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Grammatisches Kompendium (eBook)

Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe
eBook Download: EPUB
2017 | 7. Auflage
302 Seiten
UTB GmbH (Verlag)
978-3-8463-4693-8 (ISBN)

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Grammatisches Kompendium -  Wilfried Kürschner
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Erweiterte Neuauflage des bewährten Nachschlagewerkes zur germanistischen Linguistik. Der Band konzentriert sich auf die grundlegenden Bereiche der Grammatik und erläutert die grammatischen Grundbegriffe leicht verständlich und präzise. Der systematische Aufbau und zahlreiche Beispiele erleichtern das Erlernen der Fachbegriffe in Sachzusammenhängen. Ein grundlegendes Buch für alle Studierenden der germanistischen Sprachwissenschaft. Aus einer Rezension: 'Die Präzision der Definitionen, ihre Erklärung im systematischen Zusammenhang und die Übersichtlichkeit der Darstellung sind drei wesentliche Argumente für die Stärke des Grammatischen Kompendiums' (ZRS 4, 2012).

Prof. Dr. Wilfried Kürschner ist emeritiert und lehrte an der Universität Vechta.

Vorwort9
1 Semiotik: Lehre vom Zeichen11
1.1 Das sprachliche Zeichen11
1.2 Differenzierung des Sprachbegriffs15
2 Semantik: Lehre vom Inhalt17
2.1 Ausdrucks-Inhalts-Beziehungen zwischen Zeichen17
2.2 Zur Beschreibung der Inhaltsseite21
2.3 Beziehungen zwischen Zeicheninhalten23
2.4 Bedeutungsübertragung und Bedeutungswandel27
3 Graphemik: Lehre von der Schreibung31
3.1 Existenzweisen der Sprache31
3.2 Zur Beschreibung der Graphie32
4 Phonologie: Lehre von der Lautung40
4.1 Einzellaute40
4.2 Lautkombinationen und Lautprozesse55
4.3 Lautentwicklungen in der deutschen Sprachgeschichte60
5 Morphologie: Lehre vom Bau der Wörter64
5.1 Allgemeines64
5.2 Zur Beschreibung der Allomorphik im Deutschen66
5.3 Typen von Morphemen71
5.4 Zur Beschreibung von Wortformen74
5.5 Morphologische Wortbildungslehre78
6 Wortartenlehre86
6.1 Allgemeines87
6.2 Verb94
6.2.1 Funktionsklassen96
6.2.2 Wortformen104
6.2.3 Syntaktische Klassen127
6.3 Substantiv131
6.4 Artikel139
6.5 Pronomen143
6.6 Adjektiv148
6.6.1 Wortformen149
6.6.2 Syntaktische Klassen152
6.6.3 Zahladjektive155
6.7 Adverb156
6.7.1 Bedeutungsklassen156
6.7.2 Funktionsklassen159
6.8 Partikel161
6.9 Präposition164
6.9.1 Syntaktische Klassen164
6.9.2 Bedeutungsklassen166
6.10 Konjunktion167
6.10.1 Bedeutungsklassen167
6.10.2 Funktionsklassen172
6.11 Interjektion173
7 Syntax: Lehre vom Satz175
7.1 Phrasen175
7.2 Satzteile187
7.2.1 Prädikat187
7.2.2 Satzglied191
7.2.3 Satzbestimmung204
7.2.4 Korrelat207
7.2.5 Parenthese207
7.2.6 Absolutelement208
7.2.7 Satzverknüpfung208
7.3 Phrasenteile209
7.3.1 Nukleus, Spezifizierung, Attribut209
7.3.2 Komparationsbestimmung215
7.3.3 Phrasenverknüpfung216
7.4 Satzstellungsformen, Satzarten216
7.5 Feldgliederung (Wortstellung/Stellungsfelder)220
7.6 Satzfugung225
8 Textgrammatik234
8.1 Allgemeines: Text, Texthaftigkeit234
8.2 Textverknüpfung235
8.2.1 Kohasion236
8.2.2 Koharenz244
8.3 Textthema246
8.3.1 Allgemeines246
8.3.2 Themenentfaltung247
8.4 Sprach- und Textfunktionen249
8.4.1 Sprachfunktionen250
8.4.2 Textfunktionen251
8.5 Textsorten253
8.6 Nichtsprachliche Mittel255
8.7 Kommunikationssituation256
9 Orthographie: Lehre von der normgerechten Schreibung257
9.1 Domänen, Gebiete, Bereiche der Orthographie257
9.2 Orthographische Prinzipien260
9.2.1 Lautprinzip260
9.2.2 Stammprinzip261
9.2.3 Wortklassenprinzip262
9.2.4 Herkunftsprinzip263
9.2.5 Unterscheidungsprinzip264
9.2.6 Satzbauprinzip265
9.2.7 Ästhetisches Prinzip265
9.2.8 Textprinzip266
9.3 Orthographische Felder267
9.3.1 Laut-Buchstaben-Zuordnungen268
9.3.2 Wortauszeichnung277
9.3.3 Wortgliederung279
9.3.4 Zeichensetzung: Kommasetzung284
Anhang287
Literatur296
Notationszeichen300
Register303

2 Semantik : Lehre vom Inhalt


2.1 Ausdrucks-Inhalts-Beziehungen zwischen Zeichen


Die Beziehungen zwischen Ausdrucks - und Inhaltsseite (n) von Zeichen können unterschiedlich beschaffen sein:

  • gleiche Inhalte – unterschiedliche Ausdrücke ( Synonymie = Bedeutungsgleichheit ),

  • gleiche Ausdrücke – unterschiedliche Inhalte ( Ambiguität = Mehrdeutigkeit ):

2.1/1 Synonymie = Bedeutungsgleichheit

Verhältnis zwischen zwei (oder mehr) Zeichen , deren Inhaltsseiten gleich, deren Ausdrucksseite n aber verschieden sind.

Beispiele:

Sonnabend – Samstag

Linguistik – Sprachwissenschaft

Metzger – Fleischer – Fleischhauer – Schlachter

Karls Buch – das Buch von Karl

Adam liebt Eva – Eva wird von Adam geliebt

die Synonymie, der Synonymie, die Synonymien (Betonung auf -mie, Trennung: Syn-ony-mie oder Sy-no-ny-mie)

das Synonym , des Synonyms, die Synonyme (Betonung auf -ny(m)-) – Adjektiv: synonym

(Die Zeichen/Wörter) Sonnabend und Samstag sind synonym/sind Synonyme.

2.1/2 Ambiguität = Mehrdeutigkeit

Eigenschaft von Ausdrucksseite n, denen mehr als eine Bedeutung zugeordnet ist.

Bei Ambiguität = Mehrdeutigkeit kann danach unterschieden werden,

  • ob die Bedeutungen zwar voneinander verschieden, aber miteinander verwandt sind – es handelt sich dann um e i n Zeichen mit mehreren Bedeutungen; man spricht von Polysemie (▶ Nr. 2.1/3 ),

  • oder aber ob die unterschiedlichen Bedeutungen nicht miteinander verwandt sind – dann handelt es sich um mehrere Zeichen, deren Ausdrucksseiten gleichlautend = homonym sind (▶ Nr. 2.1/5 : Homonymie ). Im Einzelfall kann die Unterscheidung zwischen polysemen und homonymen Ausdrücken/Zeichen schwer zu ziehen sein.

die Ambiguität, der Ambiguität, die Ambiguitäten (Betonung auf -tä(t)-) – Adjektiv: ambig (Betonung auf -big)

2.1/3 Polysemie

Eigenschaft eines Zeichens, dessen Ausdrucksseite mit mehreren, miteinander verwandten Bedeutung en verknüpft ist; ein polysemes Zeichen hat mehrere Semem e = Lesarten = Bedeutungsvarianten (▶ Nr. 2.2/1 ).

Beispiele:

Birne ‘Frucht’ – ‘Leuchtkörper’

Pferd ‘Tier’ – ‘Turngerät’ – ‘Schachfigur’

Feder ‘Gefiederteil’ – ‘Schreibgerät’

die Polysemie, der Polysemie, die Polysemien (Betonung auf -mie)

Adjektive: polysem (Betonung auf -sem), polysemantisch (Betonung auf -man-)

Bedeutungsangaben in halben = einfachen Anführungszeichen .

2.1/4 Monosemie

Eigenschaft eines Zeichens, dessen Ausdrucksseite mit nur einer Bedeutung verknüpft ist.

Beispiele:

Kugelschreiber, beige

die Monosemie, der Monosemie (Plural nicht gebräuchlich, Betonung auf -mie)

Adjektiv: monosem (Betonung auf -sem), monosemantisch (Betonung auf ‑man-)

2.1/5 Homonymie

Beziehung zwischen zwei (oder mehr) Zeichen , deren Ausdrucksseite n gleich sind, deren Inhaltsseite n aber voneinander unterschieden und miteinander nicht verwandt sind.

Beispiele:

Bank ‘Sitzgelegenheit’ –Bank ‘Geldinstitut’; keine Homonymie im Plural: Bänke – Banken

Bremse ‘Bremsvorrichtung’ –Bremse ‘Stechfliege’

kosten ‘wert sein’ –kosten ‘probieren’

en ‘Infinitiv’ (wie inleb-en)  – en ‘Plural’ (wie inFrau-en)

alte Männer und Frauen ‘alte Männer und alte Frauen’ –alte Männer und Frauen ‘Frauen und alte Männer’

Dann wurde der Brief von Klaus verlesen ‘Dann wurde der Brief, der von Klaus stammte, verlesen’ –Dann wurde der Brief von Klaus verlesen ‘Dann verlas Klaus den Brief, der von x stammte’

die Homonymie, der Homonymie, die Homonymien (Betonung auf ‑mie, Trennung: Hom-ony-mie oder Ho-mo-ny-mie)

das Homonym , des Homonyms, die Homonyme (Betonung auf -ny(m)-) – Adjektiv: homonym

(Die Zeichen/Wörter) Bremse und Bremse sind homonym/sind Homonyme.

Hinsichtlich der Existenzweisen der Sprache ( gesprochene und geschriebene Sprache , ▶ Nr. 3.1/1 ) lässt sich innerhalb der Homonymie folgende Unterscheidung treffen:

2.1/6 Homophonie

Beziehung zwischen zwei (oder mehr) homonymen Zeichen mit lautlich gleichen, aber orthographisch unterschiedlichen Ausdrucksseite n.

Beispiele:

Moor – Mohr

beten – Beeten

Arm – arm

die Homophonie, der Homophonie, die Homophonien (Betonung auf -nie, Trennung: Ho-mo-pho-nie)

das Homophon , des Homophons, die Homophone (Betonung auf -pho(n)-) – Adjektiv: homophon

(Die Zeichen/Wörter) Moor und Mohr sind homophon/sind Homophone.

2.1/7 Homographie

Beziehung zwischen zwei (oder mehr) homonymen Zeichen mit orthographisch gleichen, aber lautlich unterschiedlichen Ausdrucksseite n.

Beispiele:

Montage ‘mehrere erste Tage der Woche’ –Montage ‘das Montieren’

Druckerzeugnis ‘gedrucktes...

Erscheint lt. Verlag 11.9.2017
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Deutsche Grammatik • Formenlehre • Grammatik • grammatische Grundbegriffe • Graphemik • Lehrbuch • Morphologie • Phonologie • Register • Semantik • Studium Linguistik • Syntax • Textgrammatik • Wortarten • wortartenlehre • Wörter
ISBN-10 3-8463-4693-4 / 3846346934
ISBN-13 978-3-8463-4693-8 / 9783846346938
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