Der Einfluss der Familie auf das Schulschwänzen (eBook)
XVI, 303 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92298-0 (ISBN)
Dr. Imke Dunkake ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Soziologie an der Universität zu Köln.
Dr. Imke Dunkake ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Soziologie an der Universität zu Köln.
Danksagung 6
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungsverzeichnis 10
Tabellenverzeichnis 13
1 Einleitung 15
2 Schulpflicht, Absentismusforschung und Schulschwänzen als abweichendes Verhalten10 23
2.1 Die historische Entwicklung der Schulpflicht 23
2.2 Die Entwicklung der Absentismusforschung 28
2.3 Definition „Schulschwänzen“ 32
2.4 Schulschwänzen als Form abweichenden Verhaltens 38
2.5 Abweichendes Verhalten in der Jugendphase 41
3 Die Familie: Definition und Funktion 44
3.1 Definition „Familie“ 44
3.2 Familiale Funktionen: Ihre Wurzeln und ihre Entwicklung 46
3.2.1 Die Sozialisation 50
3.2.2 Die soziale Platzierung 53
3.2.3 Der emotionale Spannungsausgleich 54
3.2.4 Die Familie und ihre „Restfunktion“ 56
4 Stand der Forschung: Eine Zusammenfassung der gebnisse quantitativer Studien zum Einfluss familialer Faktoren auf das Schulschwänzen 60
4.1 Familiale Strukturmerkmale 64
4.1.1 Geschwisteranzahl 64
4.1.2 Familienstruktur 68
4.1.3 Sozioökonomischer Status der Herkunftsfamilie 71
4.1.4 Stadtviertel, Schulen und Wohnsituation 77
4.1.5 Migration 79
4.2 Kulturelles und soziales Kapital 83
4.3 Innerfamiliale Merkmale 88
4.4 Abweichendes Verhalten der Familienmitglieder und andere Einflussfaktoren 94
4.5 Zusammenfassung des Forschungsstandes 95
5 Theoretische Grundlagen: Eine Synthese der Theorien abweichenden Verhaltens und familiensoziologischer 98
5.1 Die Familie im Spiegel der Theorien abweichenden Verhaltens 98
5.1.1 Anomietheorie 100
5.1.2 Sozialökologische Kontexteffekte 101
5.1.3 Etikettierungsansatz 103
5.1.4 Lerntheorie 104
5.1.5 (Soziale) Kontrolltheorie 105
5.1.6 (Psychologische) Kontrolltheorie 106
5.2 Abweichendes Verhalten im Kontext der Familienforschung 109
5.3 Konzepte theoretischer Integration 111
5.3.1 Integration theoretischer Konzepte (conceptual integration) 112
5.3.2 Integration theoretischer Aussagen 112
5.4 Integrative Modelle für die Erklärung des familialen Einflusses auf das Schulschwänzen 115
6 Die Kontrolltheorie nach Sampson und Laub 117
6.1 Theoretische Grundlagen der Kontrolltheorie80 117
Trennung der Eltern und Tod eines Elternteils 123
Sozioökonomischer Status 125
Kinderzahl 126
Migrationshintergrund 127
Wohnortwechsel 128
Berufstätigkeit der Mutter 129
6.2 Stichprobenbeschreibung 132
6.3 Fehlende Werte 134
6.4 Auswertungsstrategien und statistische Analysemethoden 138
1. Messmodelle und konfirmatorische Faktorenanalyse 139
2. Strukturmodell 142
6.5 Operationalisierung des häufigen Schulschwänzens 147
6.6 Operationalisierung familialer Strukturmerkmale 153
6.7 Operationalisierung familialer Bindungsfaktoren 154
6.8 Prüfung der Messmodelle 160
6.9 Bivariate und multivariate Ergebnisse 162
6.9.1 Bivariate Ergebnisse: Familiale Strukturmerkmale, innerfamiliale Merkmale und häufiges Schulschwänzen 162
6.9.2 Multivariate Ergebnisse 168
6.10 Erweiterung des Modells um den Einfluss der Peers und der Schule 178
6.11 Operationalisierung der Anbindung an deviante Peers und der Anbindung an die Schule 180
6.12 Diskussion 196
7 Anomietheorie144 200
7.1 Erweiterung der Anomietheorie um eine Handlungstheorie 206
7.2 Ergänzung der Anomietheorie auf der Mesoebene 208
7.2.1 Schlechte Schulleistungen als Resultat eines geringen kulturellen Kapitals 209
7.2.2 Schlechte Schulleistungen als Resultat eines geringen sozialen Kapitals 211
7.3 Stichprobenbeschreibung der PISA-Studie 2000 217
1) Erweiterung der Stichprobe auf nationaler Ebene 218
2) Inhaltliche Ergänzungen 219
7.4 Fehlende Werte 220
7.5 Operationalisierung der abhängigen Variablen 221
7.6 Operationalisierung der unabhängigen Variablen 223
Sozioökonomischer Status und Kontrollmerkmale 223
Soziales Kapital 224
7.6.1 Erziehungsstile als Merkmal der elterlichen Kontrolle 228
7.6.2 Die Clusteranalyse als Verfahren der Ermittlung verschiedener Erziehungsstile 230
Kulturelles Kapital 233
Schulleistungen 239
Alternativen zum Schulbesuch 239
7.7 Konfirmatorische Faktorenanalyse: Die Darstellung der Messmodelle 240
7.8 Ergebnisse 244
7.8.1 Bivariate Ergebnisse: Die Beziehungen des SES und der Kontrollvariablen zu den Merkmalen des sozialen und kulturellen Kapitals 245
7.8.2 Bivariate Ergebnisse: Direkte Beziehungen des SES, des Sozial und Kulturkapitals zum häufigen Schulschwänzen 250
7.8.3 Multivariate Analysen 255
7.9 Diskussion 273
8 Fazit und Ausblick 280
Literatur 287
Anhang 309
6 Die Kontrolltheorie nach Sampson und Laub (S. 121-122)
Das vorliegende Kapitel beginnt mit einer theoretischen Erörterung der sozialen Kontrolltheorie Sampson und Laubs (1993, Kap. 6.1). Hieran knüpft die Beschreibung des verwendeten Datensatze – der „MPI-Schulbefragung 1999“ – an (Kapitel 6.2), gefolgt von der Darstellung des methodischen Vorgehens (Kapitel 6.3) und den Operationalisierungen der abhängigen und unabhängigen Variablen (Kapitel 6.4 bis 6.8). In Kapitel 6.9 folgen die bivariaten und multivariaten Ergebnisse. In Anlehnung an Sampson und Laub (1993) wird das Modell um die Komponenten „Einfluss der Peers und der Schule“ erweitert. Die Ergebnisse werden in Kapitel 6.10 diskutiert.
6.1 Theoretische Grundlagen der Kontrolltheorie
Die Forschungsliteratur, insbesondere die angloamerikanische, weist eine Vielzahl von Publikationen auf, in denen sowohl familiale Strukturmerkmale, wie z.B. die Familienkonstellation oder die Familiengröße, als auch innerfamiliale Komponenten, wie die Kommunikationsstrukturen oder das Interesse der Eltern am Kind, untersucht wurden.
Die Ergebnisse dieser Studien zeigen, dass familiale Effekte dabei je nach der Art des delinquenten Verhaltens durchaus variieren können (z.B. Nye 1958, Rankin 1983). Charakteristisch für das Forschungsfeld zum abweichenden Verhalten von Jugendlichen war lange Zeit die getrennte Betrachtung der Wirkung familialer Strukturmerkmale und innerfamilialer Komponenten (Lösel und Linz 1975, Rosen 1985).
Mit den Worten Rosens löste sich die „structure versus function controversy“ (1985: 553) Mitte der 1950er Jahre langsam auf, da durch die Arbeiten von Glueck und Glueck (1950) sowie Nye (1958) nachgewiesen werden konnte, dass es zwischen beiden Merkmalsgruppen relevante Zusammenhänge gibt. Es waren insbesondere Vertreter der Kontrolltheorie, die der Frage nachgingen, welchen Einfluss die Familie auf die Delinquenzentwicklung hat und wie verschiedene familiale Merkmale miteinander zusammenhängen.
Das starke Interesse an der Familie resultiert aus der kontrolltheoretischen Annahme, dass die Bindung zu primären Bezugspersonen – wie den Familienmitgliedern – eine entscheidende Rolle für die Ausbildung konformer oder abweichender Normen und Werte spielt. Von den Kontrolltheoretikern war es neben Reiss (1951) und Nye (1958)81 vor allem Hirschi (1969), der nachdrücklich auf den Einfluss der Familie verwies und sie als zentrale Kontrollinstanz in den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte.
Erscheint lt. Verlag | 17.5.2010 |
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Zusatzinfo | XVI, 303 S. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Bildungstheorie | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Abweichendes Verhalten • Empirische Analyse • Herkunft, soziale • Migrationshintergrund • Peers, deviante • Schule • Schulleistungen |
ISBN-10 | 3-531-92298-X / 353192298X |
ISBN-13 | 978-3-531-92298-0 / 9783531922980 |
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