 Gattungssystematik;93
5.2.1.7.4;2.2.1.7.4 Lächerlichkeit;99
5.2.1.7.5;2.2.1.7.5 Humor;100
5.2.1.7.6;2.2.1.7.6 Lachen;102
5.2.1.7.7;2.2.1.7.7 Ironie und Sarkasmus;104
5.2.1.7.8;2.2.1.7.8 Das KOMISCHE;107
5.2.1.8;2.2.1.8 Ergebnisse;109
5.2.2;2.2.2 Analyse des Wortfelds der;111
5.2.2.1;2.2.2.1 Zielsetzung;111
5.2.2.2;2.2.2.2 Methodische Vorgehensweise;112
5.2.2.3;2.2.2.3 Festlegung des Archilexems und tabellarische Darstellung der Synonyme;113
5.2.2.4;2.2.2.4 Festlegung der Relationen von Hyper- und Hyponymie;115
5.2.2.5;2.2.2.5 Hierarchisierung von Hyperonymen;118
5.2.2.6;2.2.2.6 Einordnung der Begriffe in das translationswissenschaftliche Kommunikationsmodell;125
5.2.2.7;2.2.2.7 Kultursemantik der Begriffe;128
5.2.2.7.1;2.2.2.7.1 Alegría;128
5.2.2.7.2;2.2.2.7.2 Burla;129
5.2.2.7.3;2.2.2.7.3 Gattungsbegriffe;130
5.2.2.7.3.1;2.2.2.7.3.1 Comedia;131
5.2.2.7.3.2;2.2.2.7.3.2 Sainete;133
5.2.2.7.3.3;2.2.2.7.3.3 Farsa;134
5.2.2.7.3.4;2.2.2.7.3.4 Sátira;136
5.2.2.7.3.5;2.2.2.7.3.5 Parodia;137
5.2.2.7.3.6;2.2.2.7.3.6 Humorada;139
5.2.2.7.3.7;2.2.2.7.3.7 Astracanada;140
5.2.2.7.3.8;2.2.2.7.3.8 Chiste;140
5.2.2.7.3.9;2.2.2.7.3.9 Caricatura;141
5.2.2.7.3.10;2.2.2.7.3.10 Gattungssystematik;142
5.2.2.7.4;2.2.2.7.4 Ridiculez;146
5.2.2.7.5;2.2.2.7.5 Humor;147
5.2.2.7.6;2.2.2.7.6 Risa;150
5.2.2.7.7;2.2.2.7.7 Ironía und sarcasmo;151
5.2.2.7.8;2.2.2.7.8;153
5.2.2.8;2.2.2.8 Ergebnisse;156
5.2.3;2.2.3 Kontrastive Analyse;158
5.2.3.1;2.2.3.1 Heiterkeit;158
5.2.3.2;2.2.3.2 Spott vs.;159
5.2.3.3;2.2.3.3 Lächerlichkeit vs. ridiculez und Lachen vs. risa;159
5.2.3.4;2.2.3.4 Witz vs. chiste und Humor vs. humor;161
5.2.4;2.2.4 Applikation auf die spanische Literatur als Träger der;162
6;3. Die GRACIA in der spanischen Literatur des 20. Jh.;164
6.1;3.1 Literaturgeschichte;165
6.1.1;3.1.1 Historische Einflüsse auf die Entstehung der;165
6.1.1.1;3.1.1.1 Der humor cervantino im Quijote;166
6.1.1.2;3.1.1.2 Rezeption und Einfluss des humor cervantino in der spanischen Nachfolgeliteratur;168
6.1.1.3;3.1.1.

4. Die GRACIA als kulturspezifisches Übersetzungsproblem - 2 Texte im Vergleich (S. 271-272)

La principal dificultad con que se encuentra un traductor -como me dijo cuando empecé a trabajar como traductor a tiempo completo en las Naciones Unidas, uno de mis maestros, hombre de cierta edad, con larga experiencia en el terreno y, por añadidura, hombre sabio-, el problema más grave de la traducción es que hay que traducir textos que están en otro idioma.

EDUARDO MENDOZA

Das vorliegende Kapitel ist der Analyse der Übersetzungen gewidmet. Dabei soll das translationsrelevante Modell des Komischen bzw. der gracia weiterhin, diesmal mithilfe des übersetzten Korpus, auf seine Anwendbarkeit geprüft werden. Vor dem Hintergrund der bereits erfolgten AT-Analyse (vgl. Kap. 3) werden zunächst die ZT einer übersetzungs-relevanten Analyse unterzogen. Diese Untersuchung fungiert als Grundlage für die nachfolgende Übersetzungskritik, die vorrangig auf die korrekte Übertragung des Komischen fokussiert ist. Das Kapitel wird mit einem Textvergleich abgeschlossen. Er soll dazu dienen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich der Übersetzung des Komischen festzustellen. Darüber hinaus wird durch diesen Vergleich die Integration des translationsrelevanten Kommunikationsmodells des Komischen in den gesamten Übersetzungsprozess, der zusätzlich von textexternen Faktoren beeinflusst wird, deutlich. Dieser Struktur folgend ist das Kapitel in drei Abschnitte unterteilt: Literaturübersetzung (4.1), Literaturübersetzungs-kritik (4.2) und Literaturübersetzung im Vergleich (4.3).

4.1 Literaturübersetzung - Analyse der Zieltexte

Der eigentlichen Übersetzungsanalyse möchte ich eine terminologische Vorbemerkung in Bezug auf zwei Kernbegriffe der Translationstheorie voranstellen, die in der vorliegenden Arbeit unter Berücksichtigung des komischen Aspektes eine wichtige Rolle spielen. Diese Fachbegriffe sind Äquivalenz und Adäquatheit (vgl. 4.1.1). Danach wird die Methode der Zieltextanalyse erläutert (4.1.2), um daraufhin die Analyse selbst vorzunehmen (4.1.3-4.1.4). Diese Untersuchung steht nicht im leeren Raum, sondern ist zum einen im Anschluss an die bereits erfolgte AT-Analyse und zum anderen als Grundlage für die nachfolgende Übersetzungskritik zu verstehen.

4.1.1 Terminologische Vorbemerkungen - Äquivalenz vs. Adäquatheit

Einer konstruktiven Übersetzungskritik mit dem Ziel, die Äquivalenzbeziehungen (in diesem Fall des Komischen) zwischen einem bestimmten Ausgangs- und einem bestimmten Zieltext zu eruieren und zu evaluieren, muss stets eine eingehende Übersetzungsanalyse zugrunde liegen. Davor ist eine terminologische Klärung vonnöten. Sie besteht in der kurzen Auseinandersetzung mit zwei Schlüsselbegriffen der Translatologie, die in der Übersetzungskritik stets Anwendung finden: Äquivalenz und Adäquatheit. Im Rahmen dieser Arbeit werden beide Termini unter dem Aspekt der Übersetzung des Komischen beleuchtet. Die folgenden Überlegungen beruhen auf Reiß' Beitrag zur Adäquatheit und Äquivalenz als Schlüsselbegriffe der Übersetzungstheorie und - praxis (1995).

Reihe/Serie TransÜD. Arbeiten zur Theorie und Praxis des Übersetzens und Dolmetschens ; 7
Zusatzinfo mit 1 CD
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 605 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Romanistik
Schlagworte Hardcover, Softcover / Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Humor (Motiv in d. Literatur) • Humorübersetzung • Literarische Übersetzung • Spanien, Literatur • Spanische Gegenwartsliteratur • Translationswissenschaft
ISBN-10 3-86596-006-5 / 3865960065
ISBN-13 978-3-86596-006-1 / 9783865960061
Zustand Neuware
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