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Kurzer Traktat über Gott, den Menschen und dessen Glück (eBook)

Sämtliche Werke, Band 1
eBook Download: PDF
2014 | 1. Auflage
148 Seiten
Felix Meiner Verlag
978-3-7873-2211-4 (ISBN)

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Kurzer Traktat über Gott, den Menschen und dessen Glück -  Baruch de Spinoza
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Der Kurze Traktat ist ein Frühwerk Spinozas. Er entstand um 1660 und ist nur als Kopie einer niederländischen Übersetzung der lateinisch geschriebenen Abhandlung erhalten; erst 1862 wurde er, in unzureichender Form, erstmals publiziert. Der junge Philosoph, 1656 aus der jüdischen Gemeinde in Amsterdam verbannt, Autodidakt und voller Wissbegierde, stand unter dem Einfluss vielfältiger geistiger Strömungen. Da ist einmal die marranische Tradition jüdischen Denkens, die in Amsterdam fortwirkte; zum anderen das antidogmatische Christentum seines Freundeskreises der Kollegianten und Mennoniten; die neuplatonisch beeinflusste Philosophie des Leone Ebreo; sowie nicht zuletzt die Philosophie Descartes', die in affekttheoretischer Hinsicht in den Traktat eingegangen ist. Auch wenn Spinoza seine Gedanken hier noch nicht more geometrico demonstriert, kann der Kurze Traktat als eine Frühform der Ethik, seines systematischen Hauptwerks, angesehen werden. Die drei im Titel genannten Themen sind auch die drei zentralen Themen der Ethik: Gott, Mensch und menschliches Glück. Wesentliche Elemente der reifen Philosophie Spinozas sind schon präsent: die attributiv bestimmte Natur Gottes, der Monismus der einen Substanz, die Zurückweisung der Willensfreiheit, die ontologische Nichtigkeit der moralphilosophischen Kategorien von »gut« und »schlecht«, die Theorie des Wahren als Kriterium seiner selbst und des Falschen, die Verankerung der Leidenschaften in einer unzureichenden Form des Erkennens, die Vernunft als Instanz einer Beurteilung und nicht Steuerung der Affekte, menschliche Freiheit als Freisein von äußerem Zwang. Vollständige Neuübersetzung von Wolfgang Bartuschat mit neuer Einleitung und kommentierenden Anmerkungen sowie einem deutsch-niederländischen Begriffsregister.

Baruch de Spinoza wird 1632 als Sohn einer sephardischen Einwandererfamilie in Amsterdam geboren. Nach dem Besuch der Thoraschule löst er sich geistig vom orthodoxen Judentum, was schließlich 1656 zu seiner Exkommunikation aus der jüdischen Gemeinde führt. Er studiert daraufhin die Klassischen Sprachen und Philosophie, wird aber auf Grund seiner als atheistisch angesehenen Meinungen aus Amsterdam ausgewiesen. In Rijnsburg entstehen die Werke, die den Zeitgenossen zunächst wegen ihrer 'Irrlehre' als Endpunkt aller Philosophie erscheinen, Spinoza aber seit der Goethezeit zu einem philosophischen Klassiker werden ließen. Den Skandal, den der Theologisch-politische Traktat wegen seines Plädoyers für die Freiheit philosophischen Denkens in ganz Europa 1670 hervorruft, bewegt Spinoza dazu, sein Hauptwerk, die Ethik, erst posthum 1677 erscheinen zu lassen. Die Frage nach der Freiheit des Menschen wird pantheistisch in einem ethischen Rationalismus beantwortet. Baruch de Spinoza stirbt 1677 vermutlich an der Schwindsucht.

Cover 1
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung. Von Wolfgang Bartuschat 11
1. Zur Geschichte der Textüberlieferung 12
2. Das Manuskript A 17
3. Der „Kurze Traktat“ im Verhältnis zur „Ethik“ 22
4. Zu dieser Ausgabe 38
Bibliographie 41
Baruch de Spinoza: Kurzer Traktat über Gott, den Menschen und dessen Glück 45
[Johannes Monnikhoff:] Zusammenfassung der Abhandlung des Benedictus de Spinoza 47
Erster Teil: Von Gott und von dem, was zu ihm gehört 57
Erstes Kapitel: Daß Gott ist 57
Zweites Kapitel: Was Gott ist 61
Dialog zwischen Verstand, Liebe, Vernunft und Sinnlichkeit 71
Zweiter Dialog […] zwischen Erasmus und Theophilus 74
Drittes Kapitel: Daß Gott Ursache von allem ist 78
Viertes Kapitel: Über Gottes notwendiges Handeln 79
Fünftes Kapitel: Über Gottes Vorsehung 83
Sechstes Kapitel: Über Gottes Vorherbestimmung 83
Siebentes Kapitel: Über Attribute, die nicht zu Gott gehören 87
Achtes Kapitel: Von der Natura naturans 90
Neuntes Kapitel: Von der Natura naturata 91
Zehntes Kapitel: Über gut und schlecht 92
Zweiter Teil: Über den Menschen und was zu ihm gehört 95
Vorrede zum zweiten Teil 95
Erstes Kapitel: Über Meinung, Überzeugung und Wissen 98
Zweites Kapitel: Was Meinung, Überzeugung und klare Erkenntnis ist 99
Drittes Kapitel: Ursprung der Leidenschaften. Über Leidenschaften aus Meinung 100
Viertes Kapitel: Was aus Überzeugung hervorgeht, und über das Gute und Schlechte beim Menschen 103
Fünftes Kapitel: Über Liebe 107
Sechstes Kapitel: Über Haß 110
Siebentes Kapitel: Über Freude und Trauer 112
Achtes Kapitel: Über Hochschätzung und Geringschätzung usw. 113
Neuntes Kapitel: Über Hoffnung, Furcht usw. 115
Zehntes Kapitel: Über Gewissensbiß und Reue 118
Elftes Kapitel: Über Spott und Scherz 118
Zwölftes Kapitel: Über Ruhm, Scham und Unverschämtheit 119
Dreizehntes Kapitel: Über Gunst, Dankbarkeit und Undankbarkeit 120
Vierzehntes Kapitel: Über Gram – und vom Guten und Schlechten in den Leidenschaften 121
Fünfzehntes Kapitel: Vom Wahren und Falschen 123
Sechzehntes Kapitel: Vom Willen 125
Siebzehntes Kapitel: Vom Unterschied zwischen Wille und Begierde 130
Achtzehntes Kapitel: Vom Nutzen des Vorhergehenden 132
Neunzehntes Kapitel: Von unserer Glückseligkeit 134
Zwanzigstes Kapitel: Bestätigung des Vorhergehenden 140
Einundzwanzigstes Kapitel: Von der Vernunft 144
Zweiundzwanzigstes Kapitel: Von der wahren Erkenntnis, der Wiedergeburt usw. 146
Dreiundzwanzigstes Kapitel: Von der Unsterblichkeit der Seele 149
Vierundzwanzigstes Kapitel: Von Gottes Liebe zum Menschen 150
Fünfundzwanzigstes Kapitel: Über Teufel 154
Sechsundzwanzigstes Kapitel: Von wahrer Freiheit usw. 155
Schluss 159
Anhang 161
[Axiome und Lehrsätze] 163
Von der menschlichen Seele 167
Anmerkungen des Herausgebers 173
Begriffsregister deutsch – niederländisch 189

Erscheint lt. Verlag 1.10.2014
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek
Philosophische Bibliothek
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Erkenntnistheorie • Ethik • Rationalismus • Theologie
ISBN-10 3-7873-2211-6 / 3787322116
ISBN-13 978-3-7873-2211-4 / 9783787322114
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