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Vorwort


Seit einigen Jahren wurde immer wieder der Wunsch an mich herangetragen, ein Buch vorzulegen, in dem die so genannten Ergänzungsmittel zur Schüßler'sehen Biochemie in einer neuen Fassung vorgestellt werden. Die alten Veröffentlichungen haben inzwischen das respektable Alter von 60-70 Jahren erreicht, sind dazu durchwegs vergriffen und wegen der damals relativ kleinen Auflagen kaum noch antiquarisch zu erhalten. Außerdem ist zu erwarten, dass die Mineralstoff- und Spurenelementforschung weitere, nicht unerhebliche Erkenntnisse dazu gewonnen hat, die eine Neudarstellung dringend erforderlich machen. Hinsichtlich der Spurenelemente sind außerordentliche Schwierigkeiten zu überwinden, da diese Substanzen teilweise in so verschwindend geringen Mengen im Organismus anzutreffen sind, dass sie sich bereits in der Allgegenwartskonzentration befinden. Eine Entscheidung darüber, ob sie lebensnotwendig - also essenziell - sind oder lediglich als unvermeidbare Stoffe biologisch toleriert werden, ist sehr schwer zu treffen. Da die in Frage kommenden Untersuchungen noch längst nicht alle abgeschlossen sind, können in einigen Fällen keine endgültigen Aussagen gemacht werden.

Für die praktische therapeutische Anwendung stellt sich noch ein weiteres Problem: Gegenstand der Forschung kann verständlicher Weise überwiegend nur die Untersuchung von Mangelzuständen mit ihren Folgen sein. Diese jedoch werden in der Regel im Tierversuch gewonnen, mit allen Konsequenzen, die sich bezüglich ihrer Übertragbarkeit auf den Menschen ergeben.

Spurenstoffe sind nicht uneingeschränkt funktionsspezifisch. Nicht selten treffen gewisse Wirkeigenschaften auch auf andere Spurenelemente zu bzw. können durch diese ersetzt oder maskiert werden.

Bei Arzneimitteln, die ausschließlich auf die Substitution der in Frage kommenden Mineralstoffe abzielen, wird auf das Anion kaum Rücksicht genommen. Doch das Anion ist - wie die Praxis erweist - mit wirkungsbestimmend.

Die bisher gebräuchlichen Ergänzungsmittel wurden unverändert übernommen. Der Mittelreihe wurden weitere bewährte Verbindungen hinzugefügt und in der Regel als Chlorate, Phosphate und Sulfate besprochen, wie das auch Schüßler für zweckmäßig gehalten hat. Darüber hinaus werden auch die Karbonate empfohlen.

Es kam mir nicht darauf an, ein in sich geschlossenes System darzustellen, sondern ausschließlich den Notwendigkeiten einer verantwortungsbewussten Praxisarbeit gerecht zu werden.

Aus eben diesem Grunde werden auch einige "kleine" Mittel bzw. seltener gebrauchte Verbindungen dargestellt. Es ist nämlich gelegentlich erforderlich, eine andere Verbindung den altbekannten Mitteln vorziehen zu müssen. Bei längeren Einnahmezeiten oder bei gleichzeitiger Anwendung anderer biochemischer Mittel kann das sogar notwendig sein (z.B. Magnesium phosphoricum + Calcium fluoratum), wenn die beiden Kationen Antagonisten sind.

Erlauben sie dem Verfasser noch einige persönliche Erklärungen.

Das Quellenstudium zum vorliegenden Thema hat sich über viele Jahre hingezogen und umfasste mehr oder weniger alle Unterlagen, die mir zugänglich waren - vom Internet, Firmenveröffentlichungen, den verschiedensten Zeitschriften, bis zu älteren und neueren Buchveröffentlichungen und nicht zuletzt eigene Praxiserfahrungen. Da ursprünglich nicht die Absicht bestand, ein Buch zu verfassen, ist es nicht möglich zu jeder Aussage die dazugehörige Quelle anzugeben. Das Literaturverzeichnis ist daher auch nicht vollständig. Die zitierten Bücher sollen aber eine Anregung für diejenigen Leser sein, die mehr über Mineralstoffe und Spurenelemente erfahren möchten, denn die vorliegenden Buchtexte sind in erster Linie für den Praxisgebrauch bestimmt und beschränken sich auf das Notwendigste. Um nicht die Übersicht zu verlieren, musste aus diesem Grunde vieles weggelassen werden, was zwar interessant wäre, aber für die praktische Arbeit entbehrlich ist.


Joachim Broy
März 2000