Erschriebene Wahrheiten
Aktuelle Erinnerungsliteratur aus Argentinien und Guatemala im transnationalen Dialog
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Militärdiktaturen, Staatsterrorismus und Krieg haben offene Wunden in den Gesellschaften Lateinamerikas hinterlassen. Sie gehen einher mit anhaltenden Kämpfen um die Deutungshoheit der Geschichte (batallas de la memoria), die sich auch in der neuen und neuesten lateinamerikanischen Literatur abzeichnen.
Mit einer konzeptionellen Kombination aus Gedächtnisforschung und Transnationalität blickt dieser Band auf aktuelle Erzähltexte aus Argentinien und Guatemala, die einen Weg suchen, sich angesichts dominanter und marginalisierter Erinnerungen, fragwürdiger Opfer-Täter-Dichotomien sowie persönlicher und kollektiver Leiderfahrungen eine (literarische) Wahrheit zu erschreiben. Untersucht werden u. a. Romane und Erzählungen von Félix Bruzzone, Mariana Eva Perez, Rodrigo Rey Rosa und Eduardo Halfon.
Anhand kontextnaher Erzähltextanalysen und Autoreninterviews arbeitet Weigt heraus, welchen Beitrag diese Texte zu aktuellen (und sich ankündigenden) Diskursen und Konflikten rund um die Deutung der rezenten Vergangenheit leisten und füllt damit eine Forschungslücke im Bereich der lateinamerikanischen Erinnerungsliteratur der Gegenwart.
Die Gewaltvergangenheiten des 20. Jahrhunderts sind in vielen lateinamerikanischen Staaten noch immer präsent und gehen einher mit anhaltenden Kämpfen um die Deutungshoheit der Geschichte (batallas de la memoria). Mit der Erinnerung an Militärdiktaturen, Staatsterrorismus und Krieg sowie den gesellschaftlichen Folgen setzt sich neben Politik und Gesellschaft auch die neue und neueste lateinamerikanische Literatur aktiv auseinander.Am Beispiel von sechs Erzähltexten aus Argentinien und Guatemala zeigt dieser Band, wie sich postdiktatorische Schriftstellergenerationen den Traumata der Vergangenheit aus einer gegenwarts- und zukunftsorientierten Perspektive stellen. AutorInnen beider Länder haben einen innovativen Umgang mit dem Erbe der jüngsten Vergangenheiten gefunden. Sie erschreiben eine Wahrheit zwischen Fiktion und historiographisch-autobiographischem Material, inszenieren das persönliche Erleben einer katastrophalen Vergangenheit als eine kollektiv geteilte Erfahrung und setzen sich aktiv mit erinnerungskulturellen Problemen auseinander.Die narratologische Analyse bringt die Diskurse der beiden Länder in einen transnationalen Dialog und liefert Erkenntnisse zur Funktion von Literatur innerhalb der Erinnerungskultur. Ausgehend von den untersuchten Romanen und Erzählungen lassen sich drei Erzählmuster definieren, welche ins Verhältnis zu unterschiedlichen erinnerungskulturellen Wirkungspotentialen der Texte gesetzt werden. Abgerundet wird die Untersuchung durch Interviews mit drei der behandelten Autoren, sodass diese - in zugleich aufschlussreicher und unterhaltsamer Form - auch selbst zu Wort kommen.
Mit einer konzeptionellen Kombination aus Gedächtnisforschung und Transnationalität blickt dieser Band auf aktuelle Erzähltexte aus Argentinien und Guatemala, die einen Weg suchen, sich angesichts dominanter und marginalisierter Erinnerungen, fragwürdiger Opfer-Täter-Dichotomien sowie persönlicher und kollektiver Leiderfahrungen eine (literarische) Wahrheit zu erschreiben. Untersucht werden u. a. Romane und Erzählungen von Félix Bruzzone, Mariana Eva Perez, Rodrigo Rey Rosa und Eduardo Halfon.
Anhand kontextnaher Erzähltextanalysen und Autoreninterviews arbeitet Weigt heraus, welchen Beitrag diese Texte zu aktuellen (und sich ankündigenden) Diskursen und Konflikten rund um die Deutung der rezenten Vergangenheit leisten und füllt damit eine Forschungslücke im Bereich der lateinamerikanischen Erinnerungsliteratur der Gegenwart.
Die Gewaltvergangenheiten des 20. Jahrhunderts sind in vielen lateinamerikanischen Staaten noch immer präsent und gehen einher mit anhaltenden Kämpfen um die Deutungshoheit der Geschichte (batallas de la memoria). Mit der Erinnerung an Militärdiktaturen, Staatsterrorismus und Krieg sowie den gesellschaftlichen Folgen setzt sich neben Politik und Gesellschaft auch die neue und neueste lateinamerikanische Literatur aktiv auseinander.Am Beispiel von sechs Erzähltexten aus Argentinien und Guatemala zeigt dieser Band, wie sich postdiktatorische Schriftstellergenerationen den Traumata der Vergangenheit aus einer gegenwarts- und zukunftsorientierten Perspektive stellen. AutorInnen beider Länder haben einen innovativen Umgang mit dem Erbe der jüngsten Vergangenheiten gefunden. Sie erschreiben eine Wahrheit zwischen Fiktion und historiographisch-autobiographischem Material, inszenieren das persönliche Erleben einer katastrophalen Vergangenheit als eine kollektiv geteilte Erfahrung und setzen sich aktiv mit erinnerungskulturellen Problemen auseinander.Die narratologische Analyse bringt die Diskurse der beiden Länder in einen transnationalen Dialog und liefert Erkenntnisse zur Funktion von Literatur innerhalb der Erinnerungskultur. Ausgehend von den untersuchten Romanen und Erzählungen lassen sich drei Erzählmuster definieren, welche ins Verhältnis zu unterschiedlichen erinnerungskulturellen Wirkungspotentialen der Texte gesetzt werden. Abgerundet wird die Untersuchung durch Interviews mit drei der behandelten Autoren, sodass diese - in zugleich aufschlussreicher und unterhaltsamer Form - auch selbst zu Wort kommen.
Erscheinungsdatum | 17.06.2021 |
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Reihe/Serie | Studienreihe Romania ; 37 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 144 x 210 mm |
Gewicht | 480 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Romanistik | |
Schlagworte | Argentinien, Guatemala • Erinnerungskultur • Lateinamerika • Literatur |
ISBN-10 | 3-503-20026-6 / 3503200266 |
ISBN-13 | 978-3-503-20026-9 / 9783503200269 |
Zustand | Neuware |
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