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Theoretische Schriften

Buch | Softcover
LXVIII, 135 Seiten
2020 | 2., überarbeitete und ergänzte Auflage
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-3702-6 (ISBN)
CHF 31,95 inkl. MwSt
Hölderlin war einer der wichtigsten Wegbereiter des deutschen Idealismus. Seine poetischen Arbeiten und theoretischen Überlegungen weisen jedoch auch schon über die Grenzen des idealistischen Systemgedankens hinaus. Die frühen Schriften wie seine Aufsätze, die Texte zur Theorie der Tragödie und die Pindar-Fragmente stellen den Versuch dar, sich mit den Mitteln der begrifflichen Reflexion des Anspruchs der poetischen Sprache zu versichern.Die Wiedergabe der Texte erfolgt, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, auf der Grundlage der Frankfurter Ausgabe.
Die Zusammenfassung von Hölderlins theoretischen Schriften in einem Band will Hölderlin nicht zu einem Philosophen im Schulsinn machen. Dazu sind seine theoretischen Reflexionen zu fragmentarisch - und sie erfolgen stets im Kontext seiner dichterischen Arbeit wie im Zuge poetologischer Selbstverständigungen. Doch Hölderlin versichert sich in diesen Texten mit den Mitteln theoretischer Begrifflichkeit des Anspruchs poetischer Sprache. Er begründet und erläutert darin, dass (und inwiefern) das der begrifflichen Bestimmbarkeit sich Entziehende zum Anspruch dessen wird, was in der Sprache der Dichtung sich fasst. Genau darin besteht die singuläre philosophische Bedeutung dieser theoretischen Schriften. Es waren Einsichten und Denkmotive Hölderlins, die G.W.F. Hegel philosophisch transformiert und systematisch entfaltet hat. Spätestens ab 1799/1800 weisen aber sowohl Hölderlins poetische Arbeiten als auch seine theoretischen Überlegungen über die Grenzen idealistischer Systembildungen hinaus. Sie formulieren eine Dichtungstheorie in dem emphatischen Sinne, dass die Notwendigkeit einer Sprachfindung begründet wird, die »freie Kunstnachahmung« bedeutet. Die beiden wichtigsten theoretischen Fragmente im Band sind »Das untergehende Vaterland ...« und »Wenn der Dichter einmal des Geistes mächtig ist ...«. Um sie gruppieren sich diverse enger poetologische Aufzeichnungen und Schematisierungen, die insbesondere dem gelten, was Hölderlin 'Wechsel der Töne' genannt hat. Die Sophokles-Anmerkungen formulieren dann, nicht nur wegen der in ihnen entwickelten Tragödientheorie, Perspektiven, die 'jenseits des Idealismus' reichen. Zunächst aber führt Hölderlins theoretische Arbeit in die Ursprünge dessen hinein, was später als spekulativer Idealismus bezeichnet wurde.

J. Chr. Fr. Hölderlin (1770–1843) ist unbestritten einer der bedeutendsten Dichter deutscher Sprache, war aber auch – als Freund und Diskussionspartner Hegels und Schellings – ein wichtiger Vordenker für die Klassische deutsche Philosophie, insbesondere für Hegels Philosophie des Geistes. Seine außerordentlich schwierigen philosophischen und poetologischen Texte wurden immer wieder zum Gegenstand oft kontroverser Auslegungen.

Johann Kreuzer ist Professor für Geschichte der Philosophie an der Universität Oldenburg, Leiter der dortigen Adorno-Forschungsstelle, des Hannah-Arendt-Zentrums und Präsident der internationalen Hölderlin-Gesellschaft.

"Hölderlin war wohl der dichterischste Dichter deutscher Sprache, aber war gewiss der Philosoph, der Hegel den entscheidenden Anstoß gab, selbst einer zu werden." Jürgen Kaube, FAZ

»Hölderlin war wohl der dichterischste Dichter deutscher Sprache, aber war gewiss der Philosoph, der Hegel den entscheidenden Anstoß gab, selbst einer zu werden.«
Jürgen Kaube, FAZ

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 509
Sprache deutsch
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 210 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Metaphysik / Ontologie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Schlagworte Ästhetik • Erkenntnistheorie • Klassische Deutsche Philosophie • Literaturwissenschaft • Poetologie • Sprachphilosophie
ISBN-10 3-7873-3702-4 / 3787337024
ISBN-13 978-3-7873-3702-6 / 9783787337026
Zustand Neuware
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