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Parodie und parodistische Schreibweise in Thomas Manns »Doktor Faustus« - Inken Steen

Parodie und parodistische Schreibweise in Thomas Manns »Doktor Faustus«

(Autor)

Buch | Hardcover
VII, 208 Seiten
2001 | 1. Reprint 2010
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-32105-2 (ISBN)
CHF 153,90 inkl. MwSt
Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Obgleich die Parodie im »Teufelsgespräch« eine zentrale Stellung einnimmt, wurde dem Roman des „ironischen Deutschen“ auch nur der Anschein des Parodistischen aberkannt. Dabei konstituiert die parodistische Schreibweise, jenseits normierender Gattungsbegrenzungen, seine Multiperspektivität. Sie erhält seine Lesbarkeit und erlaubt es zugleich in den Diskursen des Erzählens über die Modalitäten des Schreibens und die Möglichkeiten moderner Kunst angesichts der Polarität von Esoterik und Epigonentum, zu reflektieren. Die parodistische Schreibweise entfaltet sich auf zwei Ebenen. Als Metakommentar zeigt sie die Entstehungsbedingungen des Kunstwerks auf und decouvriert die Maske des Realismus. Als parodistisches Spiel erscheinen Motive, Figuren und Verhaltensmuster immer im Spiegel ihres Vexierbildes. So spiegelt der Roman seine Intertextualität als kompositorisches und schriftstellerisches Verfahren Leverkühns und Zeitbloms. Leverkühns ästhetische Überlegungen angesichts einer Kunst, deren Mittel verbraucht sind, finden weder einen Rückhall in seinen Kompositionen noch im Roman selbst. Für Authentizität bürgt allein der subjektive Sinn. Die parodistische Schreibweise widerlegt die gängigen Interpretationen als Künstler-, Faust-, Gesellschafts- und Deutschlandroman. Im „Beziehungszauber“ von Rede und Gegenrede fungieren die Kompositionen als Selbstparodien des Romans. Aus der Negativität der Musik schöpft der Roman die Kraft, als Kunstwerk gegen seine eigene Negativität zu zeugen. Über das Scheitern des Erzählers obsiegt das Erzählte.
Erscheint lt. Verlag 1.2.2001
Reihe/Serie Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte ; 105
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 300 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Doktor Faustus (Mann) • Erzähltechnik • Mann, Thomas; Dissertationen • Mann, Thomas / Doktor Faustus • Parodie
ISBN-10 3-484-32105-9 / 3484321059
ISBN-13 978-3-484-32105-2 / 9783484321052
Zustand Neuware
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