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Vorwort des Herausgebers zur 2. Auflage Mit der zunehmenden Lebenserwartung der in der Obhut des Menschen lebenden Hunde und Katzen wird der praktizierende Tierarzt vermehrt mit dem Erkrankungsspektrum älterer und geriatrischer Patienten konfrontiert. Hierzu gehören, neben den verschiedenen altersbedingten Organerkrankungen, auch die Tumorerkrankungen. Gleichzeitig ist die Bereitschaft und der Wunsch seitens der Tierbesitzer zur Behandlung chronischer und vielfach auch unheilbarer Erkrankungen im Allgemeinen und von Krebserkankungen im Speziellen angestiegen. Im Zuge dieser Entwicklungen hat die noch junge Wissenschaft der klinischen Onkologie in der Veterinärmedizin im letzten Jahrzehnt einen enormen Interessensaufschwung erlebt. Inzwischen existieren in Deutschland und im europäischen Ausland zahlreiche Institutionen, die sich mit großer Sachkunde und apparativen Investitionen der Behandlung neoplastischer Erkrankungen bei Tieren verschrieben haben. Die Gründung der European Society of Veterinary Oncology (ESVONC) im Jahre 1992 und die bevorstehende Etablierung eines onkologischen Diplomate Status innerhalb des European College of Veterinary Internal Medicine sind Meilensteine der Veterinäronkologie in Europa und gewährleisten neben einem regelmäßigen Informationsaustausch unter Fachspezialisten auch eine vereinheitlichte Weiterbildung auf hohem Niveau. Dennoch hat sowohl beim medizinischen Laien als auch in der Ärzteschaft das Wort "Krebs" bis heute nichts von seinem Schrecken und Mysterium eingebüßt. Die emotionale Belastung des Tierbesitzers bei der Diagnose "Krebs" darf nicht unterschätzt werden, und die Aufgabe des Tierarztes muss es sein, dem Besitzer einfühlsam und sachkundig die medizinischen Möglichkeiten für den Patienten darzulegen. Sicherlich ist in vielen Fällen eine Heilung des krebskranken Patienten nicht möglich. Es zeigt sich jedoch, dass sowohl die Lebenserwartung als auch die Lebensqualität krebskranker Tiere durchaus vergleichbar (und häufig sogar besser) ist, als die von Patienten, die tagtäglich mit großer Selbstverständlichkeit aufgrund diverser anderer (oft ebenfalls unheilbarer) Erkrankungen behandelt werden. Ein Grund für die Hilflosigkeit des Tierarztes bei der Beratung des Patientenbesitzers ergab sich bis vor wenigen Jahren aus der einfachen Tatsache, dass detaillierte Informationen zur Behandlung von Tumorerkrankungen in den gängigen Standardbüchern der deutschsprachigen Literatur kaum zu finden waren. Als im Jahre 2000 mit der ersten Auflage der "Kleintieronkologie" erstmalig ein aktuelles deutschsprachiges Fachbuch zu diesem Thema zur Verfügung stand, erreichte dieses schnell den Rang eines Standardwerkes und vermochte damit eine bedeutende Lücke im Regal des Tierarztes zu schließen. In der Folge kam es zu einer spürbaren Verbesserung des Informationsstandes der Tierärzteschaft und damit zu einer verbesserten medizinischen Versorgung krebskranker Kleintierpatienten. Auch die durchgesehene 2. Auflage der "Kleintieronkologie" soll wissenschaftliches Standardwerk und praxisorientiertes Handbuch sein. Ziel des Buches bleibt es, dem engagierten Praktiker, den Angehörigen spezialisierter und universitärer Kliniken und den Studenten der Veterinärmedizin als Richtschnur zum Verständnis sowie zur Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen bei Hunden und Katzen zu dienen. Es legt in besonderem Maße Wert darauf, vorhandene deutsche und europäische Daten zur Prävalenz einzelner Tumorerkrankungen zu berücksichtigen. Hierzu wurden die Beiträge namhafter Spezialisten aus ganz Europa zusammengetragen und zu einem Gesamtwerk zusammengefügt. Ein ausführliches Literaturverzeichnis am Ende jeden Kapitels, auf das direkt im laufenden Text verwiesen wird, dient als konsequenter Quellennachweis von Daten zur Therapie und Prognose und ermöglicht dem interessierten Leser ein vertieftes Studium einzelner Sachverhalte. Querverweise im Text vernetzen die einzelnen Kapitel untereinander. Durchweg wurde auf eine hochwertige und reich bebilderte Ausführung sowie eine klare Gliederung geachtet. Die Behandlung von Tumorpatienten und die Begleitung ihrer Besitzern kann eine sehr befriedigende, ja beglückende Aufgabe sein. Dies erfahre ich tagtäglich in der Praxis und wünsche diese Erfahrung auch allen Kolleginnen und Kollegen.
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