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Philologie als Wissensmodell / La philologie comme modèle de savoir (eBook)

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2010
415 Seiten
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-022760-4 (ISBN)

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Philologie als Wissensmodell / La philologie comme modèle de savoir -
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While philosophy even up until Newton described scientific effort, in the Early Modern Age philology was understood in very different ways: as universal knowledge of all that is conveyed by language, but also as technical analysis of written documents or as collection of knowledge in the form of an encyclopedia. This book attempts to illuminate the different aspects in more detail. In order to understand the significance and consequences of the “philologization” of our cultural history, one should first focus on the intellectual gesture of which philology bears witness, such as the development of “critical activity”.



Denis Thouard, CNRS, Paris, Frankreich; Friedrich Vollhardt, Universität München; Fosca Zini, Université de Lille, Frankreich.

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Denis Thouard,CNRS, Paris, Frankreich; Friedrich Vollhardt, Universität München;Fosca Zini, Université de Lille, Frankreich.

Vorwort 6
Inhalt 10
Einleitung. Die Folgen der Philologisierung 12
Das Erbe der humanistischen Philologie 32
Entre grammaire et philosophie, la philologie, science ou art ? Sur l’emendatio à la Renaissance et au-delà 46
Antike Grammatik und kritische Philologie: Johannes Wower über die Methode der Textverbesserung in der Tractatio de polymathia von 1603 120
Philologie et pratiques de lecture chez Isaac Casaubon 150
Philologische Methode und Naturwissenschaft 176
Lucas Holstenius und die neue Astronomie am Hofe Papst Urbans VIII. Barberini 192
La preuve philologique comme argument : Gassendi et Épicure face à la révolution scientifique (1624– 1658) 218
Hermeneutik zwischen Theologie und Naturphilosophie: der sensus accommodatus am Beginn des 17. Jahrhunderts 242
Du texte de l’origine à l’origine du texte. La querelle entre Richard Simon et Jean Le Clerc 296
Philologie und Universalismus. Gabriel Naudés enzyklopädische Schriften und ihre Rezeption im deutschsprachigen Raum 320
Mikrogramme des Orients: Johann Christoph Wolfs Notizhefte und seine Cudworth-Lektüre 356
Author Index 408

Lucas Holstenius und die neue Astronomie am Hofe Papst Urbans VIII. Barberini (S. 181-182)

Ralph Häfner

1. Einleitung


Galileis Widerruf des Heliozentrismus im Jahr 1633 gehört noch immer zu den faszinierendsten Ereignissen innerhalb der Wissenschaftsgeschichte der Neuzeit. Insbesondere seit der 1983 erschienenen Studie von Pietro Redondi,Galileo eretico, ist immer mehr sichtbar geworden, dass der Fall der päpstlichen Sonderkommission von einem Syndrom sozialgeschichtlich bemerkenswerter Umstände bestimmt worden ist, die mit den wissenschaftlichen Ergebnissen von Galileis Beobachtungen und Berechnungen nicht mehr unmittelbar zusammenhingen. Redondi hat gezeigt, dass die Hypothese des Heliozentrismus, die zur zweiten Verurteilung Galileis geführt hat, nur die Spitze eines Eisbergs war. Im Hintergrund stand vielmehr, so Redondi, die durch den jesuitischen Aristoteliker Orazio Grassi betriebene Ablehnung des antiken Atomismus im Streit um das Geheimnis der Eucharistie. Kern der Auseinandersetzung war also die theologische Rechtfertigung des Aristotelismus der spanischen Neu-Scholastik.

Es steht nun weder in meiner Absicht noch in meinem Vermögen, den Ergebnissen ausgewiesener Wissenschaftshistoriker eine neue These an die Seite zu stellen. Meine Überlegungen zielen vielmehr darauf ab, die – zugegebenermaßen bescheidene, aber bisher unbeachtete – Rolle, die Lucas Holstenius in der entscheidenden Phase des Prozesses gegen Galilei gespielt hat, ins Licht zu setzen. Dabei knüpfe ich an Überlegungen an, die ich in meinem Buch Götter im Exil im Zusammenhang mit Holstenius’ Wirksamkeit im Dienste des Kardinals Francesco Barberini entwickelt habe.

Ich möchte das Ergebnis meiner Überlegungen schon vorwegnehmen: Holstenius’ Rückgriff auf die antike doxographische Tradition hatte offenbar das doppelte Ziel, Galileis Heliozentrismus-Hypothese von den Vorwürfen des intellektuellen Libertinismus einerseits und der neu-paganen Idololatrie andererseits zu befreien. Es ist bisher nicht gesehen worden, dass die beiden Verurteilungen Galileis im Jahr 1616 und 1633 diejenigen Jahrzehnte markieren, indenendie vergleichendeMythenforschung zu einer bemerkenswerten Blüte gekommen war. Durch den immer engeren Kontakt mit den Völkern in den Kolonien gewinnt die Idololatrie-Forschung eine neue Qualität, wie nicht nur an Grotius’ De veritate religionis christianae (1627) gezeigt werden kçnnte. Grotius’ Buch wurde übrigens im Umkreis des Papstneffen und Kardinals Francesco Barberini eifrig gelesen. Das Phänomen der heidnischen Idololatrie steht in einem kritischen Spannungsbogen zur konfessionell differenzierten Begründung des christlichen Glaubens. Man war inzwischen höchst sensibel geworden im Blick auf die Möglichkeit eines ‘christlichen Platonismus’, mit dem Gelehrte wie Nicolaus Cusanus und Marsilio Ficino das Ziel ihrer Forschungen begründet hatten.

Bevor wir uns Holstenius’ Stellungnahme im Einzelnen vergegenwärtigen, möchte ich noch rasch zwei offenbar unausrottbare Gemeinplätze aus dem Wege schaffen, die vorwiegend in der Halbwelt literaturwissenschaftlicher Forschung ein ärgerliches Dasein fristen.

Erscheint lt. Verlag 27.5.2010
Reihe/Serie ISSN
ISSN
Pluralisierung & Autorität
Pluralisierung & Autorität
Zusatzinfo 10 b/w ill.
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Essays / Feuilleton
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Anglistik / Amerikanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
ISBN-10 3-11-022760-6 / 3110227606
ISBN-13 978-3-11-022760-4 / 9783110227604
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